ankunft

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Caty

Beitragvon Caty » 23.07.2007, 18:34

ankunft

niemals werd ich begreifen
warum ich dich so gern hab ich sage
nicht liebe aber ich meine dich allein
dich

wenn du fort warst und kommst
endlich wieder spüre ich dich schulter
brust geschlecht und mund an mund
ich weiß kaum wie sehr und wohin uns
dies gernhaben führt noch
wohinaus und hinüber

dein gesicht ist arg müd, mein gernster
komm lass uns das badewasser
einlassen die nachtigallen schießen
schon karbolz und karfunkel

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 23.07.2007, 19:00

yuppie! ein ehrliches gedicht und trotzdem ein gedicht. das gelang dir, caty.

chiqu.

Caty

Beitragvon Caty » 23.07.2007, 20:06

Danke, Chiquita. Freut mich, dass es dich anspricht. Aber irgendwo hast du recht, bei Mann und Frau geht es in der Lyrik immer nur um Liebe, selten nur um das Ding dazwischen, aber das ist die Praxis. Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 24.07.2007, 18:55

um das beste redet man gern drumrum.

Caty

Beitragvon Caty » 24.07.2007, 19:11

Manch einer muss erst herausfinden, was eigentlich das Beste an der Liebe ist. Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 24.07.2007, 19:38

was ist das beste an der liebe? gibt es das "beste"? die freude an der sinnlichkeit und am sex zähle ich zu dem besten in der liebe.

Caty

Beitragvon Caty » 24.07.2007, 19:56

Ich glaube, das Beste an der Liebe ist die Liebe (mit, zugegeben, ein paar Begleiterscheinungen).
Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 24.07.2007, 20:00

das beste an der liebe sind die endorphine, die ein glücksgefühl herstellen. und dann ist man nur noch halb so einsam. man hat einen stern für sein leben. vielleicht auch mehrere. irgendwie sind die sterne zur orientierung wichtig.

gruß
chiqu.

Caty

Beitragvon Caty » 25.07.2007, 05:41

Das mit den Sternen, das ist wichtig. Caty

Gast

Beitragvon Gast » 27.07.2007, 22:44

Ein Zitat zum Thema Liebe:

Jürgen Flimm ab diesem Jahr Leiter der Salzburger Festspiele, hat als Motto für 2008 gewählt

"Die Liebe ist der Tod er Liebe"

Liebe Caty,

ich weiß nicht ob ich dein Gedicht unter Liebe lesen soll oder unter Lust, was ja durchaus ginge und nicht verwerflich ist.
Man kann jemanden gern haben, wie du schreibst, ihn begehren (sogar ohne ihn zu lieben), ja man kann sogar jemanden begehren und hinterher immer noch gern haben oder zu dem Schluss gelangen: Die/der kann mich mal gernhaben. ;-)
Genauso könnte man sagen, die Liebe ist zwischen den burschikosen Zeilen versteckt, das Lyrich traut sich nicht recht zu schwelgen, misstraut vielleicht sogar dem Glück, versteckt die Liebe hinter polternden Reden vom Gernhaben ...


Liebe Grüße
Gerda

Caty

Beitragvon Caty » 28.07.2007, 07:29

Liebe Gerda, wenn der Rausch vorbei ist, beginnt der Alltag. Da schwafelt keiner mehr von "Liebe", sondern fragt schlicht: Wars schwer heute? Das halte ich für wirkliche Liebe. Viele, Sentimentale, halten das für das Ende der Liebe. Es wird viel geschwatzt von der sogenannten Liebe, ich kann es nicht mehr ernst nehmen. Ich halte es für ehrlicher zu sagen: Ich hab dich gern. Und genau das wollte ich ausdrücken. Wer redet da von Trauen. Warum muss es poltern, wenn sie sich sagen: Wir mögen uns? Die beiden sind lediglich mit den Füßen angekommen auf der Erde.

Herzlich Caty

Gast

Beitragvon Gast » 28.07.2007, 10:05

Liebe Caty,

ich habe aus meinem Erfahrungshorizont von der Wirkung des Textes auf mich geschrieben.
Eigentlich wollte ich ausdrücken, dass es nicht "Die Liebe" gibt sondern dass sie in unterschiedlichen Erscheinmungsformen auftritt.
Nach meinem Dafürhalten muss ein: "Ich liebe dich", keinesfalls einer romantischen Anwandlung entspringen.
Wenn ich meine, dass es in deinem Text poltert, dann empfinde ich das.
Mein Empfinden kannst du nicht "ausschalten".
Wenn ich meine im Text Zweifel (von Trauen*habe ich nicht geschrieben) zu erspüren, ist das für mich so. Ich empfinde Menschen, die nicht mutig genug sind, zu sagen: "Ich liebe dich", als feige.
Sei mir nicht bös, aber du kannst mir 1. nicht deine Meinung aufzwängen und 2. solltst du den Unterschied zwischen Trauer*und Misstrauen kennen.
Manchmal denke ich du willst nicht nachvollziehen was man dir in die Kommentare schreibt. Musst du nicht, allerdings klappt es auch nicht einen Eindruck, den ein Text bei mir hinterlässt, mit Gegendarstellungen vom Tisch wischen.
Deine Intention gerät ja nicht dadurch ins wanken, dass ich den Text anders lese. Mir geht es um deinen Text, nicht darum, was ihm zu Grunde liegt oder was ihn ausgelöst hat. Ich möchte ihn als Leser frei von der Person der Autorin interpretieren können.


Liebe Grüße
Gerda

* Edit Schreibfehler: Trauen
Zuletzt geändert von Gast am 28.07.2007, 11:41, insgesamt 3-mal geändert.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 11:10

"wer nicht zuweilen zu viel empfindet, der empfindet immer zu wenig." (jean paul)

caty, diesen satz kann man auch auf die liebe anwenden.

gruß
chiqu.

Caty

Beitragvon Caty » 28.07.2007, 11:23

Gerda, ganz frei von der Person des Autors liest niemand einen Text. Jeder Leser hat doch vom Autor eine bestimmte Vorstellung, das macht der Text. Und diese Vorstellung wird zugleich beeinflusst von dem, was der Leser mitbringt, was nicht zu unterschätzen ist und weshalb jede Meinung zu einem Text immer nur subjektiv sein kann. Nun, du hast solch eine Meinung, ich habe sone, was ja nichts über Liebesfähigkeit aussagt.

Nein, du hast ja recht, nicht jedes "Ich liebe dich" entspringt einer romantischen Anwandlung.
Aber ist LI deshalb "feige", weil es nicht sagt "Ich liebe dich", sondern "Dein Gesicht ist müd"?
Wenn ich mir mit dem Kochen Mühe gegeben habe, will ich doch auch kein "Ich liebe dich" hören, sondern ein überzeugtes "Schmeckt prima". Der Möglichkeiten, dem anderen zu sagen "Ich liebe dich", gibt es doch so unendlich viele, nicht nur diese drei Worte. Es soll Leute geben, die glauben erst, dass sie geliebt werden, wenn man ihnen das "Ich liebe dich" morgens, mittags und abends serviert. Das sind die, die am wenigsten selbst lieben können.

Aber wie du auf Trauer kommst, kann ich mir nicht erklären. Ich habe von Trauen geschrieben.

Herzlich Caty


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