Reisenotizen

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Sam

Beitragvon Sam » 19.07.2007, 15:35

Von Muckis Erdbeermund über Kinski und Herzog nach Südamerika. Da kamen mir diese Reisenotizen in den Sinn. Ist zwar nichts literarisch Wertvolles (und bestimmt noch voller RS-Schrapnellen) aber vielleicht macht es dem Ein oder Anderen trotzdem Spaß zu lesen.



Reisenotizen

Ecuador Dezember 1999


Ibarra gibt sich wieder nur wenig festlich. An manchen Fenstern blinken Weihnachtssterne, in der einen oder anderen Geschäftsauslage steht ein verstaubter Santa Claus. Außerhalb der Stadt aber hat das Fest so gut wie keine Bedeutung. Für die Bauern im Campo, in den meisten Fällen Indígenas, ist der 24. oder 25. Dezember ein Tag, der genauso abläuft wie die anderen 363 Tage im Jahr. Einige werden vielleicht in die Kirche gehen.
Mehr Aufsehen erregt da schon das Jahr 2000. Die Zeitungen schreiben darüber, was beim Wechsel ins neue Jahrtausend alles passieren kann. Befürchtungen, die allerdings sehr unterschiedlich wahrgenommen werden.
„Ich habe gehört“, sagte ein Busfahrer zu mir, „dass ab dem Jahr 2000 alle Uhren nachgehen werden.“
„Wieso das?“, fragte ich ihn.
„Weiß nicht“, antwortete er und schüttelte den Kopf. „Hab’s halt gehört.“ Und nach einigem Nachdenken: „Vielleicht, weil die Zeit jetzt auch langsam alt wird.“


Das Weihnachtspaket meiner Mutter kommt, wie schon die Jahre zuvor, Anfang Dezember. Damit ich es auch wirklich rechtzeitig habe. Und was ist drin? Weihnachtskarten von Verwandten und von Freunden meiner Eltern, ein Christstollen, zehn verschiedene Sorten Maggi-Fix, ein paar Tafeln Ritter-Sport, zwei neuere Ausgaben des Spiegel. Und, extra in Geschenkpapier verpackt, ein Familienfoto, aufgenommen bei meinem letzten Besuch im August. Außerdem noch ein Brief von ihr. Sie schreibt, sie hätte diesem und jenem in meinem Namen eine Weihnachtskarte geschickt, da sie davon ausgehe, ich würde es bestimmt vergessen oder hätte keine Zeit dafür. Ich habe noch nie Weihnachtskarten verschickt! Wenn, dann als Kind, und auch da bestimmt nicht freiwillig. Aber woher soll meine Mutter das wissen.

