Der kleine Mann
rechtfertigte sich vor Gericht:
„Frauen lieben es, wenn
man ihnen die Sterne
hoch vom Himmel pflückt!“
Da hatte er seinem Nebenbuhler
Lulatsch die zum Zenit reichenden
Beine bereits abgehackt und
die Angebetete gestand, dass
es ihr lieber sei, man holte
ihr Diamanten tief aus der Erde.
Der kleine Mann
Vor Gericht steht der kleine Mann, doch er rechtfertigt sich. Und wer gestand? Die Frau. sie ist somit die Schuldige. Das schwingt da so mit rein. Irgendwie hintergründig und dann doch, durch die Wortwahl "gestand", so offensichtlich... Sehr gut aufgebaut. Toller, facettenreicher Text.
LG Dede
LG Dede
Zaunkönig,
ist das wirklich sicher? Für mich gab es die Konkurrenz und der Kleine hat sich durchgesetzt und die Frau gibt dem Mittel zum Zweck recht, indem sie nun das will, was der Sieger will...
Und genau, Hetti, die Frau ist natürlich die Schuldige.
Zaunkönig II: Warum man sich verliebt, weiß man vielleicht nicht zu sagen, aber schon eher, warum nicht .-)
Viele Grüße
Lisa
ist das wirklich sicher? Für mich gab es die Konkurrenz und der Kleine hat sich durchgesetzt und die Frau gibt dem Mittel zum Zweck recht, indem sie nun das will, was der Sieger will...
Und genau, Hetti, die Frau ist natürlich die Schuldige.
Zaunkönig II: Warum man sich verliebt, weiß man vielleicht nicht zu sagen, aber schon eher, warum nicht .-)
Viele Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Und ich hatte noch so gedacht, det würd mich nicht wundern, wenn die Lisa noch ankommen würde. Habe das schon des Öfteren von dir erlebt bei Texten anderer Mitglieder. Und ich musste dir sogar recht geben mit deinen Einwänden entgegen alle anderen. In diesem Falle Lisa, befürchte ich jedoch, hast du übereilt und unüberlegt reagiert.
Warum steht hier nicht kurzer Mann? Und was bedeutet die Sterne vom Himmel holen? Würden wir das Gedicht lesen wie ein Kind, würden wir davon ausgehen, das hier tatsächlich der Lulatsch Sterne pflücken könnte ob seiner Länge und der kurze Mann würde ihm die langen Beine aus Missgunst abhacken, damit er der Angebeteten keine Sterne holen könnte. Vor Gericht sagt er, dass er davon ausgegangen ist, dass Frauen dies mögen, und er ja zu kurz dafür wäre. Da sagte diese Frau, sie hätte lieber Diamanten gehabt und die könnten Zwerge natürlich locker aus so einem engen Stollen holen. Leider kam ihr „Geständnis“ für den Kurzen zu spät. Soweit eine denkbare kindliche Sicht. Was mal wieder zeigen würde, dass nicht ALLE Frauen so sind, wie mancher glaubt.
Setzt man nun aber für Sterne vom Himmel holen, für eine Frau jeden Wunsch erfüllen bzw. alles zu tun und für den Zwerg einen kleinen Mann der sich sprichwörtlich nichts leisten kann, sieht die Sache schon anders aus. Der Wunsch der Frau nach Diamanten, wäre dann knallhart ausgedrückt, dass es ihr ums Materielle geht, und da mangelt es ja dem KLEINEN Mann. Das, Lisa, nur mal, um ein paar Möglichkeiten des Textes anzuregen, die direkt dort ablesbar wären und nicht etwa hineinfantasiert werden müssten. Die Vorposter haben auf jeden Fall einige Facetten/Möglichkeiten/Ebenen erkannt, die ja den Reiz eines Gedichtes erhöhen können,
LG Kurt
Warum steht hier nicht kurzer Mann? Und was bedeutet die Sterne vom Himmel holen? Würden wir das Gedicht lesen wie ein Kind, würden wir davon ausgehen, das hier tatsächlich der Lulatsch Sterne pflücken könnte ob seiner Länge und der kurze Mann würde ihm die langen Beine aus Missgunst abhacken, damit er der Angebeteten keine Sterne holen könnte. Vor Gericht sagt er, dass er davon ausgegangen ist, dass Frauen dies mögen, und er ja zu kurz dafür wäre. Da sagte diese Frau, sie hätte lieber Diamanten gehabt und die könnten Zwerge natürlich locker aus so einem engen Stollen holen. Leider kam ihr „Geständnis“ für den Kurzen zu spät. Soweit eine denkbare kindliche Sicht. Was mal wieder zeigen würde, dass nicht ALLE Frauen so sind, wie mancher glaubt.
