Eine Nacht (vorher: Stille Nacht)

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Nicole

Beitragvon Nicole » 24.11.2007, 22:32

Er bleibt stehen, ruft erneut die Nachricht auf das Display seines Handys . Ja, hier ist es. Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzten Vorgarten. Er atmet einmal tief durch, drückt dann den Klingelknopf. Im Eingangsbereich geht das Licht an, die Tür öffnet sich.
„Hi, ähm, ich meine, guten Abend. Ihr Termin heute ... Marvin ist krank. Er hat mich gebeten für ihn einzuspringen. Mein Name ist Spike.“ Ein Mundwinkel der alten Dame im Türrahmen zuckt.„Bitte?“ „O.k., mein Name ist Peter, aber können Sie mich bitte Spike nennen?“ Sie schaut ihn einen Augenblick lang prüfend an, zögert kurz und öffnet dann vollends. „Kommen Sie herein ... Spike.“
Während sie seine Jacke und seine Tasche an die Garderobe hängt, mustert sie ihn aus dem Augenwinkel. Mehr oder weniger saubere Jeans, eine eindeutig zu klein geratene Jackettjacke, darunter ein T-Shirt mit ausgefranstem Hals. Längere Haare, im Nacken mit einem Haargummi zusammen gebunden. „Interessanter Ohrring.“ Er greift sich ans rechte Ohrläppchen. „Ein keltischer Knoten. Kein Anfang, kein Ende.“

Sie dreht sich um, macht eine einladende Handbewegung. „Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen.“ Ein anheimelnder Raum erwartet ihn. Dezente Farben, elegantes, aber bequem anmutendes Mobiliar. Unzählige Bilder schmücken die Wände. „Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas Wein vielleicht? Oder lieber ein Bier?“ „Ein Bier wäre cool ... wäre fein, danke“ Sie verlässt den Raum, er hört das Öffnen und Schließen der Kühlschranktür. Zurück im Wohnzimmer geht sie zum Schrank, wühlt in einer Schublade. Runzelt die Stirn, öffnet eine Schranktür, zieht schließlich ein Feuerzeug hervor. Erstaunt beobachtet er, wie sie die Bierflasche am Hals fasst, die Rückseite des Feuerzeugs zwischen Finger und Kronenkorken einkeilt und diesen dann mit einer schnellen Bewegung abhebelt.
„Möchten Sie ein Glas oder...?“ „Oh, Flasche ist o.k., danke.“ Sie stellt das Bier auf den Tisch. Schenkt sich selbst ein Glas Rotwein aus der Dekantierkaraffe ein. „Bitte, setzen Sie sich doch. Zum Wohl“ Sie prostet ihm zu, nimmt einen Schluck. Spike setzt sich auf einen Sessel, will nach der Bierflasche greifen. Durch das viel zu kleine Jackett eingeengt, gelingt ihm dies nur mit Mühe. Die alte Dame hustet. Er hebt die Bierflasche an die Lippen, will trinken. Ein bedrohliches Knirschen der Naht belohnt ihn. Die alte Dame hustet stärker, bricht dann in rostiges Gelächter aus. „Oh, Entschuldigung! Aber Sie sehen wirklich zu grotesk aus, mit dieser Jacke ... Wo haben Sie die bloß her?!“ Spike wird rot. „Hat mir ein Kumpel geliehen. Der wohnt hier um die Ecke, da bin ich eben noch schnell vorbei. Marvin hat mich auf dem Handy erwischt, ich war schon unterwegs. Er meinte, für den Termin bei Ihnen sollte ich passend...“ „Oh bitte, ziehen Sie dieses Ding aus!“ Die alte Dame räuspert sich. „Wo wir gerade von Marvin sprechen. Sie bekommen sicher dasselbe?“ „Ja, er sagte am Telefon, es gäbe dreihundertfünfzig dafür, dass ich Ihnen heute Abend Gesellschaft leiste...“ „Stimmt.“ Die alte Dame streckt sich, angelt einen Umschlag vom Sekretär neben dem Sofa, legt ihn auf dem Tisch. „Hier. Und bitte, jetzt ziehen Sie endlich die Jacke aus!“ Marvin Spike öffnet die Knöpfe, schält sich aus der schwarzen Katastrophe, legt sie neben sich über die Lehne des Sessels und verstaut dann den Umschlag mit dem Geld in der Gesäßtasche seiner Jeans.

