vadder sach
wieso hasts immer g’soffen
und mir verdroschen
und runterg’macht
vadder sach
wieso bist nich schon doot
mir würd dein leich freun
wenns stinken anfängst
würds mir g’fallen
hab dir damals inne
therapie eh schon b’erdigt
unnerm kiefernkreuz
inner fichtenschonung
liegt dein schatten
den mir g’lassen hast
inner flasche schnaps
vadders saag
vater sag
wieso hast du immer gesoffen
und mich geschlagen
und gedemütigt
vater sag
wieso bist du nicht schon tot
mich würde deine Leiche erfreuen
wenn du zu stinken anfängst
würde es mir gefallen
ich habe dich damals in der
therapie sowieso schon beerdigt
unter einem kiefernkreuz
in einer fichtenschonung
liegt dein schatten
den du mir gelassen hast
in einer flasche schnaps
vaters sarg
vadder sach
Hallo woitek,
interessanter Text, der unter die Haut geht.
Das Vermischen der Sprachebenen ein gelunger Schachzug!
Irgendwie hab ich Konstantin Wecker im Ohr beim Lesen deiner Zeilen - und DAS ist sicherlich kein schlechter Vergleich oder qualitätsmindernd für dich, im Gegenteil!
Sehr gut!
scarlett
interessanter Text, der unter die Haut geht.
Das Vermischen der Sprachebenen ein gelunger Schachzug!
Irgendwie hab ich Konstantin Wecker im Ohr beim Lesen deiner Zeilen - und DAS ist sicherlich kein schlechter Vergleich oder qualitätsmindernd für dich, im Gegenteil!
Sehr gut!
scarlett
Hallo woitek,
ich finde das ist ein gelungenes Gedicht, ganz gleich ob es mundartlich nun schon perfekt ist oder nicht. Mir gefällt die trockene, (t)rotzige Art, dieses "LMA"!
Du hast das gut hinbekommen, diese Stimmung, dat dä Vadder schon längs dood wor vör dat Lyrich, ok wann er noch nich starwen wor ... Die Flasche künnt good "Buddel" heeten meen ick, un de "Schonung" und dat "Kreuz", do gifft dat seker ok plattdüütse Wöör vör.
(Ich hoffe du siehst mir meine Versuche nach)
Auf Hessisch wär ich nun nicht gekommen, liebe leonie,
vielleicht weil es das "Hessische" nicht gibt. In Nordhessen wird andasta gesprochen als z.B. in Frankfott (keine Tippfehler) .gif)
Was ich an deiner Stelle machen würde, Woitek, versuchen den Text von jemandem, der des Niederdeutschen mächtig ist Korrektur lesen zu lassen, (oder im Internet nach einem Sprachforum suchen: http://www.plattmaster.de/starthd.htm#Webkort) um sicher zu gehen, dass das Gedicht Bestand hat, bei jenen Leuten, die die Feinheiten der Mundart erkennnen können.
Ich finde es stark.
Liebe Grüße
Gerda
ich finde das ist ein gelungenes Gedicht, ganz gleich ob es mundartlich nun schon perfekt ist oder nicht. Mir gefällt die trockene, (t)rotzige Art, dieses "LMA"!
Du hast das gut hinbekommen, diese Stimmung, dat dä Vadder schon längs dood wor vör dat Lyrich, ok wann er noch nich starwen wor ... Die Flasche künnt good "Buddel" heeten meen ick, un de "Schonung" und dat "Kreuz", do gifft dat seker ok plattdüütse Wöör vör.
.gif)
Auf Hessisch wär ich nun nicht gekommen, liebe leonie,
.gif)
.gif)
Was ich an deiner Stelle machen würde, Woitek, versuchen den Text von jemandem, der des Niederdeutschen mächtig ist Korrektur lesen zu lassen, (oder im Internet nach einem Sprachforum suchen: http://www.plattmaster.de/starthd.htm#Webkort) um sicher zu gehen, dass das Gedicht Bestand hat, bei jenen Leuten, die die Feinheiten der Mundart erkennnen können.
