zur überarbeitung
Hallo Max,
sehr interessante Geschichte, vielschichtig und weitere Beweis dafür, dass du dein Handwerk beherrschst.
Da ich beruflich sehr oft in der Ecke, die du hier beschreibst, unterwegs bin, läuft die Handlung wie ein Film vor mir ab, und das vor Originalkulissen.
Ich nehme an, da gibt es noch einen großen Vorrat (oder er ist am Entstehen) von Max & Bella Geschichten. Das, was hier so alles angedeutet wird (Spanien, Ende der Beziehung,Alkohol etc.) schreit ja geradezu danach.
Gut gefällt mir an dieser Geschichte, wie sich der Erzähler selber immer mehr entlarvt (und entlarvt wird), subtil aber nicht zu übersehen. Dadurch wird die ganze Struktur gefestigt und glaubwürdig. Was ja auch erforderlich ist, um die Häufung der Zufälligkeiten nicht als zu weit hergeholt zu empfinden.
Einziger Kritikpunkt jenseits den üblichen Geschmacksfragen ist der vorletzte Absatz:
Isabella erwähnt, dass Bella die Möderin ihres Mannes ist. Max ist aber überhaupt nicht erstaunt, sondern geht auf die Namensgleichheit ein. Erst als Isabelle es ganz deutlich sagt, ist er schockiert.
Also diese Stelle ist sehr unrund. Als Leser weiß man gleich, was gemeint ist, bzw. wird man stutzig. Das erwartet ich eigentlich auch von Max.
Ansonsten aber feine, runde und trotz der Länge sehr gut zu lesende Geschichte.
Liebe Grüße
Sam
sehr interessante Geschichte, vielschichtig und weitere Beweis dafür, dass du dein Handwerk beherrschst.
Da ich beruflich sehr oft in der Ecke, die du hier beschreibst, unterwegs bin, läuft die Handlung wie ein Film vor mir ab, und das vor Originalkulissen.
Ich nehme an, da gibt es noch einen großen Vorrat (oder er ist am Entstehen) von Max & Bella Geschichten. Das, was hier so alles angedeutet wird (Spanien, Ende der Beziehung,Alkohol etc.) schreit ja geradezu danach.
Gut gefällt mir an dieser Geschichte, wie sich der Erzähler selber immer mehr entlarvt (und entlarvt wird), subtil aber nicht zu übersehen. Dadurch wird die ganze Struktur gefestigt und glaubwürdig. Was ja auch erforderlich ist, um die Häufung der Zufälligkeiten nicht als zu weit hergeholt zu empfinden.
Einziger Kritikpunkt jenseits den üblichen Geschmacksfragen ist der vorletzte Absatz:
„Da werden Sie wohl Recht haben“, sagte sie, wieder den Tränen nahe. „Seltsam, dass die Mörderin meines Mannes und ich denselben Vornahmen tragen.“
„Deswegen haben Bella und ich Sie doch damals ausgesucht! Die Namensgleichheit schien uns ein glückliches Vorzeichen.“
Schrill lachte sie auf.
„Wie man sich täuschen kann!“ Ihr Körper zuckte und zuckte. Nun drohte sie tatsächlich die Beherrschung zu verlieren.
Um sie abzulenken fragte ich „Weswegen waren Sie heute im Krematorium?“
„Der, dem ihre Ex-Freundin frontal ins Auto fuhr, wurde heute ebenfalls verbrannt“, erwiderte sie. „Mein Mann war das.“
Sie stand auf bevor ich mich von dem Schock erholt hatte.
Isabella erwähnt, dass Bella die Möderin ihres Mannes ist. Max ist aber überhaupt nicht erstaunt, sondern geht auf die Namensgleichheit ein. Erst als Isabelle es ganz deutlich sagt, ist er schockiert.
Also diese Stelle ist sehr unrund. Als Leser weiß man gleich, was gemeint ist, bzw. wird man stutzig. Das erwartet ich eigentlich auch von Max.
Ansonsten aber feine, runde und trotz der Länge sehr gut zu lesende Geschichte.
Liebe Grüße
Sam
Hallo Max,
habe deine Geschichte (bzw. den Auszug?) schon gestern abend gelesen. Die Stelle, die Sam anspricht, hat mich ähnlich stutzig gemacht. Da stimmt noch was nicht. Nicht nur, dass Max nicht begreift (oder zumindest nachfragt), sondern auch der Dialog bis zur Auflösung erscheint mir etwas zu plakativ auf diese hin geschrieben. Ich kann das grad schlecht erklären (keine Zeit), und vielleicht stimmt es auch gar nicht. Nur mein schneller Eindruck. Davon abgesehen hat mich die Geschichte berührt. Man liest sie in einem durch, ist neugierig, was passiert, lässt sich gerne führen - alles, wie es sein soll. Umsomehr stört dann halt gegen Ende die inkoheränte Textstelle mit dem überfahrenen Mann. Vielleicht braucht die ganze Szene auch einfach ein bisschen mehr Raum?
