septemberschläfer
Liebe pandora,
ein echter pandora-Text, ich freu mich von dir etwas zu lesen.
einen Stein trägt das Du unter der Zunge. Das Bild gefällt mir sehr, weil ich Ereignisse/Dinge, für die das Bild stehen könnte, sehr frei assoziieren kann.
Vielleicht ein Geheimnis, vielleicht etwas kostbares?
Möglich, dass das Du deshalb schweigt.
Aber dieses Schweigen hindert das Lyrich nicht daran, sich nicht an seinen Träumen - ob es nun Wachträume sind, spielt keine Rolle - zu erfreuen, an den bunten Herbstbildern, die es sich ausmalt die es bewegen und erden. zugleich.
Möglicherweise lebt das Du nicht mehr und es sind diese lebhaften Bilder, die das Lyrich in Worten entstehen lässt und die, obwohl an einen Toten gerichtet Zuversicht ausdrücken.
Das Bild mit der Häherfeder ist besonders schön, da frisch (die Reiher nicht mehr so).
Ein Bild nur, das will mir im Kontext Sommer gar nicht schmecken, die Kartoffelfeuer.
Die gehören für mich zum Herbst.
Irgendwie irritiert es mich, denn es ist ein Herbstgedicht mit Erinnerungen an den Sommer und ich würde die Kartoffelfeuer dem Herbst zuordnen wollen.
Ein Text, der sein Geheimis nicht preisgibt und mir gut gefällt.
Liebe Grüße
Gerda
ein echter pandora-Text, ich freu mich von dir etwas zu lesen.
einen Stein trägt das Du unter der Zunge. Das Bild gefällt mir sehr, weil ich Ereignisse/Dinge, für die das Bild stehen könnte, sehr frei assoziieren kann.
Vielleicht ein Geheimnis, vielleicht etwas kostbares?
Möglich, dass das Du deshalb schweigt.
Aber dieses Schweigen hindert das Lyrich nicht daran, sich nicht an seinen Träumen - ob es nun Wachträume sind, spielt keine Rolle - zu erfreuen, an den bunten Herbstbildern, die es sich ausmalt die es bewegen und erden. zugleich.
Möglicherweise lebt das Du nicht mehr und es sind diese lebhaften Bilder, die das Lyrich in Worten entstehen lässt und die, obwohl an einen Toten gerichtet Zuversicht ausdrücken.
Das Bild mit der Häherfeder ist besonders schön, da frisch (die Reiher nicht mehr so).
Ein Bild nur, das will mir im Kontext Sommer gar nicht schmecken, die Kartoffelfeuer.
Die gehören für mich zum Herbst.
Irgendwie irritiert es mich, denn es ist ein Herbstgedicht mit Erinnerungen an den Sommer und ich würde die Kartoffelfeuer dem Herbst zuordnen wollen.
Ein Text, der sein Geheimis nicht preisgibt und mir gut gefällt.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe peh,
da lese ich ein atmosphärisch dicht gewebtes und bildintensives Gedicht, das mich sehr einnimt.
Die Kartoffelfeuer im Sommer - zunächst ging es mir wie Gerda. Aber manchmal liegt ja auch über dem Sommer (Lebensmitte) schon ein Hauch von Herbst (Wehmut, Ahnung vom Vergehen). Das Bild der Häherfeder in Kinderhänden spricht dagegen eine leichte, optimistische Sprache. Kartoffelfeuer und Kinderhände, verkürzt formuliert, zwei Gegensätze, die auch im Zusammenhang mit dem Sommer passen könnten, deute ich die Jahreszeiten über ihre meteorologische Ebene hinaus metaphorisch.
Vielleicht habe ich aber jetzt gerade auch ein typisches Beispiel für eine Fehlinterpretation geliefert und liege völlig daneben
Sei's drum.
Jedenfalls hab ich deinen Text sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Herby
da lese ich ein atmosphärisch dicht gewebtes und bildintensives Gedicht, das mich sehr einnimt.
