Vom Fass
Aus Eiche gesägt
gespalten, gehobelt
in Eisen gezwängt
warte ich darauf
befüllt zu werden
um mich
bei Gelegenheit
wieder zu leeren
Vom Fass
kurz und banal - jedenfalls auf den ersten blick, füllt einem ab, nicht mit bier, aber mit einem grossen schluck der sich immer wiederholenden alltäglichen sinnlosigkeit.
ich mag die zeilen nicht besonders, die "zum-fass-werden-aufzählung" ist mir zu trocken, doch der nachgeschmak gefällt mir (beim bier ists genau andersrum
)
das in eisengezwängt werden finde ich wiederum eine schon fast zu schöne doppeldeutigkeit...
lg n.
ich mag die zeilen nicht besonders, die "zum-fass-werden-aufzählung" ist mir zu trocken, doch der nachgeschmak gefällt mir (beim bier ists genau andersrum

das in eisengezwängt werden finde ich wiederum eine schon fast zu schöne doppeldeutigkeit...
lg n.
Hallo Perry,
es gibt eine Märchenfigur, einen Mann, der sich in eiserne Fassreifen zwängte, damit sein Herz nicht (vor Kummer) zerspringen konnte.
"Heinrich, der Wagen bricht!"
"Nein, Herr, der Wagen nicht, es ist ein Band von meinem Herzen, das da lag in großen Schmerzen ..."
Das ist aus dem Froschkönig, glaube ich.
Hattest Du das im Hinterkopf?
lieben Gruß
Zefira
es gibt eine Märchenfigur, einen Mann, der sich in eiserne Fassreifen zwängte, damit sein Herz nicht (vor Kummer) zerspringen konnte.
"Heinrich, der Wagen bricht!"
"Nein, Herr, der Wagen nicht, es ist ein Band von meinem Herzen, das da lag in großen Schmerzen ..."
Das ist aus dem Froschkönig, glaube ich.
Hattest Du das im Hinterkopf?
lieben Gruß
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Hallo Manfred,
dieses Fass steht für mich so sehr im Vordergrund, dass sich mir der Text einfach nicht erschließen will. Das, was ich herauslese, ist ein Mensch, der gefangen ist oder sich gefangen fühlt und irgendwie einem Prozess unterworfen ist, der sich ständig wiederholt, nämlich beim "wieder zu leeren" und "befüllt zu werden". Mir drängt sich der Gedanke auf, dass er sich immer wieder befreit und immer wieder gefangen genommen wird, so etwas in der Richtung. Und dieses "warte ich darauf" lese ich als eine Haltung des sich dem "Schicksal" ergeben, aber wie gesagt, ich tappe noch im Dunkeln.
Saludos
Magic
dieses Fass steht für mich so sehr im Vordergrund, dass sich mir der Text einfach nicht erschließen will. Das, was ich herauslese, ist ein Mensch, der gefangen ist oder sich gefangen fühlt und irgendwie einem Prozess unterworfen ist, der sich ständig wiederholt, nämlich beim "wieder zu leeren" und "befüllt zu werden". Mir drängt sich der Gedanke auf, dass er sich immer wieder befreit und immer wieder gefangen genommen wird, so etwas in der Richtung. Und dieses "warte ich darauf" lese ich als eine Haltung des sich dem "Schicksal" ergeben, aber wie gesagt, ich tappe noch im Dunkeln.
Saludos
Magic
Hallo Max,
ich bin auf Horst Bienek als Lyriker auch mehr durch Zufall gestoßen. Er ist für mich z. B. Vorbild darin einen ganz normalen Sachverhalt, wie in diesem Fall eines Zeitungsartikels über den Beruf des Fassbinders, als Grundlage für eine lyrische Reflexion zu verwenden.
Das einzige Gedicht von ihm, das ich im Netz gefunden habe ist "Wörter"
(http://fhoelderslyrikseite.blogspot.com ... t%20Bienek).
LG
Manfred
Hallo Gabriella,
mit dem zweiten Teil des Gedichtes, der den lyrischen Rückbezug der Metapher "Fass" beschreiben soll, bin ich auch noch nicht ganz zufrieden.
Meine Inspiration war, dass wir zuerst vom Leben/Schicksal zurecht gebogen werden, dann mit den Trauben der Erfahrungen gefüllt und uns schließich nach einer Zeit des Gärens wieder entleeren. Auf der metaphysischen Ebene könnte man es auch als Reifen des Karmas umschreiben.
LG
Manfred
ich bin auf Horst Bienek als Lyriker auch mehr durch Zufall gestoßen. Er ist für mich z. B. Vorbild darin einen ganz normalen Sachverhalt, wie in diesem Fall eines Zeitungsartikels über den Beruf des Fassbinders, als Grundlage für eine lyrische Reflexion zu verwenden.
Das einzige Gedicht von ihm, das ich im Netz gefunden habe ist "Wörter"
(http://fhoelderslyrikseite.blogspot.com ... t%20Bienek).
LG
Manfred
Hallo Gabriella,
mit dem zweiten Teil des Gedichtes, der den lyrischen Rückbezug der Metapher "Fass" beschreiben soll, bin ich auch noch nicht ganz zufrieden.
Meine Inspiration war, dass wir zuerst vom Leben/Schicksal zurecht gebogen werden, dann mit den Trauben der Erfahrungen gefüllt und uns schließich nach einer Zeit des Gärens wieder entleeren. Auf der metaphysischen Ebene könnte man es auch als Reifen des Karmas umschreiben.
LG
Manfred
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