Wollte dich besuchen ...

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 02.11.2007, 14:52

Wollte dich besuchen …


doch die Straße
bog immer wieder ab
Als ich endlich durchs Eisentor trat
war schon Frühling auf der Anhöhe
auch wenn im Tal noch
unsere Schritte verblühten

Die Rosen werden dich
an Küsse erinnern

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 02.11.2007, 15:15

Hallo Manfred,

besonders gefällt mir:
doch die Straße
bog immer wieder ab

Man denkt sich als Leser sofort "die Straße des Lebens ..." dazu.
Ich würde das Gedicht einheitlich klein schreiben oder konsequent interpunktieren.

Hinter "verblühten" kann m.E. das Gedicht enden. Die letzten beiden Zeilen sind redundant (die Rosen sowieso).
Gerne gelesen.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 02.11.2007, 17:31

Lieber Manfred,

Perry hat geschrieben:Wollte dich besuchen …


doch die Straße
bog immer wieder ab
Als ich endlich durchs Eisentor trat
war schon Frühling auf der Anhöhe
auch wenn im Tal noch
unsere Schritte verblühten

Die Rosen werden dich
an Küsse erinnern


Ich finde den Anfang durchaus anprechend, dass z. B. die Straße abbiegt ist eine gute Idee.
Ich frage mich dann wenig später allerdings, wie es dazu kommt, wenn Lyrich unterwegs zum Du ist, dass unsere Schritte verblühten.hier fehlt doch das ankommen des Lyrich - oder, wie ist da zu verstehen?

Dann bekommen ich an dieser Stelle den Bogen auch nicht:
Mit der jahreszeitlich- bildlichen Abfolge habe ich Schwierigkeiten, da der Frühling erst im Tal einzieht ...und später erst auf Anhöhen...

Zu den letzten zwei Versen muss ich Mucki zustimmen.

Liebe Grüße
Gerda

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 02.11.2007, 19:42

Lieber Manfred,

zwar teile ich Gerdas Verständnisprobleme, aber dennoch nimmt mich das Bild der ersten Strophe gefangen. Vielleicht handelt es sich um eine Herbstliebe, die im Frühling keine Chance mehr hat? Eine verspätete Beziehung?

Wie dem auch sei. Die Rosen sind auch meiner Meinung nach nicht nötig. Der Gegensatz zwischen Herbst und Frühling wird ja auch so deutlich.

Grüße

Paul Ost

Perry

Beitragvon Perry » 04.11.2007, 15:00

Hallo ihr Lieben,
es handelt sich um einen lange aufgeschobenen Besuch am Grab einer alten Liebe. Der Kopf ist längst frei (Frühling auf der Anhöhe) doch im Bauch (Tal) ist die Wehmut noch spürbar.
Was die letzten beiden Zeilen anbelangt habt ihr vermutlich Recht, die sind verzichtbar.
Danke für euer Interesse und LG
Manfred
PS Mucki: Eine durchgehende Kleinschreibung erfordert der Inhalt nicht und Interpunktion verwende ich normalerweise nicht.
PS Gerda: Die gemeinsamen Schritte liegen in der Vergangenheit.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste