Die Rache des Suppenhuhns
Mit streng gestärkter Schürze
späht die Magd am Gatter,
sucht noch die rechte Würze
vom Federvieh Geflatter.
In Sprunges Weite bald erblickt,
unbeschwert die fette Henne,
die arglos ihre Körner pickt,
soll nicht zurück mehr in die Tenne.
Mit Küchenbeil und grober List
wird sich nun angepirscht,
wär da nur nicht der feuchte Mist,
wo jeder Schritt am Fuße knirscht.
Die Henne hat noch nichts bemerkt,
so glaubt die Magd mit Namen Anke,
doch just bevor sie’s nieder zergt,
verlässt die Henne ihre Planke.
Kurze Haken schlägt das Federvieh
und mächtig groß ist das Gegacker,
steht doch die Magd bis an die Knie,
im durchgeweichten Hühneracker.
Doch hat sie noch nicht verzagt,
eilt sodann mit ungelenken Schritten
zu Teil 2 der Hühnerjagd,
lässt sich nicht lange bitten.
Die Henne, jetzt nun vorgewarnt,
steht stumm an ihrem Flecke,
weiss, dass ihr bald Böses schwant,
schaut aus nach listigem Verstecke.
Zeit wird’s jetzt zu flüchten,
im Hühnerkopf der Racheplan,
weil nach unbestätigten Gerüchten
sind an Menschen viel mehr Kilos dran.
Grazil und Ballerina gleich
stolziert das schlaue Suppenhuhn
auf zugefror’nem Gülleteich,
die Magd bereit es nachzutun.
Doch schon beim ersten Schritte
kracht die stramme Anke laut durchs Eis,
die Henne gackert lauthals in der Mitte,
die Magd sitzt in der Gülle bis zum Steiß.
Drum steht nun später für das Abendessen
nur noch Gemüsebrühe an,
war man zwar auf’s zarte Hühnerfleisch versessen,
doch Schwerkraft stand nicht auf dem Plan
Die Rache des Suppenhuhns
Hallo Andreas
ganz spontaner Eindruck: witzig, ich lese sowas gerne.
Du wechselt zwar zwischen Trochäus und Jambus, aber das stört mich bei diesem Gedicht eigentlich nicht. Nur den Titel könntest Du überdenken. Was Du beschreibst ist ja nicht Rache, die erfolgt immer später, sondern Selbstverteidigung.
Gerne gelesen und geschmunzelt
Jürgen
PS: Ich lese gerade erst die Beschreibung Deines Titels. Das relativiert meinen Einwand natürlich. Aber man kann ja trotzdem den Titel nochmal überdenken.
ganz spontaner Eindruck: witzig, ich lese sowas gerne.


Du wechselt zwar zwischen Trochäus und Jambus, aber das stört mich bei diesem Gedicht eigentlich nicht. Nur den Titel könntest Du überdenken. Was Du beschreibst ist ja nicht Rache, die erfolgt immer später, sondern Selbstverteidigung.
Gerne gelesen und geschmunzelt
Jürgen
PS: Ich lese gerade erst die Beschreibung Deines Titels. Das relativiert meinen Einwand natürlich. Aber man kann ja trotzdem den Titel nochmal überdenken.
Hallo Andreas,
die Idee find ich nicht schlecht, nur mich stört der Wechsel im Rhythmus und Ausdrücke wie "in Sprunges Weite" und die teilweise seltsamen Ausflüge in den Satzbau wie "die MAgd bereit es nachzutun". Ginge doch mit mehr Respekt vor der Grammatik in etwa "die Magd versucht, ihr`s nachzutun".
Ein bisschen ÜBerarbeitung, dann wär das Stück (für mich) stimmiger.
lG
reimerle
die Idee find ich nicht schlecht, nur mich stört der Wechsel im Rhythmus und Ausdrücke wie "in Sprunges Weite" und die teilweise seltsamen Ausflüge in den Satzbau wie "die MAgd bereit es nachzutun". Ginge doch mit mehr Respekt vor der Grammatik in etwa "die Magd versucht, ihr`s nachzutun".
Ein bisschen ÜBerarbeitung, dann wär das Stück (für mich) stimmiger.
lG
reimerle
hallo andreas!
könnte witzig sein. ich finde, wenn man sich zum reimen entschließt, dann muss es auch passen. das unstete, flatterhafte in den reimen nimmt ein wenig die freude am lesen und einiges vom witz. in strophe eins sind die reime (empfunden) zu kurzatmig. in strophe zwei wechselst du dann wieder usw.....das versmaß sollte einheitlicher sein, finde ich. und es holpert an einigen stellen.
ich würds in die schreibwerkstatt verschieben. da kann man sich das suppenhuhn mal genau zur brust nehmen. was meinst du?
lieben gruß: Niko
könnte witzig sein. ich finde, wenn man sich zum reimen entschließt, dann muss es auch passen. das unstete, flatterhafte in den reimen nimmt ein wenig die freude am lesen und einiges vom witz. in strophe eins sind die reime (empfunden) zu kurzatmig. in strophe zwei wechselst du dann wieder usw.....das versmaß sollte einheitlicher sein, finde ich. und es holpert an einigen stellen.
ich würds in die schreibwerkstatt verschieben. da kann man sich das suppenhuhn mal genau zur brust nehmen. was meinst du?
lieben gruß: Niko
Hallo Jürgen, reimerle, Niko,
danke für die zahlreichen Kommentare zu meinem Bauernhofszenario.
