Die Reinkarnation der alten Klagen.
Tagtäglich erntet Morden Glaubens Früchte.
Uns schulterklopfend ehren wir Gerüchte,
der Kopf im Sand verhindert alles Fragen.
Moral als Attraktion kann Dämme brechen.
Gereichte Hände blinde Wut vernichten.
Blutrote Wände sollten uns verpflichten,
um tief ins Herz der Heuchelei zu stechen.
Jahrtausendlang Hofieren falscher Lügen.
Gewollter Wandel muss die Gier besiegen,
denn Schweigen heißt, das Leben zu betrügen.
Stärkt eure Kraft, entsagen wir den Kriegen.
Vereinter Wille darf sich niemals fügen,
damit die Träume unsrer Kinder fliegen.
TERROR
Lieber Thomas,
dein Sonett ist stimmig in der Form, Reim und Versmaß sind "regelrecht"gearbeitet.
Dennoch befällt mich beim Lesen eher, das Gefühl, als läse ich kein Sonett, sondern Thesen, die jemand ans "Blaue Brett" genagelt hat.
Das kommt sicher daher, dass du (wieder) Unmengen von Substantiva, (ich habe 28 gezählt, Verben nur 12)verwendet hast, die einen starrer Textkörper und keinen Klangkörper entstehen lassen, wie ein Sonett ihn haben sollte, damit es fließt.
Mir fehlt Lebendigkeit, die durch Verben entsteht.
(Gute Lyrik lebt von Verben, das wirst du mit der Zeit sicher bemerken, hat bei mir auch gedauert, bis ich das erkennen konnte).
Zäsuren oder fließende Zeilenübergänge fehlen ganz, die aber in einem Sonett so sind, wie das Salz in der Suppe.
Zum Inhalt:
Mir fällt auf, dass du pauschal alle Missstände aufzählst, teilweise Lösungen "anbietest" - sollte in der Lyrik unterbleiben - und gewissermaßen Schwarz/Weiß malst.
In Vers 4, den ich willkürlich hier als ersten herausnehme:
Z1 Welche Kraft muss gestärkt werden, damit die Menschheit Kriegen entsagt? (Pauschale Aussage, Allgemeinplatz)
Z2 Gerade der vereinte wille, der sich nicht fügt, hat schon mancherlei Unheil angerichtet, so sind nämlich Menschenmassen auch zum Morden bereit, mit vereintem Willen.
Z3 zu abgedroschen, romantisiert, verallgemeinert.
Wahrscheinlich werden wir noch froh sein müssen, wenn die Kinder mit ihren Träumen nicht zu hoch fliegen , sondern am Boden bleiben. (Soll heißen, sie werden wahrscheinlich genug damit zu tun haben, überhaupt zu überleben, was nicht Visionen ausschließen soll).
Es gibt leider kein Patentrezept für Frieden, auch wenn viele gemeinschaftlich Gutes erreichen wollen.
Vielleicht bin ich desillusioniert auch auf grund meiner Jahre...
So, das habe ich jetzt sehr drastisch ausgedrückt, ist aber nicht persönlich gemeint.
Aber um ein derart Beladenen Gedicht zu einem Thema, dass alle betrifft, die sich Gedanken um die Menschheit machen, nicht nur zu schreiben, sondern so zu schreiben, dass den es den Leser erfasst, musst du an diesem Text ernsthaft, serh viel arbeiten.
So hört sich dein Text ein wenig so an, wie manche Rede zum Jahreswechsel in der Missstände global aufgezählt werden.
Das ist mir für Lyrik zu wenig.
Nehme ich Vers 1
so könnte ich dir gleich die erste Z deines Textes vorhalten.
Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, beabsichtigt hast du es sicher nicht, aber auf mich wirkt dein Gedicht, wie eine Litanei, wie sie in klageliedern enthalten ist.
9! Substantive in nur vier Zeilen gegenüber 3 Verben schaffen es nicht, mich als Leserein einzuvernehmen.
Bei mir hat sich der Eindruck dann letztlich festgesetzt, dass du den Textum die Reimworte herum geschrieben hast, ohne Rücksicht darauf Zusammenhänge zu entwickelen, die aber dringend nötig sind, um vom Phrasierenden, Pauschalen abzuheben.