Viele Grüße
Klara
habe deine Geschichte (bzw. den Auszug?) schon gestern abend gelesen. Die Stelle, die Sam anspricht, hat mich ähnlich stutzig gemacht. Da stimmt noch was nicht. Nicht nur, dass Max nicht begreift (oder zumindest nachfragt), sondern auch der Dialog bis zur Auflösung erscheint mir etwas zu plakativ auf diese hin geschrieben. Ich kann das grad schlecht erklären (keine Zeit), und vielleicht stimmt es auch gar nicht. Nur mein schneller Eindruck. Davon abgesehen hat mich die Geschichte berührt. Man liest sie in einem durch, ist neugierig, was passiert, lässt sich gerne führen - alles, wie es sein soll. Umsomehr stört dann halt gegen Ende die inkoheränte Textstelle mit dem überfahrenen Mann. Vielleicht braucht die ganze Szene auch einfach ein bisschen mehr Raum?
Viele Grüße
Klara
hallo sam, hallo klara,
freut mich dass sie gefällt, die geschichte. sie ist eine randepisode zum großen bella-text an dem ich arbeite, wird aber wohl nicht darin auftauchen.
zur unrunden stelle: max ist ja nicht entsetzt über die vornamensgleichheit, die ist ihm natürlich bewußt, wenngleich ihm der nachnamen der anwältin entfallen ist, sondern er kriegt erst in diesem moment mit, dass bella ihren mann überfahren hat und rastet ob der gesamtheit der seltsamen zufälle, die ihm nun eine art system ergeben, aus.
max hatte ja keine beziehung mehr zu bella, sie wurde erst durch aufforderung des bruders, sich um die bestattung zu kümmern 'reaktiviert'.
in der geschichte gehts nicht klassisch um gut gegen böse, sondern um verkommen gegen verkommen(beide, max und die anwältin sind es auf ihre weise, sie ähneln sich mehr als sie das selber wissen) entsprechend schräg ist der zusammenhang und die auflösung.
jedenfalls werde ich die monierte szene überarbeiten um die intention klarer heruaszuarbeiten
ich danke euch
max
freut mich dass sie gefällt, die geschichte. sie ist eine randepisode zum großen bella-text an dem ich arbeite, wird aber wohl nicht darin auftauchen.
zur unrunden stelle: max ist ja nicht entsetzt über die vornamensgleichheit, die ist ihm natürlich bewußt, wenngleich ihm der nachnamen der anwältin entfallen ist, sondern er kriegt erst in diesem moment mit, dass bella ihren mann überfahren hat und rastet ob der gesamtheit der seltsamen zufälle, die ihm nun eine art system ergeben, aus.
max hatte ja keine beziehung mehr zu bella, sie wurde erst durch aufforderung des bruders, sich um die bestattung zu kümmern 'reaktiviert'.
in der geschichte gehts nicht klassisch um gut gegen böse, sondern um verkommen gegen verkommen(beide, max und die anwältin sind es auf ihre weise, sie ähneln sich mehr als sie das selber wissen) entsprechend schräg ist der zusammenhang und die auflösung.
jedenfalls werde ich die monierte szene überarbeiten um die intention klarer heruaszuarbeiten
ich danke euch
max
Hallo Max D.,
mE. eine gut "lesbare" Geschichte. Ein bisschen zweifelhaft finde ich die Abfindungssache.
Erstens hat er ein weiteres Beschäftigungsangebot bekommen (wäre es Deutschland gewesen, hätte er überhaupt keine Ansprüche … wie es mit Auslandsangeboten ist, weiß ich nicht)
Zweitens gibt es feste Formeln, die nur wenig Spielraum nach oben oder unten bieten.
Ich weiß, dass in Deutschland ein weit verbreiteter Irrglaube über utopische Abfindungssummen vorherrscht…
Außerdem gibt es die "Fronten" bei Arbeitsrechtlern meiner Erfahrung nach nicht. Alle die ich bisher kennen gelernt habe, vertreten beide Seiten.