Die Kartoffelfeuer im Sommer - zunächst ging es mir wie Gerda. Aber manchmal liegt ja auch über dem Sommer (Lebensmitte) schon ein Hauch von Herbst (Wehmut, Ahnung vom Vergehen). Das Bild der Häherfeder in Kinderhänden spricht dagegen eine leichte, optimistische Sprache. Kartoffelfeuer und Kinderhände, verkürzt formuliert, zwei Gegensätze, die auch im Zusammenhang mit dem Sommer passen könnten, deute ich die Jahreszeiten über ihre meteorologische Ebene hinaus metaphorisch.
Vielleicht habe ich aber jetzt gerade auch ein typisches Beispiel für eine Fehlinterpretation geliefert und liege völlig daneben

Jedenfalls hab ich deinen Text sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Herby
Liebe Pandora, ich habe das Gedicht schon heute vormittag gelesen, es hatte mich wegen seiner poetischen Grundstimmung sehr angesprochen, ich wollte aber erst mal den ersten Eindruck vergehen lassen.
"Einen Stein trägst du unter der Zunge" als Leitmotiv für das Schweigen. Eine schöne Zeile.
Ich weiß nicht, ob es der Zeile "Schweigen" wirklich braucht. Aber du baust da eine Leiter auf:
schweigen - wispern - sprechen. Wenn du sie weglässt, fehlt dem Gedicht nichts. Dann bleibt dieses geheimnisvolle Schweigen, in dieser Zeile ausgedrückt, was ich sehr schön finde.
"Die Mondweiber aber knüpfen eifrig": Ich würde das "aber" herausnehmen, denn ein Gegenteil zum Schweigen ist das Knüpfen ja nicht. Statt der Reiher sehe ich eher die ersten Kraniche auf den Stoppelfeldern. Gerda schreibt was zu den Reihern, ich glaube, sie hat recht.
Die Zeilen zum Sommer ("kalter Rauch über Kartoffelfeldern" und "Häherfedern in Kinderhänden")
finde ich beide begründet. Denn jedes Ding, jede Jahreszeit trägt bereits die Veränderung in sich.
Auch wenn es so aussehen sollte, wirklich was zu monieren habe ich nicht, nur zu bedenken. Mir gefällt das Gedicht mit seiner schönen poetischen Ausstrahlung ausgezeichnet. Aber dieses Gedicht ist auch eine Erinnerung an glückliche Kindheit mit diesem Hauch Melancholie, der sich über Kartoffelfeuer, das Versteck unterm Farn und verlorene Häherfedern legt. Der Gegensatz dazu eingangs das Schweigen des Heute, ein anderes Schweigen. Weiß nicht, ob du diesen Aspekt stärker herausarbeiten solltest, es ist ja meine Sichtweise.
Liebe Grüße Caty
"Einen Stein trägst du unter der Zunge" als Leitmotiv für das Schweigen. Eine schöne Zeile.
Ich weiß nicht, ob es der Zeile "Schweigen" wirklich braucht. Aber du baust da eine Leiter auf:
schweigen - wispern - sprechen. Wenn du sie weglässt, fehlt dem Gedicht nichts. Dann bleibt dieses geheimnisvolle Schweigen, in dieser Zeile ausgedrückt, was ich sehr schön finde.
"Die Mondweiber aber knüpfen eifrig": Ich würde das "aber" herausnehmen, denn ein Gegenteil zum Schweigen ist das Knüpfen ja nicht. Statt der Reiher sehe ich eher die ersten Kraniche auf den Stoppelfeldern. Gerda schreibt was zu den Reihern, ich glaube, sie hat recht.
Die Zeilen zum Sommer ("kalter Rauch über Kartoffelfeldern" und "Häherfedern in Kinderhänden")
finde ich beide begründet. Denn jedes Ding, jede Jahreszeit trägt bereits die Veränderung in sich.
Auch wenn es so aussehen sollte, wirklich was zu monieren habe ich nicht, nur zu bedenken. Mir gefällt das Gedicht mit seiner schönen poetischen Ausstrahlung ausgezeichnet. Aber dieses Gedicht ist auch eine Erinnerung an glückliche Kindheit mit diesem Hauch Melancholie, der sich über Kartoffelfeuer, das Versteck unterm Farn und verlorene Häherfedern legt. Der Gegensatz dazu eingangs das Schweigen des Heute, ein anderes Schweigen. Weiß nicht, ob du diesen Aspekt stärker herausarbeiten solltest, es ist ja meine Sichtweise.