Im Prinzip gilt fast Gleiches für V2 und 3, die ich jetzt nicht gesondert bespreche.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe mich ganz bewusst nicht an eine Interpretation deines Texts begeben, weil ich zunächst einmal darlegen wollte, wollte warum dein Gedicht, bei mir nur ein "Aufstöhnen" aber kein "Aufrütteln" erzeugt.
Wenn du, erst vor einem Jahr begonnen hast zu Schreiben, lass mich dir raten: Lies viel, viel Lyrik, das schult.
Es wird dir dann mit Sicherheit besser gelingen, deine Gedanken lebendiger "einzukleiden" und den Lesern nahe zu bringen.
Der Leser sollte, im besten Fall in einen Text, ganz gleich wir kurz er auch ist, hineingezogen werden und sich, oder Gedanken von sich, darin wiederfinden, ohne Lösungsvorschläge und schwarz/ Weißmalerei.
Der Leser sollte Raum haben eigenen Ideen zu entwickeln, Werte und Deutungen für sich heraus zu arbeiten.
Zu mir sollte ein Gedicht sprechen, das kann es nur wenn es lebendig ist, das heißt die Verben die Hauptrolle spielen.
Liebe Grüße
Gerda
dein Sonett ist stimmig in der Form, Reim und Versmaß sind "regelrecht"gearbeitet.
Dennoch befällt mich beim Lesen eher, das Gefühl, als läse ich kein Sonett, sondern Thesen, die jemand ans "Blaue Brett" genagelt hat.
Das kommt sicher daher, dass du (wieder) Unmengen von Substantiva, (ich habe 28 gezählt, Verben nur 12)verwendet hast, die einen starrer Textkörper und keinen Klangkörper entstehen lassen, wie ein Sonett ihn haben sollte, damit es fließt.
Mir fehlt Lebendigkeit, die durch Verben entsteht.
(Gute Lyrik lebt von Verben, das wirst du mit der Zeit sicher bemerken, hat bei mir auch gedauert, bis ich das erkennen konnte).
Zäsuren oder fließende Zeilenübergänge fehlen ganz, die aber in einem Sonett so sind, wie das Salz in der Suppe.
Zum Inhalt:
Mir fällt auf, dass du pauschal alle Missstände aufzählst, teilweise Lösungen "anbietest" - sollte in der Lyrik unterbleiben - und gewissermaßen Schwarz/Weiß malst.
In Vers 4, den ich willkürlich hier als ersten herausnehme:
lilly-rose hat geschrieben:Stärkt eure Kraft, entsagen wir den Kriegen.
Vereinter Wille darf sich niemals fügen,
damit die Träume unsrer Kinder fliegen.
Z1 Welche Kraft muss gestärkt werden, damit die Menschheit Kriegen entsagt? (Pauschale Aussage, Allgemeinplatz)
Z2 Gerade der vereinte wille, der sich nicht fügt, hat schon mancherlei Unheil angerichtet, so sind nämlich Menschenmassen auch zum Morden bereit, mit vereintem Willen.
Z3 zu abgedroschen, romantisiert, verallgemeinert.
Wahrscheinlich werden wir noch froh sein müssen, wenn die Kinder mit ihren Träumen nicht zu hoch fliegen , sondern am Boden bleiben. (Soll heißen, sie werden wahrscheinlich genug damit zu tun haben, überhaupt zu überleben, was nicht Visionen ausschließen soll).
Es gibt leider kein Patentrezept für Frieden, auch wenn viele gemeinschaftlich Gutes erreichen wollen.
Vielleicht bin ich desillusioniert auch auf grund meiner Jahre...
So, das habe ich jetzt sehr drastisch ausgedrückt, ist aber nicht persönlich gemeint.
Aber um ein derart Beladenen Gedicht zu einem Thema, dass alle betrifft, die sich Gedanken um die Menschheit machen, nicht nur zu schreiben, sondern so zu schreiben, dass den es den Leser erfasst, musst du an diesem Text ernsthaft, serh viel arbeiten.
So hört sich dein Text ein wenig so an, wie manche Rede zum Jahreswechsel in der Missstände global aufgezählt werden.
Das ist mir für Lyrik zu wenig.
Nehme ich Vers 1
lilly-rose hat geschrieben:Die Reinkarnation der alten Klagen.
Tagtäglich erntet Morden Glaubens Früchte.