Ein bisschen langweilig wurde mir, als er das Krematorium (sehr gute Szene) (müssen sie unbedingt "Bella" heißen?… dachte da erst an einen Hund) verlassen hatte und an der Isar spazierte. Kein Konflikt mehr, keine Spannung, die Geschichte orientierungslos.… und dann ein Rückblick (spannungstechnisch auch immer kritisch). Es gibt Leute, die behaupten Rückblicke seien generell Unfug.
Die Kausalkette wirkt auf mich etwas konstruiert. Warum hätte eine Ehe mit Frauengeier Max D. den Alkoholismus verhindert? Das ist mir zu "behauptet". Die Gründe für Alkoholismus sind mE. komplexer.
Aber meine Nifleien sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe und viel Originelles in dem Text zu finden ist. ZB. die "Pinkelszene" oder das "Slipblitzen" oder oder oder. Auch was Sam schon ansprach, dass der Protag nicht der unfehlbare Überheld und Coolmann ist, gefällt mir gut.
LG
Nifl
PS.
Ach ja, mich hatte die "Aufklärungsszene" auch verwirrt
mE. eine gut "lesbare" Geschichte. Ein bisschen zweifelhaft finde ich die Abfindungssache.
Erstens hat er ein weiteres Beschäftigungsangebot bekommen (wäre es Deutschland gewesen, hätte er überhaupt keine Ansprüche … wie es mit Auslandsangeboten ist, weiß ich nicht)
Zweitens gibt es feste Formeln, die nur wenig Spielraum nach oben oder unten bieten.
Ich weiß, dass in Deutschland ein weit verbreiteter Irrglaube über utopische Abfindungssummen vorherrscht…
Außerdem gibt es die "Fronten" bei Arbeitsrechtlern meiner Erfahrung nach nicht. Alle die ich bisher kennen gelernt habe, vertreten beide Seiten.
Ein bisschen langweilig wurde mir, als er das Krematorium (sehr gute Szene) (müssen sie unbedingt "Bella" heißen?… dachte da erst an einen Hund) verlassen hatte und an der Isar spazierte. Kein Konflikt mehr, keine Spannung, die Geschichte orientierungslos.… und dann ein Rückblick (spannungstechnisch auch immer kritisch). Es gibt Leute, die behaupten Rückblicke seien generell Unfug.
Die Kausalkette wirkt auf mich etwas konstruiert. Warum hätte eine Ehe mit Frauengeier Max D. den Alkoholismus verhindert? Das ist mir zu "behauptet". Die Gründe für Alkoholismus sind mE. komplexer.
Aber meine Nifleien sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe und viel Originelles in dem Text zu finden ist. ZB. die "Pinkelszene" oder das "Slipblitzen" oder oder oder. Auch was Sam schon ansprach, dass der Protag nicht der unfehlbare Überheld und Coolmann ist, gefällt mir gut.
LG
Nifl
PS.
Ach ja, mich hatte die "Aufklärungsszene" auch verwirrt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
[quote="Nifl"]Hallo Max D.,
hallo nifl,
freut mich dass die geschichte gefallen hat.
zur abfindung:
dieser teil der geschichte ist nicht erfunden,
es war allerdings die klagedrohung eines freien mitarbeiters, dessen arbeitssituation alle merkmale eines festen anstellungsverältnisses aufwies. vetreten wurde selbiger von einer fachanwältin, die damals nur arbeitnehmer vertrat, da sie von gewerkschaften empfohlen wurde, die gegenseite war eine anwaltskanzlei, die sich auf firmenvertretungen nicht nru arbeitsrechlicher art 'spezialisiert' hatte (das auslandsangebot kann ich aber weglassen, das tut nichts zur sache).
von einer utopisch hohen abfindungssumme ( die im spitzenmanagement tatsächlich recht häufig gezahlt werden: siehe erst kürzlich vattenfall) schrieb ich nicht, sondern von einer summe, die dem erzähler als hoch erschien. der spielraum war in diesem fall tatsächlich breit und man stimmte dem 3.angebot der gegenseite, zu weil man einen prozess vor einem bayrischen arbeitsgericht nicht riskieren wollte.
bella ist die abkürzung von isabella, bedeutet die schöne und ist bei uns kein ausgesprochener hundename
der rückblick an der isar ist kein unfug, auch keine verzierung, ich brauche ihn aus folgenden gründen:
-um aus der grausigen verbrennungssituation wieder in den alltag zu leiten,
-den set darzustellen, in dem die beiden teilgeschichten spielen
-die hintergründe klar zu machen, ohne die der anlaß der geschichte nicht plausibel würde
-eine erste charakterisierung des erzählers anzulegen.