„Wenn Sie für Marvin so kurzfristig eingesprungen sind, erzählen Sie, was hatten Sie denn ursprünglich für Pläne, heute Abend?“ Marvin nimmt die Flasche vom Tisch, stellt sie auf seinem Oberschenkel ab, schaut zu, wie sie sich zwischen seinen Händen dreht. „Nun, ich wollte eigentlich zu einem Seminar ... an der Kunsthochschule. Ich ... es macht mir Spaß zu malen, wissen Sie? Heute wäre da ein geiler Kurs gewesen... Aber ist schon okay, die Flocken, ich meine, das Geld kann ich gut gebrauchen.“ „Sie sind Maler?“ „Neeee“ antwortet er gedehnt, „eigentlich mach ich eine Lehre zum Maler und Lackierer bei meinem Vater. Ich werde in ein paar Jahren den Betrieb übernehmen. Naja, ist ja irgendwie ähnlich...“

Die alte Dame runzelt die Stirn, schaut ihn nachdenklich an. „Warum malen Sie?“ “ Warum...“ Spike zögert, denkt nach „Hey, das muss irgendwie sein. Hinter die Fassade schauen, das Wirkliche aufs Papier bringen. Es eben ... genau richtig machen. Das ist es, denke ich. Aber das werde ich dann eben später...“ „Nonsens.“ Die alte Dame steht auf und tritt ans Fenster. Einen Moment steht sie dort, blickt schweigend in die Dunkelheit. „Sie erinnern mich an ihn.“ Spike schaut fragend auf.„An wen?“ „An einen Mann, den ich früher kannte. Er war auch Maler, so wie Sie. Er war unstet, vom Leben verletzt, ein Träumer und ein Habenichts. Und er war ... bezaubernd. Wie sagten sie eben: einfach richtig. Er wollte mich malen. Wollte ein Aktbild von mir machen, meinte, ich sei so schön ... nun, kurz und gut, ich war zu feige. Ich hätte dann nicht mehr zurück gekonnt in mein geregeltes Leben...“ Eine ganze Weile lang steht sie am Fenster. Spike wartet schweigend. Schließlich dreht sich die alte Dame zu ihm um. „Würden Sie mich malen?“ „Ich? Einen Akt ... von Ihnen? Fuck! Ich weiß nicht...“ Die alte Dame strafft sich, steht nun sehr gerade. „Ich zahle selbstverständlich dafür. Sagen wir“ sie geht zum Sekretär, zieht eine Schublade auf, legt ein paar Scheine auf den Wohnzimmertisch. „Sagen wir fünfhundert?“ Spike schaut auf die Geldscheine, in ihr Gesicht, dann wieder auf die Scheine. Er schluckt. „O.k., ja, ich versuche es. Geht in Ordnung.“

Während sich die alte Dame entkleidet, holt er seine Tasche aus dem Flur. Als er zurück kommt ins Wohnzimmer, steht sie vor ihm – nackt, hat die Haare gelöst. Er schaut zu Boden, langsam tasten sich seine Augen an ihr empor. Schmale Füße mit verkrümmten Nägeln. Schlanke, bleiche Waden unter einem Netz aus blau-schwarzen Adern. Knochige Knie, darüber faltig gewordene Oberschenkel. Ihre hervorstehenden Beckenknochen umrahmen eine schüttere Scham. Im Bogen windet sich die Taille bis zu den Rippen. Die Brüste, halb verdeckt durch langes, weißes Haar, hängen tief, schlaff geworden und kaum noch gepolstert, mit länglichen, dunklen Brustwarzen. Der Hals thront auf knochigen Schulter, lang und gerade stützt er das alte Gesicht, dessen faltiger Überwurf von hohen Wangenknochen gehalten, ein paar klare blaue Augen trägt. Das Alter hat seine Spuren hinterlassen, und doch...“Sie sind schön.“

Sicher jetzt, nimmt er Block und Stift in die Hand. „Bitte, gehen Sie zum Sofa. Legen Sie sich hin...nein, nein, nicht die Haare nach vorne, so kann ich Sie ja nicht richtig ... ja, so ist es gut!“ Er setzt sich ihr gegenüber. „Erzählen Sie mir von ihm, während ich male...“ Und sie beginnt mit leuchtenden Augen und entrücktem Blick zu erzählen.

