Eine Dichterin darf Mann niemals pimpern. Eine Dichterin zu pimpern ist ein großes Vergehen an ihrer Dichtung wie an der Dichtung schlechthin. Denn pimpert Mann eine Dichterin, dann dichtet sie nicht mehr schön, sie verliert alle Worte, alle Bilder, oder aber sie dichtet fortan nurmehr über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, denn eine Dichterin dichtet nur solange schön, dichtet nur solange nicht über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, wie sie nicht gepimpert wird. Wird sie gepimpert, dann ist es mit ihrer schönen Dichtung vorbei, dann ist alles aus, dann ist sie keine Dichterin mehr als nurmehr eine Frau, die gepimpert wird und die nichts als das Pimpern und das Gepimpertwerden im Kopf hat, die über nichts als das Pimpern, das Gepimpertwerden zu dichten in der Lage ist, denn ab dem Moment, ab dem eine Dichterin gepimpert wird, ist ihre Fähigkeit zur schönen Dichtung unwiderbringlich zerstört. Deshalb darf Mann eine Dichterin niemals pimpern und deshalb ist es ein großes Vergehen an ihrer Dichtung wie an der Dichtung schlechthin, eine Dichterin zu pimpern.
LG
Nihil
Weshalb es ein Vergehen ist, eine Dichterin zu pimpern ..
Ich finde dieses kleine Textchen recht amüsant. Zum Glück wird hier das Wort Pimpern verwendet. Andere F- oder V-Wörter würden das ganze wohl weniger ironisch als eher zynisch klingen lassen.
Die These, die der Text vertritt, kann ich allerdings gar nicht unterschreiben. Die Quelle wahrer Kreativität ist nicht die Sehnsucht, sondern die Enttäuschung. Deswegen sollte man sie ruhig pimpern, die Dichterinnen (oder Dichter). Dann kommt am Ende nämlich mehr heraus, als nur rosa Wolken.
LG
Sam
Die These, die der Text vertritt, kann ich allerdings gar nicht unterschreiben. Die Quelle wahrer Kreativität ist nicht die Sehnsucht, sondern die Enttäuschung. Deswegen sollte man sie ruhig pimpern, die Dichterinnen (oder Dichter). Dann kommt am Ende nämlich mehr heraus, als nur rosa Wolken.

LG
Sam
Das meine ich auch, Mnemosyne. Künstler, denen es zu gut geht, sind unkreativ. Ist ja allgemein so: Wo es kein Problem zu lösen gilt, entsteht keine kreative Energie.
Als Optimist sehe ich in beiden Fällen nur positives: Wenn's einem gut geht, dann ist das gut. Wenn's einem schlecht geht, bekommt er Erfolgserlebnisse durch gute Kunst.
Nastrovje
Pjotr
Als Optimist sehe ich in beiden Fällen nur positives: Wenn's einem gut geht, dann ist das gut. Wenn's einem schlecht geht, bekommt er Erfolgserlebnisse durch gute Kunst.
Nastrovje
Pjotr
Ich finde Nihils Text witzig. Und: Ich käme mir äußerst humorlos vor, würde ich mich darüber echauffieren ;). Im Übrigen lässt er sich problemlos umdrehen:
Von einem Dichter darf Frau sich niemals pimpern lassen. Sich von einem Dichter pimpern zu lassen ist ein großes Vergehen an seiner Dichtung wie an der Dichtung schlechthin. Denn lässt Frau sich von einem Dichter pimpern, dann dichtet er nicht mehr schön, er verliert alle Worte, alle Bilder, oder aber er dichtet fortan nurmehr über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, denn ein Dichter dichtet nur solange schön, dichtet nur solange nicht über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, wie er nicht pimpert. (u.s.w.)
Allerdings kenne ich einen Dichter, der dichtet über das Pimpern, egal ob er gerade pimpert oder nicht. Genauer gesagt, wenn er pimpert, dichtet er nicht, sondern er pimpert. Daher ist es ein Vergehen des Dichters an seiner Dichtkunst, zu pimpern, denn während er pimpert, kann er nicht dichten. Andererseits kann er nachher schön über das Pimpern dichten. Wenn er nicht pimpert, hat er nichts zu dichten, denn worüber sollte er dichten, wenn das Pimpern in seiner Dichtung das Wichtigste ist? Schön über das Pimpern zu dichten ist widersinnig und langweilig. Wenn der Dichter nichts zu pimpern hat, dichtet er nicht schön, aber er dichtet über das Pimpern, und das ist schön.