ob eine ehe mit max bellas alkoholismus verhindert hätte? wohl kaum, aber das behauptet auch nur der ich-erzähler (wohl aus einem rest schlechten gewissens heraus und um die anwältin zu treffen) nicht die geschichte. jedenfalls hätte sie wohl in spanien gesoffen und einen armen iberer auf dem gewissen, gewiss nicht den mann der anwältin.
die aufklärungsszene scheint nur mir einzuleuchten, da muss ich was ändewrn.
danke für lektüre und kritik!
max d.
hallo nifl,
freut mich dass die geschichte gefallen hat.
zur abfindung:
dieser teil der geschichte ist nicht erfunden,
es war allerdings die klagedrohung eines freien mitarbeiters, dessen arbeitssituation alle merkmale eines festen anstellungsverältnisses aufwies. vetreten wurde selbiger von einer fachanwältin, die damals nur arbeitnehmer vertrat, da sie von gewerkschaften empfohlen wurde, die gegenseite war eine anwaltskanzlei, die sich auf firmenvertretungen nicht nru arbeitsrechlicher art 'spezialisiert' hatte (das auslandsangebot kann ich aber weglassen, das tut nichts zur sache).
von einer utopisch hohen abfindungssumme ( die im spitzenmanagement tatsächlich recht häufig gezahlt werden: siehe erst kürzlich vattenfall) schrieb ich nicht, sondern von einer summe, die dem erzähler als hoch erschien. der spielraum war in diesem fall tatsächlich breit und man stimmte dem 3.angebot der gegenseite, zu weil man einen prozess vor einem bayrischen arbeitsgericht nicht riskieren wollte.
bella ist die abkürzung von isabella, bedeutet die schöne und ist bei uns kein ausgesprochener hundename
der rückblick an der isar ist kein unfug, auch keine verzierung, ich brauche ihn aus folgenden gründen:
-um aus der grausigen verbrennungssituation wieder in den alltag zu leiten,
-den set darzustellen, in dem die beiden teilgeschichten spielen
-die hintergründe klar zu machen, ohne die der anlaß der geschichte nicht plausibel würde
-eine erste charakterisierung des erzählers anzulegen.
ob eine ehe mit max bellas alkoholismus verhindert hätte? wohl kaum, aber das behauptet auch nur der ich-erzähler (wohl aus einem rest schlechten gewissens heraus und um die anwältin zu treffen) nicht die geschichte. jedenfalls hätte sie wohl in spanien gesoffen und einen armen iberer auf dem gewissen, gewiss nicht den mann der anwältin.
die aufklärungsszene scheint nur mir einzuleuchten, da muss ich was ändewrn.
danke für lektüre und kritik!
max d.
Hallo Max Dernet,
ich habe das gern gelesen und mich gut unterhalten mit deiner Schilderung.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz wo die Probleme liegen die diese Absätze berühren:
@Überleitung Krematorium/Isar - ich finds gelungen
@ Abfindung, meiner Ansicht glaubhaft und sehr real - aus einer gewissen Erfahrung, die sich mit deiner deckt
@ Name der Frau, durchaus übliche Abkürzung und/ auch als italienische Koseform
@ Alkoholismus - Du hast im besagten Absatz nicht einmal Behautungen aufgestellt sondern von "vermutlich" und "vielleicht" geschrieben.
@ Rückschau/ Für mich sind Rückblenden oft erst das Salz in der Suppe. Ich finde auch hier durchaus interessant, dass sich der Erzähler über, das "Was wäre Wenn" Gedanken macht ... so sind wir Menschen doch alle irgendwie, wenn wir Fragen ans Leben stellen ...
Soviel aus meiner Sicht - bin derzeit ein wenig faul, was Kommentare angeht, nicht was Lesen betrifft.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
ich habe das gern gelesen und mich gut unterhalten mit deiner Schilderung.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz wo die Probleme liegen die diese Absätze berühren:
@Überleitung Krematorium/Isar - ich finds gelungen
@ Abfindung, meiner Ansicht glaubhaft und sehr real - aus einer gewissen Erfahrung, die sich mit deiner deckt
@ Name der Frau, durchaus übliche Abkürzung und/ auch als italienische Koseform
@ Alkoholismus - Du hast im besagten Absatz nicht einmal Behautungen aufgestellt sondern von "vermutlich" und "vielleicht" geschrieben.