Lange zeichnet er konzentriert. Es ist spät geworden. Die alte Dame ist mit einem weichen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Immer wieder wandert sein Blick zwischen Modell und Blatt hin und her. Schließlich legt er den Stift beiseite. Streckt sich. Tritt dann leise zum Sofa, deckt die Frau behutsam zu. Er streicht ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, betrachtet sie einen Moment. Dann trennt er die fertige Seite aus den Block, legt sie auf den Wohnzimmertisch.
Eine junge Frau streckt lächelnd die Hand aus, den Blick auf jemanden jenseits des Bildes gerichtet. Ihre Brust der nahenden Berührung entgegengestreckt, ein Lächeln auf den feuchten, leicht geöffneten Lippen. Ihre ganze Haltung so erwartungsvoll, dass er fast den Blick abwenden möchte, um die Intimität nicht zu stören.
Leise sammelt er seine Sachen ein. Dann nimmt er den keltischen Knoten vom Ohr, beschwert damit die losen Geldscheine auf dem Tisch und geht.


erste Version:
Unschlüssig bleibt er stehen, schaut noch mal auf den Zettel in seiner Hand. Ja, hier ist er richtig.
Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzter Vorgarten. Einmal atmet er noch tief durch, dann drückt er den Klingelknopf. Nach einem kurzen Moment geht das Licht im Eingangsbereich an, die Tür öffnet sich. „Guten Abend... ähm... ich komme vom Begleitservice...sie hatten angerufen, ich...mein Name ist Marvin.“ Die ältere Dame an der Tür schaut ihn einen Moment lang prüfend an, zögert kurz und öffnet dann vollends. „Bitte, kommen Sie herein.“

Während sie seine Jacke und seine Tasche an die Garderobe hängt, hat er Zeit, seine Kundin zu mustern. Schlank ist sie, hält sich sehr gerade. Sie trägt ihr weißes Haar in einem akkuraten Knoten am Hinterkopf. Er schätzt sie auf Mitte siebzig.
Sie dreht sich um, macht eine einladende Handbewegung. „Kommen sie doch ins Wohnzimmer...Bitte.“ Ein anheimelnder Raum erwartet ihn. Dezente Farben, elegantes, aber bequem anmutendes Mobiliar. Ein kleiner Weihnachtsbaum steht festlich geschmückt in der Ecke vor dem Fenster. Die Lichterkette ist dunkel.

„Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas Wein vielleicht? Einen spanischen Roten?“ „Ja, ja gerne. Ein Glas Wein wäre schön.“ Er dreht den Zettel in seiner Hand, steckt ihn dann in die Hosentasche. „Entschuldigung, aber ich weiß nicht recht....ich“ Er zieht den Zettel wieder hervor, faltet ihn auseinander, glättet das Papier, faltet neu, dreht es zwischen den Fingern. „Es ist so...“ Entschlossen hebt er den Kopf, schaut die alte Dame direkt an „Sie sind meine erste Kundin heute...nein...ähm...ich meine überhaupt. Ich weiß nicht recht, wie...oh shit! - Verzeihung!“
Die alte Dame lächelt. „Wissen sie, Marvin, ich weiß es auch nicht. Dreihundertfünfzig Euro, das wäre der Preis für einen Abend, vier Stunden, sagte man mir. Ist es für sie in Ordnung, wenn sie dafür mit mir ein Glas Wein trinken und wir uns ein wenig unterhalten? Einfach nur so?“ Sie geht zum Wohnzimmertisch, hält ihm einen Umschlag hin, schaut ihn fragend an.
„Ja...ähm...natürlich!“ Schnell nimmt er den Umschlag und verstaut ihn in seiner Gesäßtasche. Währenddessen nimmt die alte Dame zwei Kristallgläser aus dem Schrank, stellt sie zu dem bereits dekantierten Wein auf den Tisch, schenk ein. Marvin setzt sich ihr gegenüber auf die Kante einen Sessel.

„Bitte, erzählen sie doch von sich.“
Zunächst ein wenig stockend beginnt Marvin zu erzählen. Anekdoten aus seinem Freundeskreis, kleine Alltagsgeschichte. Die alte Dame hört aufmerksam zu, nimmt gelegentlich eine Schluck Wein, stellt hin und wieder ein Zwischenfrage. „Was machen Sie beruflich?“
Marvin streckt sich, legt ein Bein über die Armlehne des Sessels. „Nun, ich studiere Medizin. Mein Vater ist Arzt, verstehen sie? Aber eigentlich...ich bin Maler. Ich experimentiere gern. Man kann das Innere eines Menschen aus Papier bringen, wissen Sie?! Wenn man genau hinsieht, sieht man die Farben, die Formen, kann den Moment einfangen, seine Vollkommenheit...“
Er holt tief Luft, schließt die Augen, atmet langsam aus. „Aber ich werde mich besser auf das Studium konzentrieren um die Praxis meines Vaters übernehmen zu können, die Malerei werde ich später...“
„Nonsens!“ Die alte Dame steht auf und tritt ans Fenster. Einen Moment steht sie dort, blickt schweigend in die Dunkelheit. Dann dreht sie sich zu Marvin. „Würden sie mich malen?“ Marvin schaut erstaunt auf. „ Bitte?“
„Würden sie mich malen?“ energisch wiederholt sie die Frage.
„Ja,...sicher....wenn sie möchten. Ein Portrait?“ Marvin schaut in ihre klaren, prüfend blickenden Augen. „Sehen Sie, ich bin eine alte Frau. Ich weiß, was es heißt, eine Chancen verpasst zu haben, weil man glaubte, es wäre gerade nicht richtig. Es gab einmal einen Menschen in meinem Leben...oder eigentlich hätte es ihn in meinem Leben geben können. Er war Künstler...hat auch gemalt, so wie sie. Er war brillant. Aber er war unstet, vom Leben verletzt. Ein Träumer...und ein Habenichts. Ich war damals gebunden, erfolgreich, hab meine Pflichten erfüllt. Und ich war gut darin! Ich bin über ihn gestolpert, es war nicht vorgesehen...und war bezaubert von seiner Kunst. Er wollte mich malen. Einen Akt. Hat mich mehrfach gebeten. Ich...hatte nicht den Mut. Wusste ich doch, das ich nach dieser Nähe nicht mehr zurück gekonnt hätte...So hab ich ihm seinem Wunsch nicht erfüllt und mir diesen Mann verboten. Und nun schauen sie sich um.“ Sie hebt den Arm, deutet mit der ausgestreckten Hand um sich. „Schauen Sie. Ich bin erfolgreich geblieben. Und doch bin ich, wie dieser Weihnachtsbaum dort. Ohne Licht, ohne Glanz. “ Sie faltet die Hände, blickt ihn an.
„Ich frage sie noch mal: würden sie mich malen, so wie er es damals wollte?“ Marvin nickt stumm.
Während sich die alte Dame entkleidet, holt er seine Tasche aus dem Flur. Als er zurück kommt ins Wohnzimmer steht sie vor ihm – nackt, hat die Haare gelöst. Er schaut zu Boden, langsam tasten sich seine Augen an ihr empor. Ihre Beine, das Becken, die Brüste halb verdeckt durch langes, weißes Haar, das faltige Gesicht mit den klaren, blauen Augen. Das Alter hat seine Spuren hinterlassen, und doch...“sie sind schön!“

Sicher jetzt, mir ruhiger Hand öffnet er seine Tasche, holt Block und Stift heraus. „Bitte, gehen sie zum Sofa. Legen sie sich hin...nein, nein, nicht die Haare nach vorne, so kann ich sie ja nicht richtig...ja, so ist es gut!“ Er setzt sich ihr gegenüber. „Erzählen sie mir von ihm, während ich male...“ Und sie beginnt mit leuchtenden Augen und entrücktem Blick zu erzählen.

Lange zeichnet er konzentriert. Es ist spät geworden. Die alte Dame ist mit einem weichen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Immer wieder wandert sein Blick zwischen Modell und Blatt hin und her. Schließlich legt er den Stift beiseite. Streckt sich. Tritt dann leise zum Sofa, deckt die Frau behutsam zu. Er streicht ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, betrachtet sie einen Moment. Dann trennt er die fertige Seite aus den Block. Legt sie auf den Wohnzimmertisch.
Eine junge Frau streckt lächelnd die Hand aus, den Blick auf eine Person jenseits des Bildes gerichtet. Ihre Brust der nahenden Berührung entgegengestreckt, ein Lächeln auf den feuchten, leicht geöffneten Lippen. Ihre ganze Haltung so erwartungsvoll, das er fast den Blick abwenden möchte, um die Intimität nicht zu stören.
Leise sammelt er seine Malutensilien zusammen, geht. Im Türrahmen wendet er sich noch einmal um. Er lächelt, kommt zurück ins Zimmer und schaltet die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes ein. So ist es richtig. Dann zieht er den Umschlag aus der hinteren Hosentasche legt ihn zu dem Bild auf den Tisch. Leichten Schrittes verlässt er das Haus. Auf der Straße bleibt er stehen, atmet tief durch, wirft einen Blick zurück. Durch die Fenster des Wohnzimmers schimmern die unzähligen Lichter des Baumes. Für einen Moment lang ist ihm so, als würde er deutlich eine Silhouette im Raum sehen, die sich über das Sofa beugt...

Lächelnd macht er sich auf den Heimweg.
Zuletzt geändert von Nicole am 01.12.2007, 09:20, insgesamt 4-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 30.11.2007, 17:59

Liebe Nicole,

du hast zwar die Rahmenhandlung verändert, aber die essentiellen Dinge, die deine Geschichte auf mich wenig authentisch haben wirken lassen, sind nur minimal oder gar unverändert.
Was soll ich drum herum reden: Besser geworden ist die Geschichte m. E. nicht.
Ich kann nicht verhindern, dass dich mein Kommentar sicher frustrieren wird.