Liebe Grüße Caty
Liebe pandora,
das ist für mich ein rundum gelungenes Gedicht, an dem ich keine einzige Zeile missen oder gar verändern würde.
Du beschreibst in originellen und wunderschönen Bildern den Wechsel von Tages- und Jahreszeiten als Abbild von Menschen-Zeit.
Der Stein, den die Nacht unter der Zunge trägt und der verhindert, daß sie spricht, daß sie im übertragenen Sinne alles Gewesene bedecken, schlucken kann, daß es dem Vergessen anheimfallen kann, erinnert an den Obulus der Mythologie; er ist hier der Preis fürs Bewahren.
Und doch spricht sie, im LI ... in Bildern, die das Ich für immer verinnerlicht hat.
Den "kalten rauch über kartoffelfeldern" sehe ich durchaus als passend an, weil er hier für den vergangenen (Lebens-)Sommer stehen könnte, ich lese diese Zeile folgendermaßen: "der sommer - (ist) wie kalter rauch über kartoffelfeuern ... vergangen/vorbeigezogen".
Einzig an der Stelle mit der "süße überreifer trauben" komme ich bei deiner Setzung regelmäßig ins Schleudern - es dauert immer einen Moment, bis ich den Bezug habe und das Wort richtig betone. Vielleicht wäre es flüssiger zu lesen, wenn nach "süße" bereits der Umbruch käme - aber wahrscheinlich geht es nur mir so damit.
Was gibt es Schöneres, als solch ein Gedicht zum Ausklang "meines" Tages lesen zu dürfen/können ...
Danke für diesen Lesegenuß!
Herzlichst,
Monika
P.S. Zum Titel: Anspielung auf "Siebenschläfer"? So ganz hab ich das noch nicht gerafft, denk ich ...
das ist für mich ein rundum gelungenes Gedicht, an dem ich keine einzige Zeile missen oder gar verändern würde.
Du beschreibst in originellen und wunderschönen Bildern den Wechsel von Tages- und Jahreszeiten als Abbild von Menschen-Zeit.
Der Stein, den die Nacht unter der Zunge trägt und der verhindert, daß sie spricht, daß sie im übertragenen Sinne alles Gewesene bedecken, schlucken kann, daß es dem Vergessen anheimfallen kann, erinnert an den Obulus der Mythologie; er ist hier der Preis fürs Bewahren.
Und doch spricht sie, im LI ... in Bildern, die das Ich für immer verinnerlicht hat.
Den "kalten rauch über kartoffelfeldern" sehe ich durchaus als passend an, weil er hier für den vergangenen (Lebens-)Sommer stehen könnte, ich lese diese Zeile folgendermaßen: "der sommer - (ist) wie kalter rauch über kartoffelfeuern ... vergangen/vorbeigezogen".
Einzig an der Stelle mit der "süße überreifer trauben" komme ich bei deiner Setzung regelmäßig ins Schleudern - es dauert immer einen Moment, bis ich den Bezug habe und das Wort richtig betone. Vielleicht wäre es flüssiger zu lesen, wenn nach "süße" bereits der Umbruch käme - aber wahrscheinlich geht es nur mir so damit.
Was gibt es Schöneres, als solch ein Gedicht zum Ausklang "meines" Tages lesen zu dürfen/können ...
Danke für diesen Lesegenuß!
Herzlichst,
Monika
P.S. Zum Titel: Anspielung auf "Siebenschläfer"? So ganz hab ich das noch nicht gerafft, denk ich ...
Liebe Peh,
das ist stark. Rhythmus und Bilder nehmen mich mit.
Ich lese es es auch als einen Abgesang an den Sommer und für mich passen die Bilder inkl. das des Kartoffelfeuers sehr wohl: Ich lese es in etwa so, von den Kartoffelfelder ist nur das Feuer geblieben vom Häher nur die Feder ....
Für mich bleibt allerdings die Frage, was denn die Antwort der Nacht auf die Frage der letzten Zeile sein könnte, was das lyische Ich denn erwartet ...