Ich finde es stark.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Woitek.
Eigentlich irritiert es mich ein wenig, dass du diesen Text im Dialekt schreibst, wenn du keinen Dialekt sprichst. Dass ist ja doch ein eigener Text nehme ich an. Andererseits – hätte ich das nicht gewusst, hätte es mich auch nicht irritiert. Trotzdem: Plädoyer für eine Hochdeutschvariante mit all deiner Emotionalität.
Was mir an deinem Gedicht ganz besonders gefällt, ist die „fichtenschonung“: inner fichtenschonung liegt dein schatten …“. Die beiden Verse empfinde ich beinahe als einen Roman.
Ob du den vadder im 4. Vers wirklich brauchst – hör / sprich den Vers vielleicht mal ohne (ich bin mir aber auch nicht sicher, meine Intention wäre es aber, ihn nicht in die Nähe eines Refrains zu rücken).
Ich weiß, du magst den letzten Vers besonders – kann ich auch verstehen. Ist der lebende Vater aber in der Gegenwart dann nicht schon zu tot? Und was ist mit der Fichtenschonung? Ist da doch noch ein Schmerz?
LG Grüße - Othmar
Eigentlich irritiert es mich ein wenig, dass du diesen Text im Dialekt schreibst, wenn du keinen Dialekt sprichst. Dass ist ja doch ein eigener Text nehme ich an. Andererseits – hätte ich das nicht gewusst, hätte es mich auch nicht irritiert. Trotzdem: Plädoyer für eine Hochdeutschvariante mit all deiner Emotionalität.
Was mir an deinem Gedicht ganz besonders gefällt, ist die „fichtenschonung“: inner fichtenschonung liegt dein schatten …“. Die beiden Verse empfinde ich beinahe als einen Roman.
Ob du den vadder im 4. Vers wirklich brauchst – hör / sprich den Vers vielleicht mal ohne (ich bin mir aber auch nicht sicher, meine Intention wäre es aber, ihn nicht in die Nähe eines Refrains zu rücken).
Ich weiß, du magst den letzten Vers besonders – kann ich auch verstehen. Ist der lebende Vater aber in der Gegenwart dann nicht schon zu tot? Und was ist mit der Fichtenschonung? Ist da doch noch ein Schmerz?
LG Grüße - Othmar
Liebe Gerda,
vielen Dank für deine Vorschläge, aber ich wollte eben nicht einen mundartlichen Text schreiben, der in irgendeiner Region wiedererkannt wird, so (in dieser Fantasiemundart) wirkt er überall einigermaßen fremd. Auf Platt würde mir der Text auch nicht so gefallen...obwohl? Vielleicht lasse ich mir den Vorschlag auch nochmal durch den Kopf gehen.
Hallo Othmar,
Da gehe ich doch mal von aus.
Ich habe hier in einer experimentellen Mundart geschrieben, weil ich ein Autor bin der mit Werkzeugen arbeitet. Würde es diese Mundart geben, könnte ja jeder der sie beherrscht, diesen Text schreiben.
Habe da lange hin- und herprfiemen müssen. Das war eine Arbeit, glaube mir *schweißvonderstirnwisch*
Naja, nun mal Butter bei die Fische, wie wir hier in Nd. sagen, ist natürlich Quatsch, viele meiner Texte enstehen in 1-5 Minuten. Dieser hier auch (Original sieht aus wie eine Abschrift) Ein befreundeter Autor hat sich mal meine Skizzen angesehnen. Als er nicht glauben wollte, dass es Originale und keine Abschriften sind, habe ich gesagt, dass es nur ein Spaß ist und es natürlich Abschriften währen. Seitdem behaupte ich, dass das Schreiben eine anstrengende Arbeit ist. (So genaug beweihräuchert)
Deinen Vorschlag zur Entfernung des 4. Verses werde ich überdenken. Danke für den Vorschlag.