@ Rückschau/ Für mich sind Rückblenden oft erst das Salz in der Suppe. Ich finde auch hier durchaus interessant, dass sich der Erzähler über, das "Was wäre Wenn" Gedanken macht ... so sind wir Menschen doch alle irgendwie, wenn wir Fragen ans Leben stellen ...
Soviel aus meiner Sicht - bin derzeit ein wenig faul, was Kommentare angeht, nicht was Lesen betrifft.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
Huhu Gerda.
Rückblenden sind meistens Anfängerfehler. Es wird munter drauflos geplappert und dann fällt dem Autoren plötzlich ein, dass er für den weiteren Verlauf eine Unterfütterung aus der Vergangenheit braucht, damit die Figur oder der Plot glaubwürdig wird. Für die Spannung ist das tödlich, weil der Leser sich auf den Konflikt der bisherigen Handlung eingelassen hat und auf dessen Auflösung hofft … in einer Rückblende kann die aber nicht erfolgen… darum blättert er vor oder legt das Buch ganz weg. Manchmal gelingt es dem Autoren auch den Leser in der Rückblende erneut zu fesseln, aber gewagt ist es allemal.
Hallo Max… das bezieht sich nicht auf deinen Text. Bitte nicht aufregen.
Das Arbeitsrecht hat sich in den letzten Jahren sehr geändert (zum Ungunsten der Arbeitnehmer). Was ich auf Betriebsratsschulungen schon alles gehört habe, treibt einem die Tränen in die Augen.
LG
Nifl
Rückblenden sind meistens Anfängerfehler. Es wird munter drauflos geplappert und dann fällt dem Autoren plötzlich ein, dass er für den weiteren Verlauf eine Unterfütterung aus der Vergangenheit braucht, damit die Figur oder der Plot glaubwürdig wird. Für die Spannung ist das tödlich, weil der Leser sich auf den Konflikt der bisherigen Handlung eingelassen hat und auf dessen Auflösung hofft … in einer Rückblende kann die aber nicht erfolgen… darum blättert er vor oder legt das Buch ganz weg. Manchmal gelingt es dem Autoren auch den Leser in der Rückblende erneut zu fesseln, aber gewagt ist es allemal.
Hallo Max… das bezieht sich nicht auf deinen Text. Bitte nicht aufregen.
Das Arbeitsrecht hat sich in den letzten Jahren sehr geändert (zum Ungunsten der Arbeitnehmer). Was ich auf Betriebsratsschulungen schon alles gehört habe, treibt einem die Tränen in die Augen.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
hallo gerda,
dank dir für lektüre und zustimmung. ich fühle mich verstanden. es geht ja auch um verlust von sinn (die reflektion über beschönigung bei max eingangs und die feststellung alles sei zufall durch die anwältin am ende der geschichte) und dem auftauchen eines seltsamen sub-sinns in diesen zufällen.
hallo nifl,
nein, ich reg mich nicht auf
ich hab dich schon richtig verstanden.
diese rückblende halte ich allerdings für notwendig (gründe siehe oben). stattdessen plan runter zu erzählen, also vor der verbrennung zu beginnen, wäre öde und würde umständlicher geraten.
abfindungen hat man in den fetten 90igern leichter ausgehandelt als heutzutage, das ist klar. die auslandsmöglichkeit kürze ich, ansonsten glaube ich, ist kaum ein überflüssiger satz in der geschichte.
lg
max
dank dir für lektüre und zustimmung. ich fühle mich verstanden. es geht ja auch um verlust von sinn (die reflektion über beschönigung bei max eingangs und die feststellung alles sei zufall durch die anwältin am ende der geschichte) und dem auftauchen eines seltsamen sub-sinns in diesen zufällen.

hallo nifl,
nein, ich reg mich nicht auf

diese rückblende halte ich allerdings für notwendig (gründe siehe oben). stattdessen plan runter zu erzählen, also vor der verbrennung zu beginnen, wäre öde und würde umständlicher geraten.
abfindungen hat man in den fetten 90igern leichter ausgehandelt als heutzutage, das ist klar. die auslandsmöglichkeit kürze ich, ansonsten glaube ich, ist kaum ein überflüssiger satz in der geschichte.
lg
max
Hallo Nifl,
lies mal Hakan Nesser, Der Schatten und der Regen (ich habs in der Fundgrube vorgestellt). Das Buch besteht ungefähr zur Hälfte aus Rückblenden. Und man kann davon ausgehen:
1. dass Nesser kein Anfänger ist.
2. dass er jede Rückblende durchdacht hat.
3. dass es die Spannung erhöht, weil so eine auktoriale Erzählsituation kreiert wird, obwohl jeweils ein Ich-Erzähler erzählt.
