Neufassung 12.6.07
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht sie vor einer großen Welle und alle Lust ist fort.
Sie will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, kann nicht sagen, wohin sie fliegen, doch fremd sind sie ihr nicht.
Auch in den Wolken liest sie nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Sie schaut auf das Blubbern, während sie die Füße aus dem Schlick zieht, und ebenso gut könnten sie bluten; es machte keinen Unterschied.
Erst spät bemerkt sie, dass ihr der Mund offen steht.
Weil ein anderer bei ihr ist, senkt sie ein wenig den Kopf, wenn er zu ihr schaut. Denn sie erinnert sich, wie es sich sonst verhält. Dass die letzte Bewegung, die ihr Summen entscheidet, immer von dem Wunsch bestimmt ist, der andere möge sie beachten. Doch jetzt, wo sie allein ist und es gut ist und nicht wie sonst diese schmerzliche Hinbewegung zum anderen erfolgt, die einen nötigt, die eigene Liebenswürdigkeit herbeizuführen, um schön genug zu sein, um gefunden zu werden, wird sie scheu gegen die Beobachtung.
Aber dann ist auch das ohne Bedeutung und sie schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht ihr der Mund offen.
Sie sieht eine Frau, die schöner ist als sie selbst, aber es tut ihr nicht weh, wie es ihr sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist. Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist verständlich, ist angenommen, trotz allem erahnten Schmerz.
Sie braucht nicht länger den Glauben an Wunder, sie braucht überhaupt keine Wunder mehr. Alles ist klar. Die fehlende Wahrheit geht ihr nicht ab. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, sie erfährt es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht. Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit!
Unter den Muscheln fallen ihr nur noch die Steine auf, aber auch die lässt sie liegen. Es ist ihr nichts erstaunlich. Auch Kinder sieht sie, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie sie selbst, alle miteinander. Sie ist eine Horde.
(Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, so voller Zähmung.)
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Sie könnte weinen, aber sie muss es nicht.
Neufassung 4.6.07
(Summenstellenüberarbeitung fehlt noch)
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht sie vor einer großen Welle und alle Lust ist fort.
Sie will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, weiß nicht, wohin sie fliegen, und doch sind sie ihr nicht fremd.
Auch in den Wolken liest sie nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Sie schaut auf das Blubbern, während sie die Füße aus dem Schlick zieht, und ebenso gut könnten sie bluten; es wäre haargenau das Gleiche.
Erst spät bemerkt sie, dass ihr der Mund offen steht.
Weil ein anderer bei ihr ist, zieht sie ein wenig den Kopf ein, wenn er zu ihr schaut. Weil sie sich erinnert, wie es sonst immer ist: Dass die letzte Bewegung, die das Summen entscheidet, von dem Wunsch bestimmt ist, der andere möge sie beachten. Jetzt aber, wo sie allein ist und es gut ist - ohne dass sie etwas herbeigeführt hat, ohne dass sie überhaupt bemerkt hat, was für eine Ungeheuerlichkeit sich gerade ereignet (sie hat es nicht bemerkt, weil es ja gar keine mehr ist) - wird sie scheu gegen die Beobachtung.
Aber eigentlich ist auch das ohne Bedeutung und sie schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht ihr der Mund offen.
Sie sieht eine Frau, die schöner ist als sie selbst, aber es tut ihr nicht weh, wie es ihr sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist. Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist Teil des Moments und so entwaffnend verständlich, dass es trotz allem vermuteten Schmerz längst angenommen ist.
Sie braucht nicht länger den Glauben an Wunder, sie braucht überhaupt keine Wunder mehr. Alles ist klar. Die fehlende Wahrheit geht ihr nicht ab. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, sie erfährt es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht. Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit!
(Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, so voller Zähmung.)
Unter den Muscheln fallen ihr nur noch die Steine auf, aber auch die lässt sie liegen. Es ist ihr nichts erstaunlich. Auch Kinder sieht sie, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie sie selbst, alle miteinander. Sie ist eine Horde.
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Sie könnte weinen, aber sie muss es nicht.
Neufassung 2.6.07
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht sie vor einer großen Welle und alle Lust ist fort.
Sie will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, weiß nicht, wohin sie fliegen, und doch sind sie ihr nicht fremd.
Auch in den Wolken liest sie nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Sie schaut auf das Blubbern, während sie die Füße aus dem Schlick hebt, und ebenso gut könnten sie bluten; es wäre haargenau der gleiche Moment.