Mir wird z. B. gar nicht klar, ob Marvin verhindert ist oder ob das eine Art Rätsel ( auf Gag oder Pointe geschrieben), sein soll, weil du plötzlich doch von Marvin schreibst. Oder bist du selbst durcheinander gekommen, in den Versionen? Siehe weiter unten fett gedruckt.


Ich werde jetzt mal den Anfang deiner Geschichte durchkämmen, kann sein du bekommst einen Riesenschrecken … Aber ich finde nach wie vor, hier fehlt es an vielen Ecken und Enden.
(Ich meine sie wäre ein echter Fall für die Werkstatt).
Wenn du möchtest mache ich auch bis zum Ende weiter, aber ich möchte erst einmal deine Reaktion abwarten.

Nicole hat geschrieben:Er bleibt stehen, ruft erneut die Nachricht auf das Display seines Handys . Ja, hier ist es. Ein gepflegtes Anwesen mit einem akkurat bepflanzten Vorgarten. Er atmet einmal tief durch, drückt dann den Klingelknopf. Im Eingangsbereich geht das Licht an, die Tür öffnet sich.


Warum muss es ein „Anwesen“ sein? (@ Klischee: Betuchte alte Dame?)

Nicole hat geschrieben:„Hi, ähm, ich meine, guten Abend. Ihr Termin heute ... Marvin ist krank. Er hat mich gebeten für ihn einzuspringen. Mein Name ist Spike.“ Ein Mundwinkel der alten Dame im Türrahmen zuckt. „Bitte?“ „Okay, mein Name ist Peter, aber können Sie mich bitte Spike nennen?“ Sie schaut ihn einen Augenblick lang prüfend an, zögert kurz und öffnet dann vollends. „Kommen Sie herein ... Spike.“


Okay = ausschreiben, wörtl. Rede
Ich finde die Vorstellung irgendwie albern.
Warum dieses Theater mit dem Namen?
Wozu soll da gut sein?
Es wirkt gerade wegen der betonten Lässigkeit sehr umständlich und gestelzt.

Nicole hat geschrieben:Während sie seine Jacke und seine Tasche an die Garderobe hängt, mustert sie ihn aus dem Augenwinkel. Mehr oder weniger saubere Jeans, eine eindeutig zu klein geratene Jackettjacke, darunter ein T-Shirt mit ausgefranstem Hals. Längere Haare, im Nacken mit einem Haargummi zusammen gebunden. „Interessanter Ohrring.“ Er greift sich ans rechte Ohrläppchen. „Ein keltischer Knoten. Kein Anfang, kein Ende.“


Was soll denn die zu klein geratene Jacke und der keltische Ohrring?
„Kein Anfang und kein Ende“ … gilt für jeden Ring. Welche Bedeutung hat es für den Fortgang der Geschichte, die du erzählen willst?
Mir kommt das so vor, als würdest du überflüssige Dinge zum Ausschmücken benutzen.
Nicole hat geschrieben:Sie dreht sich um, macht eine einladende Handbewegung. „Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen.“


Hier würde ich einen Absatz machen

Nicole hat geschrieben:Ein anheimelnder Raum erwartet ihn. Dezente Farben, elegantes, aber bequem anmutendes Mobiliar. Unzählige Bilder schmücken die Wände.


Besser fände ich:

Er betritt einen elegant eingerichteten, aber anheimelnd wirkenden Raum. An den Wänden hängen unzählige Gemälde. Die Polstermöbel laden ein Platz zu nehmen.

Nicole hat geschrieben:Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Glas Wein vielleicht? Oder lieber ein Bier?“ „Ein Bier wäre cool ... wäre fein, danke“ Sie verlässt den Raum, er hört das Öffnen und Schließen der Kühlschranktür. Zurück im Wohnzimmer geht sie zum Schrank, wühlt in einer Schublade. Runzelt die Stirn, öffnet eine Schranktür, zieht schließlich ein Feuerzeug hervor. Erstaunt beobachtet er, wie sie die Bierflasche am Hals fasst, die Rückseite des Feuerzeugs zwischen Finger und Kronenkorken einkeilt und diesen dann mit einer schnellen Bewegung abhebelt.



Warum nimmt diese elegante Frau keinen Flaschenöffner (für Kronkorken)? (In einem Anwesen ist so etwas sicher vorhanden).
Soll die Dame jetzt locker wirken, oder weshalb muss sie die Flasche mit dem Feuerzeug öffnen??


