Eine Königin
Kleine Brocken Zeit
(man würde auch sagen „Minuten“)
stopfte ich in die Ritze
(man hatte es mir so gesagt).
Wohin das führt, konnte ich noch nicht wissen.
Ich wusste nur um die Krümel auf der Matratze
und sehnte mich, eine Prinzessin zu sein,
bis ich aufhörte mit der Zeit. Ich wurde
nur die Königin meiner eigenen Tage: frei!
(Ich habe es so gewollt.)
Eine Königin
Rein von der Bilderflut spricht mich der Text enorm an, sollte ich nun eine Gedichtinterpretation schreiben, würde ich vielleicht scheitern...
Herrin über die eigene Zeit sein, will/wird das Lyrich und beschreibt den Weg diese Freiheit...
scheint zu implizieren, dass das Lyrich einen Preis dafür gezahlt hat, was immer dieser Preis auch war.
Bin gespannt, ob ich nun weit daneben liege...
:) Bea
Herrin über die eigene Zeit sein, will/wird das Lyrich und beschreibt den Weg diese Freiheit...
(Ich habe es so gewollt.)
scheint zu implizieren, dass das Lyrich einen Preis dafür gezahlt hat, was immer dieser Preis auch war.
Bin gespannt, ob ich nun weit daneben liege...
:) Bea
Liebe Bea,
den Preis, sehe ich in dem "nur" versteckt, und auch in dem
Bis zur Prinzessin, der erstehnten hat es nicht gelangt, konnte es nicht langen .. wohl aber bis zur "Königin der eigenen Tage", was vielleicht weniger ist, gewiss aber mehr ..., man frage mal alle aktuellen Prinzessinnen, ob sie das sind: Königin über ihre eigenen Tage (Liebe Klara, mir gefällt auch, wie Du dieses Königreich umreißt).
Liebe Grüße
Max
den Preis, sehe ich in dem "nur" versteckt, und auch in dem
und sehnte mich, eine Prinzessin zu sein,
bis ich aufhörte mit der Zeit.
Bis zur Prinzessin, der erstehnten hat es nicht gelangt, konnte es nicht langen .. wohl aber bis zur "Königin der eigenen Tage", was vielleicht weniger ist, gewiss aber mehr ..., man frage mal alle aktuellen Prinzessinnen, ob sie das sind: Königin über ihre eigenen Tage (Liebe Klara, mir gefällt auch, wie Du dieses Königreich umreißt).
Liebe Grüße
Max
Hallo Bea, hallo Max,
danke für eure Reaktionen.
"Ich habe es so gewollt" nähme in erster Linie Bezug auf die am Anfang aufgebauten "Du sollst" - wenn eine dann anders handelt und scheitert oder Übles erfährt, kriegt sie ein "Du hast es so gewollt" zu hören (als Äquivalent zu "du wolltest ja nicht hören").
Die Prinzessin liegt auf der Erbse, so dass selbst das Prinzessinnen-Dasein sich als untauglich für eine Prinzessin erweist.
Im Grunde ist es wohl nur eine lyrische Abwandlung (oder Anwandlung?) von "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit" etc. Das war doch Kant? Es wäre dann ein kantisches Gedicht. Ein Freiheitsgedicht? Ein Spießergedicht? Ein Feministisches Gedicht? Kant als erster Feminist - noch unterkannt. Ich schwafle kalauernd in Steno, bitte um Vergebung, ich bin müde.
Gute Nacht
Klara
Edit: Nein, es war Hegel über Kant. Oder? Wer's mir verrät, gewinnt 100 virtuelle "Öcken"
))
danke für eure Reaktionen.
"Ich habe es so gewollt" nähme in erster Linie Bezug auf die am Anfang aufgebauten "Du sollst" - wenn eine dann anders handelt und scheitert oder Übles erfährt, kriegt sie ein "Du hast es so gewollt" zu hören (als Äquivalent zu "du wolltest ja nicht hören").
Die Prinzessin liegt auf der Erbse, so dass selbst das Prinzessinnen-Dasein sich als untauglich für eine Prinzessin erweist.
Im Grunde ist es wohl nur eine lyrische Abwandlung (oder Anwandlung?) von "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit" etc. Das war doch Kant? Es wäre dann ein kantisches Gedicht. Ein Freiheitsgedicht? Ein Spießergedicht? Ein Feministisches Gedicht? Kant als erster Feminist - noch unterkannt. Ich schwafle kalauernd in Steno, bitte um Vergebung, ich bin müde.