Liebe Grüße
Max
das ist stark. Rhythmus und Bilder nehmen mich mit.
Ich lese es es auch als einen Abgesang an den Sommer und für mich passen die Bilder inkl. das des Kartoffelfeuers sehr wohl: Ich lese es in etwa so, von den Kartoffelfelder ist nur das Feuer geblieben vom Häher nur die Feder ....
Für mich bleibt allerdings die Frage, was denn die Antwort der Nacht auf die Frage der letzten Zeile sein könnte, was das lyische Ich denn erwartet ...
Liebe Grüße
Max
Liebe Frau Pandora,
das Bild des Steins unter der Zunge lässt mich rätseln. Verschlängt es der Sprecherin angesichts der Erhabenheit der Natur die Stimme?
Eure Bilder sind, wie gewohnt, von hoher sprachlicher Dichte und Qualität. Gerade beim Lesen, wenn dieser Einwurf erlaubt sein mag, dachte es in mir: "Schreiben wir nicht das Jahr 2007?"
Wie mir scheint, schreiben Sie mit Absicht im zeitlosen Stil eines verklärenden Realismus, der mich ein wenig an Mörike erinnerte.
Bei diesem frage ich mich aber: "Was für Albträume schlummern auf der Rückseite dieser Idylle?"
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
(Eduard Mörike)
Grüße
Paul Ost
das Bild des Steins unter der Zunge lässt mich rätseln. Verschlängt es der Sprecherin angesichts der Erhabenheit der Natur die Stimme?
Eure Bilder sind, wie gewohnt, von hoher sprachlicher Dichte und Qualität. Gerade beim Lesen, wenn dieser Einwurf erlaubt sein mag, dachte es in mir: "Schreiben wir nicht das Jahr 2007?"
Wie mir scheint, schreiben Sie mit Absicht im zeitlosen Stil eines verklärenden Realismus, der mich ein wenig an Mörike erinnerte.
Bei diesem frage ich mich aber: "Was für Albträume schlummern auf der Rückseite dieser Idylle?"
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
(Eduard Mörike)
Grüße
Paul Ost
guten abend, ihr alle,
ich habe das gedicht ein bisschen aus den augen verloren und danke mit gehöriger verspätung für die vielen kommentare. ich hoffe, ich vergesse jetzt zu so später stunde niemanden ...
@ gerda: der stein unter der zunge soll ein bild sein für fortgesetztes schweigen. für ruhe. stille.
ich weiß, dass die graureiher kein besonders originelles bild sind. für mich gehören sie dennoch zum herbst.
ich kann verstehen, dass dir kartoffelfeuer nicht passend erscheinen, wenn du sie ausschließlich mit dem sommer in verbindung bringst. für mich ist es eher so, dass die kartoffelfeuer den übergang sommer/herbst symbolisieren. die veränderung, wenn du so willst.
@caty: dir danke ich insbesondere für die anregung, das "aber" in der mondweiberzeile herauszunehmen. ich glaube, das ist unnötig. ursprünglich ging es mir darum, einen gegensatz aufzubauen. du hast allerdings recht, eigentlich ist es keiner. was passiert, passiert unter der oberfläche. parallel.
die "leiter" SCHWEIGEN, WISPERN, SPRECHEN indes möchte ich gern beibehalten. eine sprosse herauszubrechen käme mir unlogisch vor.
@scarlett: der "septemberschläfer" hat in den zeiten der wandlung einen unruhigen schlaf... verstehst du?
übrigens hatte ich mich zunächst vertippselt und "septemberschäfer" geschrieben. diesen titel fand ich irgendwie auch ganz passend, weil er diesen schutzaspekt betont.
@maximilian: es ist jetzt wirklich schon spät. meine augen triefen und sehen verschwommen. ich kann keine frage entdecken. ehrlich nicht. die letzte zeile (bzw die letzten zeilen!) sind ein aussagesatz? oder? (kühle, klare nacht!) - sprichst doch, in mir. (genaugenommen ist das sogar eine behauptung. ein rechthaberisches konstrukt!)