Ich würd mal sagen: Es kommt auf die Rückblenden an...
.-)
Klara
PS
Rückblenden sind meistens Anfängerfehler.
lies mal Hakan Nesser, Der Schatten und der Regen (ich habs in der Fundgrube vorgestellt). Das Buch besteht ungefähr zur Hälfte aus Rückblenden. Und man kann davon ausgehen:
1. dass Nesser kein Anfänger ist.
2. dass er jede Rückblende durchdacht hat.
3. dass es die Spannung erhöht, weil so eine auktoriale Erzählsituation kreiert wird, obwohl jeweils ein Ich-Erzähler erzählt.
Ich würd mal sagen: Es kommt auf die Rückblenden an...
.-)
Klara
PS
Doch, in ener Rückblende kann eine Menge "Auflösung" erfolgen.weil der Leser sich auf den Konflikt der bisherigen Handlung eingelassen hat und auf dessen Auflösung hofft … in einer Rückblende kann die aber nicht erfolgen…
ich denke es macht einen unterschied ob man rückblenden als (meist nervende) verlegenheitslösung oder als stilmittel einsetzt. im ersten fall ist die geschichte nicht sauber erzählt, im zweiten fall ( wie beim erwähnten buch von nesser) spiegeln sich erzählung udn rückblende wechseilseitig und geben einander tiefe
max
max
Lieber Nifl,
bald hätte ich mich aufgeregt ...
Was hast du bloß gegen Rückblenden?
Du wirst sicher auch Werke gelesen haben, in denen Rückbelden als Stilmittel eingesetzt werden und den Verfassern nicht unterstellen sie hätten Anfängerfehler gemacht. Vielleicht ist es dir nicht einma bewusst, weil es so gut gemacht wurde.
Ich möchte jetzt weder beginnen Namen anerkannter Autoren aufzuzählen noch Titel nennen. Aber ich behaupte dass biographische Romane ohne Rückblenden nicht auskommen.
Du meinst offensichtlich nicht Rückblenden, sondern Sätze, die nachgeschoben werden.
Bei Max Dernets Text habe ich allerdings nicht eine Sekunde den Eindruck gehabt, dass er etwas vergessen habe und dieses nachreichen müsse - du wohl auch nicht, deswegen verstehe ich die Einlassung über rückbelden an dieser Stelle nicht ganz - vielleicht fiel es dir gerade ein und du meintest das einmal schnell "nachschieben" zu müssen ...
(Das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen)
Zu der Zeit, in der die Verhandlung über die Abfindung stattgefunden hat, hat Max D. schon etwas geschrieben.
Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger war in der IT-Branche Manches möglich, was sich heute nach Träumerei und Schneeegestöber anhören mag.
Liebe Grüße
Gerda
bald hätte ich mich aufgeregt ...


Was hast du bloß gegen Rückblenden?
Du wirst sicher auch Werke gelesen haben, in denen Rückbelden als Stilmittel eingesetzt werden und den Verfassern nicht unterstellen sie hätten Anfängerfehler gemacht. Vielleicht ist es dir nicht einma bewusst, weil es so gut gemacht wurde.
Ich möchte jetzt weder beginnen Namen anerkannter Autoren aufzuzählen noch Titel nennen. Aber ich behaupte dass biographische Romane ohne Rückblenden nicht auskommen.
Du meinst offensichtlich nicht Rückblenden, sondern Sätze, die nachgeschoben werden.
Bei Max Dernets Text habe ich allerdings nicht eine Sekunde den Eindruck gehabt, dass er etwas vergessen habe und dieses nachreichen müsse - du wohl auch nicht, deswegen verstehe ich die Einlassung über rückbelden an dieser Stelle nicht ganz - vielleicht fiel es dir gerade ein und du meintest das einmal schnell "nachschieben" zu müssen ...
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Zu der Zeit, in der die Verhandlung über die Abfindung stattgefunden hat, hat Max D. schon etwas geschrieben.
Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger war in der IT-Branche Manches möglich, was sich heute nach Träumerei und Schneeegestöber anhören mag.
Liebe Grüße
Gerda
Hi Klara.
…man findet immer irgendein Werk, das sich "vorführen" lässt.
Es ist, als würde ein B-Jugendspieler behaupten er müsse nicht abgeben, weil Maradona bei der Weltmeisterschaft 1864 auch allein übers ganze Feld gespielt hat und ein Tor schoss.