Nein, ist er nicht. Lies mal genau. "inner sf------- vadders saag" sf=vs
Liebe Grüße
Woitek
vielen Dank für deine Vorschläge, aber ich wollte eben nicht einen mundartlichen Text schreiben, der in irgendeiner Region wiedererkannt wird, so (in dieser Fantasiemundart) wirkt er überall einigermaßen fremd. Auf Platt würde mir der Text auch nicht so gefallen...obwohl? Vielleicht lasse ich mir den Vorschlag auch nochmal durch den Kopf gehen.
Hallo Othmar,
Dass ist ja doch ein eigener Text nehme ich an
Da gehe ich doch mal von aus.

Habe da lange hin- und herprfiemen müssen. Das war eine Arbeit, glaube mir *schweißvonderstirnwisch*
Naja, nun mal Butter bei die Fische, wie wir hier in Nd. sagen, ist natürlich Quatsch, viele meiner Texte enstehen in 1-5 Minuten. Dieser hier auch (Original sieht aus wie eine Abschrift) Ein befreundeter Autor hat sich mal meine Skizzen angesehnen. Als er nicht glauben wollte, dass es Originale und keine Abschriften sind, habe ich gesagt, dass es nur ein Spaß ist und es natürlich Abschriften währen. Seitdem behaupte ich, dass das Schreiben eine anstrengende Arbeit ist. (So genaug beweihräuchert)
Deinen Vorschlag zur Entfernung des 4. Verses werde ich überdenken. Danke für den Vorschlag.
Ich weiß, du magst den letzten Vers besonders – kann ich auch verstehen. Ist der lebende Vater aber in der Gegenwart dann nicht schon zu tot? Und was ist mit der Fichtenschonung? Ist da doch noch ein Schmerz?
Nein, ist er nicht. Lies mal genau. "inner sf------- vadders saag" sf=vs
Liebe Grüße
Woitek
Hallo Woitek.
Ich habe das Ende so interpretiert, dass der Vadder noch lebt (trinkt). Falls die Interpretation richtig ist, dann wird die Flasche (wahrscheinlich) seinen physischen Tod herbeiführen. "vadders saag" macht ihn jedoch schon mit dem Ende des Gedichts tot. Mag ja stimmen, dass er tot ist in deiner Beziehung zu ihm.
Ausgehend wie gesagt jedoch davon, dass der Vadder noch "lebt" und du die Präsenz von ihm in einer Fichtenschonung begraben hast und du außerdem in einer Sprache schreibst, die nicht die des vadders und des Sohnes ist - eine Umgehungssprache quasi -, habe ich dieses Ende nochmal in Frage stellen wollen. Es könnte doch noch was offen sein.
Wie auch immer - LG Othmar
Ich habe das Ende so interpretiert, dass der Vadder noch lebt (trinkt). Falls die Interpretation richtig ist, dann wird die Flasche (wahrscheinlich) seinen physischen Tod herbeiführen. "vadders saag" macht ihn jedoch schon mit dem Ende des Gedichts tot. Mag ja stimmen, dass er tot ist in deiner Beziehung zu ihm.
Ausgehend wie gesagt jedoch davon, dass der Vadder noch "lebt" und du die Präsenz von ihm in einer Fichtenschonung begraben hast und du außerdem in einer Sprache schreibst, die nicht die des vadders und des Sohnes ist - eine Umgehungssprache quasi -, habe ich dieses Ende nochmal in Frage stellen wollen. Es könnte doch noch was offen sein.