Alles richtig, was ihr geschrieben hat. Es ist metrisch ziemlich ungenau und hat auch sprachliche Schlaglöcher.
Ich möchte humoristische Dichtung nicht geringschätzen, und hier beziehe ich mich auf deine Anregung, Niko, aber ich glaube nicht, dass es das Potential hat, in der Schreibwerkstatt zu enden. In einem solchen Arbeitskreis sollte nur das landen, was nach Feinschliff und Überarbeitung die Chance hat, ein Gedicht mit Ausrufezeichen bzw. ein Schwergewicht zu werden. Meine Zeilen hingegen war lediglich eine Collage bunter Gedankenfetzen.
Vielleicht ist meine Einstellung grundverkehrt, aber gerade bei humoristischer Dichtung achte ich sehr wenig auf korrektes Versmaß etc.. In erster Linie habe ich bei solche Texten nur vor Augen, dass der Leser vielleicht etwas lächeln soll. Lächelt er, dann hat er sich auf den Inhalt fokussiert und übergeht oder entdeckt stylistische, sprachliche und sonstige Mängel. Ich sehe vor mir den erhobenen Zeigefinger, dass auch solche Dichtung den gleichen Anspruch an Korrektheit hat - ja, hat sie.
Grüße mit Kaffee
Andreas
danke für die zahlreichen Kommentare zu meinem Bauernhofszenario.
Alles richtig, was ihr geschrieben hat. Es ist metrisch ziemlich ungenau und hat auch sprachliche Schlaglöcher.
Ich möchte humoristische Dichtung nicht geringschätzen, und hier beziehe ich mich auf deine Anregung, Niko, aber ich glaube nicht, dass es das Potential hat, in der Schreibwerkstatt zu enden. In einem solchen Arbeitskreis sollte nur das landen, was nach Feinschliff und Überarbeitung die Chance hat, ein Gedicht mit Ausrufezeichen bzw. ein Schwergewicht zu werden. Meine Zeilen hingegen war lediglich eine Collage bunter Gedankenfetzen.
Vielleicht ist meine Einstellung grundverkehrt, aber gerade bei humoristischer Dichtung achte ich sehr wenig auf korrektes Versmaß etc.. In erster Linie habe ich bei solche Texten nur vor Augen, dass der Leser vielleicht etwas lächeln soll. Lächelt er, dann hat er sich auf den Inhalt fokussiert und übergeht oder entdeckt stylistische, sprachliche und sonstige Mängel. Ich sehe vor mir den erhobenen Zeigefinger, dass auch solche Dichtung den gleichen Anspruch an Korrektheit hat - ja, hat sie.
Grüße mit Kaffee
Andreas
Hallo Andreas!
Leider bin ich ziemlich sicher, dass deine Einstellung grundverkehrt ist
Gerade humoristische Dichtung sollte peinlich genau auf die Einhaltung formaler Aspekte achten, da sie ja einen Großteil ihrer Wirkung aus der Umwertung / Neudefinition von Zusammenhängen bezieht. Und je unklarer dein formaler Ansatz zu erkennen ist, deso geringer ist auch die "Fallhöhe" und damit die komische Wirkung. Das wird aus dem obigen Text eigentlich recht gut deutlich.
Ferdigruß!
Leider bin ich ziemlich sicher, dass deine Einstellung grundverkehrt ist
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Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Andreas,
also, ich muss ehrlich sagen, dass ich beim ersten mal nur drei Strophen gelesen habe, weil ich von den holprigen Reimen dann genug hatte. Das ist aber sicher auch nicht im Sinne des Erfinders, oder?
Ich denke, es lohnt sich, da ein wenig mehr zu investieren, da die Idee ja ganz witzig ist.
Liebe Grüße
leonie
also, ich muss ehrlich sagen, dass ich beim ersten mal nur drei Strophen gelesen habe, weil ich von den holprigen Reimen dann genug hatte. Das ist aber sicher auch nicht im Sinne des Erfinders, oder?
Ich denke, es lohnt sich, da ein wenig mehr zu investieren, da die Idee ja ganz witzig ist.
Liebe Grüße
leonie
glaube nicht, dass es das Potential hat, in der Schreibwerkstatt zu enden.
ich galube, andreas, da siehst du etwas grundverkehrt. was in der schreibwerkstatt landet, (ver)endet nicht dort. sieh es eher wie mit einem auto, was nicht rundläuft. es wird durchgecheckt, fehler behoben und danach fit forever.
man kann natürlich auch hier dran herumwurschteln, aber in der schreibwerkstatt ist das meist wesentlich verschärfter. was gut so ist.
lieben gruß: Niko
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