Ich weiß ein Lied davon zu singen
das klingt nicht schön
Hula-Hoop, ich schwing den brennenden Reif
um meine Hüften |als | |ob | |nichts | |wär |
blicke in den wunden Himmel, den die alten Horizonte peitschen...
[align=left] lirumlarum einerlei
wer nicht quält, der bricht entzwei[/align]
Und mir wird klar, da so zurück zwischen den duftenden Armen (nach Weichspüler) und Mündern (nach Apfel),
die goldnen goldnen Brücken führen | ALLE | hinab
Bruder Jakob, unter einem Stein, da wohnen Hund und Katze
und ich stehe | immer noch | an der Backsteinwand und schnippe | immer noch | in die Luft um | dranzukommen |
[align=left] larumlirum diphtherie
verzeih mein herz, das schaffst du nie[/align]
Mir haben sie die Gans gestohlen, als ich bei den Ameisen Zucker verschwendete
und auf der Mauer auf der Lauer starb | immerfort| | einer | dieser| | vielen| | Träume|
Die große Uhr hat müde geschlagen. Die alten Photos sind nicht mehr.
Ich weiß. Heute klingeln andere Telefone. Aber mir ist es immer noch als wäre Gloria am Apparat und käme nicht – deinetwegen
[align=left] und wer nicht kann,
der kommt nicht dran[/align]
das deinetwegen steht eigentlich nicht in einer Extrazeile, wurde hier aber wegen der Seitenbreite automatisch umgebrochen.
Ich weiß ein Lied davon zu singen / das klingt nicht schön
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
auch nach mehrmaligem Lesen noch keinen Zugang zu deinem Text gefunden.
Leider!
Was bedeuten denn die einzelnen Querstriche - ist das so gewollt?
Einzelne schöne Bilder, kombiniert mit KInderabzählversen, bzw. reimen, dazwischen eher Prosaeinschübe (?) - das Ganze will sich mir noch nicht erschließen.
Liebe Grüße erstmal,
scarlett
auch nach mehrmaligem Lesen noch keinen Zugang zu deinem Text gefunden.
Leider!
Was bedeuten denn die einzelnen Querstriche - ist das so gewollt?
Einzelne schöne Bilder, kombiniert mit KInderabzählversen, bzw. reimen, dazwischen eher Prosaeinschübe (?) - das Ganze will sich mir noch nicht erschließen.
Liebe Grüße erstmal,
scarlett

hallo Lisa!
Also mir gefällt das sehr, sehr gut! Das sind doch eigentlich alle "Schlager unserer Kindheit"
in einem Gedicht, oder?
-Ich dachte es geht vielleicht um die Kinderträume, die sich nie erfüllen und um die vergangene Kindheit an sich.
Mir gefielen vor allem diese Formulierungen:
-Das sind wieder wundervolle Worte! Nur manchmal weiß ich wie meine Vorredner nicht so recht wie ich das eine in Verbindung zum anderen setzen soll... Es wirkt fast wie eine resignierte Kindheits-Collage auf mich.
-Das mit dem "deinetwegen" in der Extrazeile fand ich gerade gut
.
-Diese Striche bewirken bei mir, dass ich die Worte akzentuierter im Kopf ausspreche...war das Deine Intention
?
Nur diese eine Zeile fällt im VErgleich zu den anderen ein bisschen ab, finde ich. (Weil Du sonst soviel Nie-gelesenes kreierst...)
-Muss der Traum da wirklich sterben? Kann auch etwas anderes mit ihm passieren? (Von der Mauer fallen oder so etwas?)
Also: ich erkenne da viele alte Kinderlieder und Abzählverse in Deinem Text, was ich sehr, sehr gelungen und für eine tolle Idee halte! Vor allem durch den Titel erklärt sich dann schon (für mich) einiges-
Aber wer zum Beispiel ist Gloria?
Sonst ist es ein sehr kunstvolles, spannendes Gedicht finde ich!
Grüßlein, l.
Also mir gefällt das sehr, sehr gut! Das sind doch eigentlich alle "Schlager unserer Kindheit"

-Ich dachte es geht vielleicht um die Kinderträume, die sich nie erfüllen und um die vergangene Kindheit an sich.
Mir gefielen vor allem diese Formulierungen:
ich schwing den brennenden Reif
blicke in den wunden Himmel, den die alten Horizonte peitschen...
die goldnen goldnen Brücken führen | ALLE | hinab
-Das sind wieder wundervolle Worte! Nur manchmal weiß ich wie meine Vorredner nicht so recht wie ich das eine in Verbindung zum anderen setzen soll... Es wirkt fast wie eine resignierte Kindheits-Collage auf mich.