Ich mag IM ALLGEMEINEN keine Rückblenden und das deckt sich mit etablierten Regeln der "Mainstreamschreibkunst". Natürlich gibt es Ausnahmen, für mich vielleicht weniger als für andere.
Verstehe ich nicht. Was hat die Perspektive mit der Spannung zutun?
Yepp.
Hi Max.
Volle Zustimmung.
Huhu Gerda.
Siehe oben.
*lach Ja.
Nein, ich meine Rückblenden.
Ja, hm … ich habe keine Ahnung warum das Thema so emotional angegangen wird (habt ihr alle Rückblendentexte in den Schubladen?)
Ich begründete das doch in meinem ersten Kommentar? Die Geschichte fällt nach der Szene im Krematorium meiner Meinung nach in eine Art erzählerisches Niemandsland. Ich dachte, "o nee nun seitenlange Larmoyanz … nach dem Motto: "Als sie noch lebte …"
Max hat aber seine Geschichte sofort wieder im Griff und so stört es nicht.
Man wird doch wohl noch auf die Risiken (die ich mit jedem Lehrbuch teile) einer Rückblende hinweisen dürfen?
LG
Nifl
lies mal Hakan Nesser,
…man findet immer irgendein Werk, das sich "vorführen" lässt.
Es ist, als würde ein B-Jugendspieler behaupten er müsse nicht abgeben, weil Maradona bei der Weltmeisterschaft 1864 auch allein übers ganze Feld gespielt hat und ein Tor schoss.
Ich mag IM ALLGEMEINEN keine Rückblenden und das deckt sich mit etablierten Regeln der "Mainstreamschreibkunst". Natürlich gibt es Ausnahmen, für mich vielleicht weniger als für andere.
3. dass es die Spannung erhöht, weil so eine auktoriale Erzählsituation kreiert wird, obwohl jeweils ein Ich-Erzähler erzählt
Verstehe ich nicht. Was hat die Perspektive mit der Spannung zutun?
Ich würd mal sagen: Es kommt auf die Rückblenden an...
Yepp.
Hi Max.
ich denke es macht einen unterschied ob man rückblenden als (meist nervende) verlegenheitslösung oder als stilmittel einsetzt.
Volle Zustimmung.
Huhu Gerda.
Was hast du bloß gegen Rückblenden?
Du wirst sicher auch Werke gelesen haben, in denen Rückbelden als Stilmittel eingesetzt werden und den Verfassern nicht unterstellen sie hätten Anfängerfehler gemacht.
Siehe oben.
Aber ich behaupte dass biographische Romane ohne Rückblenden nicht auskommen.
*lach Ja.
Du meinst offensichtlich nicht Rückblenden, sondern Sätze, die nachgeschoben werden.
Nein, ich meine Rückblenden.
Bei Max Dernets Text habe ich allerdings nicht eine Sekunde den Eindruck gehabt, dass er etwas vergessen habe und dieses nachreichen müsse - du wohl auch nicht, deswegen verstehe ich die Einlassung über rückbelden an dieser Stelle nicht ganz - vielleicht fiel es dir gerade ein und du meintest das einmal schnell "nachschieben" zu müssen ... (Das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen)
Ja, hm … ich habe keine Ahnung warum das Thema so emotional angegangen wird (habt ihr alle Rückblendentexte in den Schubladen?)
Ich begründete das doch in meinem ersten Kommentar? Die Geschichte fällt nach der Szene im Krematorium meiner Meinung nach in eine Art erzählerisches Niemandsland. Ich dachte, "o nee nun seitenlange Larmoyanz … nach dem Motto: "Als sie noch lebte …"
Max hat aber seine Geschichte sofort wieder im Griff und so stört es nicht.
Man wird doch wohl noch auf die Risiken (die ich mit jedem Lehrbuch teile) einer Rückblende hinweisen dürfen?
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo Nifl,
das sei dir persönlich unbenommen, aber daraus gleich allgemein un apodiktisch einen "Anfängerfehler" zu machen, nur weil du das irgendwo gelesen hast, fand ich wenig hilfreich bei der Debatte - weder, wenn es um Rückblenden allgemein geht (die es so "allgemein" ja gar nicht gibt, weil jede Rückblende verschieden ist, weil es verschiedene Funktionsweisen gibt etc.), noch, wenn es um einen Text geht, dessen Rückblende ja gar kein "Anfängerfehler" oder sonstigem Schludern geschuldet ist.