@paul: ich wünschte, ich könnte schreiben wie eduard m., bin mir aber sicher, dass ich es wohl nie zu dieser meisterschaft bringen werde.
auch einmal ganz abgesehen vom schwabendichter vermute ich hinter so einigen gedichten, die gemeinhin als harmonisch und idyllisch angesehen werden, albträume - aber ausgerechnet "septembermorgen"? ich weiß nicht. bislang war das für mich einfach nur herbst, natur und ruhe - gekonnt in ein sprachliches kleid gewandet.
lg
peh
ich habe das gedicht ein bisschen aus den augen verloren und danke mit gehöriger verspätung für die vielen kommentare. ich hoffe, ich vergesse jetzt zu so später stunde niemanden ...
@ gerda: der stein unter der zunge soll ein bild sein für fortgesetztes schweigen. für ruhe. stille.
ich weiß, dass die graureiher kein besonders originelles bild sind. für mich gehören sie dennoch zum herbst.
ich kann verstehen, dass dir kartoffelfeuer nicht passend erscheinen, wenn du sie ausschließlich mit dem sommer in verbindung bringst. für mich ist es eher so, dass die kartoffelfeuer den übergang sommer/herbst symbolisieren. die veränderung, wenn du so willst.
@caty: dir danke ich insbesondere für die anregung, das "aber" in der mondweiberzeile herauszunehmen. ich glaube, das ist unnötig. ursprünglich ging es mir darum, einen gegensatz aufzubauen. du hast allerdings recht, eigentlich ist es keiner. was passiert, passiert unter der oberfläche. parallel.
die "leiter" SCHWEIGEN, WISPERN, SPRECHEN indes möchte ich gern beibehalten. eine sprosse herauszubrechen käme mir unlogisch vor.
@scarlett: der "septemberschläfer" hat in den zeiten der wandlung einen unruhigen schlaf... verstehst du?
übrigens hatte ich mich zunächst vertippselt und "septemberschäfer" geschrieben. diesen titel fand ich irgendwie auch ganz passend, weil er diesen schutzaspekt betont.
@maximilian: es ist jetzt wirklich schon spät. meine augen triefen und sehen verschwommen. ich kann keine frage entdecken. ehrlich nicht. die letzte zeile (bzw die letzten zeilen!) sind ein aussagesatz? oder? (kühle, klare nacht!) - sprichst doch, in mir. (genaugenommen ist das sogar eine behauptung. ein rechthaberisches konstrukt!)
@paul: ich wünschte, ich könnte schreiben wie eduard m., bin mir aber sicher, dass ich es wohl nie zu dieser meisterschaft bringen werde.
auch einmal ganz abgesehen vom schwabendichter vermute ich hinter so einigen gedichten, die gemeinhin als harmonisch und idyllisch angesehen werden, albträume - aber ausgerechnet "septembermorgen"? ich weiß nicht. bislang war das für mich einfach nur herbst, natur und ruhe - gekonnt in ein sprachliches kleid gewandet.
lg
peh
Zuletzt geändert von pandora am 05.10.2007, 00:44, insgesamt 1-mal geändert.
Sei gegrüsst pandora,
ich kann mich in Sachen Intensität nur meinen Vorrednern anschliessen. Großes Kino, wirklich.
Kein Revoluzzer will ich sein, nein vielmehr bin ich erstaunt, dass fast ausnahmslos gesagt wurde, dass der Stein unter der Zunge eben das Schweigen ist. Das betonst du ja auch zusätzlich noch durch Verben wie schweigen und wispern, wo ich Caty zustimme, dass sie (eigentlich) obsolet sind.
Nur warum ist der Stein UNTER der Zunge ein Schweigen. Würde es nicht aus dem Gesamtzusammenhang mehr als deutlich sein, dann würde ich vielleicht wie Gerda rangehen. Ein Geheimnis zu hüten eventuell, wobei mir das auch nicht 100% gefällt.
Ein Stein AUF der Zunge, ok, das würde die Zunge beschweren und könnte Sprache erschweren, mehr als UNTER der Zunge. Oder eine versteinerte Zunge - ja das würde mir auch einleuchten.
Liebe pandora, hilf mir etwas auf die Sprünge, warum gerade UNTER.