Uns schulterklopfend ehren wir Gerüchte,
der Kopf im Sand verhindert alles Fragen.
so könnte ich dir gleich die erste Z deines Textes vorhalten.
Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, beabsichtigt hast du es sicher nicht, aber auf mich wirkt dein Gedicht, wie eine Litanei, wie sie in klageliedern enthalten ist.
9! Substantive in nur vier Zeilen gegenüber 3 Verben schaffen es nicht, mich als Leserein einzuvernehmen.
Bei mir hat sich der Eindruck dann letztlich festgesetzt, dass du den Textum die Reimworte herum geschrieben hast, ohne Rücksicht darauf Zusammenhänge zu entwickelen, die aber dringend nötig sind, um vom Phrasierenden, Pauschalen abzuheben.
Im Prinzip gilt fast Gleiches für V2 und 3, die ich jetzt nicht gesondert bespreche.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe mich ganz bewusst nicht an eine Interpretation deines Texts begeben, weil ich zunächst einmal darlegen wollte, wollte warum dein Gedicht, bei mir nur ein "Aufstöhnen" aber kein "Aufrütteln" erzeugt.
Wenn du, erst vor einem Jahr begonnen hast zu Schreiben, lass mich dir raten: Lies viel, viel Lyrik, das schult.
Es wird dir dann mit Sicherheit besser gelingen, deine Gedanken lebendiger "einzukleiden" und den Lesern nahe zu bringen.
Der Leser sollte, im besten Fall in einen Text, ganz gleich wir kurz er auch ist, hineingezogen werden und sich, oder Gedanken von sich, darin wiederfinden, ohne Lösungsvorschläge und schwarz/ Weißmalerei.
Der Leser sollte Raum haben eigenen Ideen zu entwickeln, Werte und Deutungen für sich heraus zu arbeiten.
Zu mir sollte ein Gedicht sprechen, das kann es nur wenn es lebendig ist, das heißt die Verben die Hauptrolle spielen.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo lily-rose,
ich versuche, das Thema genauer zu fassen:
Der Titel nennt Terror. Das passt zum Morden als des „Glaubens Früchte“ in der ersten Strophe – hier geht es also um religiös motivierten Terror. Davor verschließen wir laut Vers 4 die Augen, stecken den Kopf in den Sand. (Wieso sind dann die Nachrichten voll davon?)
Die zweite Strophe scheint mir ein Gegenbild aufzubauen – sozusagen die Anleitung, wie wir es besser machen könnten: Hände reichen, Verantwortung übernehmen, Heuchelei entlarven. Die erste Zeile verstehe ich hier nicht. „Dämme brechen“ scheint mir im Strophen-Zusammenhang auch positiv gemeint zu sein. Aber mit „Moral als Attraktion“ kann ich nichts anfangen. Allein Moral scheint mir als Attitüde schon sehr zweifelhaft, aber als Attraktion??
Die letzten sechs Verse rufen auf zu Ehrlichkeit, Veränderung, Anklage, Solidarität, zum Widerstand gegen Krieg, Terror, Ignoranz, Habgier und Lüge. Hmmm, fehlt eigentlich nur noch Ehebruch und Völlerei. Sorry, liest sich für mich wie ein Aufruf zum Feldzug gegen das Böse in der Welt.
Auch hier wieder: Die Substantive und Abstraktionen machen das Ganze zu allgemein, sehr wenig greifbar. Mich spricht das nicht an; weder fühle ich mich entlarvt noch aufgerufen.
Einige unklare Bilder:
- die schon erwähnte „Moral als Attraktion“
- „blutrote Wände“ stehen für Blutvergießen und gleichzeitig Barrieren zwischen Menschen?
- „falsche Lügen“ – welchen Sinn hat die doppelte Negation hier?
- „Gewollter Wandel“: Was soll sich wandeln? Wer? In welche Richtung?
- „damit die Träume unsrer Kinder fliegen“: Träume können immer fliegen, es sollte hier darum gehen, konkrete Lebensbedingungen zu verbessern, oder?
Das Thema bleibt unscharf, die Ausführung überzeugt mich nicht.
Überlege Dir genauer, was wirklich Dein Thema für ein Gedicht ist. Und bleib mehr an Einzelheiten, versuch, Leser/innen anzusprechen.
