den stummen blick ein letztes mal

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 24.10.2007, 14:03

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 25.10.2007, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 26.10.2007, 16:16

Lieber Manfred,

vielen Dank für deine weitere Rückmeldung.

Mir gings eher darum, zu klären, dass ich keine Wortneuschöpfungen verwendet habe ;-)


Lieber Niko,

danke für die "gerdankenspielerei."

meinst du nicht, dass ich "gesessen" geschrieben hätte, wenn ich das gewollt hätte?

Mir war der Vokal "a" sehr wichtig, der sich ein paar mal wiederholt.
Das "gesessen" klingt einfach hart und peng ... nein, das "saßt" transportiert meine Intention genau, das passt.

Auch bei den "Monden" bleibe ich meiner Version, der Text ist nun mal sehr poetisch angelegt, warum soll ich diesen Klang zerstören?
Einzig übers "dräute" ="drohte" denke ich noch mal länger nach, das könnte mir passen, merkwürdig ist ja nur, dass mir "dräute" zufiel ;-) und nicht etwa drohte ...
Mir ist es gleich ob veraltet ist, und ganz sicher keine Entscheidungskriterium ein Wort nicht zu verwenden.
Das machst du doch ebenso ;-)

Liebe Grüße
Gerda

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 26.10.2007, 17:42

Hallo gerda,

das hat mir schon im Nebelthread gut gefallen, wobei ich ohne das Bild auch die Stellen sehe die mir vorher nicht so aufgefallen sind. Ich habe keine Probleme mit den Worten "dräuen, monde" aber ein Haaresträuben gibts doch bei Worten wie "saßt" und "last". Manche Worte sind auf meiner "Hassliste" weil sie einfach häßlich von der Optik her sind. "echot" das annette neulich gebraucht hat, gehört da auch dazu.

Ich weiß nicht, ob du das kennst, ich nenn das optische Wortaversion.

Das unterschlagene Verb im letzten Satz vermisse ich. Wärs denkbar, da zu drehen.

er bleibt, bis mir das Grau den Blick verschleiert, eintrübt oder sowas in der Art?

Gruß

Sneaky

Gast

Beitragvon Gast » 28.10.2007, 13:00

Lieber Willi, -

an Sneaky werde ich mich wohl nicht gewöhnen könen - :confused:
Du kommst mir, entgegen des Adjektivs, weder u. a. "schleichend" noch "hinterhältig" vor.
Vielleicht trifft ja "raffiniert" zu, wenn man bedenkt, wie auschließlich du mich anfangs Glauben machtest, du habest ausschließlich für Reimgedichte etwas übrig. ;-)
Umso schöner, dass du so oft bei den "ungereimten" Texten kommentierenderweise unterwegs bist.

Danke dir auch für diesen Kommentar.
(Jedesmal, wenn ich dich lese, fällt mir ein, dass mein Herbstsonett immer noch nicht rund ist, aber vielleicht erlebe ich den nächsten Herbst ja auch noch). :blink2:

Deine Wortaversion teile ich nicht - klar - sonst stünde es da anders.
Beim letzten Satz, hätte ich dann, würde ich deinem Vorschlag folgen, schon wieder "Blick", das ginge nicht.

Ich verstehe ohnehin nicht, weshalb du ein Verb vermisst.

Es geht ja nun nicht, dass ich schreibe, bis sich meine Augen leeren ..., oder .... leer sind.

Ich denke, dass ich mir an dieser Stelle ruhig die Freiheit nehmen kann und die Elision stilistisch einsetzen, (Olala, eine Auslassung einsetzen, aber du weißt, was ich meine) damit die poetische Sprache durchgehalten bleibt.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 28.10.2007, 15:22

Liebe Gerda,

ich würde den Text auch nicht "pathetisch" nennen, aber ich kann mir vorstellen, wie dieser Eindruck entsteht.

Für mich kommt dieses Gedicht in einer leicht antiquierten Sprache daher, das betrifft weniger das "Monde", das ich mag, sondern mehr "sommers" oder "dräut" oder der Reim in Strophe1 und auch so manche Satzstellung. Dabei ist mir auf der lyrischen Seite der Zweck dieser Sprachform nicht ganz ersichtlich und ich glaube auch, dass sie es ist, die den "pathetischen Eindruck" hervorruft. Vielleicht wäre die Wirkung größer, wenn du das gleiche Bild völlig emotionslos und nüchtern in heutiger Sprache beschriebst ... aber das ist auch nur eine Vermutung.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünscht
Max

Gast

Beitragvon Gast » 29.10.2007, 19:26

Lieber Max,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

du schreibst, dass man den lyrischen Zweck nicht erkennen kann, der mich bewogen hat in eine etwas antiquierte Sprache zu verfallen.
Ich möchte es mal so ausdrücken, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere, aber erste einmal die Frage: Was ist eine lyrischer Zweck?
(Meinst du wenn ich Wortwahl und Setzung dem Inhalt unterordne?)

Sicher hätte ich die Stimmung, die mich beim Betrachten des von Elsa im Blauen Mobile eingestellten Fotos erfasst hat, nicht 1:1 in altomodische, nostalgische, melancholisch klingende Wort fassen müssen.
Aber genau das hat sich mir aufgedrängt. Mir schien nicht, dass ich eine Wahl hatte.

Wie soll ich auf deine Vermutung reagieren, dass eine wenige altmodische Sprache, besser ankäme? Meinst du, ich sollte versuchen das Gedicht umzuschreiben - es einfach ausprobieren? :confused:

Ich fürchte das kann ich gar nicht, ich hätte Angst, dass alles auseinander fällt, dass die Atmosphäre leidet die dem Text innewohnt.