Setzt man nun aber für Sterne vom Himmel holen, für eine Frau jeden Wunsch erfüllen bzw. alles zu tun und für den Zwerg einen kleinen Mann der sich sprichwörtlich nichts leisten kann, sieht die Sache schon anders aus. Der Wunsch der Frau nach Diamanten, wäre dann knallhart ausgedrückt, dass es ihr ums Materielle geht, und da mangelt es ja dem KLEINEN Mann. Das, Lisa, nur mal, um ein paar Möglichkeiten des Textes anzuregen, die direkt dort ablesbar wären und nicht etwa hineinfantasiert werden müssten. Die Vorposter haben auf jeden Fall einige Facetten/Möglichkeiten/Ebenen erkannt, die ja den Reiz eines Gedichtes erhöhen können,
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Ja, genauso habe ichs auch verstanden. Wobei ich das "gestand" der Damen auch nicht sooo glücklich finde. Ich hatte es aber mit einer gewissen Verwirrung (der Dame) in Verbindung gebracht - dass so was von so was kommt - und fands dann auch wieder passend.
Dass die Frau schuld sein soll - nee.
Dass die Frau schuld sein soll - nee.
Lieber Kurt,
danke für die versteckten Komplimente innerhalb einer Kritik an mir .-)
Und noch größeres Danke für deine ausführlichen Erläuterungen, in diesem Falle finde ich das toll zu lesen, weil ich nun weiß, wie du es angelegt hast. Dass der kleine Mann damit umsonst zum Mörder geworden ist, bleibt ja die gleiche Pointe, wenn auch mit der Verschiebung, dass die Moral der Frau infrage gestellt wird (wahre Werte lohnen einen Mord, um die Geliebte zu bekommen .-).
Es stimmt natürlich, dass der kleine Mann ein fester Begriff ist @materielle Grenzen. Und dass die Sterne vom Himmel holen eher für alle Wünsche ablesen steht.
Gleichzeitig ist die Größe des Mannes sinnbildende Messlatte seiner Männlichkeit.
Dadurch kann ich deiner Idee nicht ganz folgen, vermutlich weil die Diamanten aus der Erde eben nur auf das Zwergendasein referieren und nicht auf das armer Mann bzw. ich glaube, es ist schwer zu lesen, dass das Bild, das zum Zwerg gehört, zugleich auch für das Materielle steht, auch wenn der Diamant an sich drauf hindeutet. Jedenfalls ging es mir böse Frau so
Hat Spaß gemacht, viele Grüße
Lisa
danke für die versteckten Komplimente innerhalb einer Kritik an mir .-)
Und noch größeres Danke für deine ausführlichen Erläuterungen, in diesem Falle finde ich das toll zu lesen, weil ich nun weiß, wie du es angelegt hast. Dass der kleine Mann damit umsonst zum Mörder geworden ist, bleibt ja die gleiche Pointe, wenn auch mit der Verschiebung, dass die Moral der Frau infrage gestellt wird (wahre Werte lohnen einen Mord, um die Geliebte zu bekommen .-).
Es stimmt natürlich, dass der kleine Mann ein fester Begriff ist @materielle Grenzen. Und dass die Sterne vom Himmel holen eher für alle Wünsche ablesen steht.
Gleichzeitig ist die Größe des Mannes sinnbildende Messlatte seiner Männlichkeit.
Dadurch kann ich deiner Idee nicht ganz folgen, vermutlich weil die Diamanten aus der Erde eben nur auf das Zwergendasein referieren und nicht auf das armer Mann bzw. ich glaube, es ist schwer zu lesen, dass das Bild, das zum Zwerg gehört, zugleich auch für das Materielle steht, auch wenn der Diamant an sich drauf hindeutet. Jedenfalls ging es mir böse Frau so

Hat Spaß gemacht, viele Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Naja, wir in den Foren hier sind ja auch keine "normalen" Leser. Und da mag es so sein, dass der, wie du sagst, zum Zwergendasein referiert. Ich könnte es vermeiden, indem ich noch eine Zeile hinzufüge.
Der kleine Mann
rechtfertigte sich vor Gericht:
„Frauen lieben es, wenn
man ihnen die Sterne
hoch vom Himmel pflückt!“
Da hatte er seinem Nebenbuhler
Lulatsch die zum Zenit reichenden
Beine bereits abgehackt und
die Angebetete gestand, dass
es ihr lieber sei, man holte
ihr Diamanten tief aus der Erde,
beim Juvelier Tiffany.