Gruß, Annette
ich versuche, das Thema genauer zu fassen:
Der Titel nennt Terror. Das passt zum Morden als des „Glaubens Früchte“ in der ersten Strophe – hier geht es also um religiös motivierten Terror. Davor verschließen wir laut Vers 4 die Augen, stecken den Kopf in den Sand. (Wieso sind dann die Nachrichten voll davon?)
Die zweite Strophe scheint mir ein Gegenbild aufzubauen – sozusagen die Anleitung, wie wir es besser machen könnten: Hände reichen, Verantwortung übernehmen, Heuchelei entlarven. Die erste Zeile verstehe ich hier nicht. „Dämme brechen“ scheint mir im Strophen-Zusammenhang auch positiv gemeint zu sein. Aber mit „Moral als Attraktion“ kann ich nichts anfangen. Allein Moral scheint mir als Attitüde schon sehr zweifelhaft, aber als Attraktion??
Die letzten sechs Verse rufen auf zu Ehrlichkeit, Veränderung, Anklage, Solidarität, zum Widerstand gegen Krieg, Terror, Ignoranz, Habgier und Lüge. Hmmm, fehlt eigentlich nur noch Ehebruch und Völlerei. Sorry, liest sich für mich wie ein Aufruf zum Feldzug gegen das Böse in der Welt.
Auch hier wieder: Die Substantive und Abstraktionen machen das Ganze zu allgemein, sehr wenig greifbar. Mich spricht das nicht an; weder fühle ich mich entlarvt noch aufgerufen.
Einige unklare Bilder:
- die schon erwähnte „Moral als Attraktion“
- „blutrote Wände“ stehen für Blutvergießen und gleichzeitig Barrieren zwischen Menschen?
- „falsche Lügen“ – welchen Sinn hat die doppelte Negation hier?
- „Gewollter Wandel“: Was soll sich wandeln? Wer? In welche Richtung?
- „damit die Träume unsrer Kinder fliegen“: Träume können immer fliegen, es sollte hier darum gehen, konkrete Lebensbedingungen zu verbessern, oder?
Das Thema bleibt unscharf, die Ausführung überzeugt mich nicht.
Überlege Dir genauer, was wirklich Dein Thema für ein Gedicht ist. Und bleib mehr an Einzelheiten, versuch, Leser/innen anzusprechen.
Gruß, Annette
Liebe Gerda,
das thesenartige Empfinden wird sicher an den Substantiven liegen, da hast Du recht. Den Ursprung des Sonetts finden wir im 13. Jahrhundert, wo es häufig als Minnegesang diente.
Wenn ich mir meine Zeilein nun ansehe, und sie in Gedanken versuche zu singen, so fällt mir auch sofort auf, dass ein fließender Klangkörper nichtentstehen will, was sicher am voran gesagten liegt.
Für das Thema, finde ich diese Thesenform jedoch gar nicht so unglücklich. Soviel zur Form.
Das "Lösungen" in der Lyrik unterbleiben sollten, ist mir neu, und unbekannt. Gerade das Sonnet, mit These und Antithese bietet sich hier an, was nicht bedeuten soll, dass die Antithese generelle eine Lösung beeinhalten soll...
"Stärkt eure Kraft, entsagen wir den Kriegen. "
- jede Kraft, die in der Lage ist, für den Einzelnen oder gemeinsam, Kriegen zu entsagen. Keine körpeliche Kraft...
"Vereinter Wille darf sich niemals fügen, "
- Menschenmassen, die wie du schreibst zum Morden bereit sind, das sind genau die gemeinten, mit vereintem Willen der sich FÜGT... und ich schreibe ja, vereinter Wille darf sich niemals fügen...
"damit die Träume unsrer Kinder fliegen"
- zu abgedroschen, romantiesiert, verallgemeinert schreibst Du. Nun gut, das sehe ich nun gänzlich anders. Es ist emotionalisierend. Klar, auch romantisch. So soll es auch sein, und es spricht für mich nichts dagegen. Ein gutes Gedicht ist nicht nur dann ein gutes Gedicht weil es mit Gewalt versucht ständig neue Worte zu gebären. Das erklärt auch meine Sicht der Kinderträume.
Nein, ein Patentrezept gegen Kriege gibt es nicht, ich befürchte sogar, es gibt gar keins, was mich aber nicht daran hindert,doch immer wieder, laut oder leise gegen die Kriege zu appellieren.
