Elbufer nahe Decin

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 03.02.2007, 00:33

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 08.02.2007, 20:03

Nur ganz kurz:

Die Atmosphäre gefällt mir auch auf Anhieb. Wie pan schon schrieb, schließt sich der (Regen-)Bogen ganz schön.

Einzig bei der Wendung "...schläfrig seine Wasser gleiten lässt" schoss mir sofort eine Blasenschwäche durchs matte Hirn. Ich sollte mal wieder im Bett was anderes lesen als die harten Gummihunde. So'n unromantischer Scheiß fällt wahrscheinlich nur mir ein, deswegen würde ich es an deiner Stelle nicht auf die Goldwaage legen.

Ist nämlich trotzdem schön zu lesen.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Gast

Beitragvon Gast » 09.02.2007, 13:34

Lieber Tom,

dich hier zu lesen, freut mich sehr, fein, dass dir die Atmosphäre des Gedichts gefällt.
Danke fürs "schön".



Bei Atmosphäre,

liebe Klara,

bin ich dann auch gleich bei deinem Kommentar.
Was das "nah" und "unweit" angeht, so ist die jeweilige Bedeutung nur fast gleich, Dennoch vermittelt „nah“ das Direkte, Unmittelbare, Dichte, während unweit nicht auf Tuchfühlung sein kann, die ich hier auf jeden Fall vermeiden möchte.
Dann lieber etwas, deiner Meinung nach umständlich. ;-)
(Hinzukommt der Klang, sprich mal laut: „nah“ und dann „unweit“, man kann so viel mehr in „unweit“ hineinsprechen und denken, finde ich, auch das ist mir wichtig.

Mein Text ist ja auch mehr ein „Gedankengedicht“, denn ein „Erzählgedicht“, (Vielleicht doch falsch gepostet) in dem ich, dem Leser konkret beschreiben möchte, wie es unweit oder nahe ;-) Decin am Elbufer zugeht oder aussieht.
Ich bin mir deshalb auch nicht sicher, ob dem Text wirklich etwas an beschreibenden Momenten fehlt.
Für die Atmosphäre reichen die erwähnten Dinge eigentlich… aber durch dich angeregt, werde ich noch einmal überlegen.
2004 standen Nähe Decin (stehen wahrscheinlich immer noch), genau wie an vielen anderen Orten im Grenzbereich gerade zu Tschechien, ausnahmslos vietnamesische Händler und verkaufen buchstäblich alles, von Zahnpasta, über Getränke, Zigaretten bis Autorreifen… Bunt halt und billig.

Es ist ja nicht das "Rund um die Uhr" gemeint, wie du vielleicht denkst, sondern, das durchgehend bezieht sich auf die Mittagszeit.

Was das „Holpern“ angeht, gebe ich dir Recht, nur allein das Wort „vietnamesisch“, bekomme ich im Text nicht wirklich glatt untergebracht. Ich fürchte allerdings, dass dies so bleiben muss, weil ich damit endlos herumprobiert habe. Verzichten möchte ich nicht darauf die Händler zu erwähnen.
Danke dir fürs Lesen und Auseinandersetzen. Der Text ist für mich noch nicht ganz und gar abgeschlossen, wie ich auch an pandora schrieb.


Lieber Max,

Was das "nah" und "unweit" angeht, so ist die jeweilige Bedeutung nur fast gleich.
(Bedeutungswörterbuch Duden) Dennoch vermittelt „nah“ das Direkte, Unmittelbare, Dichte, während mit „unweit“ nicht „Auf Tuchfühlung“ gemeint sein kann, die ich hier auf jeden Fall vermeiden möchte.
Danke fürs Verstehen.

Liebe Grüße euch Dreien
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.02.2007, 14:28

Lieber Gerda,
darf ich ausnahmsweise nicht vollständig werdend anmerken, dass mir an diesem Text auch ganz besonders das Regenbogenmotiv gelungen finde? Regenbogen - ein Bild, dass man doch eigentlich nicht mehr benutzen kann - so sicher und schlicht eingesetzt, dass es wieder lesbar wird - das ist wirklich gelungen (und sauschwer)!

pandora hat zudem angemerkt, wie gelungen der Bogen dadurch (analog ;-)) gespannt ist...wie der Regenbogen spannen Strophe 1 und die letzte das Gedicht zwischen sich auf. Und das nicht nur formal, sondern auch inhaltlich, denn Regen und Sonne vermischen sich ja beim Phänomen Regenbogen und das streift auch inhaltliche Komponenten...nämlich die Art sich zu erinnern, die zwischen Wehmut, Nachfühlen, nicht mehr, einmal war es so (Schmerz und Freude) changiert....und dadurch zu etwas wird, dass eben so selten ist wie ein Regenbogen, weil beides zugleich nur sehr selten spürbar ist, weil es sich normalerweise gegenseitig ausschließt...

Das finde ich sehr gelungen!!

(Einziger störender Vers für mich: "Als ob ich wieder Hoffen wage. ", ist mir zu direkt, verrät die Bildebene des Textes...das kann der Text eben gerade ohne diese Zeile mitteilen, würde ich einfach streichen).

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 09.02.2007, 17:22

Hallo Lisa,

hm, komisch, dass dich das genau anspringt...
Aber erst Mal, danke ich dir, und natürlich musst du nicht ein "Rundhum Sorglos Paket" abliefern ;-)
Ich freue mich, dass es dir gefällt.