-Das mit dem "deinetwegen" in der Extrazeile fand ich gerade gut

-Diese Striche bewirken bei mir, dass ich die Worte akzentuierter im Kopf ausspreche...war das Deine Intention

Nur diese eine Zeile fällt im VErgleich zu den anderen ein bisschen ab, finde ich. (Weil Du sonst soviel Nie-gelesenes kreierst...)
und auf der Mauer auf der Lauer starb | immerfort| | einer | dieser| | vielen| | Träume|
-Muss der Traum da wirklich sterben? Kann auch etwas anderes mit ihm passieren? (Von der Mauer fallen oder so etwas?)
Also: ich erkenne da viele alte Kinderlieder und Abzählverse in Deinem Text, was ich sehr, sehr gelungen und für eine tolle Idee halte! Vor allem durch den Titel erklärt sich dann schon (für mich) einiges-
Aber wer zum Beispiel ist Gloria?
Sonst ist es ein sehr kunstvolles, spannendes Gedicht finde ich!
Grüßlein, l.
Zuletzt geändert von Louisa am 24.09.2006, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Lisa,
nun habe ich hier doch ein Internetcafe und Dein Gedicht gefunden.
Ich verstehe, was mir meine Vorredner (-schreiber) mit schwerer Kost meinen, aber ich denke, dass sich unter, nein in, dieer Kost etwas wertvolles versteckt. Ich finde es eine feinsinnige Idee die Kindheit zu beschreiben ohne sie zu benennen, indem Du auf Kinderreime und Spielzeug zurückgreifst.
Das Gedicht hat dazu einige sehr ergreifende Zeilen, gerade die Kinderreime haben es mir angetan. Beim ersten habe ich mich gefragt, ob er vielleicht auch
heißen könnte (nmun gut, das ändert den Sinn
). Ansonsten sind die "wunden Himmel" ebenso großartig wie die "alten Horizonte" ("alt" ist übrigens doppelt, taucht bei den alten Fotos nochmal auf und gerade weil es ein anderes "alt ist, lohnt sich vielleicht zu überlegen, das zweite alt zu ersetzen). Bei der Bruder Jakob eile frage ich mich, ob es sich vielleicht um begrabene Haustiere handelt (ich taste mich dort noch ein wenig vor, gerade
hat sich mir noch nicht ganz erschlossen).
Wenn Du freundlich zu Deinen Leser sein möchtest, könntest Du überlegen die senkrechten Striche (der Mathematiker in mir ist geneigt sie als Betragsstroche zu nhemen *grins*) durch Zeilenumbrüche zu ersetzen. Ich ahne aber, dass Dir das nicht gefällt
.
Insgesamt halte ich das Gedicht - vielleicht gerade aufgrund seiner experimentellen Form - für eines Deiner besten, es berührt wirklich das Herz.
Liebe Bonner Grüße und bis ganz bald
Max
nun habe ich hier doch ein Internetcafe und Dein Gedicht gefunden.
Ich verstehe, was mir meine Vorredner (-schreiber) mit schwerer Kost meinen, aber ich denke, dass sich unter, nein in, dieer Kost etwas wertvolles versteckt. Ich finde es eine feinsinnige Idee die Kindheit zu beschreiben ohne sie zu benennen, indem Du auf Kinderreime und Spielzeug zurückgreifst.
Das Gedicht hat dazu einige sehr ergreifende Zeilen, gerade die Kinderreime haben es mir angetan. Beim ersten habe ich mich gefragt, ob er vielleicht auch
lirumlarum einerlei
wer sich nicht quält, der bricht entzwei
heißen könnte (nmun gut, das ändert den Sinn
.gif)
und ich stehe | immer noch | an der Backsteinwand und schnippe | immer noch | in die Luft um | dranzukommen |
hat sich mir noch nicht ganz erschlossen).
Wenn Du freundlich zu Deinen Leser sein möchtest, könntest Du überlegen die senkrechten Striche (der Mathematiker in mir ist geneigt sie als Betragsstroche zu nhemen *grins*) durch Zeilenumbrüche zu ersetzen. Ich ahne aber, dass Dir das nicht gefällt
.gif)
Insgesamt halte ich das Gedicht - vielleicht gerade aufgrund seiner experimentellen Form - für eines Deiner besten, es berührt wirklich das Herz.
Liebe Bonner Grüße und bis ganz bald
Max
Liebe Lisa,
ja ich finde mich (trotz meines hohen Altes)
in deinem Text wieder...