Wenn Dich die vielen Substantive so abschrecken, dass Du gleich beginnst sie zu zählen, dann hindert es Dich, dein Empfinden sicher daran, den Text aufzunehmen, da es Dich einfach "blockiert". Das wird ihm auch nicht wirklich gerecht, aber es ist subjektiv.
Ich verstehe Dich nicht falsch. Ohne Deine treffliche Formulierung der fehlenden Klangkörpers wäre mir das nicht, oder noch nicht aufgefallen, und meine Äusserung das Thesen zwar zum Thema passen, entkräftigt Deine Anmerkung in keiner Weise.
LG
Thomas
Liebe Anette,
ja, es geht um religiöse Motivation, die meist der Grund für massenhafte Verblendung sind, egal in welcher Religion.
Das die Nachrichten voll davon sind, ist für mich erst Recht ein Beweis dafür, dass wir den Kopf in den Sand stecken. Denn genau das war für mich die Motivation für diesen Text... die allmorgendliche Fahrt zur Arbeit, Nachrichten im Deutschlandfunk, und wieder, wie jeden verdammten Morgen ein Bericht über Tote im Irak, von Fanatikern in die Luft gesprengt. Jeden Morgen die gleiche Nachricht. Lediglich die Zahl und Art der Opfer wechselt... sonst nichts!
Moral als Attraktion... ist wirklich auf den ersten Blick nicht so einfach zu verstehen. Moral ist für mich ein wichtiger Leitfaden meines Lebens. So entstand das Bild, dass, würden die Menschen sich die eigene Moral zur Attraktion machen, wäre sie also attraktiv,hätten sie Lust darauf,wollten sie sie, dann stünde das im völligen Widerspruch zu den mordenden Handlungen.
Ehebruch und Völlerei jetzt mit aufzuzählen nehme ich nicht ernst. Dient dir das jetzt lediglich dazu, den Knüppel herauszuholen?? Ich hoffe nicht.
"blutrote Wände sollen uns verpflichten"
Ich finde dieses Bild erschliesst sich sofort, oder? Da wären die Nachrichten wieder, blutbespritzte Wände, Leichen davor... das sollte uns verpflichten...
"falsche Lügen", stimmt, das passt nicht. Danke für den Hinweis. Das sollte ich ändern!
Zu den Träumen der Kinder habe ich oben schon was gesagt.
Vielleicht ist das Thema jetzt etwas schärfer und spricht Dich, und auch Gerda etwas mehr an.
Danke für Eure konstruktiven Worte.
LG
Thomas
das thesenartige Empfinden wird sicher an den Substantiven liegen, da hast Du recht. Den Ursprung des Sonetts finden wir im 13. Jahrhundert, wo es häufig als Minnegesang diente.
Wenn ich mir meine Zeilein nun ansehe, und sie in Gedanken versuche zu singen, so fällt mir auch sofort auf, dass ein fließender Klangkörper nichtentstehen will, was sicher am voran gesagten liegt.
Für das Thema, finde ich diese Thesenform jedoch gar nicht so unglücklich. Soviel zur Form.
Das "Lösungen" in der Lyrik unterbleiben sollten, ist mir neu, und unbekannt. Gerade das Sonnet, mit These und Antithese bietet sich hier an, was nicht bedeuten soll, dass die Antithese generelle eine Lösung beeinhalten soll...
"Stärkt eure Kraft, entsagen wir den Kriegen. "
- jede Kraft, die in der Lage ist, für den Einzelnen oder gemeinsam, Kriegen zu entsagen. Keine körpeliche Kraft...
"Vereinter Wille darf sich niemals fügen, "
- Menschenmassen, die wie du schreibst zum Morden bereit sind, das sind genau die gemeinten, mit vereintem Willen der sich FÜGT... und ich schreibe ja, vereinter Wille darf sich niemals fügen...
"damit die Träume unsrer Kinder fliegen"
- zu abgedroschen, romantiesiert, verallgemeinert schreibst Du. Nun gut, das sehe ich nun gänzlich anders. Es ist emotionalisierend. Klar, auch romantisch. So soll es auch sein, und es spricht für mich nichts dagegen. Ein gutes Gedicht ist nicht nur dann ein gutes Gedicht weil es mit Gewalt versucht ständig neue Worte zu gebären. Das erklärt auch meine Sicht der Kinderträume.