Ja, bezüglich des Regenbogens, habe ich auch erst mal eine Autorenfreundin gefragt, ob ich den noch Mal strapaziern kann... nun denn. Ich finde ja auch dass das Bild funktioniert, und den einen und anderen Gedanken mache ich mir ja ohnehin noch, so kannst du hoffen, dass ich auch übers Hoffen nachdenke. :smile:

Liebe grüße
Gerda

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 09.02.2007, 18:51

Hallo Gerda,

mir wärs um die folgenden Stellen hauptsächlich gegangen:

"Als ob ich noch zu hoffen wagte" Das hast du durch den Punkt und die Großschreibung abgetrennt.

Das kann man doch auf zweierlei Arten lesen? Einmal mit verächtlichem Ton (ich wäre der letzte der noch zu hoffen wagte") oder eben "leicht hoffnungsvoll"

"Sicher schreite ich neben dir"

je nach Blickwinkel kann das "sicher" als "na klar", als ironisierend, oder als Feststellung gelesen werden.

Gesprochen würde es nicht zu den Doppelbedeutungen kommen.

Gruß

reimerle

Gast

Beitragvon Gast » 09.02.2007, 18:58

Oh reimerle, das kann ich doch aufklären,
allein durch die Stimmung, die eher zärtlich ist, denk mal ans bergen und tragen, und auch durch den Regenbogen, meinst du nicht?
Danke, das du noch einmal nachfragst.
Also das "Hoffen" ich echt, genau wie das "sicher" für vertrauen steht, dennoch, sind Zweifel inbegriffen, weil es eine Rückschau ist.

Liebe Grüße
Gerda

(Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich mich geweigert habe den Text zu lesen).

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 09.02.2007, 20:27

Hallo Gerda,

die Bilder waren schon da für mich, aber eben zwiespältig, (wie damals) und das noch in Klammern. Hat für mich ein Wiedersehen nach gescheiterter Beziehung eingeläutet.

Der Regenbogen ist da. Aber auch das zweisam Versprechen. Auch das hab ich mir überlegt. Haben sich beide versprochen, im Sinne von anders gemeint als gesagt, eine doppelte Illusion? Trägt der neue Regenbogen, ist bergen und tragen eine Täuschung wie damals?

so in etwa meine Gedankengänge

Gruß

reimerle

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.02.2007, 12:04

Hallo Lisa,

hm, komisch, dass dich das genau anspringt...


Hm? Was meinst du damit?

Die Ruhelisa ;-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Gast

Beitragvon Gast » 11.02.2007, 10:53

Liebe Lisa,
nun ja an der zeile habe ich lange "gekaut", aber das kannst du ja nicht "hellsehen". ;-)
Wie wäre es denn, wenn ich die Zeile in Vers 4, der ja ohnehin noch auf Veränderung wartet, einbaue?
Ich bin aber noch unsicher, brauch noch Zeit.

Lieber reimerle,

deine Gedankengänge sind doch wunderbar und treffen.
Das Offenlassen unterschiedlicher Deutungsebenen ist mein Anliegen. (Nicht ausschließlich, aber auch)
Nur dann kann sich mein Gedicht von meiner subjektiven Empfindung, die ich beim Schreiben natürlich hatte, auch von mir weg bewegen und beim Leser, Verstehen und das wäre schön, wenn es gelingt, einen Nachhall erzeugen.


Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.02.2007, 16:44

Liebe Gerda,
ach, jetzt verstehe ich das erst, ich dachte, dein erster Kommentar war auf das ganze Gedicht bezogen :oops: Aber jetzt kommt es noch schlimmer: Kannst du mir noch weiterhelfen, welchen Verse du jetzt wohin meinst? Ich habe ein totalen Brett vor dem Kopf, möchte aber so gerne antworten!

Geht es um die Hoffenzeilen? Oder um mehrere?

Den regenbogen unbedingt lassen wie er ist, falls es darum geht).

Liebe Sonnentaggrüße (im Nebel ;-)
Lisa
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Gast

Beitragvon Gast » 11.02.2007, 21:58

Liebe Lisa,

der Regenbogen bleibt.
es geht um die Z. 4 aus V 1 ;-) die "Hoffenzeile".

Entschuldige dass ich mich so bruchstückhaft ausgedrückt habe.
Ich überlege, diese Zeile, oder besser den Gedanken dahinter, vielleicht in V 4 "unterzubringen".

Danke für die Nachfrage und liebe Abendgrüße
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.02.2007, 10:14

Liebe Gerda,

achso! Hm...nein, ich finde den Anfang gut, wie er ist - wie gesagt finde ich die Aussage nicht am falschen Platz, sondern als so direkte Information verzichtbar - für mich kreist das ganze Gedicht um diese "als-ob-Hoffen", das ist sein Ton, da braucht es keine Erklärung mehr wie sie in Vers 4 von Strophe 1 statt findet...

Was mir auffällt, vor Regenbogenbegeisterung hatte ich noch etwas vergessen: das sicher schreiten hat etwas unnatürliches. Erstens kann man nicht unsicher schreiten, also ist das sicher überflüssig? Und zweitens wirkt das schreiten zu altertümlich, zu gesetzt und künstlich - warum nicht gehen? (mit sicher oder ohne?).

Liebe Grüße,
Lisa
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Gast

Beitragvon Gast » 12.02.2007, 11:27

Liebe Lisa,

vielen Dank, :smile: auch das beziehe ich in meine Überlegungen ein.

Liebe Grüße
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 13.02.2007, 02:42

Hallo in die Runde,

eine überarbeitete Version, steht jetzt über der ersten.
Ich fühle mich nach den kleinen Eingriffen jetzt richtig gut mit diesem Gedicht.

Euch allen danke ich für dei Unterstützung.

Nächtlche Grüße
Gerda


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