Zunächst nichts zum Text selbst, aber dafür ein paar Gedanken zu denen du mich inspiriert hast und die dir gleichzeitig von meiner Leseart erzählen... bald mehr als das:
...flog mir der Ball
entgegen
rot
mit weißen Punkten
quer durch den Sonnensstrahl
fing ich ihn auf
und roch an ihm
nicht nur Gummi
sondern auch
die alte Hauswand
an der wir Kopfstand übten
die Ballspiele…
aber
da gab es auch...
Möglicherweise verabeite ich diese Gedanken weiter, mal schauen
Liebe Grüße
fürs Erste war's das
Gerda
ja ich finde mich (trotz meines hohen Altes)
.gif)
Zunächst nichts zum Text selbst, aber dafür ein paar Gedanken zu denen du mich inspiriert hast und die dir gleichzeitig von meiner Leseart erzählen... bald mehr als das:
...flog mir der Ball
entgegen
rot
mit weißen Punkten
quer durch den Sonnensstrahl
fing ich ihn auf
und roch an ihm
nicht nur Gummi
sondern auch
die alte Hauswand
an der wir Kopfstand übten
die Ballspiele…
aber
da gab es auch...
Möglicherweise verabeite ich diese Gedanken weiter, mal schauen
Liebe Grüße
fürs Erste war's das
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 20.09.2006, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
hallo lisa!
ein völliges umgewöhnen ist hier angesagt. hier arbeitest du mit versetzen, lautmalerischem und besonderen betonungen durch kursives, fettschrift und einrücken. ich nehme mir jetzt einfach mal den text vor, lasse das "blendwerk" außer acht. mit blendwerk meine ich, dass mir das ganze optische den blick für den text verstellt.
Ich weiß ein Lied davon zu singen
das klingt nicht schön
im thementitel fügst du einen /-slash zwischen die beiden titel, die doch auch ein titel sind. sollte dann "das" in dem titel und der zweiten zeile nicht groß geschrieben sein? das klingt nicht schön..........-wäre mir als titel genug.
dieses optische unterbrechen finde ich gerade an dieser stelle beeindruckend. es macht auf mich den eindruck von verzweiflung, das "nichts" durch 2 I getrennt, erfährt hier gesonderte betonung im ohnehin schon starkt betonten. ein aufschrei für mich. unterstrichen auch durch den brennenden reifen. gewöhnlich springt man durch, das lyrich schwingt ihn um die hüften. spiel mit dem feuer assoziiere ich hier.
ein ziemlich abstraktes bild für mich, dem ich nicht ganz folgen kann. ist es die vergangenheit (alte horizonte), eine lebenseinstellung, nicht letztendlich besiegt, die immer wund und drohend über dem lyrich schwebt?
ein lied. umgemodelt aus verschiedenem. glaub ich jedenfalls. "lirum larum löffelstiel" kenne ich. sehe es aber (im kontext mit den anderen liedeinschüben) als sarkastische selbstquälende einschübe des lyrichs, der sich anhand dieser zeilen selbst zurück in die harte realität werfen will, die ihm nicht behagt. "die sensiblen bleiben auf der strecke" eine einsicht, die lyrich ins gegenteil treibt.
hier gefällt mir die möglichkeiten der lesart. "zwischen armen und mündern führt eine brücke". oder: "die goldene brücken führen alle hinab." und in verbindung ist es letztendlich immer die enttäuschung, dass die brücke, die verbinden soll, doch immer in den abgrund führt. arme in verbindung mit weichspüler, das finde ich sehr gut, lisa! die münder in verbindung mit apfel........-der aus dem paradis? der giftige? "menschen sind falsch in wort und taten" lese ich da heraus.
den bruder jakob aus gleichnamigen lied entnommen. vielleicht wegen dem begriff "bruder". oder weil "hörst du nicht die glocken" nachschwingt. vielleicht etwas weit gedacht. aber nu..........so denkt man beim lesen. also: ich. ich schnippe in die luft, um dran zu kommen......damit habe ich probleme....wo will das lyrich drankommen? an die luft? oder an den stein, worunter hund und katze (feuer und wasser, zank und streit) wohnen? oder gar an den bruder? mir ein bischen zuviel freiheit beim lesen, weil ich an der stelle nicht weiß, wo du hin willst.
ein eingeständnis oder aber eine art zurückweisung, die lyrich immer wieder im lied sich selbst singt. sich aus den erfahrungen einen eigenen reim macht...
die gans und die ameisen/zucker..........ich grüble darüber und komme zu (meiner) erkenntnis, dass die gans für fette beute, das schöne des lebens steht ameisen leben am boden. das lyrich lag am boden, hat diesen zustand genährt und so das leben verpasst.....-so lese ich es. spannend gemacht lisa. hut ab. (naja.............vielleicht liege ich ja auch sowas von daneben.........aber ist es nicht wichtiger, was der leser für sich gewinnen kann aus einem text, als das, was der autor schreibt?