Nicole hat geschrieben:„Möchten Sie ein Glas oder...?“ „Oh, Flasche ist o.k., danke.“ Sie stellt das Bier auf den Tisch. Schenkt sich selbst ein Glas Rotwein aus der Dekantierkaraffe ein.


Keinen Öffner für Kronkorkenverschlüsse, aber … Dekantierkaraffe :confused:
Kommt gekünstelt, entweder (Wein)dekantiere oder (Wein)karaffe

Zum zweiten Mal o. k., bitte ausschreiben.

Jetzt erzählst du Unwichtiges, was keine Tiefenschärfe in deine Geschichte bringt und mein Interesse weiterhin nicht weckt. Ich verstehe nicht was das soll … Habe ich weiter oben auch schon bemängelt...

Nicole hat geschrieben:Wenn Sie für Marvin so kurzfristig eingesprungen sind, erzählen Sie, was hatten Sie denn ursprünglich für Pläne, heute Abend?“ Marvin nimmt die Flasche vom Tisch, stellt sie auf seinem Oberschenkel ab, schaut zu, wie sie sich zwischen seinen Händen dreht.


Also doch Marvin?
Warum erzählst du, dass er die Flasche auf dem Oberschenkel abstellt? Was bringt das für die Charakterisierung deines Protag./ die Erzählung?

Hier mache ich erst mal Schluss.

Vielleicht kommt dir das ja auch alles kleinkariert vor, aber ich habe nur die Dinge aufgeführt, die mir ins Auge stachen. Ich finde, dass du im Hinblick auf den Ausgang der Geschichte (da wo es spannend werden könnte) nicht so entwickelst, dass ich als Leser gern dabei bleibe.

Der Abschnitt, in dem du die äußere Nachtheit der alten Dame in allen Einzeheiten beschreibst hat etwas Sezierendes und verstörendes, was eher in die Patologie passt und nicht zum Stil deiner Erzählweise.

Trenn dich von schmückendem Beiwerk. Allem voran von Adjektiven.

Es gibt einen interessanten Podcast (morgen gibt es den 5. Teil auch im Radio) zum Thema "Geschichten erzählen" mit Werkstattübungen, hier zu hören:
http://www.hr-online.de/website/radio/h ... brik=29554

Liebe Grüße
Gerda

Nicole

Beitragvon Nicole » 01.12.2007, 22:22

Liebe Gerda,
so, nun werde ich mal versuchen, gegen die übernächtigte Watte in meinem Hirn anzukämpfen... :confused:
Vielen Dank erstmal für den Hinweis mit meinem Dreher Marvin/Spike...das ist mir durchgerutscht, ist inzwischen korrigiert.

Warum muss es ein „Anwesen“ sein? (@ Klischee: Betuchte alte Dame?)


Muß es nicht, ich wollte damit auch nicht auf das von Dir genannte Klischee anspielen. Anwesen ist für mich ein ganz allgemeiner Begriff für Haus mit Drumherum. (Ob nun Garten, Hof...oder sonst was)

Du störst Dich an Dingen wie der "zu klein geratenen Jacke", dem Ohrring oder auch Spikes Vorstellung.

Mir kommt das so vor, als würdest du überflüssige Dinge zum Ausschmücken benutzen.



Sorry, das ist ganz einfach meine Art (und ich meine das ganz alltäglich) zu betrachten. Ich habe ein Faible für Details. Stellte ich das ab, wäre es möglicherweise besser (das liegt immer im Auge des Betrachters) aber sicher nicht mehr von mir.

Und ja, jeder Ring hat keine Ende und keinen Anfang, aber der keltische Knoten ist in dieser Hinsicht schon etwas besonderes.

Es gibt hier viele Arten der Interpretation über die tiefere Bedeutung der Knoten (auch abhängig von der Anzahl der Windungen...)
Ich hatte ungefähr das folgende Bild vor Augen...
http://www.celtic-castle.kailen.de/html ... mbole.html (ganz unten)

Unabhängig davon scheint es mir so, als sei celtic gerade absolut "in"....Mein angesetztes Alter von Spike, sein Typ und die Bedeutung des keltischen Knotens in Kombi fand ich für die Geschichte einfach passend.

Warum nimmt diese elegante Frau keinen Flaschenöffner (für Kronkorken)? (In einem Anwesen ist so etwas sicher vorhanden).
Soll die Dame jetzt locker wirken, oder weshalb muss sie die Flasche mit dem Feuerzeug öffnen??