Vielleicht bin ich ja in einem halben Jahr bereit dazu, - ;-) aber derzeit "muss" dieser Text genauso antquiert bleiben, wie er wirken mag.

Alles Liebe
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 29.10.2007, 19:39

Liebe Gerda, lieber Max,

warum darf man denn nicht klassische lyrische Worte verwenden? Muss alles hochmodern daherkommen.

Ich finde das Gedicht genauso wie es ist trefflich.

Einmischende Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.10.2007, 00:18

Lieber Max, liebe Elsa, liebe Gerda,

mit antiquierter Sprache lasse ich den Bauch entscheiden. Tragen die Worte die Stimmung und unterstützen sie, oder klingt es gestelzt und künstlich. In diesem Gedicht finde ich die Worte passend.

So befindet jedenfalls mein Bauch ;-)

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 30.10.2007, 09:41

Tja, liebe Elsa, lieber Jürgen,

dankeschön für eure Zustimmung.

Liebe Elsa,
ich glaube dass Max nur aufzeigen wollte, woran es liegen könnte, dass manche meinen ich hätte Pathos im Text.
Man kann nicht nur unterscheiden zwsichen "hochmodern" und "antiquiert", ;-) sondern schlicht schreiben, weniger "geschwungen" als dieser Text daherkommt.

Liebe Grüße
Gerda

Caty

Beitragvon Caty » 31.10.2007, 17:23

Saßt und last haut in keinem Fall hin, Gerda. Richtig: Saßest und lasest. Pathos finde ich im Gegensatz zu meinen Vorrednern nicht in diesem Text. Warum du inmitten der Tage und Jahre plötzlich auf Monde kommst, ist mir nicht erklärlich. Besonders komisch wirkt auf mich das "dräut". Warum nicht "droht"? Was versuchst du hier eine verunglückte Antiquiertheit hineinzubringen? Dafür sehe ich nach Betrachten des Fotos überhaupt keinen Anlass. Im Gegenteil. Caty

Gast

Beitragvon Gast » 31.10.2007, 21:37

Liebe Caty,

danke für deine Rückmeldung.
Ich lese, dass du meine Stellungnahmen zu Einwänden, wie auch du sie vorbringst, wohl nicht nicht gelesen zu haben scheinst.

Okay, also:

"saßt" und "last" geht und ist überdies auch Duden konform, habe ich weiter oben schon geschrieben.

Auch die "Monde" habe ich schon erklärt. Es ist nämlich ein altes (poetisches Wort) für Monate und passt dehalb ganz genau. Ich hätte drauf gewettet, dass du es kennst. ;-)

Dass ich über das "dräut" noch nachdenke und es evtl. durch "droht" ersetzen werde, habe ich auch angemerkt.
Caty hat geschrieben:Was versuchst du hier eine verunglückte Antiquiertheit hineinzubringen?


Hier muss ich glatt lachen, Caty, ich habe nicht versucht verunglückte Anitquiertheit in den Text zu bringen.
Meinst du denn - ich nehme dich beim WORT - ich hätte die Absicht gehabt, etwas als "verunglückt" zu konzpieren und zu posten? ;-)

Wahrscheinlich meinst du aber, dass es mir nach deinem Dafürhalten, nicht geglückt ist, den Text in einer unmodernen Sprache abzufassen.
Das sei dir unbenommen.

Wenn du magst, kannst du gern weiter oben einmal schauen was ich zur Stilfrage geschrieben habe.

Eine schönen Abend
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 31.10.2007, 21:50

"saßt" und "last" liebe Gerda ist schlichtweg unmöglich! Sorry!

Es nimmt dem Text zu viel ... der ansonsten sprachlich und inhaltlich recht gelungen ist.

NIx für ungut,
scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 31.10.2007, 21:58

Finde ich nicht, liebe scarlett, sonst hätte ich es nämlich nicht geschrieben, auch nix für ungut.
Gerda

Caty

Beitragvon Caty » 01.11.2007, 05:37

Liebe Gerda, ich bedaure von Herzen, dass ich deine Einwände, die du hier bereits geäußert hast, nicht gelesen habe. Ich habe mir die Rüge hinter die ungewaschenen Ohren geschrieben.

Aber eine Bitte habe ich an dich: Würdest du mir bitte die Dudenausgabe und die Regel-Nr., betreffend das last und saßt, nennen? Es ist stark anzunehmen, dass du hier die 2. Person Singular mit der 2. Person Plural verwechselst. Das lässt der Duden nämlich zu: ihr las(e)t, ihr saß(e)t.
Ich würde das gern mal für mich klären. Aber sowieso, es ist in der 2. Person Singular eine unschöne Form. In einem Gedicht, das so viele beachtliche Schönheiten aufweist, fällt das ins Auge.

By the way: Ich freue mich, dass dir mein Kommentar so viel Vergnügen gemacht hat, dass du lachen musstest. Ist die Welt nicht gleich viel schöner als immer nur mit gerecktem Zeigefinger?

Caty

Gast

Beitragvon Gast » 01.11.2007, 07:00

Liebe Caty,

entschuldige die Quelle war falsch benannt.

Hier ist der Link: http://www.canoo.net/

zum online Grammtik-Wörterbuch.

Du wirst sehen, dass sowohl "saßt/saßest" möglich ist, als "auch last/lasest".

Einen schönen Tag
Gerda


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