"die uhr hat müde geschlagen" gefällt mir (ich habs ja eh mit der zeit) die alten photos sind nicht mehr....-das ist für mich gegensätzlich. und mit dem bild komme ich nicht ganz klar. gloria......ist es eine person? oder glanz und gloria? das glanzvolle kündigt sich an und lässt ungeduldig auf sich warten? wegen dem verstellten lyrich? so scheint es mir "logisch".
bittere essenz des ganzen. zug verpasst, chance vertan. aber auch: wer nichts dafür tut, wird auch nicht mit einem glanzvollen leben belohnt.
ganz schön viel zeugs in deinem text. hat mir aber riesigen spaß gemacht, zu versuchen, zu verstehen.....
ein bisschen viel fragezeichen habe ich, wie du gelesen hast. einige starke bilder, anderes aber für mich zu abstrakt, wo ich dann mehrmals lesen muss, um es für mich schlüssig zu lesen. was im grunde das beste ist, was einem gedicht passieren kann. jedoch (ich spreche, logisch, nur für mich) wirst du mir manchmal ein wenig zu abstrakt.
aber ein knaller isses schon, lisa!
lieben gruß: Niko. erschöpft
ein völliges umgewöhnen ist hier angesagt. hier arbeitest du mit versetzen, lautmalerischem und besonderen betonungen durch kursives, fettschrift und einrücken. ich nehme mir jetzt einfach mal den text vor, lasse das "blendwerk" außer acht. mit blendwerk meine ich, dass mir das ganze optische den blick für den text verstellt.
Ich weiß ein Lied davon zu singen
das klingt nicht schön
im thementitel fügst du einen /-slash zwischen die beiden titel, die doch auch ein titel sind. sollte dann "das" in dem titel und der zweiten zeile nicht groß geschrieben sein? das klingt nicht schön..........-wäre mir als titel genug.
Hula-Hoop, ich schwing den brennenden Reif
um meine Hüften |als | |ob | |nichts | |wär |
dieses optische unterbrechen finde ich gerade an dieser stelle beeindruckend. es macht auf mich den eindruck von verzweiflung, das "nichts" durch 2 I getrennt, erfährt hier gesonderte betonung im ohnehin schon starkt betonten. ein aufschrei für mich. unterstrichen auch durch den brennenden reifen. gewöhnlich springt man durch, das lyrich schwingt ihn um die hüften. spiel mit dem feuer assoziiere ich hier.
blicke in den wunden Himmel, den die alten Horizonte peitschen...
ein ziemlich abstraktes bild für mich, dem ich nicht ganz folgen kann. ist es die vergangenheit (alte horizonte), eine lebenseinstellung, nicht letztendlich besiegt, die immer wund und drohend über dem lyrich schwebt?
lirumlarum einerlei
wer nicht quält, der bricht entzwei
ein lied. umgemodelt aus verschiedenem. glaub ich jedenfalls. "lirum larum löffelstiel" kenne ich. sehe es aber (im kontext mit den anderen liedeinschüben) als sarkastische selbstquälende einschübe des lyrichs, der sich anhand dieser zeilen selbst zurück in die harte realität werfen will, die ihm nicht behagt. "die sensiblen bleiben auf der strecke" eine einsicht, die lyrich ins gegenteil treibt.
Und mir wird klar, da so zurück zwischen den duftenden Armen (nach Weichspüler) und Mündern (nach Apfel),
die goldnen goldnen Brücken führen | ALLE | hinab
hier gefällt mir die möglichkeiten der lesart. "zwischen armen und mündern führt eine brücke". oder: "die goldene brücken führen alle hinab." und in verbindung ist es letztendlich immer die enttäuschung, dass die brücke, die verbinden soll, doch immer in den abgrund führt. arme in verbindung mit weichspüler, das finde ich sehr gut, lisa! die münder in verbindung mit apfel........-der aus dem paradis? der giftige? "menschen sind falsch in wort und taten" lese ich da heraus.
