Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 29.07.2007, 13:10

ruhe -

ruhe ist, wenn
ich das Gras wachsen höre
den duft des heus nicht mehr atmen kann

dann wenn die letzte tür ins schloss fällt
und kein schlüssel mehr passt

Klara
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Beitragvon Klara » 31.07.2007, 18:55

„Lass uns in Deckung gehen, Geliebter!“
Ich liebte dich wie nichts.

Bist abgetaucht
und warst nicht mehr
mein Alles.

Später liebte ich nur ohne dich.
Auch das verging, verging.

Lass uns verschwinden gehen, Geliebter.
Ich hatte nur den einen Schwur im Leib.
Du hast ihn rausgeschnitten
hätt ihn dir gegeben

deckungsgleich

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.08.2007, 00:11

Ich schwöre,
wirklich ich schwöre dir:
(und nicht nur dir)
du bist meine große Liebe,
die ganz große
(so wie die davor)

Ich kenne nur
Alles oder Nichts
Du bist Alles
(bis jetzt)

Komm her
und gib mir einen Kuss
(für später)

Gast

Beitragvon Gast » 09.08.2007, 11:53

dein zögern hat mich sehr verwirrt
als du mir meine wangen küsstest
vielleicht hab ich mich auch geirrt
dacht ich für einen augenblick
dass du es spüren müsstest
wie sehnsuchtsvoll gefangen
ich hing an deinem lippenrund
ach ja, wenn du nur wüsstest
du küsstest statt der wangen
schon lange meinen mund ...

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.08.2007, 00:01

deine hand
gegen den strich
meinen nacken
hinauf
jagt mir
eine gänsehaut
den rücken
hinunter

Max

Beitragvon Max » 20.08.2007, 22:13

Das breitstrichige
erschien im leblos
schon immer
hatte er die seele
im kleinen vermutet
in den winkeln der schraffuren
ein schatten
konnte den unterschied machen
ein "ja"
das klingen konnte
wie ein "nein"

Gast

Beitragvon Gast » 29.08.2007, 15:15

heimat
-feingestrichen –

würde ich nicht doch geborgen sein
zwischen den engen giebeln die
sich fast berühren über der schmalen gasse
die eher ein pfad wie gebranntes sienna
mich lockt nach jahren
durch die weiche erde barfuß
nachhause zu gehen
drehe ich den häusern den rücken
säuselt der wind winkt freiheit die
gedanken über die berge
und wenn das kind in mir still ist
gehe ich rückwärts

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.08.2007, 23:40

das kind in mir
will toben träumen spielen
malt sich die welt bunt an
mit farben aus marmelade

das kind in mir
will mit spaghetti um sich werfen
häuser aus schokolade bauen
auf dem elefantenrüssel schaukeln

das kind in mir
ist viel erwachsener als ich
lehr es mich
kleine

Nifl
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Beitragvon Nifl » 31.08.2007, 23:38

Wo? (da stand viel mehr, aber es war redundant)
Wann? (irgendwer sollte triggern)
Warum? (ich bin überfordert)
Weshalb? (nur für die Treppe)

Das Glas ist leer
ich könnte, ja, ich könnte
Stufen (24Bit Sigma Delta)
Ein großer Schluck
Rauschen
weiß
Jeana ist Amerikanerin

Ich liege auf dem Boden
suche Stufen

Zeichnen Sie einen ästhetischen Sinus!
freihändig
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 03.09.2007, 00:23

freihändig
stufen erklimmen
kein geländer vorhanden
am letzten absatz scheitern
ernster fall - folge von selbst
überschätzen kurz vor dem ziel
fehlender mut war nicht der (ab)grund

Klara
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Beitragvon Klara » 03.09.2007, 07:42

frühhändig
jagen die finger
nach sinn

später verlieren sie
fühlung

nachts passiert’s

es ist wie ein kind geboren
wir müssen es waschen und hutschen und wachsen lassen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.09.2007, 14:58

geländer bricht weg
freihändig
der zwang
verlasse die geschraubte führung
stolpere
überzeugt von neuer stufe
in meinen nächsten schritt

Klara
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Beitragvon Klara » 06.09.2007, 16:11

offene flanke

locker sitzen
nur tränen
ich bleibe nicht

treu, nur banal:
angeschirrt
wie ein flittchen im stall

Niko

Beitragvon Niko » 06.09.2007, 16:19

.

gehen
ist ein bleiben
bei sich


.


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