Wie auch immer - LG Othmar
Hallo Othmar,
es tut mir fast ein bisschen leid, dass ich dich da enttäuschen muss. Es geht hier nicht um mich oder meinen Vater, obwohl mir die Thematik sehr vertraut ist. (arbeite in einem sozialen beruf) Darum ist es auch nicht relevant ob mein Vater, der sich übrigens bester Gesundheit erfreut, oder ich in dieser Fantasiemundart miteinander sprechen. Das reflektierende Subjekt dieses Textes spricht in diesem Moment in dieser Mundart. Ob dessen Vater so spricht oder gar das LI immer so spricht ist im Text nicht erkennbar. Es ist für mich auch nicht nachzuvollziehen wie du zu dem Schluss kommst es gehe hier um Vater und Sohn, ich finde im Text keinen Hinweis darauf, dass das Geschlecht des LI männlich ist.
Gruß
Woitek
es tut mir fast ein bisschen leid, dass ich dich da enttäuschen muss. Es geht hier nicht um mich oder meinen Vater, obwohl mir die Thematik sehr vertraut ist. (arbeite in einem sozialen beruf) Darum ist es auch nicht relevant ob mein Vater, der sich übrigens bester Gesundheit erfreut, oder ich in dieser Fantasiemundart miteinander sprechen. Das reflektierende Subjekt dieses Textes spricht in diesem Moment in dieser Mundart. Ob dessen Vater so spricht oder gar das LI immer so spricht ist im Text nicht erkennbar. Es ist für mich auch nicht nachzuvollziehen wie du zu dem Schluss kommst es gehe hier um Vater und Sohn, ich finde im Text keinen Hinweis darauf, dass das Geschlecht des LI männlich ist.
Gruß
Woitek
Hallo woitek,
jetzt bin ich aber erstaunt,
Othmar hat nichts davon geschrieben, dass es sich um deinen Vater handelt.
Er schreibt der Vater.
Dass er Sohn als Lyrich unterstellt , ist sicher nicht abwegig.
Ich hätte im Lyrich auch eine männliche Person vermutet.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Othmar, das hat sich wohl überschnitten.
Liebe Grüße
Gerda
jetzt bin ich aber erstaunt,
Othmar hat nichts davon geschrieben, dass es sich um deinen Vater handelt.
Er schreibt der Vater.
Dass er Sohn als Lyrich unterstellt , ist sicher nicht abwegig.
Ich hätte im Lyrich auch eine männliche Person vermutet.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Othmar, das hat sich wohl überschnitten.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Wojtek.
Ohne Gerdas Antwort, hätte ich jetzt nicht mehr geschrieben. Aber sie hat mir geholfen meine Enttäuschung zu erkennen – Gerda danke. Wojtek, ich dachte wirklich, dein Text sei autobiographisch, obwohl ich wegen der semantischen Spreizungen an der Authentizität Zweifel hatte. Das hat Gerda gut erkannt.
Auf deinen „erfundenen“ Text hätte ich mich nicht in dieser Weise eingelassen, ich wäre - was die emotionale Ebene angeht - auf Distanz gegangen. Jetzt meine ich, ein Gefühl verschenkt zu haben. Eins ärmer, das ärgert mich. Wenn der Text die Summe aus Erfahrungen von dir ist: bitte lass das erkennen. Die Sprache bietet dafür viele Möglichkeiten an. Die Authentizität eines Textes muss m.E. immer die auch des Lesers bedenken.
Aber obwohl ich mich geirrt habe, was das Autobiografische anbelangt: was sich semantisch spreizt in deinem Text, gilt ja noch immer. Der Text zeigt einfach zu deutlich, dass die Vaterschaft über das Lyrische Ich nicht beendet ist (Fichtenschonung u.a.m) – vadders saag hin oder her. Und darüber hätte ich gerne mehr gewusst. Aber um diese komplizierten Zusammenhänge erfühlend zu erkennen, braucht’s vielleicht doch die direkte Betroffenheit.