Liebe Grüße
Andreas
ich kann mich in Sachen Intensität nur meinen Vorrednern anschliessen. Großes Kino, wirklich.
Kein Revoluzzer will ich sein, nein vielmehr bin ich erstaunt, dass fast ausnahmslos gesagt wurde, dass der Stein unter der Zunge eben das Schweigen ist. Das betonst du ja auch zusätzlich noch durch Verben wie schweigen und wispern, wo ich Caty zustimme, dass sie (eigentlich) obsolet sind.
Nur warum ist der Stein UNTER der Zunge ein Schweigen. Würde es nicht aus dem Gesamtzusammenhang mehr als deutlich sein, dann würde ich vielleicht wie Gerda rangehen. Ein Geheimnis zu hüten eventuell, wobei mir das auch nicht 100% gefällt.
Ein Stein AUF der Zunge, ok, das würde die Zunge beschweren und könnte Sprache erschweren, mehr als UNTER der Zunge. Oder eine versteinerte Zunge - ja das würde mir auch einleuchten.
Liebe pandora, hilf mir etwas auf die Sprünge, warum gerade UNTER.
Liebe Grüße
Andreas
hallo andreas,
und danke für deine anmerkung.
ich glaube, in bezug auf den stein unter der zunge kann ich nur zum selbstversuch raten. vielleicht versuchst du mal, mit einem kieselstein unter der zunge, ersatzweise auch mit einem radieschen, einer pflaume oder einer lychee-frucht in gleicher position, etwas zu sagen. ich glaube, äußerung zustandebringen und stein (obst) gleichzeitig an ort und stelle halten ist schwer. (auch abhängig von dessen größe natürlich!)
zum anderen beinhaltet das bild meiner meinung nach noch eine andere komponente. wenn man etwas so unbekömmliches wie einen stein im mund behält, WILL man eventuell auch nicht sprechen?
schließlich könnte ich auch noch die speicheldrüsen anführen, die sich in nähe der zungenwurzel befinden. der stein könnte also ebenso gut die speichelproduktion hemmen oder verhindern, was dazu führen würde, dass nichts mehr verschluckt (geschluckt? .... verdaut?) werden kann. es gibt sogar speichelsteine...
lg
p.
und danke für deine anmerkung.
ich glaube, in bezug auf den stein unter der zunge kann ich nur zum selbstversuch raten. vielleicht versuchst du mal, mit einem kieselstein unter der zunge, ersatzweise auch mit einem radieschen, einer pflaume oder einer lychee-frucht in gleicher position, etwas zu sagen. ich glaube, äußerung zustandebringen und stein (obst) gleichzeitig an ort und stelle halten ist schwer. (auch abhängig von dessen größe natürlich!)
zum anderen beinhaltet das bild meiner meinung nach noch eine andere komponente. wenn man etwas so unbekömmliches wie einen stein im mund behält, WILL man eventuell auch nicht sprechen?
schließlich könnte ich auch noch die speicheldrüsen anführen, die sich in nähe der zungenwurzel befinden. der stein könnte also ebenso gut die speichelproduktion hemmen oder verhindern, was dazu führen würde, dass nichts mehr verschluckt (geschluckt? .... verdaut?) werden kann. es gibt sogar speichelsteine...
lg
p.
es ist jetzt wirklich schon spät. meine augen triefen und sehen verschwommen. ich kann keine frage entdecken. ehrlich nicht. die letzte zeile (bzw die letzten zeilen!) sind ein aussagesatz? oder?
Werte Frau Peeeeh,
es ist recht erstaunlich, was ich dort in voller Meinung, meine Augen seien intakt, hervorgebraicht habe - und das vor irgendwelchen Medöcchen oder dem guten Wodka, mit dem mich Tom gestern verführt hat. Tatsächlich meinte ich mit Frage den letzten Satz, der natürlich grammatisch nix mit einer Frage gemein hat udn darüber hinaus auch nur dann eine Frage iompliziert (nämlich die Frage: was soll die Nacht denn sprechen), wenn man das zweite s in sprichst komplett ignoriert ... entschuldige, mein Blindenhund ist krank (er hat mir seinen Krankenschein gezeigt

Liebe Grüße
max
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