Erst spät bemerkt sie, dass ihr der Mund offen steht.
Sollte ein anderer bei ihr sein, zieht sie ein wenig den Kopf ein, wenn er zu ihr schaut. Weil sie sich erinnert, wie es sonst immer ist. Dass die letzte Bewegung, die das Summen entscheidet, von dem Wunsch bestimmt ist, der andere möge sie beachten. Jetzt, wo sie allein ist und es gut ist - ohne dass sie etwas herbeigeführt hat, ohne dass sie überhaupt bemerkt hat, was für eine Ungeheuerlichkeit sich gerade ereignet (sie hat es nicht bemerkt, weil es ja gar keine mehr ist) - wird sie scheu gegen die Beobachtung.
Aber eigentlich ist auch das ohne Bedeutung und sie schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht ihr der Mund offen.
Sie sieht eine Frau, die schöner ist als sie selbst, aber es tut ihr nicht weh, wie es ihr sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist. Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist Teil des Moments und so entwaffnend verständlich, dass es trotz allem vermuteten Schmerz längst angenommen ist.
Sie braucht nicht länger den Glauben an Wunder, sie braucht überhaupt keine Wunder mehr. Alles ist klar. Die fehlende Wahrheit geht ihr nicht ab. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, sie erfährt es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht. Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit!
(Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, so voller Zähmung.)
Unter den Muscheln fallen ihr nur noch die Steine auf, aber auch die lässt sie liegen. Es ist ihr nichts erstaunlich. Auch Kinder sieht sie, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie sie selbst, alle miteinander. Sie ist eine Horde.
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Sie könnte weinen, aber sie muss es nicht.
Sie muss es nicht.
Hörst du?
Urnachtfassung ,-)
Hust, äh, ja. Kann sein, dass diesen Text niemanden versteht, ich bin auch unsicher, aber ohne Druck, darum halte ich ihn für fertig. Vielleicht aber eine Forenunmöglichkeit. Oder nur eine Unsicherheit mal doch von etwas Schönem zu schreiben.Was will ich sagen? Verzeihung und guten Appetit! Und ein echtes Danke an Peter, durch dessen Post es zu diesem Text kam, ohne dass das bitte misszuverstehen ist, wie könnte man auch ,-)
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht man vor einer großen Welle und alle Lust ist fort.
Blind gegen das Rollen, sieht man nur die Bögen.
Man will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, weiß nicht, wohin sie fliegen, und doch sind sie einem nicht fremd. Wie nichts einem fremd ist.
Auch in den Wolken liest man nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Man schaut auf das Blubbern, während man die Füße aus dem Schlick hebt, und ebenso gut könnte man bluten; es wäre haargenau der gleiche Moment.
Erst spät bemerkt man, dass einem der Mund offen steht.
Wenn ein anderer da ist, zieht man ein ganz wenig den Kopf ein, weil man sich erinnert, wie es sonst war. Dass immer die letzte Bewegung, die das Summen entschied, von dem Wunsch bestimmt war, der andere möge einen beachten. Jetzt, wo man allein ist und es gut ist, ohne dass man etwas herbeigeführt hat, ohne dass man überhaupt bemerkt hat, was für eine Ungeheuerlichkeit sich gerade ereignet (man hat es nicht bemerkt, weil es ja gar keine mehr ist), wird man scheu gegen die Beobachtung.
Aber eigentlich ist auch das ohne Bedeutung und man schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht einem der Mund offen.
Man sieht eine Frau, die schöner ist als man selbst, aber es tut nicht weh, wie es sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist.
Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist Teil von der Gegenwart und so entwaffnend verständlich, trotz allem vermuteten Schmerz längst angenommen.
Alles ist klar. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, du erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht.
Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit.
Man braucht nicht länger den Glauben an Wunder, man braucht überhaupt keine Wunder mehr. Die fehlende Wahrheit geht einem nicht ab.
Unter den Muscheln fallen einem nur noch die Steine auf, aber auch die lässt man liegen. Es ist einem nichts erstaunlich.
Auch Kinder sieht man, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie man selbst, alle miteinander. Man ist eine Horde.
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Man könnte weinen, aber man muss es nicht.
Man muss es nicht.
Hörst du?
Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, voller Zähmung.
Ich möchte dich küssen, so sehr möchte ich dich küssen.
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Zuletzt geändert von Lisa am 12.06.2007, 09:08, insgesamt 16-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Allerdings ein froher Text, mit einem Titel, der alles sagt!