Gestern kommt mein Nachbar zu mir und fragt, ob ich ihm helfen könnte. Ich denke zunächst, es geht um Geld. Wie eigentlich immer, wenn man von Einheimischen um Hilfe gebeten wird.
„Ich bin ziemlich pleite im Moment“, sage ich zu ihm.
„Nein, kein Geld“, sagt er und grinst mich an. Er ist ein besonders kleines und verhutzeltes Exemplar von diesen kleinen und verhutzelten Menschen, die hier leben.
„Mein Bruder braucht unsere Hilfe. Er baut einen Stall und macht heute das Dach. Und er hat Angst um seinen Esel.“
Obwohl ich keine Ahnung habe, was man nun von mir will – ich kenne mich mit Eseln nicht wirklich aus - begleite ich meinen Nachbarn zu seinem Bruder. So kurz vor Weihnachten, denke ich, kann eine gute Tat ja nicht schaden.
Der Bruder meines Nachbarn heißt Juan, seine Frau Juanita, ihre fünf Kinder Josè, Maria, Luis, Amparo und Alberto - eine Aufzählung, die achtzig Prozent der hierzulande vergebenen Namen abdeckt. Ihr kleines Haus steht auf einem Hügel, am Fuße des Imbabura, ein seit langem erloschener Vulkan, welcher der hiesigen Provinz den Namen gibt. Sie besitzen ein paar Hühner, zwei Ziegen, eine Kuh und einen Esel. Der Bretterverschlag, den Juan im letzten Jahr für seine Tiere gezimmert hatte, war innerhalb weniger Monate wegen des vielen Regens vergammelt. Jetzt hat er einen kleinen Stall gebaut, mit Wänden aus Lehm. Es fehlt nur noch das Dach.
Hinter dem Haus fällt das Gelände gut zweihundert Meter steil ab. Unten in der Senke stehen einige hochgewachsene Eukalyptusbäume, deren Stämme sich hervorragend als Dachsparren eignen.
Vier Bäume müssen gefällt und die Stämme hier hoch gebracht werden, erklärt Juan. Sein Esel könnte höchstens einen einzigen Stamm heraufziehen und würde das mit ziemlicher Sicherheit nicht überleben. Das Tier zu verlieren, kann er sich nicht leisten. Also werden wir die schweren Dinger raufschleppen.
Es dauert ungefähr drei Stunden, bis wir die Bäume mit einer Axt gefällt und die Äste abgeschlagen haben. Mittlerweile sind noch zwei Freunde der Familie gekommen. Wir packen den ersten Stamm auf unsere Schultern und kämpfen uns den Berg hinauf. Schon auf halbem Weg verstehe ich Juans Angst um seinen Esel. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so angestrengt. Zumal ich ganz hinten gehe und mir das meiste Gewicht auf den Schultern liegt. Nachdem wir den zweiten Stamm den Hügel hinaufgetragen haben, muss ich mich übergeben. Die Kinder stehen um mich herum und lachen, während irgend so ein Gerippe von Hund das Erbrochene aufschleckt.
Die anderen beiden Stämme bringen die Männer ohne mich herauf. Ich sitze derweil völlig erschöpft auf einer kleinen Holzbank und habe einen wunderschönen Blick auf die grüne Ebene unterhalb des Imbabura. Dann will ich gehen, aber Juanita sagt, ich solle noch zum Essen bleiben. Juan und die anderen Männer kommen zum Haus und setzen sich zu mir. Juanita gibt jedem von uns einen Blechteller voll mit Reis und Bohnen. Ich bekomme als einziger ein Spiegelei dazu.



Mit einigen Freunden (ein deutsches Ehepaar, ein Pärchen aus den USA und zwei Jungs aus Irland) habe ich ausgemacht, dass wir uns am Weihnachtsabend in meiner Wohnung treffen. Wir werden Pizza machen und ein paar Videos anschauen. Und jeder soll für jeden ein Geschenk mitbringen, das aber nicht mehr als fünf Dollar kosten darf. Ich bin mir sicher, meine amerikanische Freunde werden es nicht schaffen, etwas so billiges zu kaufen.


