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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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noel
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Beitragvon noel » 12.12.2009, 14:41

wenn wellen
wogen,
wallen,
du & ich
der lust verfallen,
ist das streben
nach dem beben,
nach dem feurig
wilden leben,
nach dem nehmen,
nach dem geben,
brennpunkt
wilder wolllust
nUr
hörst du,
auch
vögeln ist unser
laut aus dem fühling
noch vertraut
so blüht
der duft deiner haut
in mir
& ES ist
kein entrinnen
fluss sind wir
& von sinnen
da der quell
geysir


Hörversion
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 12.12.2009, 20:51

Hallo Noel,

warum ist das U in nUr groß? Tippfehler? Und das "ES".

Ich kann das glatt durchlesen bis nUr, wobei ich den Satz als "Brennpunkt wilder Wolllust nur", also etwas abwertend lese. Danach wird's holprig, die Alliterationen und Reime sind weg und der Rythmus klappt nicht mehr. Könnte einen Grund haben, wenn ich inhaltlich auch einen Schwenk finden würde. Finde ich aber nicht. Muss aber doch irgendwo einen geben, immerhin versteckst Du die Reime fast (laut - vertraut - haut). Die "&"s mag ich persönlich selten. Zumal das erste eher stört. "Fluß sind wir und von Sinnen, da der Quell ein Geysir", klingt mir wieder schön.

Also, wie Du siehst, Probleme damit.

Gruß,
Henkki

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noel
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Beitragvon noel » 13.12.2009, 08:36

genau das nUr, an dem du dich stösst ... beginnt eine wende
das lyrI spaltet wir auf
& spricht das DU direkt an
& das nUr
ist ein absurdes nUr... denn die URkräfte, dass ES sind nicht etwas das bloß ist
& nachdem hörst du
ist doch wieder reim & klang
ich kann ihn hören :)
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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 13.12.2009, 11:40

Na, dann klappt es ja zumindest teilweise. Die Brüche sind mir richtig aufgefallen.

Aber:
Auch im ersten Teil wird das Du direkt angesprochen, da steht "du & ich".
Das mit dem absurden nUr und den Urkräften, ich muss zugeben, das kaufe ich nicht. Das ist mir zu versteckt.

Ich les:
wenn wellen
wogen,
wallen,
du & ich
der lust verfallen,
ist das streben
nach dem beben,
nach dem feurig
wilden leben,
nach dem nehmen,
nach dem geben,
brennpunkt
wilder wolllust
nur.

hörst du?
auch vögeln ist unser laut
aus dem fühling noch vertraut
so blüht der duft deiner haut
in mir

und es ist
kein entrinnen
fluss sind wir
und von sinnen
da der quell
geysir


Ist das die Intention? Oder mache ich die Brüche falsch? Wie Du siehst, rearrangiere ich mir automatisch den Mittelteil, weil ich in nicht richtig verstehen kann, wie er da steht.

Was meinst Du mit dem
"& ES ist"
Steht das allein für sich oder gehört es zu Entrinnen, im Sinne von "Es gibt kein Entrinnen?"

Gruß
H

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noel
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Beitragvon noel » 13.12.2009, 12:24

die brüche sind gut gewählt
das ES
meint es (ich/über-ich)
& auch "es ist"
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Louisa

Beitragvon Louisa » 14.12.2009, 23:12

Hallo Noel!

Das hier ist dir richtig gut gelungen, finde ich. Du hast wenig Abstrakta eingebaut und die sinngemäßen Wiederholungen wie am Anfang stören mich hier auch wenig, da sie noch feine Nuancen voneinander trennen und sie wieder neue Einheiten bilden. Schön.

Manche Stellen sind dann glaube ich schon sehr spontan dahingeschrieben (aber nur ganz wenige), zum Beispiel das: "feurig wilde leben" und danach die ebenso "wilde wollust" - da würde ich noch einmal überlegen, ob man die nicht schönere Wörter finden könnte und wenn nicht gegebenenfalls eines ausradiert...

Ebenso könnte man vielleicht an Stellen wie (wir sind) "von sinnen" - da es doch sehr allgemeingültig daherkommt - noch einen kleinen Trumpf einbauen, zum Beispiel ein Spiel mit dieser Redewendung - ich denke da an etwas wie

"wir sind von sinnen
hergezogen als die wellen
Lotzen wurden"

Oder sowas ähnliches - dir fällt da sicher was ein - Ich meine damit nur, dass du solche Redewendungen aufgreifen und damit einen neuen Bedeutungshintergrund schaffen kannst, dadurch dass du sie mit passenden Atributen versiehst...

