ein hoch

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 28.07.2007, 12:35

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 16:19

was meinst du mit "männertreu"? ist das eine pflanze?
"die luft ist heute wie gepudert" -gefällt mir sehr sehr gut.
statt "mit dem duft des heus ..." würde ich schreiben:
"der duft des heus
steigt mir zu kopf über mich hinaus ..."

das lerchenlied, mein gott, etwas zu albern, oder?

also kurz und gut, ich würde es wie folgt schreiben:


männertreu duckt sich am weg
zwischen gräsern und wilden wicken
die luft ist heute als wäre sie gepudert
der duft des heus
steigt mir zu kopf und über mich hinaus
ich glaube, meine lerche singt
mit unbändiger lust in den rippen
noch einmal hoch auf den wagen …
mit dir …

die ernte scheißegal sein lassen



den titel "ein hoch" würde ich auch auswechseln.
zb.: "damals als feldarbeit noch geil machte"
oder: "hoch oben im heu - tief in dir"
oder: "unsere ernte"


naja, ich weiß schon, das findest du alles nicht besonders gut. dein humor ist mir zu aufgesetzt.
bist du echt so?

chiqu.

Gast

Beitragvon Gast » 28.07.2007, 18:15

Hallo Chiquita,

Männertreu = eine krautige Pflanze mit blauen Blütchen

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnertreu

Bist du echt so, dass dir kein anderes Wort als "scheißegal" einfällt?

Übrigens solltest du höllisch auf dich aufpassen ... du erinnerst dich doch sicher wie sehr du das Herumschrauben an Gedichten verachtetest ... ;-)

Danke fürs Lesen und das sehr, sehr, gut.

Ansonsten bedenke ich deine Hinweise, fürchte allerdings, dass sie an meiner Intention vorbeigehen, du liest zu sehr 1:1


Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 28.07.2007, 18:58, insgesamt 2-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 28.07.2007, 18:27

Hallo Gerda,
das würde ich ein klein wenig vereinfachen und straffen:

männertreu duckt sich am weg
zwischen gräsern und wilden wicken
die luft wie gepudert
mit heuduft
der trällert sein lied so wie einst

noch einmal hoch oben
auf dem wagen …
mit dir …
die ernte einfahren!


["in die rippen" und "und über mich hinaus" ist mir unklar]

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 28.07.2007, 19:51

Mir gefällt gerade das in die Rippen schwirrende Lerchenlied sehr gut.

Lerchengesang hat tatsächlich so etwas Vibrierendes, wenn man das zwischen die Rippen überträgt, hat man wohl so was wie Schmetterlinge im Bauch. Kann ich mir sehr gut vorstellen!

Das Einzige, was mir in der Urfassung nicht so gut gefällt, ist das "die luft ist heute als wäre sie gepudert" - "ist heute als wäre sie ..." kommt sehr rückwärts durch die Brust, obwohl andererseits "ist wie gepudert" wieder was anderes zu sagen scheint ... schwierig ...

:12: Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 19:55

stimmt gerda, ich lese oft 1:1. erkläre doch einem loser wie mir dein gedicht. wegen mir per pn, wenn du es nicht ausbreiten willst. ich bin echt mal gespannt - vielleicht komme ich dann auch noch "hoch".

chiqu.

Herby

Beitragvon Herby » 28.07.2007, 20:15

Liebe Gerda,

das ist ein Text mit verstecktem Humor und einem Schuss Erotik, was mir gut gefällt.

Über die Rippen würde ich, wie eben besprochen, nochmal nachdenken. Zefis Deutungstipp ließ mich allerdings schmunzeln:

wenn man das zwischen die Rippen überträgt, hat man wohl so was wie Schmetterlinge im Bauch.


So kann man's natürlich auch sehen. :engel:

Liebe Grüße
Herby

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 28.07.2007, 20:16

Liebe Gerda,

ich habe dein Gedicht jetzt einfach mal in ganz sommerlich frischer Laune gelesen und schon bei den Wicken drängte sich mir dein geheimer Reim auf :mrgreen:
Sehr dicht beschrieben, fast ein bisschen zu satt, allerdings letztlich doch nicht, denn das Ende find ich sehr gut. Für mich stimmt das so, wie es ist und ich habe irgendwie so eine Heimatidylle im Kopf.

(vielleicht zu) unkritische Grüße

Rebekka

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 28.07.2007, 20:19

ja, weil mir unwillkürlich auch "hoch auf dem gelben Wagen" in den Sinn kommt ... *ggg*
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Gast

Beitragvon Gast » 29.07.2007, 11:06

Liebe Klara, liebe zefira, liebe Rebekka, lieber Herby und Chiquita,


vielen Dank für eure Rückmeldungen. :smile:
Freut mich, das mein luftig leichtes Sommergdicht doch ankommt.
Im Einzelnen melde ich mich später dazu.

Liebe Sonntagsgrüße

Gerda

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 29.07.2007, 19:06

gerda, die stimmung mit dem heuwagen gefällt mir sehr gut. ich denke dabei an alte heimatfilme.
authentisch dürfte dein gedicht wohl auch nicht gemeint sein - eher als kontrast zur unromantischen gegenwart oder als sentimentale wunschvorstellung.
der duft des heus erreichte mich, auch wenn sperlinge, wicken und männertreu etwas fremdartig auf mich stadtkind wirken. ich dachte, du hättest diese elemente hineingestrickt, um künstlich authentizität herzustellen. wahrscheinlich lag ich damit falsch.

ganz ernsthaft: am ende des gedichts solltest du noch feilen.

sonntagsgruß
chiqu.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 30.07.2007, 09:45

Hallo Gerda,

warum hast du dein Gedicht eigentlich nicht bei den Liebesgedichten reingesetzt?? Wenn etwas ein Liebesgedicht ist, dann doch dieses Gedicht.

Liebe Grüße
Marlene

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 30.07.2007, 14:21

da hat marlene nicht unrecht. eine heitere heu-liebe. das gedicht kann in beiden foren stehen.
gerdas phantasie zum gedicht war wahrscheinlich humorvoller, als es im gedicht rüberkommt.

gruß
chiqu.

hwg

Beitragvon hwg » 30.07.2007, 14:27

Bloß nichts ändern am Gedicht!
Es vereint Stimmung und augen-
zwinkernden Humor!


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