Gute Nacht
Klara
Edit: Nein, es war Hegel über Kant. Oder? Wer's mir verrät, gewinnt 100 virtuelle "Öcken"
.gif)
Hegel, der Labersack.
Denk dir doch einfach, dass die Einsicht in die Notwendigkeit von Kant kommt. Inhaltlich, meine ich. (eigentlich sicher noch früher). So mach ich es auch immer ,-) Fällt kaum einem auf ,-)
Der Spruch ist unwiderlegbar, egal von wem.
Klara
hallo klara, vorab: ich bin fasziniert von dem bild, das du in deinem gedicht zeichnest/entwickelst.
mal ohne die vorangegangen kommentare gelesen zu haben, meine interpretation - fragend:
ist das prinzessinnendasein das heranwachsen als mädchen zur frau?
und die königin die erwachsene frau, die dann über ihre zeit frei verfügt?
während sie als mädchen die minuten in die ritze stecken mußte - man brachte es ihr so bei?
für was steht die ritze? mußte das mädchen ihre zeit/minuten für das prinzessinendasein und die damit verbunden pflichten und formen ganz verwenden - gleich mauerritzen, die man schön verspachtelt, damit die mauer/fassade glatt und makellos erscheint?
und wie kommt die königin so einfach zu ihrer freiheit?
sehr gern gelesen und darüber nachgedacht.
chiqu.
mal ohne die vorangegangen kommentare gelesen zu haben, meine interpretation - fragend:
ist das prinzessinnendasein das heranwachsen als mädchen zur frau?
und die königin die erwachsene frau, die dann über ihre zeit frei verfügt?
während sie als mädchen die minuten in die ritze stecken mußte - man brachte es ihr so bei?
für was steht die ritze? mußte das mädchen ihre zeit/minuten für das prinzessinendasein und die damit verbunden pflichten und formen ganz verwenden - gleich mauerritzen, die man schön verspachtelt, damit die mauer/fassade glatt und makellos erscheint?
und wie kommt die königin so einfach zu ihrer freiheit?
sehr gern gelesen und darüber nachgedacht.
chiqu.
Hallo Chiquita,
danke für deinen Kommentar und deine Fragen.
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich sie offen lasse, so wie das Gedicht sie offen lassen will für den, der sie fragen mag.
Vielleicht nur so viel: Es ist zugleich ein hochmütiger und ein zutiefst demütiger Text, ein hochfliegender und zugleich geerdeter, weil das für eine Königin nur zusammen geht, weil sie herrschen UND wissen muss.
Viele Grüße
Klara
danke für deinen Kommentar und deine Fragen.
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich sie offen lasse, so wie das Gedicht sie offen lassen will für den, der sie fragen mag.
Vielleicht nur so viel: Es ist zugleich ein hochmütiger und ein zutiefst demütiger Text, ein hochfliegender und zugleich geerdeter, weil das für eine Königin nur zusammen geht, weil sie herrschen UND wissen muss.
Viele Grüße
Klara
Liebe Klara,
für mich liege das Geheimnis zwischen dem Verhältnis der Rolle, die eine Prinzessin (behütet, erbsenfein, sehnen nach etwas zu sein) spielt, der Zeit (Teile davon für sich retten zu können) und der Rolle, die eien Königin (herrschend/behütend/sein) spielt.
Mir scheint das Ende ist tragisch, aber - um philosophisch zu "bleiben" ,-), die beste aller Möglichkeiten.
Ohja!!!
Titel würde ich ändern.
"Königin meiner eigenen Tage" finde ich sprachlich fantastisch. (darum würde ich das :frei!) dahinter auch streichen - macht doch den satz davon zunichte?
ja, ist er. Wobei ich deiner Begründung nicht zustimmen würde.
Liebe Grüße,
Lisa
für mich liege das Geheimnis zwischen dem Verhältnis der Rolle, die eine Prinzessin (behütet, erbsenfein, sehnen nach etwas zu sein) spielt, der Zeit (Teile davon für sich retten zu können) und der Rolle, die eien Königin (herrschend/behütend/sein) spielt.
Mir scheint das Ende ist tragisch, aber - um philosophisch zu "bleiben" ,-), die beste aller Möglichkeiten.
Hegel, der Labersack.
Ohja!!!
Titel würde ich ändern.
"Königin meiner eigenen Tage" finde ich sprachlich fantastisch. (darum würde ich das :frei!) dahinter auch streichen - macht doch den satz davon zunichte?
Vielleicht nur so viel: Es ist zugleich ein hochmütiger und ein zutiefst demütiger Text, ein hochfliegender und zugleich geerdeter
ja, ist er. Wobei ich deiner Begründung nicht zustimmen würde.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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