... oder so
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder Dichter, der etwas auf sich hält, die verdammte Pflicht und Schuldigkeit sich selbst, seiner Kunst und der Nachwelt gegenüber hat, unglücklich zu sein. Glückliche Dichter schreiben nur Scheiße.
LG Mel
Von einem Dichter darf Frau sich niemals pimpern lassen. Sich von einem Dichter pimpern zu lassen ist ein großes Vergehen an seiner Dichtung wie an der Dichtung schlechthin. Denn lässt Frau sich von einem Dichter pimpern, dann dichtet er nicht mehr schön, er verliert alle Worte, alle Bilder, oder aber er dichtet fortan nurmehr über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, denn ein Dichter dichtet nur solange schön, dichtet nur solange nicht über das Pimpern, über das Gepimpertwerden, wie er nicht pimpert. (u.s.w.)
Allerdings kenne ich einen Dichter, der dichtet über das Pimpern, egal ob er gerade pimpert oder nicht. Genauer gesagt, wenn er pimpert, dichtet er nicht, sondern er pimpert. Daher ist es ein Vergehen des Dichters an seiner Dichtkunst, zu pimpern, denn während er pimpert, kann er nicht dichten. Andererseits kann er nachher schön über das Pimpern dichten. Wenn er nicht pimpert, hat er nichts zu dichten, denn worüber sollte er dichten, wenn das Pimpern in seiner Dichtung das Wichtigste ist? Schön über das Pimpern zu dichten ist widersinnig und langweilig. Wenn der Dichter nichts zu pimpern hat, dichtet er nicht schön, aber er dichtet über das Pimpern, und das ist schön.
... oder so

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder Dichter, der etwas auf sich hält, die verdammte Pflicht und Schuldigkeit sich selbst, seiner Kunst und der Nachwelt gegenüber hat, unglücklich zu sein. Glückliche Dichter schreiben nur Scheiße.
LG Mel
Hi Mel,
so ironisch finde ich das gar nicht, Mel.
Mir geht es wirklich so: wenn ich total happy bin, kann ich nicht schreiben. Bin ich schlecht drauf, melancholisch, wütend, down, etc., dann fließt es aus mir nur so heraus...
Doof, ne?
Saludos
Mucki
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder Dichter, der etwas auf sich hält, die verdammte Pflicht und Schuldigkeit sich selbst, seiner Kunst und der Nachwelt gegenüber hat, unglücklich zu sein. Glückliche Dichter schreiben nur Scheiße.
so ironisch finde ich das gar nicht, Mel.
Mir geht es wirklich so: wenn ich total happy bin, kann ich nicht schreiben. Bin ich schlecht drauf, melancholisch, wütend, down, etc., dann fließt es aus mir nur so heraus...
Doof, ne?
Saludos
Mucki
Na ja, ironisch war genaugenommen der erste Satz. Der zweite lässt sich nicht verallgemeinern. Ich schreibe auch besser, wenn's mir schlecht geht. Das ist offenbar bei vielen so, aber sicher nicht bei allen. Und sofern es dazu führt, dass man das eigene Lebensglück der Dichtkunst opfern zu müssen glaubt, wird's meiner Meinung nach absurd. Ähnlich lese ich auch Nihils Text.
Das jedenfalls würde ich hundertprozentig unterschreiben. Aus Sehnsucht schreibt man (bzw. frau) eher nur schwülstigen Schwachsinn ;). Ausnahmen bestätigen sicher auch hier die Regel und ich meine mehr die unspezifische Sehnsucht nach "irgendeiner Frau" oder "irgendeinem Mann", nicht die Sehnsucht nach der/dem fernen Geliebten, realen Liebeskummer oder sowas.
Sam hat geschrieben:Die Quelle wahrer Kreativität ist nicht die Sehnsucht, sondern die Enttäuschung.
Das jedenfalls würde ich hundertprozentig unterschreiben. Aus Sehnsucht schreibt man (bzw. frau) eher nur schwülstigen Schwachsinn ;). Ausnahmen bestätigen sicher auch hier die Regel und ich meine mehr die unspezifische Sehnsucht nach "irgendeiner Frau" oder "irgendeinem Mann", nicht die Sehnsucht nach der/dem fernen Geliebten, realen Liebeskummer oder sowas.
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