Ein älteres Ehepaar klopft an der Tür. Sie sind gut, aber einfach gekleidet. Ob ich mich für meine Zukunft interessiere, wollen sie wissen. Ich bejahe, und sie kommen dann ohne große Umschweife auf das Buch Mormon zu sprechen. Trotz Weihnachten liegt mir nichts an solchen Gesprächen, weder mit den Mormonen noch mit irgendwelchen anderen Religionsorganisationen, deren Anhänger Hausbesuche machen. Ich verabschiede das Paar freundlich und schließe die Tür. Durch ein Fenster kann ich beobachten, wie die beiden Hand in Hand zum nächsten Haus gehen. Mir fällt ein, was mein Hausarzt, ein kleiner, gutaussehender Kubaner, der sich vor ein paar Jahren in eine recht wohlhabende Familie in Ibarra eingeheiratet hatte, letzte Woche erzählt hat. Ich hatte ihn gerade in seiner Praxis abgeholt, um mit ihm zu Mittag zu essen. Auf dem Weg zum Restaurant fuhren wir an der recht opulent gestalteten Mormonenkirche vorbei. Da fing er plötzlich an zu lachen und sagte, er habe gehört, es gäbe da bei den Mormonen eine ganz abartige Sitte. Besiegelte Ehe würde sich das nennen. Wenn zwei Mormonen heiraten, dann können sie ihre Ehe besiegeln lassen. Dabei würde das Paar in einen Raum geführt, in dem sich alle Ältesten der Gemeinde versammelt haben. Nach einer kurzen Zeremonie würde dann jeder der Ältesten vor den Augen aller mit der Braut schlafen. Erst ganz zum Schluss käme der Bräutigam dran. Der Arzt gluckste immer wieder beim Erzählen und meinte dann, dies wäre ja fast ein Grund, Mormone zu werden. Natürlich nur, wenn man gleich als Ältester anfangen könnte.
Die beiden Mormonen stehen noch immer Händchen haltend vor der Tür des Nachbarhauses. Die öffnet sich, wird aber sehr schnell wieder geschlossen. Gemütlich geht das Paar weiter. Kurz darauf kommt mein Nachbar zu mir rüber und schimpft über diese Evangelicos, die einen nie in Ruhe ließen.
„Penetrant sind die, oder?“ fragt er mich.
„Ja“, sage ich, „wirklich penetrant.“
Am Abend liege ich auf dem Bett und schaue fern. Dann geht es wieder los. Meinem Haus gegenüber steht eine kleine Kirche, in der seit Mitte November jeden Abend ein Weihnachtsgottesdienst abgehalten wird, bei dem völlig unmusikalische und stimmlose alte Weiber in einer zweistündigen Endlosschleife das Ave Maria mit Hilfe eines Lautsprechers, der auf dem Kirchendach befestigt ist, über den ganzen Ort hinausbrüllen. Ich stelle den Fernseher auf volle Lautstärke und denke mir, dass man diese blöde Kirche, mit all den grölenden Mamis darin, einfach in die Luft jagen sollte.