Sicher wird sie irgendwo einen Flaschenöffner haben. Sie hat ihn gesucht, aber nicht gefunden. Vielleicht ist hier mit mir ein bißchen die gute Laune durchgegangen... :-) Aber warum auch nicht? Ich habe meine Oma früher dafür geliebt, daß sie unglaublich laut auf den Fingern pfeifen konnte (machte sie aber nur, wenn kein anderer in der Nähe war...) Als ich es schrieb, machte es für mich die alte Dame ein bißchen "liebenswerter“.

Warum erzählst du, dass er die Flasche auf dem Oberschenkel abstellt? Was bringt das für die Charakterisierung deines Protag./ die Erzählung?


Also, wenn sich jemand Zeit verschaffen möchte mit seiner Antwort, nutzt er meiner Erfahrung nach jede Möglichkeit Zeit zu schinden. "Mmh", Schluck trinken, "Also" noch nen Schluck trinken".....Außerdem können viele Menschen ihrem Gegenüber beim Nachdenken nicht in die Augen schauen, sie fixieren irgendetwas (die Hände sind da sehr beliebt, die Tischplatte, gerne wird auch mit Stiften rumgespielt oder gemalt....) um "nach Innen“ schauen zu können. Spikes Antwort kommt also nicht spontan, aus der Pistole geschossen, sondern verzögert, mit Konzentration nicht auf seine Gegenüber, sondern auf sich.

Der Abschnitt, in dem du die äußere Nachtheit der alten Dame in allen Einzeheiten beschreibst hat etwas Sezierendes und verstörendes, was eher in die Patologie passt und nicht zum Stil deiner Erzählweise.


Oh, Pathologie? Na, wenn das wirklich so rüber kommt, dann liege ich voll daneben.
Sezieren? Ja. Das tut Spike. Er ist (will/Wird sein) Maler. Wenn er die Details nicht sieht, geht das nicht. Verstört? Ist er. Hey, der Typ ist irgendwo in den Zwanzigern und sieht sich vermutlich das erste Mal in seinem Leben eine nackte Frau in diesem Alter an...Ich habe mich bemüht, es mit seinen Augen zu sehen. Alt, verbraucht, aber nicht häßlich.....
Hier grübele ich noch ein bißchen drüber, ja?

Ich danke Dir sehr für die Mühe, die Du dir mit dem Leser meines Textes gemacht hast!

LG, Nicole

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Beitragvon Elsa » 01.12.2007, 23:12

Hallo Nicole,

Ich habe nun auch die Überarbeitung gelesen. Die Umstände der Begegnung sind nun besser gesetzt für mich. Manches ist mir für die Kürze der Geschichte zu detailliert erzählt, bzw. bringt die Geschichte nicht voran. Die zu enge Jacke, inwiefern ist sie für die Begegnung der beiden wichtig? Oder ob der Mann Peter oder Spike heißt? Welche Art Ohrring er trägt, das ist okay, denn das kommt am Ende noch einmal zum tragen, und ist im Vorfeld geplantet: Kein Anfang, kein Ende.

Wichtig wäre für den Text eine detailliertere Ausarbeitung der Begründung, warum sich die Protagonistin malen lassen möchte. Sie sagt: ich war zu feige. Ich hätte dann nicht mehr zurück gekonnt in mein geregeltes Leben Das würde ich wahnsinnig spannend finden zu erfahren.
Viel mehr als die übergenaue Beschreibung eines alten Körpers.

Völlig unklar ist mir auch, wieso die Frau einschlafen kann, während sie nackt gemalt wird? Unbedeckt? Also ich könnte das nie, schon gar nicht, wenn mich jemand beobachtet, studiert, und sie sich doch nichts sehnlicher wünscht, als gemalt zu werden. Da muss sie doch angeregt und aufgeregt sein? Da habe ich Probleme damit.

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon Zefira » 01.12.2007, 23:41

Liebe Nicole,

ich will jetzt nicht allgemein auf die Geschichte eingehen (mache ich vielleicht später noch), aber bekräftigen, dass mich die Schilderung der alten Dame auch sehr befremdet hat.
Die Schilderung der Füße und Beine ist in Ordnung, aber dann ...
Was hat man sich unter einer schütteren Scham vorzustellen?
Du meinst sicher die Schamhaare, oder?
Was bedeutet, dass sich die Taille zu den Rippen "windet"? Bei dem Wort winden denke ich entweder an eine Drehung wie bei einer Schraube oder an ein Schlängeln.
Und folgenden Satz verstehe ich überhaupt nicht:
Der Hals thront auf knochigen Schulter, lang und gerade stützt er das alte Gesicht, dessen faltiger Überwurf von hohen Wangenknochen gehalten, ein paar klare blaue Augen trägt.