Bruder Jakob, unter einem Stein, da wohnen Hund und Katze
und ich stehe | immer noch | an der Backsteinwand und schnippe | immer noch | in die Luft um | dranzukommen |
den bruder jakob aus gleichnamigen lied entnommen. vielleicht wegen dem begriff "bruder". oder weil "hörst du nicht die glocken" nachschwingt. vielleicht etwas weit gedacht. aber nu..........so denkt man beim lesen. also: ich. ich schnippe in die luft, um dran zu kommen......damit habe ich probleme....wo will das lyrich drankommen? an die luft? oder an den stein, worunter hund und katze (feuer und wasser, zank und streit) wohnen? oder gar an den bruder? mir ein bischen zuviel freiheit beim lesen, weil ich an der stelle nicht weiß, wo du hin willst.
larumlirum diphtherie
verzeih mein herz, das schaffst du nie
ein eingeständnis oder aber eine art zurückweisung, die lyrich immer wieder im lied sich selbst singt. sich aus den erfahrungen einen eigenen reim macht...
Mir haben sie die Gans gestohlen, als ich bei den Ameisen Zucker verschwendete
und auf der Mauer auf der Lauer starb | immerfort| | einer | dieser| | vielen| | Träume|
die gans und die ameisen/zucker..........ich grüble darüber und komme zu (meiner) erkenntnis, dass die gans für fette beute, das schöne des lebens steht ameisen leben am boden. das lyrich lag am boden, hat diesen zustand genährt und so das leben verpasst.....-so lese ich es. spannend gemacht lisa. hut ab. (naja.............vielleicht liege ich ja auch sowas von daneben.........aber ist es nicht wichtiger, was der leser für sich gewinnen kann aus einem text, als das, was der autor schreibt?
Die große Uhr hat müde geschlagen. Die alten Photos sind nicht mehr.
Ich weiß. Heute klingeln andere Telefone. Aber mir ist es immer noch als wäre Gloria am Apparat und käme nicht – deinetwegen
"die uhr hat müde geschlagen" gefällt mir (ich habs ja eh mit der zeit) die alten photos sind nicht mehr....-das ist für mich gegensätzlich. und mit dem bild komme ich nicht ganz klar. gloria......ist es eine person? oder glanz und gloria? das glanzvolle kündigt sich an und lässt ungeduldig auf sich warten? wegen dem verstellten lyrich? so scheint es mir "logisch".
und wer nicht kann,
der kommt nicht dran
bittere essenz des ganzen. zug verpasst, chance vertan. aber auch: wer nichts dafür tut, wird auch nicht mit einem glanzvollen leben belohnt.
ganz schön viel zeugs in deinem text. hat mir aber riesigen spaß gemacht, zu versuchen, zu verstehen.....
ein bisschen viel fragezeichen habe ich, wie du gelesen hast. einige starke bilder, anderes aber für mich zu abstrakt, wo ich dann mehrmals lesen muss, um es für mich schlüssig zu lesen. was im grunde das beste ist, was einem gedicht passieren kann. jedoch (ich spreche, logisch, nur für mich) wirst du mir manchmal ein wenig zu abstrakt.
aber ein knaller isses schon, lisa!
lieben gruß: Niko. erschöpft

Liebe Lisa,
ich habe oft Mühe, Deine Gedichte zu kommentieren, weil ich so beeindruckt davon bin. Und weil ich sie nicht auf der Kopfebene verstehe, sondern gefühlsmäßig.
Dieses hier lässt viel Bitterkeit entstehen, fast Zynismus. Das im Kontrast zu den heiteren Kinderliedern: Sehr stark.
Ein Kind, das Gefahr empfindet, aber versucht, Normalität herzustellen, Sehnsucht nach Wahrgenommenwerden. Und das alles geht mit in das Erwachsenwerden. Das sind einige Assoziationen dazu.
Auf die Setzung kann ich mir nicht so richtig einen Reim machen, da wäre ich froh über ein paar Hinweise.
Sprachlich:
Müsste es nicht „bennenden Reifen“ heißen?
Vorschlag: „blicke in den wunden Himmel, den alte Horizonte peitschen“
Soviel erst mal
Liebe Grüße
leonie
ich habe oft Mühe, Deine Gedichte zu kommentieren, weil ich so beeindruckt davon bin. Und weil ich sie nicht auf der Kopfebene verstehe, sondern gefühlsmäßig.
Dieses hier lässt viel Bitterkeit entstehen, fast Zynismus. Das im Kontrast zu den heiteren Kinderliedern: Sehr stark.
Ein Kind, das Gefahr empfindet, aber versucht, Normalität herzustellen, Sehnsucht nach Wahrgenommenwerden. Und das alles geht mit in das Erwachsenwerden. Das sind einige Assoziationen dazu.