Ich fahre mit meinem Freund Pepe nach Lita, einem Dorf, etwas auf halbem Weg zur Küste. Nach vier Stunden Fahrt in einem alten Reisebus kommen wir an.
Lita ist ein Ort wie aus einem Westernfilm. Alle tragen eine Waffe. Manche rennen sogar mit einem Pistolengurt durch die Gegend, als wären sie John Wayne. Vor dem Restaurant an der Hauptstraße stehen neben zwei alten Mopeds auch ein paar Pferde.
Ansonsten ist das hier eine Ansammlung von Hütten, manche mit gemauertem Fundament, andere auf Holzpfählen stehend. Das einzige solide Gebäude ist die Kirche.
Pepe will einen alten Freund besuchen. Der heißt Leopoldo und wohnt mit seiner Frau in einer Hütte hinter dem Volleyballfeld. Er ist ein großer, spindeldürrer Kerl, mit ebenholzdunkler Haut. Seine Augen sind trüb wie die seit Jahren ungeputzten Fenster einer Raucherwohnung, und auch sonst macht er einen ziemlich ungesunden Eindruck. Nicht zuletzt, weil er andauernd hustet.
Die beiden Freunde begrüßen sich herzlich. Dann stellt Pepe mich vor und wir setzen uns auf eine schmale Holzbank vor der Hütte.
„Wir sollten was frühstücken“, sagt Leopoldo und ruft nach seiner Frau. Die ist nur halb so groß wie er, dafür aber um einiges jünger und läuft dermaßen unrund, dass ich einen schweren Hüftschaden bei ihr vermute. Sie bringt uns einen furchtbar süßen Instantkaffee mit viel Milch, ein Stück trockenes Gebäck und einen Teller mit kleinen Chilischoten. Leopoldo nimmt einen Schluck Kaffee und schiebt sich dann zwei Schoten in den Mund. Ich probiere ebenfalls. Die unsagbare Schärfe des Chili lässt mich minutenlang rotzen und flennen, während die beiden Freunde sich lautstark über mich amüsieren.
Pepe gibt Leopoldo ein Geschenk, das er für ihn mitgebracht hat. Ein original Leatherman-Tool. So etwas hat hier einen Wert, der zwischen dem eines Pferdes und eines Landcruisers liegt. Leopoldo ist sichtlich gerührt und bekommt feuchte Augen.
„Wenn du deine Agaven zerlegst.“, sagt Pepe, aber das lässt Leopoldo noch trauriger aussehen.
„Ja“, sagte er mit rauer Stimme, „die Agaven. Ich geh nicht mehr rauf. Ich kann nicht mehr.“
Pepe erklärt mir kurz, dass Leopoldo etwa drei Stunden Fußweg von hier, auf einem der Berge, ein kleines Feld mit Agaven hat, aus deren Blättern er Seile macht. Die lassen sich recht gut verkaufen.
„Ich hab was viel besseres jetzt“, sagt Leopoldo und steht auf. „Kommt mit!“
Wir folgen ihm hinter die Hütte. Hier liegt allerhand Müll herum, aus dem Klohäuschen strömt ein saurer Geruch und ein paar Tiere laufen herum, von denen man nicht sagen kann, ob es Hunde, Katzen oder Ratten sind. Leopoldo öffnet die Tür eines Hasenstalls und holt einen Hahn heraus. Ein wunderbares Tier, mit pechschwarzem Gefieder und leuchtend rotem Kamm. Das erste gesunde Lebewesen, das wir hier zu sehen bekommen. Der Hahn bäumt sich auf und pickt nach der Hand, die ihn an den Krallen festhält.
„Das ist Napoleon“, sagt Leopoldo, „ein Prachtkerl, nicht wahr? Der wird mir nächste Woche viel Geld bringen.“
„Wo hast du ihn her?“, fragt Pepe.
„Esmeraldas“, antwortet Leopoldo stolz. „Mein letztes Geld habe ich für ihn ausgegeben, aber er ist es wert. Kommt aus einer der besten Kämpferlinien, die es hierzulande gibt. Hervorragende Zucht. Bekommt auch nur das beste Futter. Manchmal sogar Käse. Und weißt du, was ich mache vor dem Kampf? Ich stecke ihm eine von den Chilischoten in den Arsch. Das wird ihn so wild machen, dass er gar nicht anders kann, als zu gewinnen“
Leopoldo schaut mich an und fragt:
„Na, mein Freund, was hältst du von dem Kerl?“
„Er tut mir leid“, sage ich.
Leopoldo setzt den Hahn wieder vorsichtig in den Stall und verschließt die Tür mit einem kleinen Vorhängeschloss.