Nein, ein Patentrezept gegen Kriege gibt es nicht, ich befürchte sogar, es gibt gar keins, was mich aber nicht daran hindert,doch immer wieder, laut oder leise gegen die Kriege zu appellieren.
Wenn Dich die vielen Substantive so abschrecken, dass Du gleich beginnst sie zu zählen, dann hindert es Dich, dein Empfinden sicher daran, den Text aufzunehmen, da es Dich einfach "blockiert". Das wird ihm auch nicht wirklich gerecht, aber es ist subjektiv.
Ich verstehe Dich nicht falsch. Ohne Deine treffliche Formulierung der fehlenden Klangkörpers wäre mir das nicht, oder noch nicht aufgefallen, und meine Äusserung das Thesen zwar zum Thema passen, entkräftigt Deine Anmerkung in keiner Weise.
LG
Thomas
Liebe Anette,
ja, es geht um religiöse Motivation, die meist der Grund für massenhafte Verblendung sind, egal in welcher Religion.
Das die Nachrichten voll davon sind, ist für mich erst Recht ein Beweis dafür, dass wir den Kopf in den Sand stecken. Denn genau das war für mich die Motivation für diesen Text... die allmorgendliche Fahrt zur Arbeit, Nachrichten im Deutschlandfunk, und wieder, wie jeden verdammten Morgen ein Bericht über Tote im Irak, von Fanatikern in die Luft gesprengt. Jeden Morgen die gleiche Nachricht. Lediglich die Zahl und Art der Opfer wechselt... sonst nichts!
Moral als Attraktion... ist wirklich auf den ersten Blick nicht so einfach zu verstehen. Moral ist für mich ein wichtiger Leitfaden meines Lebens. So entstand das Bild, dass, würden die Menschen sich die eigene Moral zur Attraktion machen, wäre sie also attraktiv,hätten sie Lust darauf,wollten sie sie, dann stünde das im völligen Widerspruch zu den mordenden Handlungen.
Ehebruch und Völlerei jetzt mit aufzuzählen nehme ich nicht ernst. Dient dir das jetzt lediglich dazu, den Knüppel herauszuholen?? Ich hoffe nicht.
"blutrote Wände sollen uns verpflichten"
Ich finde dieses Bild erschliesst sich sofort, oder? Da wären die Nachrichten wieder, blutbespritzte Wände, Leichen davor... das sollte uns verpflichten...
"falsche Lügen", stimmt, das passt nicht. Danke für den Hinweis. Das sollte ich ändern!
Zu den Träumen der Kinder habe ich oben schon was gesagt.
Vielleicht ist das Thema jetzt etwas schärfer und spricht Dich, und auch Gerda etwas mehr an.
Danke für Eure konstruktiven Worte.
LG
Thomas
Hallo Thomas,
mit meinem Kommentar zudem Passus über den "vereinten Willen" ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich wollte eigenntlich schreiben, dass das es für das Widersetzen einzelner gegen Massenbewegungen nicht immer gute Gründen gibt.
Es gibt ja auch positive Massenbewegungen, wenn ich an Ghandi oder, in einem anderen Bereich "Live Aid- Konzerte" denke, selbst - man mag über Fußball eine dezidiertere Meinung hat, die ich auch teile, mit einigen Abstrichen wurden im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft Massen positiv bewegt.
Um jetzt auf deinen Text zurückzukommen:
Vereinter Wille darf sich niemals fügen,
Es ist eben unzureichend eine solche These als feststehende Aussage hinzustellen.
Ja und was ansonsten Lösungsvorschläge in der Lyrik angeht so setzt sich Lyrik in der Regel dadurch gegen Dogmen und Vorschriften ab, in dem sie keine solchen anbietet, sondern dem gewillten und bereiten Leser den Boden für Das Auffinden solcher bereitet . Nicht immer, aber es ist eine ihrer "Aufgaben", - denn manchmal will Lyrik auch "nur" erfreuen und zum Nachdenken anregen und nicht Misstände unabdinglich aufzeigen.
Das ist dennoch ein Bereich der wichtig ist und ich finde, es gibt wirklich genug Gründe, dass du dem Inhalt mit ein paar weiteren Überelgungen eine adäquate Form gönnst.