Auf die Setzung kann ich mir nicht so richtig einen Reim machen, da wäre ich froh über ein paar Hinweise.
Sprachlich:
Müsste es nicht „bennenden Reifen“ heißen?
Vorschlag: „blicke in den wunden Himmel, den alte Horizonte peitschen“
Soviel erst mal
Liebe Grüße
leonie
liebe lisa,
das ist wieder so eins von den eigenwilligen lisa-gedichten, bei denen mich in erster linie die form beeindruckt.
es ist, als ob man in ein kaleidsokop schauen würde, in dem kindheitserinnerungen durcheinanderwirbeln. oder, um es noch einmal anders zu formulieren, als ob man aus der ferne geräusche wahrnehmen könnte, zb kinderlärm, gesang und uhrenschlagen, die sich gegenseitig überlagern.
da sind zunächst die reime, die einem in der kindheit, wenn kind sie denn beherrscht, vielleicht sicherheit geben oder auch eine weisheit vermitteln sollen. allerdings scheint es, als ob sich weisheiten wie zb
Lirum, larum Löffelstiel wer nichts lernt, der kann nicht viel. Reiche Leute essen Speck,arme Leute essen Dreck.aus der sicht des LYRich nicht bewahrheitet, möglicherweise sogar als binsenweisheit erwiesen haben. die ausrichtung des eigenen tuns an diesen aus dem volksmund stammenden hinweisen hat wenig oder nichts gebracht. ("und schnippe immer noch in der luft herum um dranzukommen"/"und wer nicht kann, der kommt nicht dran")
so, wie man kinderrreime behält und verinnerlicht, tut man das wohl auch mit kinderliedern. "bruder jakob / fuchs du hast.../wir woll'n die gold'ne brücken bau'n / auf der mauer...)
die durch senkrechte striche getrennten sequenzen lese ich als (optisch gekennzeichnete ) einbrüche der gegenwart in die erinnerungen. eventuell auch als "wach" gesprochene kommentare, die sich auf traumbildabfolgen beziehen.
insgesamt ein sehr eigenwilliges bild der erinnerung, das wohl mit der erkenntnis abschließt, dass zeit schnell vergeht und man sich äußerlich mit ihr verändert, erwachsen wird, aber bestimmte kindliche erfahrungen (und KRÄNKUNGEN - gloria, vielleicht eine freundin, die eine langjährige freundschaft zumindest vernachlässigt, wenn nicht sogar beendet) für immer in sich verschließt.
spannend finde ich es übrigens, das gedicht rückwärts zu lesen, also, mit der eben erwähnten erkenntnis zu beginnen und die bilder in entgegengesetzter reihenfolge ablaufen zu lassen.
lg
p.
das ist wieder so eins von den eigenwilligen lisa-gedichten, bei denen mich in erster linie die form beeindruckt.
es ist, als ob man in ein kaleidsokop schauen würde, in dem kindheitserinnerungen durcheinanderwirbeln. oder, um es noch einmal anders zu formulieren, als ob man aus der ferne geräusche wahrnehmen könnte, zb kinderlärm, gesang und uhrenschlagen, die sich gegenseitig überlagern.
da sind zunächst die reime, die einem in der kindheit, wenn kind sie denn beherrscht, vielleicht sicherheit geben oder auch eine weisheit vermitteln sollen. allerdings scheint es, als ob sich weisheiten wie zb
Lirum, larum Löffelstiel wer nichts lernt, der kann nicht viel. Reiche Leute essen Speck,arme Leute essen Dreck.aus der sicht des LYRich nicht bewahrheitet, möglicherweise sogar als binsenweisheit erwiesen haben. die ausrichtung des eigenen tuns an diesen aus dem volksmund stammenden hinweisen hat wenig oder nichts gebracht. ("und schnippe immer noch in der luft herum um dranzukommen"/"und wer nicht kann, der kommt nicht dran")
so, wie man kinderrreime behält und verinnerlicht, tut man das wohl auch mit kinderliedern. "bruder jakob / fuchs du hast.../wir woll'n die gold'ne brücken bau'n / auf der mauer...)
die durch senkrechte striche getrennten sequenzen lese ich als (optisch gekennzeichnete ) einbrüche der gegenwart in die erinnerungen. eventuell auch als "wach" gesprochene kommentare, die sich auf traumbildabfolgen beziehen.
insgesamt ein sehr eigenwilliges bild der erinnerung, das wohl mit der erkenntnis abschließt, dass zeit schnell vergeht und man sich äußerlich mit ihr verändert, erwachsen wird, aber bestimmte kindliche erfahrungen (und KRÄNKUNGEN - gloria, vielleicht eine freundin, die eine langjährige freundschaft zumindest vernachlässigt, wenn nicht sogar beendet) für immer in sich verschließt.
spannend finde ich es übrigens, das gedicht rückwärts zu lesen, also, mit der eben erwähnten erkenntnis zu beginnen und die bilder in entgegengesetzter reihenfolge ablaufen zu lassen.
lg
p.