„Und ich, mein Junge,“, fragt er, „ ich tue dir nicht leid? Ich werde dir jetzt mal was erzählen: Vor drei Wochen war ich oben bei meinen Agaven. Und da habe ich einen Asthmaanfall bekommen und gedacht, ja, das war’s, jetzt wirst du sterben. Aber ich bin nicht gestorben. Ich lag nur da und konnte mich nicht mehr bewegen, weil ich alle Kraft, die ich besaß, zum Atmen brauchte. Einen Tag und eine Nacht bin ich da gelegen, denn ich wusste, wenn ich zu früh aufstehe, dann bekomme ich wieder einen Anfall und den werde ich nicht überleben. Also blieb ich auf dem Boden liegen. Während mir die Taranteln übers Gesicht liefen und Schlangen sich zwischen meinen Beinen einkringelten. Es wäre schön gewesen, wenigstens den Himmel zu sehen, aber ich lag seitlich vom Feld in einer Böschung und sah die ganze Nacht nichts als die schwarzen Umrisse der Blätter über mir. Das sollte dir leid tun!“
„Und, was haben Sie gemacht?“, will ich wissen.
„Was ich gemacht habe? Gebetet habe ich, was sonst? Natürlich habe ich gebetet.“
Er bekommt einen langen Hustenanfall. Mehrmals spuckt er gelben Schleim auf den Boden. Dann wischt er sich mit einem fleckigen Taschentuch den Mund ab.
„Ich habe gebetet. Aber es kam mir vor, als würden die Gebete meinen Kopf gar nicht verlassen. Kennst du dieses Gefühl? Oh, ich glaube nicht. So wie du aussiehst, hast du noch nie gebetet. Ich verachte Menschen, die nicht beten. Weil sie stolz sind. Denn nur wer betet, kann die wunderbare Erfahrung machen, dass Gott nicht zuhört. Dass er sich einen Dreck dafür interessiert, ob du kraftlos im Busch liegst oder in seiner schönen Kirche auf einer dieser scheußlichen Bänke kniest. Am nächsten Morgen bin ich auf allen Vieren runter ins Dorf gekrochen. Den ganzen Tag habe ich dafür gebraucht. Und ich weiß, ich werde da nie wieder raufgehen können. Das heißt, ich werde kein Geld mehr verdienen können. Warum also sollte mir dieser Hahn leid tun?“
„Sie lassen ihn leiden, um Ihretwillen “, sage ich.
Das erste Mal lacht Leopoldo laut auf und man kann sein schönes Gebiss sehen. Ich bin fast erleichtert, endlich etwas Gesundes an ihm zu entdecken.
„Ich lasse ihn für mich leiden? Ja, mein Junge! Unser Herrgott ließ auch jemand anderen für sich leiden und das finden die meisten Menschen sogar heute noch großartig. Außerdem wird dieser Hahn nicht leiden, sondern kämpfen. Und das ist ein großer Unterschied. Von dem du aber offensichtlich nichts verstehst.“
Ich zucke mit den Schultern und sehe Pepe hilflos an.
„Wenn du nur einen Funken Anstand in deiner Gringoseele hast“, setzt Leopoldo nach, „dann gibst du mir jetzt zehn Dollar, damit mein Neffe sie auf meinen Hahn setzen kann.“
„Ich bin kein Gringo“, will ich sagen, aber Pepe macht eine Geste, die andeutet, es wäre besser, jetzt den Mund zu halten.
Später auf der Heimfahrt entschuldigt sich Pepe bei mir. „Ich hätte dich warnen sollen. Leopoldo ist ein sehr impulsiver Mensch. Er war früher Lehrer. Als er sich in eine seiner Schülerinnen verliebte und sie ein Kind von ihm bekam, wurde er entlassen. Er musste mit vierzig Jahren lernen, als Bauer zu leben. Das kann einen Mann verbittern. Zumindest hier.“
„Kein Problem“, erwidere ich, „er ist ein interessanter Typ.“
Der Bus schleppt sich den langen Weg die Berge hinauf. Die Vegetation wird immer karger und wir können die ersten schneebedeckten Gipfel sehen.
„Ich hoffe, dass sein Hahn gewinnt.“, sage ich irgendwann.
„Es wäre schön für ihn“, meint Pepe und fragt, ob ich ihm Geld gegeben hätte, um auf das Tier zu wetten.
„Ja“, sage ich.
Pepe stößt mir einen Ellbogen in die Seite. „Sag schon, wieviel hast du ihm gegeben?“
„Fünfzig Dollar.“