Aha. Wenn es sich dabei um Ähnliches wie Mainstream-Musik handelt, müsste es nicht zwingend normsetztend sein... ,-) (in Bezug auf die Qualität eines Produktes, meine ich) Das ist - bitte um Nachsicht um diese Retour - wie wenn ein Anfänger behauptet, er könne schon fahren, weil er gerade Theorie bestanden hat. Erstmal muss er ja noch durch die praktische Prüfung, und dann muss er erstmal ne lange Weile fahren.
"Mainstreamschreibkunst" interessiert mich als solche eher weniger - mehr dagegen ein gut geschriebenes Buch (oder eben ein sicher und gewandt gefahrenes Auto).
Im Übrigen ist dieses Argument keines, weil Regeln als solche, egal ob Mainstream oder Avantgarde, grundstätzlich kein Argument sind.
Überleg doch mal ehrlich: In welchem guten Buch kommt keine Rückblende vor (und ich schließe sogenannte Trivialliteratur nicht aus!)? Mir fällt auf Anhieb nur "Vom Winde verweht ein", aber es ist so lange her, dass ichs gelesen hab, dass ich nicht mal da sicher bin. Vielleicht fällt es mir jetzt nur nciht ein, aber die Qualität bzw. Lesefreundlichkeit eines Buches am Fehlen von Rückblenden festzumachen, halte ich für Unsinn - und ich möchte die Mainstreamschreibkunstregel erstmal lesen, die das so kategorisch verböte.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Rückblenden, die nicht die Handlung vorantreiben und nur der Faulheit/Nachlässigkeit des Autors geschuldet sind, wären selbstverständlich zu kritisieren und nicht nachzuahmen. Ich konnte nur dieses "Anfängerfehler" nicht so da stehenlassen, wo doch Könner aller erzählenden Genres mit Rückblenden arbeiten. Rückblenden gibt es eher selten in Lyrik, und kaum im Drama, aber häufig in der Prosa. Gute oder schlechte.
Herzlich
klara
Ich mag IM ALLGEMEINEN keine Rückblenden
das sei dir persönlich unbenommen, aber daraus gleich allgemein un apodiktisch einen "Anfängerfehler" zu machen, nur weil du das irgendwo gelesen hast, fand ich wenig hilfreich bei der Debatte - weder, wenn es um Rückblenden allgemein geht (die es so "allgemein" ja gar nicht gibt, weil jede Rückblende verschieden ist, weil es verschiedene Funktionsweisen gibt etc.), noch, wenn es um einen Text geht, dessen Rückblende ja gar kein "Anfängerfehler" oder sonstigem Schludern geschuldet ist.
und das deckt sich mit etablierten Regeln der "Mainstreamschreibkunst".
Aha. Wenn es sich dabei um Ähnliches wie Mainstream-Musik handelt, müsste es nicht zwingend normsetztend sein... ,-) (in Bezug auf die Qualität eines Produktes, meine ich) Das ist - bitte um Nachsicht um diese Retour - wie wenn ein Anfänger behauptet, er könne schon fahren, weil er gerade Theorie bestanden hat. Erstmal muss er ja noch durch die praktische Prüfung, und dann muss er erstmal ne lange Weile fahren.
"Mainstreamschreibkunst" interessiert mich als solche eher weniger - mehr dagegen ein gut geschriebenes Buch (oder eben ein sicher und gewandt gefahrenes Auto).
Im Übrigen ist dieses Argument keines, weil Regeln als solche, egal ob Mainstream oder Avantgarde, grundstätzlich kein Argument sind.
Überleg doch mal ehrlich: In welchem guten Buch kommt keine Rückblende vor (und ich schließe sogenannte Trivialliteratur nicht aus!)? Mir fällt auf Anhieb nur "Vom Winde verweht ein", aber es ist so lange her, dass ichs gelesen hab, dass ich nicht mal da sicher bin. Vielleicht fällt es mir jetzt nur nciht ein, aber die Qualität bzw. Lesefreundlichkeit eines Buches am Fehlen von Rückblenden festzumachen, halte ich für Unsinn - und ich möchte die Mainstreamschreibkunstregel erstmal lesen, die das so kategorisch verböte.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Rückblenden, die nicht die Handlung vorantreiben und nur der Faulheit/Nachlässigkeit des Autors geschuldet sind, wären selbstverständlich zu kritisieren und nicht nachzuahmen. Ich konnte nur dieses "Anfängerfehler" nicht so da stehenlassen, wo doch Könner aller erzählenden Genres mit Rückblenden arbeiten. Rückblenden gibt es eher selten in Lyrik, und kaum im Drama, aber häufig in der Prosa. Gute oder schlechte.
Herzlich
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