Liebe Grüße
gerda
mit meinem Kommentar zudem Passus über den "vereinten Willen" ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich wollte eigenntlich schreiben, dass das es für das Widersetzen einzelner gegen Massenbewegungen nicht immer gute Gründen gibt.
Es gibt ja auch positive Massenbewegungen, wenn ich an Ghandi oder, in einem anderen Bereich "Live Aid- Konzerte" denke, selbst - man mag über Fußball eine dezidiertere Meinung hat, die ich auch teile, mit einigen Abstrichen wurden im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft Massen positiv bewegt.
Um jetzt auf deinen Text zurückzukommen:
Vereinter Wille darf sich niemals fügen,
Es ist eben unzureichend eine solche These als feststehende Aussage hinzustellen.
Ja und was ansonsten Lösungsvorschläge in der Lyrik angeht so setzt sich Lyrik in der Regel dadurch gegen Dogmen und Vorschriften ab, in dem sie keine solchen anbietet, sondern dem gewillten und bereiten Leser den Boden für Das Auffinden solcher bereitet . Nicht immer, aber es ist eine ihrer "Aufgaben", - denn manchmal will Lyrik auch "nur" erfreuen und zum Nachdenken anregen und nicht Misstände unabdinglich aufzeigen.
Das ist dennoch ein Bereich der wichtig ist und ich finde, es gibt wirklich genug Gründe, dass du dem Inhalt mit ein paar weiteren Überelgungen eine adäquate Form gönnst.
Liebe Grüße
gerda
Liebe Gerda,
selbstverständlich gibt es eine Reihe Gründe die mir hier aufgezeigt wurden, den Text zu überdenken!!!
Weiter schreibst Du:
"Ja und was ansonsten Lösungsvorschläge in der Lyrik angeht so setzt sich Lyrik in der Regel dadurch gegen Dogmen und Vorschriften ab, in dem sie keine solchen anbietet, sondern dem gewillten und bereiten Leser den Boden für Das Auffinden solcher bereitet . Nicht immer, aber es ist eine ihrer "Aufgaben", - denn manchmal will Lyrik auch "nur" erfreuen und zum Nachdenken anregen und nicht Misstände unabdinglich aufzeigen. "
Hand aufs Herz: Würdest Du diese "Regel" konsequent anwenden, wie viele Texte blieben dann in diesem (und natürlich anderen) Foren stehen??? Wie viele Bücher hätten urplötzlich leere Seiten????
Liebe Grüße und alles Gute im Neue Jahr
Thomas
selbstverständlich gibt es eine Reihe Gründe die mir hier aufgezeigt wurden, den Text zu überdenken!!!
Weiter schreibst Du:
"Ja und was ansonsten Lösungsvorschläge in der Lyrik angeht so setzt sich Lyrik in der Regel dadurch gegen Dogmen und Vorschriften ab, in dem sie keine solchen anbietet, sondern dem gewillten und bereiten Leser den Boden für Das Auffinden solcher bereitet . Nicht immer, aber es ist eine ihrer "Aufgaben", - denn manchmal will Lyrik auch "nur" erfreuen und zum Nachdenken anregen und nicht Misstände unabdinglich aufzeigen. "
Hand aufs Herz: Würdest Du diese "Regel" konsequent anwenden, wie viele Texte blieben dann in diesem (und natürlich anderen) Foren stehen??? Wie viele Bücher hätten urplötzlich leere Seiten????
Liebe Grüße und alles Gute im Neue Jahr
Thomas
Es geht mir ausschließlich um Gegewartslyrik, lieber Thomas, das ist ein kleiner Bereich, unnerhalb der Literatur, in dem du dich aber bewegst.
Selbstverständlich habe ich das nicht auf die gesamten veröffentlichten Texte bezogen, wie könnte ich auch.
Sach - und wissenschaftliche Bücher z. b. können ohne Lösungsansätze wohl nicht geschrieben werden.
Ich dachte, das wäre klar.
Fein, dass unsere Kommentare Anregungen für dich enthalten.
Hast du denn vor, an deinem Text zu arbeiten?
Oder Ideen, wo du ansetzen würdest?
Mich interessiert natürlich, ob und wie sich dein Text weiter entwickeln wird.