Drei Tage vor dem Jahreswechsel landet eine Freundin mit ihrer zehnjährigen Tochter auf dem Flughafen von Quito. Wir wollen zusammen ins Jahr 2000 feiern und danach zwei Wochen im Dschungel verbringen.
Den Sylvesterabend verbringen wir mit Freunden im Haus eines deutsch-dänischen Ehepaars. Es gibt Pizza und wir schauen auf Video die komplette erste Staffel von Friends. Den ganzen Tag schon hat es geregnet. Am Abend schiebt sich dichter Nebel von der Küste her über die Landschaft. Bei diesem Nebel sind die Aussichten auf ein großartiges Feuerwerk gering . Alles, was man nach draußen bringt, ist binnen Sekunden feucht.
Die Tochter meiner Freundin ist voller Spannung. Sie erwartet etwas ganz Aufregendes zu diesem besonderen Jahreswechsel. Was sie dann zu sehen bekommt, ist eine einzige Leuchtkugel, die von einem Haus gegenüber abgeschossen wird. Mehr lässt der Nebel nicht zu. Das Mädchen weint bitterlich vor Enttäuschung. Und so gibt es dann doch wenigstens eine Katastrophe, beim Sprung ins Jahr 2000.

Gast

Beitragvon Gast » 19.07.2007, 17:26

Lieber Sam,

ich habe das mit Begeisterung einfach gelesen und genossen, es hätte weiter und weiter gehen können, sich zur Novelle oder zum Roman ausweiten. Da ist Kraft und Atem drin. Auf Fehler etc. habe ich nicht geachtet.

Toll, wie sich deine Sicht auf den Hahnenkampf ändert ... gut geschildert ...
Anhand vieler Besonder - und Einzelheiten kann ich mir die Umgebung sowohl als auch die Menschentypen gut vorstellen.

Danke für den Abschnitt aus deinen Reiseerinnerungen.

Liebe Grüße
Gerda

Sam

Beitragvon Sam » 20.07.2007, 07:20

Hallo Gerda,

vielen Dank für's Lesen! Freut mich sehr, wenn es dir gefallen hat und du es mit Genuß gelesen hast!
Wenn Menschen und Umgebung vorstellbar werden, dann bin ich vollends zufrieden.

Liebe Grüße

Sam

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.07.2007, 14:10

Hallo Sam,

du kannst wunderbar erzählen, und dies sehr anschaulich und in einem schönen Rhythmus. Hach, das war für mich fast ein Blick in meine Heimat.
Mehr davon! ;-)
Saludos
Mucki

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 20.07.2007, 15:17

Hallo Sam,

ich bin ja nur Schnuppergast in der Prosagemeinde hier, deine Geschichten schaffen es aber, mich zu fesseln. Normalerweise mag ich am Bildschirm nix lesen, das über eine halbe Bildschschirmseite rausgeht. Deine Geschichten schaffen die Hürde.

Das hier ist spannend zu lesen, die Geschichte wickelt einen ein, ohne dass mans merkt wie man weitergezogen wird.

Gruß

reimerle

Sam

Beitragvon Sam » 20.07.2007, 16:47

Hallo Mucki,

oh, vielen Dank für dein Lob! Und wenn es für dich wie ein Blick in die Heimat war, dann kommt es ja wirklich authentisch rüber.

Mehr davon? Leider sind meine Reisenotizen so gut wie gar nicht überarbeitet. Aber wenn es gerne gelesen wird, sollte ich mich mal dransetzen und schauen, ob noch ein bisserl was Lesenswertes bei heraus kommt.

Es gibt aber auch einige rein fitkitionale Texte, bei denen meine Erlebnisse nur den Hintergrund bilden. Davon kann ich beizeiten mal den ein oder anderen einstellen.



Hallo reimerle,

freut mich sehr, wenn dich die Geschichten fesseln konnten, sie dich hineingezogen haben. Das ist ein sehr schönes Kompliment.

Vielen Dank euch Beiden!!

Liebe Grüße

Sam

Max Dernet

Beitragvon Max Dernet » 22.07.2007, 14:27

hallo sam,

ja, mach mal!

Gast

Beitragvon Gast » 22.07.2007, 14:31

Oh, ja, Sam - auch wenn ich derzeit etwas maulfaul bin - lesen immer gern ;-)

Einen schönen Sonntag
Gerda

Sam

Beitragvon Sam » 22.07.2007, 20:02

Hallo Max und Gerda,

vielen Dank! Die nächsten Tage kommt mal was.

Liebe Grüße

Sam


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