ertragen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 22.06.2025, 11:54

an die ränder des morgens
spinnen sich
über die endlosigkeiten
der verlorenen anfänge
netze stummer gesänge
in die tagweite
als ein schrei
versagender verzagtheiten
und ich schweige

(c)NikolausJ.Kahlen
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

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birke
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Beitragvon birke » 22.06.2025, 13:26

hi nikolaus, an sich schön vom grundgedanken her, aber irgendwie bisschen umständlich umgesetzt? in der lyrik geht es auch direkter, also die bezüge dürfen direkter beieinander stehen, meine ich, so würde ich zb die „netze stummer gesänge“ direkt hinter „spinnen sich“ setzen.

mal meine ideen/ eindrücke hierzu:

an die ränder des morgens
spinnen sich
netze stummer gesänge
über die endlosigkeiten
der verlorenen anfänge

in die tagweite
-> hier würde ich noch ein verb erwarten, eine neue aussage starten quasi, als es noch immer auf den anfang zu beziehen – den bezug hat man hier fast verloren? zb "windet sich ein schrei", nur spontaner gedanke, oder irgendetwas in der art?
als ein schrei
versagender verzagtheiten -> darunter kann ich mir nur wenig vorstellen, vielleicht ginge das griffiger?
und ich schweige

die tagweite finde ich übrigens wunderbar!

lg, birke
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/


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