Der kleine Mann
rechtfertigte sich vor Gericht:
„Frauen lieben es, wenn
man ihnen die Sterne
hoch vom Himmel pflückt!“
Da hatte er seinem Nebenbuhler
Lulatsch die zum Zenit reichenden
Beine bereits abgehackt und
die Angebetete gestand, dass
es ihr lieber sei, man holte
ihr Diamanten tief aus der Erde,
beim Juvelier Tiffany.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Kurt hat geschrieben:Der kleine Mann
rechtfertigte sich vor Gericht:
„Frauen lieben es, wenn
man ihnen die Sterne
hoch vom Himmel pflückt!“
Da hatte er seinem Nebenbuhler
Lulatsch die zum Zenit reichenden
Beine bereits abgehackt und
die Angebetete gestand, dass
es ihr lieber sei, man holte
ihr Diamanten tief aus der Erde.
nö, so passt es schon, ohne den juwelier - feiner, subtilitätsgespickter und doch trocken-lapidarer text .
nett auch das ding mit dem höhepunkt - wobei es natürlich nicht die beine sein können, die zum zenit reichen - klar soll das die übertreibung übertreiben/ad absurdum führen -
"da hatte er seinem / zum zenit reichenden nebenbuhler / die beine bereits abgehackt"
hätte aber auch wieder was, oder?
Danke, Aram; ja, ich werde es selbstverständlich ohne Tiffany belassen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Literatur als besonders gut empfunden wird, wenn sie etwas Brüchiges mit sich trägt. Is wohl so wie mit einer neuen Jeans, die einem erst gefällt mit einigen kleinen Löchern drin. Wer weiß, vielleicht verhält es sich hier ebenso.
LG Kurt und Danke an allen Mitkommentierenden und Lesern dieses Fadens.
LG Kurt und Danke an allen Mitkommentierenden und Lesern dieses Fadens.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Nur, Lisa, deinem sinnbild(geben)den großen Mann konnte ich nun nicht folgen. Ein Beispiel: Tom Cruise und George Clooney, beide von der Körpergröße nach ostfriesischen Maß gemessen, Gnome. Dennoch empfinde ich den Clooney als markant männlich, den Tom eher als großen Jungen. Wäre der nun zwanzig Zentimeter größer, würde das den Eindruck noch eher verstärken. Und, liebe Lisa, ein Lulatsch, männlich sinnbildend, ich bitte dich.
LG Kurt
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Im Übrigen, Lisa, stell dir doch mal vor, da sagt der Mann jetzt vor Gericht. „Frauen lieben es, wenn man ihnen die Sterne hoch vom Himmel pflückt.“ Betonung wahrscheinlich noch auf „hoch“. Da wäre es doch stimmig, die Frau würde darauf in einem zynischen Unterton mit Betonung auf „tief“ antworten, dass es ihr lieber sei, man holte ihr Diamanten tief aus der Erde, ohne es natürlich wörtlich zu meinen, ihr sie aus einem Stollen zu besorgen. Wäre ja auch nicht ohne weiteres so einfach möglich. Und liebe Lisa, lese das Gedicht einmal mit kurzer Mann als Überschrift und einmal mit kleiner Mann. Das ganze Textgebilde ist ja von vornherein „ironisch“ angelegt, und da sollte man es doch entsprechend im weiteren Verlauf betrachten. Und das macht der normale Leser auch. Wenn nicht, bliebe ja noch die Aussage, dass der Kurze einem Irrtum aufgesessen war. Und das Spiel mit dem Wort „gestand“ macht den Text sicher zusätzlich attraktiv, und eben seine belustigende Komponente. Deshalb lass ich den Text so, und gebe deinen Einwänden nicht statt.
Hochachtungsvoll
)
Kurt
Hochachtungsvoll
.gif)
Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Lisa hat geschrieben:Zaunkönig,
ist das wirklich sicher? Für mich gab es die Konkurrenz und der Kleine hat sich durchgesetzt und die Frau gibt dem Mittel zum Zweck recht, indem sie nun das will, was der Sieger will...
Viele Grüße
Lisa
Ist das nun Opportunismus, weil sie mit dem Krüppel nichts mehr anfangen kann?
Macht wohl nur Sinn wenn es nur zwei Männer gibt auf der Welt.
Und was heißt schon Sieger?
Zweifelsohne gibt es auch Frauen die auf Siegertypen stehen, aber wo sie selbst der Preis ist,
entscheidet sie auch, wer der Sieger ist, oder? Da beißt sich der logische Schluß selbst in den Hintern.
Gruß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
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