Dass der Hals auf den Schultern thront und das Gesicht stützt, kommt mir schon etwas sperrig vor. Der Überwurf, der von den Wangenknochen gehalten wird und Augen trägt, gibt mir aber wirklich Rätsel auf.
Ich verstehe die Absicht, einen "Künstlerblick" zu vermitteln; dieses Aneinanderreihen von Blickfeldern von unten nach oben erschließt sich mir auch. Aber die Ausdrucksweise ist viel zu technisch. Es klingt, als sei von einem Gebäude die Rede, nicht von einem Körper.
"Das Alter hat seine Spuren hinterlassen" finde ich entbehrlich. Der Satz klingt nach der Beschreibung des gealterten Körpers eher beschönigend. Ich würde ihn streichen und einfach damit resümieren, dass er "Sie sind schön" sagt. Die Schöheit der Frau erschließt sich nämlich auch aus der Beschreibung, wenn ich sie auch sprachlich nicht gelungen finde: Hier spürt man deutlich den liebevollen Blick, den die Autorin selbst auf den alten Menschen hat.

Lieben Gruß
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Nicole

Beitragvon Nicole » 02.12.2007, 18:09

Liebe Elsa,

sicher, die geliehene Jacke könnte ich weglassen... Ich habe sie zum einen benutzt um anzudeuten, daß Spike sich zumindest bemüht, sich an vorgegebene Normen zu halten (zieh dich ordentlich an)zum anderen, und das ist sicherlich der Hauptgrund, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, das Mitbringen der Tasche (ich war auf dem Weg zu einem Kurs..) glaubhaft zu machen und das Gespräch über eine Offensichtlichkeit in Richtung der Malerei zu bringen. Noch dazu wollte ich die Situation der beiden durch das Ablegen der Jacke entspannen....Mag sein, daß dies zu konstruiert ist, aber ich übe ja noch...:-)
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob die alte Dame die Geschichte, die hinter diesem Mann steckt, näher erläutern soll. Ich gestehe, ich wußte nicht recht wie. Wäre ich in dieser Situation, würde ich andeuten, aber nicht genau erläutern. Das wäre mir zu viel, zu nah. (Im Gegensatz zum Aktbild..:-)) Und ich fürchte, die Hintergründe so zu erzählen, wie sie in meinem Kopf exisitieren, wäre zu umfangreich...
Und auch das Einschlafen habe ich einfach mal von mir abgeleitet. Ich gehe davon aus, das erstellen des Bildes dauert 2-3 Stunden. Sie erzählt ihm, schwärmt ihm von "ihrem" Maler vor, versinkt dann in Erinnerungen...Es ist spät, sie liegt, träumt...also, ich befürchte, ich würde in dieser Situation einschlafen. Noch dazu wollte ich nach dem Fertigstellen des Bildes keinen Dialog mehr. Das Ende ist einzig für Spike...
Über die übergenaue Beschreibung (zu viel Pathologie, zu viel gesagt..???) der nackten alten Dame denke ich zur Zeit noch nach....

Lg, Nicole

Nicole

Beitragvon Nicole » 02.12.2007, 18:24

Hi Zefira,

Ja, die Beschreibung...
...schütteren Scham. Klar meine ich die Schamhaare. Ob die bei einer so betagten Dame aber tatsächlich schütter sind...ist reine Mutmaßung....
Bei der Silhouette einer jungen Frau (setze voraus, sie ist schlank, so wie es meine alte Dame hier war und ist) beschreibt die Taille einen Bogen von der Hüfte bis hoch zu den Rippen. Wiederum reine Mutmaßung: wird man älter, bleibt der Bogen im Prinzip erhalten, verliert aber an Festigkeit und klarer Linie...aber Du hast recht, winden ist hier das falsche Wort. Vielleicht findet sich da noch ein besseres.
Zum Gesicht: Unverändert bleibt auch im Alter das Gerüst, der Schädel. Das Fleisch, die Haut gibt nach, klar sichtbar zeichnen sich die Wangenknochen ab, an denen ich die Gesichtshaut habe faltig hängen lassen.

Ich gebe Dir Recht und streiche "das Alter hat seine Spuren hinterlassen".

Danke Dir!

Gruß, Nicole

Maija

Beitragvon Maija » 08.12.2007, 13:34

Liebe Nicole,

Ich habe deine Kurzgeschichte mit Freude gelesen und deine Art zu schreiben gefällt mir gut. Thema berührt mich aber nicht wirklich. Ich könnte dir nicht wirklich sagen warum.(vielleicht, die Dame ist im falschen Film) ;-))
Erst später die Kritik gelesen und die erste Fassung. Ich denke da wie Nifl, Alzheimer die alte Dame!

Lieben Gruß, Maija


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