Liebe Lisa,
hier stehen schon sehr schöne und ausführliche Kommentare zur gelungenen und eigenwilligen Form dieses Gedichts.
Ähnlich wie bei Alice in Wonderland verspüre ich bei diesem Text ein leichtes Unwohlsein, vielleicht eine Grundangst, die mit der Kindheit einhergehen mag. Die Kinderreime machen das ganze Gedichte ein wenig unheimlich.
Es übt also auch auf mich eine Wirkung aus, der ich mich kaum entziehen kann. Ein gelungenes Experiment (, das Du übrigens ruhig in die Rubrik der experimentellen Lyrik hättest stellen dürfen).
Grüße
Paul Ost
hier stehen schon sehr schöne und ausführliche Kommentare zur gelungenen und eigenwilligen Form dieses Gedichts.
Ähnlich wie bei Alice in Wonderland verspüre ich bei diesem Text ein leichtes Unwohlsein, vielleicht eine Grundangst, die mit der Kindheit einhergehen mag. Die Kinderreime machen das ganze Gedichte ein wenig unheimlich.
Es übt also auch auf mich eine Wirkung aus, der ich mich kaum entziehen kann. Ein gelungenes Experiment (, das Du übrigens ruhig in die Rubrik der experimentellen Lyrik hättest stellen dürfen).
Grüße
Paul Ost
Hey Lisa!
Also, es wurde jetzt schon viel gesagt. Und bei allem kann ich eigentlich nur zustimmend nicken. Aber da ist nochwas. Je öfter ich dieses Werk lese, desto intensiver wird es, desto schwächer werden die bisherigen Deutungen für mich. Für mich ist es mehr als Grundangst und nicht genug Aufmerksamkeit und etwas überspielen. Für mich ist da etwas ganz furchtbares geschehen, etwas, das das LyrIch noch immer verfolgt und das es nie verarbeitet hat. Etwas, das vielleicht mit Mord oder Misshandlung zu tun hat, jedenfalls ein grauenhaftes Szenario. Die Vorlage für eine Horrorstory, genial verpackt und tiefsinnig. Jeder kann etwas anderes darin lesen. Aber für mich ist es etwas ganz schlimmes, was du da schilderst. Ich würde mich nicht trauen, dir hier irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, weil es für mich genau so gehört.
zutiefst beeindruckte Grüße
Trixie
Also, es wurde jetzt schon viel gesagt. Und bei allem kann ich eigentlich nur zustimmend nicken. Aber da ist nochwas. Je öfter ich dieses Werk lese, desto intensiver wird es, desto schwächer werden die bisherigen Deutungen für mich. Für mich ist es mehr als Grundangst und nicht genug Aufmerksamkeit und etwas überspielen. Für mich ist da etwas ganz furchtbares geschehen, etwas, das das LyrIch noch immer verfolgt und das es nie verarbeitet hat. Etwas, das vielleicht mit Mord oder Misshandlung zu tun hat, jedenfalls ein grauenhaftes Szenario. Die Vorlage für eine Horrorstory, genial verpackt und tiefsinnig. Jeder kann etwas anderes darin lesen. Aber für mich ist es etwas ganz schlimmes, was du da schilderst. Ich würde mich nicht trauen, dir hier irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, weil es für mich genau so gehört.
zutiefst beeindruckte Grüße
Trixie
Ich wollte heute ja gar nicht mehr, aber jetzt muss ich doch noch, weil Trixie genau das anspricht, was mich beschäftigt, seit dem ich das Gedicht das erste Mal las...
Das Gruseln beginnt für mich beim brennenden Hula Reifen...wenn nicht schon... beim: das klingt nicht schön... (das klirrt in meinen Ohren)
Die Kinderreime sind es , die auf mich wirken wie einem Psychopathen in den Mund gelegt und hinter denen letzlich die guten Dinge der Erinnerung verblassen.
Ich glaube, da spricht das LyrIch aus drei verschiedene Personen...