LG - Othmar
Ohne Gerdas Antwort, hätte ich jetzt nicht mehr geschrieben. Aber sie hat mir geholfen meine Enttäuschung zu erkennen – Gerda danke. Wojtek, ich dachte wirklich, dein Text sei autobiographisch, obwohl ich wegen der semantischen Spreizungen an der Authentizität Zweifel hatte. Das hat Gerda gut erkannt.
Auf deinen „erfundenen“ Text hätte ich mich nicht in dieser Weise eingelassen, ich wäre - was die emotionale Ebene angeht - auf Distanz gegangen. Jetzt meine ich, ein Gefühl verschenkt zu haben. Eins ärmer, das ärgert mich. Wenn der Text die Summe aus Erfahrungen von dir ist: bitte lass das erkennen. Die Sprache bietet dafür viele Möglichkeiten an. Die Authentizität eines Textes muss m.E. immer die auch des Lesers bedenken.
Aber obwohl ich mich geirrt habe, was das Autobiografische anbelangt: was sich semantisch spreizt in deinem Text, gilt ja noch immer. Der Text zeigt einfach zu deutlich, dass die Vaterschaft über das Lyrische Ich nicht beendet ist (Fichtenschonung u.a.m) – vadders saag hin oder her. Und darüber hätte ich gerne mehr gewusst. Aber um diese komplizierten Zusammenhänge erfühlend zu erkennen, braucht’s vielleicht doch die direkte Betroffenheit.
LG - Othmar
Liebe Gerda,
Zitat Othmar:
Lieber Othmar,
Du schreibst du hättest ein Gefühl verschenkt. Ich denke das geht gar nicht, da deine Gefühle für dich bestimmt sind und nicht für irgendwen sonst. Gerne werden sie auf Dinge außerhalb der eigenen Persönlichkeit übertragen, was der Grund für mancherlei Enttäuschung ist.
Du weißt sicher, dass Schreibende Schauspieler sind. Natürlich wollte ich ein Gefühl von Betroffenheit erzeugen. Darum habe ich den Protagonisten des Textes auch ins "Ich" gehoben und ihn mit einer Mundart ausgestattet, was ihn noch realer erscheinen lässt. Literatur ist das, wo Böhmen am Meer liegen kann, falls du dieses Drama Shakespeare's kennst.
Jetzt habe ich auch deine Einwände verstanden. Natürlich ist der abwesende "vadder" für das LI nach wie vor präsent.(sozusagen als Geist aus seiner Gruft heraus. Die Verarbeitung ist noch nicht abgeschlossen. Der abwesende, immer noch trinkende Vater, hat seinem Kind seinen Schatten hinterlassen (wobei "Schatten" mit verschiedenen Assoziationen seitens des Lesers besetzt werden kann) Er wurden gegraben, scheint aber mit Blick auf die ersten Verse immer noch als Untoter zu wandeln.
Lieber Othmar, was ich aus deinen Beiträgen gelernt habe (mal wieder) ist, dass man als Autor niemals zuviel von seiner Intention preisgeben sollte. Der Text spricht. Obwohl, vielleicht habe ich durch deine Enttäuschung ein noch viel stärkeres Gefühl in dir hervorgerufen, als nur der Text für sich, dann war es das auch wert.
Achso, jetzt fallen mir erst weiter Bedeutungsebenen des Begriffs "Fichtenschonung" auf. Diese sind mir neu und ich habe sie im Dialog mit dir erst erkannt. Naja, damit habe ich als Autor nur noch bedingt zu tun.
Ich grüße dich herzlich
und wünsche dir aber auch den anderen Mitglieder dieses Forums
ein schönes Osterfest
Gruß
Woitek
Zitat Othmar:
Wie Othmar in seinem letzten Beitrag erwähnte, dachte er tatsächlich, dass LI und Autor identisch sind. Diese Schlussfolgerung habe ich aus diesem zitierten Satz gewonnen.Mag ja stimmen, dass er tot ist in deiner Beziehung zu ihm.