Was mir (auch in diesem Zusammenhang) richtig, richtig gut gefallen hat war dieser Abschnitt hier:

hörst du,
auch
vögeln ist unser
laut aus dem fühling
noch vertraut
so blüht
der duft deiner haut
in mir


Das ist wirklich sehr schön und trägt ein leichtes Lächeln in den Zeilen! Sehr gut! Gerade hier hast du ein Wort aus dem allgemeinen Sprachgebraucht "Vögeln" genommen und es in einen an sich logisch korrekten Kontext - den des Frühlingsgesangs - gebracht. Das ist super! Genau sowas meinte ich. Wunderbar!

Bitte mehr davon!
l

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Schwarzbeere
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Beitragvon Schwarzbeere » 21.12.2009, 13:09

Liebe Noël

Weit entfernt von der Zerrissenheit mancher Deiner früheren Texte, die wahrscheinlich nur mir so zerrissen erschienen, weil ich mich nicht an die Verwendung diverser Schriftzeichen, Worttrennungen etc gewöhnen konnte (oder wollte?), hat mich zuerst das „w“ Geplänkel so angezogen, wie es die Selbstlautgedichte eines Weinhebers taten, doch dann fand ich, als Du erstmals wieder eingeatmet und dein „U“ ausgestoßen, einen Textteil, der mir (ich bin kein Freund der Verwendung von Koitalverben in Literaturprodukten, auch wenn dieser Bezug nur doppelsinnig ist, aus dem Kontext aber unvermeidbar, wie auch „fühling“ ein Verhalten und kurzes Stocken der Metaphernverarbeitung auslöst, bei mir!) richtig an den Gürtel griff und mich schüttelte, Du verzeihst?

Freue Dich auf das Wiedersehen mit Deinem Vater in drei Tagen und ich hoffe, er bringt Dir, was Du erwartest!

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noel
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Beitragvon noel » 22.12.2009, 07:31

lieber lieber.. danke für dein offenes geschüttel
ich mag es direkt :)
wie kommst du auf die idee, dass ich meinen vater sehen werde?
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Schwarzbeere
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Beitragvon Schwarzbeere » 22.12.2009, 11:11

Gestern trug ich ein "Gereimsel" bei meinen Freunden vor, in dem sich folgende Zeilen befanden

Für meine Frau ist’s der Weihnachtsmann,
der Père Noël, wie sie zärtlich ihn nennt,
in dessen Namen sie schenken kann,
worüber so mancher Streit entbrennt.

Konflikt zwischen Träumen kann Ehen zerstören,
drum denke ich Christkind und sag Père Noël,
und wenn ich jetzt singe, so lass ich Euch hören
wie ich die wahre Geschichte verhehl

Also nur eine billige Anspielung auf Deinen Namen! Doch Du trägst ja kein Trema!

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noel
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Beitragvon noel » 22.12.2009, 17:55

Konflikt zwischen Träumen kann Ehen zerstören,


aber jajajaaaaaaaaaaaaa doch
die träume lassen realität ertragen
& wenn ein gegenüberdu ein zagen bei fragen hat,
die dem ich so wichtig sei...
na klar, fürwahr ist es der tod in sequenzen.

zu dem vater sehen ...

passte in mein privatissme
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Max

Beitragvon Max » 26.12.2009, 16:40

Liebe Noel,

guter Text, finde ich!
Besonders gefällt mir, dass der Rhythmus einen wirklich flüssig durch den Text lesen lässt - und dieser das auch zulässt, dass er keine Fallen stellt und man am Ende nicht feststellen muss, dass man den Text vor lauter Rhythmus gar nicht gelesen hat.
Hast Du nicht auch eine Hörversion davon? Ich schau mal ..

Liebe Grüße
Max

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noel
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Beitragvon noel » 26.12.2009, 16:50

Die Dateierweiterung mp3 ist nicht erlaubt.

ich habe ja & wollte auch aber dann kam diese fiese meldung :)
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Max

Beitragvon Max » 26.12.2009, 17:29

Echt? ....
Schickse! ..

Ich meine: schick sie doch mal, dann versuche ich es.

Liebe Grüße
Max

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noel
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Beitragvon noel » 26.12.2009, 17:31

geMAXt
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