Oh, ist da gut, liebe Lisa, was du uns da aufgetischt hast.
Großes Kompliment
Liebe Grüße
Gerda
Noch ein Nachtrag: Die Intention könnte ein Geschwisterkonflikt sein, in dem das Lyrich das jüngste der Geschwister ist und "Gloria" jene Freundin, die vom LyrIch total veehrt wird, aber eigentlich immer wegen einer großen Schwester oder eines großen Bruders gekommen ist... Ansonsten ist es als jüngstes Kind schwer überall dran zu kommen...
ätsch, bätsch du bist zu klein!
...
Kinder können grausem sein...
Das Gruseln beginnt für mich beim brennenden Hula Reifen...wenn nicht schon... beim: das klingt nicht schön... (das klirrt in meinen Ohren)
Die Kinderreime sind es , die auf mich wirken wie einem Psychopathen in den Mund gelegt und hinter denen letzlich die guten Dinge der Erinnerung verblassen.
Ich glaube, da spricht das LyrIch aus drei verschiedene Personen...
Oh, ist da gut, liebe Lisa, was du uns da aufgetischt hast.
Großes Kompliment

Liebe Grüße
Gerda
Noch ein Nachtrag: Die Intention könnte ein Geschwisterkonflikt sein, in dem das Lyrich das jüngste der Geschwister ist und "Gloria" jene Freundin, die vom LyrIch total veehrt wird, aber eigentlich immer wegen einer großen Schwester oder eines großen Bruders gekommen ist... Ansonsten ist es als jüngstes Kind schwer überall dran zu kommen...
ätsch, bätsch du bist zu klein!
...
Kinder können grausem sein...
Zuletzt geändert von Gast am 20.09.2006, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
Menschenskinder, das ist ja richtig spannend, eure Kommentare zu lesen. Ich konnte zuerst mit deinem Gedicht, oder sollte man lieber sagen, Mosaik, liebe Lisa, gar nichts anfangen. Aber jetzt, uiii, ja, ich sehe einen Menschen, der sich an seine Kindheit erinnert, bzw. von ihr verfolgt wird. Z.B.
Mir haben sie die Gans gestohlen, als ich bei den Ameisen Zucker verschwendete
das könnte wirklich als Bild dafür stehen, dass dieses Kind schwer bestraft wurde, wenn es eigentlich etwas völlig Harmloses getan hat.
Und immer wieder Hinweise, da gebe ich Trixie Recht, auf evtl. Missbrauch, sogar Missbrauch durch mehrere gleichzeitig: z.B. hier:
"Und mir wird klar, da so zurück zwischen den duftenden Armen (nach Weichspüler) und Mündern (nach Apfel),
die goldnen goldnen Brücken führen | ALLE | hinab"
Dann diese Kinderreime. Ja, sie wirken wirklich unheimlich.
Bei Psychofilmen finde ich es immer am Gruseligsten, wenn z.B. Teddybären und vor allem Clowns!
ins Bild kommen und die Kamera an sie heranfährt, puh, Gänsehaut krieg.
So gehts mir jetzt mit den Kinderreimen.
Ein Wahnsinn, liebe Lisa
Chapeau!
Magic
Mir haben sie die Gans gestohlen, als ich bei den Ameisen Zucker verschwendete
das könnte wirklich als Bild dafür stehen, dass dieses Kind schwer bestraft wurde, wenn es eigentlich etwas völlig Harmloses getan hat.
Und immer wieder Hinweise, da gebe ich Trixie Recht, auf evtl. Missbrauch, sogar Missbrauch durch mehrere gleichzeitig: z.B. hier:
"Und mir wird klar, da so zurück zwischen den duftenden Armen (nach Weichspüler) und Mündern (nach Apfel),
die goldnen goldnen Brücken führen | ALLE | hinab"
Dann diese Kinderreime. Ja, sie wirken wirklich unheimlich.
Bei Psychofilmen finde ich es immer am Gruseligsten, wenn z.B. Teddybären und vor allem Clowns!
ins Bild kommen und die Kamera an sie heranfährt, puh, Gänsehaut krieg.
So gehts mir jetzt mit den Kinderreimen.
Ein Wahnsinn, liebe Lisa
Chapeau!
Magic
- Thomas Milser
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- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Selten, dass ich sprachlos bin.
Ich kann dein Gedicht nur immer wieder lesen, aber sagen kann ich dazu nichts. Nicht ein einziges Wort.
...
Ich kann dein Gedicht nur immer wieder lesen, aber sagen kann ich dazu nichts. Nicht ein einziges Wort.
...
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
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