Lieber Othmar,
Du schreibst du hättest ein Gefühl verschenkt. Ich denke das geht gar nicht, da deine Gefühle für dich bestimmt sind und nicht für irgendwen sonst. Gerne werden sie auf Dinge außerhalb der eigenen Persönlichkeit übertragen, was der Grund für mancherlei Enttäuschung ist.
Du weißt sicher, dass Schreibende Schauspieler sind. Natürlich wollte ich ein Gefühl von Betroffenheit erzeugen. Darum habe ich den Protagonisten des Textes auch ins "Ich" gehoben und ihn mit einer Mundart ausgestattet, was ihn noch realer erscheinen lässt. Literatur ist das, wo Böhmen am Meer liegen kann, falls du dieses Drama Shakespeare's kennst.
Jetzt habe ich auch deine Einwände verstanden. Natürlich ist der abwesende "vadder" für das LI nach wie vor präsent.(sozusagen als Geist aus seiner Gruft heraus. Die Verarbeitung ist noch nicht abgeschlossen. Der abwesende, immer noch trinkende Vater, hat seinem Kind seinen Schatten hinterlassen (wobei "Schatten" mit verschiedenen Assoziationen seitens des Lesers besetzt werden kann) Er wurden gegraben, scheint aber mit Blick auf die ersten Verse immer noch als Untoter zu wandeln.
Lieber Othmar, was ich aus deinen Beiträgen gelernt habe (mal wieder) ist, dass man als Autor niemals zuviel von seiner Intention preisgeben sollte. Der Text spricht. Obwohl, vielleicht habe ich durch deine Enttäuschung ein noch viel stärkeres Gefühl in dir hervorgerufen, als nur der Text für sich, dann war es das auch wert.
Achso, jetzt fallen mir erst weiter Bedeutungsebenen des Begriffs "Fichtenschonung" auf. Diese sind mir neu und ich habe sie im Dialog mit dir erst erkannt. Naja, damit habe ich als Autor nur noch bedingt zu tun.
Ich grüße dich herzlich
und wünsche dir aber auch den anderen Mitglieder dieses Forums
ein schönes Osterfest
Gruß
Woitek
Lieber Wojtek,
finde ich auch, nie zu viel von der eigenen Intention preisgeben, aber vor allem aus einem Grund> weil das, was man dann erzählt, nie stimmt. Man fängt selbst das Interpretieren an.
Deinen Text fand ich sehr erfrischend, die Thematik sprach mich gleich an, aber auch ich hörte einen Sohn sprechen, was aber vielleicht daran liegt, dass ich erstens ebenfalls ein Sohn bin und zweitens weitaus mehr Söhne als Töchter so oder ähnlich habe reden hören.
Unbedingt in Mundart lassen - wahre geschriebene Mundart gibt es ohnehin nicht.
Merkt man immer daran, dass die geschrieben alle so leicht zu verwechseln sind, sich gesprochen aber deutlich vonenander unterscheiden. Dein Phantasiedialekt triffts also.
Also dann...
Grüße
Julek
finde ich auch, nie zu viel von der eigenen Intention preisgeben, aber vor allem aus einem Grund> weil das, was man dann erzählt, nie stimmt. Man fängt selbst das Interpretieren an.
Deinen Text fand ich sehr erfrischend, die Thematik sprach mich gleich an, aber auch ich hörte einen Sohn sprechen, was aber vielleicht daran liegt, dass ich erstens ebenfalls ein Sohn bin und zweitens weitaus mehr Söhne als Töchter so oder ähnlich habe reden hören.
Unbedingt in Mundart lassen - wahre geschriebene Mundart gibt es ohnehin nicht.
Merkt man immer daran, dass die geschrieben alle so leicht zu verwechseln sind, sich gesprochen aber deutlich vonenander unterscheiden. Dein Phantasiedialekt triffts also.
Also dann...
Grüße
Julek
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