mit dem Titel bin ich noch sehr unglücklich... aber dennoch, hier kommt eine kleine Geschichte.
An einem Tag
Edith Huber
Ich hätte Lust zu heiraten, sagte er.
Er sagte das einfach so in einen grauen Tag hinein, während wir einander gegenüber saßen und gerade noch über irgendeine Banalität gesprochen hatten, so banal, dass sie vergessen war sobald sie über die Lippen kam.
Vor lauter Verwunderung wusste ich nichts zu antworten. Und so setzte sich mein Erstaunen zu seiner Lust und wartete.
Es war eigenartig, wie wir da so saßen, plötzlich zu viert.
Er schaute mich an und zog an seiner Zigarette, die rot aufglomm im schummrigen Licht der Kneipe. Der Rauch umgab uns wie Nebel, hüllte uns ein, schirmte uns ab.
Nichts hatte darauf hingedeutet, dass er ausgerechnet auf die Ehe Lust haben könnte statt auf eine Apfelschorle oder ein Bier.
Ich hätte Lust zu trinken, antwortete ich schließlich und betonte die Lust.
Aber er verstand nicht, was ich ihm damit begreiflich machen wollte, sondern schaute mich nur immer weiter an.
So saßen wir da und warteten darauf, dass die Nebel sich lichten würden.
Und als ich die dicke Kellnerin sah, winkte ich sie heran und bestellte einen Jägermeister.
Grau war der Tag nicht mehr.
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Danke, Klara! Das Licht ist schummrig geworden... und sie trinkt Jägermeister.
Danke, Max! glomm, glomm, glomm
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