Ich weiß aber auch, dass von den ersten Gedanken, bis zur Umsetzung oftmals einige Zeit verstreichen muss.
Liebe Grüße
Gerda
Selbstverständlich habe ich das nicht auf die gesamten veröffentlichten Texte bezogen, wie könnte ich auch.
Sach - und wissenschaftliche Bücher z. b. können ohne Lösungsansätze wohl nicht geschrieben werden.
Ich dachte, das wäre klar.
Fein, dass unsere Kommentare Anregungen für dich enthalten.
Hast du denn vor, an deinem Text zu arbeiten?
Oder Ideen, wo du ansetzen würdest?
Mich interessiert natürlich, ob und wie sich dein Text weiter entwickeln wird.
Ich weiß aber auch, dass von den ersten Gedanken, bis zur Umsetzung oftmals einige Zeit verstreichen muss.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
Sach- und wissenschaftliche Bücher schließe ich in meiner Bemerkung aus. Mir ging es rein um Lyrik, Gedichte, Prosatexte. Eine Anmerkung dazu noch, dann sollte ich mich mit dem Text beschäftigen: Ich habe gerade erst vor 2 Tagen, tut zwar nichts zu Sache aber es war während eines herrlichen Lavendelölbades, Gedichte von Hölderlin gehört. Nicht gerade druckfrisch, aber zeitlos und: Hölle, wie oft sind die Texte mahnend, und prangern in schärfster Form, gereimt und ungereimt Mißstände an....
So, nochmal zum Text. Dein Einwand des fließenden Klangkörpers hat mich uneingeschränkt überzeugt. Ich werde daran arbeiten, denn der Texct wird dadurch sicher besser. Möglicherweise muss ich mich aber dafür von einer Vielzahl der verwendeten Worte lösen, und nur auf den beabsichtigen Inhalt, die Aussage konzentrieren. Schaue ich in der jetzigen Form auf meinen Text, scheint es mir fast unmöglich mit den "gleichen" Worten die Zahl der Verben deutlich zu erhöhen. Kommt Zeit, kommt Idee...
Liebe Grüße
Thomas
Sach- und wissenschaftliche Bücher schließe ich in meiner Bemerkung aus. Mir ging es rein um Lyrik, Gedichte, Prosatexte. Eine Anmerkung dazu noch, dann sollte ich mich mit dem Text beschäftigen: Ich habe gerade erst vor 2 Tagen, tut zwar nichts zu Sache aber es war während eines herrlichen Lavendelölbades, Gedichte von Hölderlin gehört. Nicht gerade druckfrisch, aber zeitlos und: Hölle, wie oft sind die Texte mahnend, und prangern in schärfster Form, gereimt und ungereimt Mißstände an....
So, nochmal zum Text. Dein Einwand des fließenden Klangkörpers hat mich uneingeschränkt überzeugt. Ich werde daran arbeiten, denn der Texct wird dadurch sicher besser. Möglicherweise muss ich mich aber dafür von einer Vielzahl der verwendeten Worte lösen, und nur auf den beabsichtigen Inhalt, die Aussage konzentrieren. Schaue ich in der jetzigen Form auf meinen Text, scheint es mir fast unmöglich mit den "gleichen" Worten die Zahl der Verben deutlich zu erhöhen. Kommt Zeit, kommt Idee...
Liebe Grüße
Thomas
Lieber Thomas,
bitte lies einmal nach.
Ich sprach von der Vermeidung von Lösungsvorschlägen in der Lyrik, ausschließlich in der Lyrik, nicht davon dass Misssstände nicht angepragert gehören..
Mit und ohne Lavendlbad
- ich vertrage nämlichn kein Lavendel -
wenn wir nicht von denselben Dinge sprechen, wird die Verständigung schwerlich funktionieren.
Liebe Grüße
Gerda
bitte lies einmal nach.
Ich sprach von der Vermeidung von Lösungsvorschlägen in der Lyrik, ausschließlich in der Lyrik, nicht davon dass Misssstände nicht angepragert gehören..
lilly-rose hat geschrieben: Hölle, wie oft sind die Texte mahnend, und prangern in schärfster Form, gereimt und ungereimt Mißstände an....
Mit und ohne Lavendlbad
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wenn wir nicht von denselben Dinge sprechen, wird die Verständigung schwerlich funktionieren.
Liebe Grüße
Gerda
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