Er behandelt das neuerliche aus dem Grau treten, Aktivierung des vergessenen "Rauschen des Lebens". Das Heraustreten aus dem "man" der Menge.
Du schreibst den Text aus dem distanzierten "man", das ist okay bis zu dieser Stelle für mich:
Das würde mir gut gefallen. Ob es deiner Idee entspricht, weiß man nicht
Ich mag den Text sehr gern!
Lieben Gruß
ELsa
Allerdings ein froher Text, mit einem Titel, der alles sagt!
Er behandelt das neuerliche aus dem Grau treten, Aktivierung des vergessenen "Rauschen des Lebens". Das Heraustreten aus dem "man" der Menge.
Genau!!!Alles ist klar. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, du erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht.
Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit.
Du schreibst den Text aus dem distanzierten "man", das ist okay bis zu dieser Stelle für mich:
Ich finde, ab da sollte das "man" gehen und das Persönliche kommen. Die Heizung des "ichs" endlich wieder angesprungen sein. Die Wandlung ist da!Alles ist klar. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, du erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht.
Alles ist klar. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, du erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht.
Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit.
Ich Man brauche t nicht länger den Glauben an Wunder, ich man brauche t überhaupt keine Wunder mehr. Die fehlende Wahrheit geht mir einem nicht ab.
Unter den Muscheln fallen mir einem nur noch die Steine auf, aber auch die können liegenbleiben lässt man liegen. Es ist einem nichts mehr erstaunlich.
Auch Kinder sind da sieht man, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie man selbst, alle miteinander. Man ist eine Horde. (Hier passt es wieder, ein Zurückdenken als "ich" noch "man" war vor der Wandlung)
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Ich Man könnte weinen, aber ich man muss es nicht.
Ich Man muss es nicht.
Hörst du?
Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, voller Zähmung.
Ich möchte dich küssen, so sehr möchte ich dich küssen.
Das würde mir gut gefallen. Ob es deiner Idee entspricht, weiß man nicht

Ich mag den Text sehr gern!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Lisa,
nimmst mich wieder gefangen mit deinen Wellengedanken, Springfluten, Klarheiten.
ich meine nicht, wie Elsa, dass das "ich" zu spät kommt. Vorher ist es doch ein Ganzes, eine Familie "Menschen-Wasser-Steine im Glück", nimmt sich das "ich" gar nicht gesondert wahr, hat es nicht nötig. Nichts ist fremd, sogar man selbst nicht, als fremdes "ich". Weil im Glücksempfinden alles eins ist, sogar das Fremde. Das ist sehr schön heraus gearbeitet. Und als Grundton, weil so ein Gefühl wohl nur hier zustande kommen kann: Das Meer! Inbegriff der Sehnsucht - Inbegriff einer Erfüllung in diesem Text. Des Immerwiederkehrens. Des Sich-nicht-Scherens. Das Meer schert sich nicht, und wenn man glücklich ist, macht das glücklich, und wenn man unglücklich ist, macht es auch glücklich, weil das Meer weiter rollt, salzig und gut.
Da sind noch ein paar Flüchtigkeitsfehler drin (die der Posting-Uhrzeit geschuldet sein mögen), und ein paar geschmäcklerische Sachen, die ich anders feilen würde, aber ich mag jetzt nicht suchen, und deine Feile ist ja auch anders als meine.
Wie du schreibst, von der Unauffälligkeit des Glücks - das finde ich hinreißend. Wie du dabei doch ein Pathos findest, das so leichtfüßig tapst, mit den Kindern schreit, im Ernst und im Spaß.
Und die große Volte am Ende.
Ah, da kriege ich Gänsehaut vor Wonne, weil das so schön ist. Für mich könnte der Text da zu Ende sein und einen anderen Titel haben.
Spannend die implizite Voraussetzung für(s) Glück: Nichts wollen müssen.
Und die Voraussetzung für Lust (= Wollen): nicht wollen müssen. (klingt banal, ist es aber nicht)
Ich glaube, ich kenne dieses Gefühl. Und ich glaube, mir ist es noch nicht gelungen, dieses Gefühl so rüberzubringen - mir selbst! - wie dein Text. Kompliment!
Eigentlich sind es ja mehrere Gefühle, die sich im Glück zusammentun. Am spannendsten finde ich das Loslassen von DER Wahrheit. Weil sie schon da ist oder nicht mehr gebraucht wird, einen Moment lang, im Glück. Wer brauchte Wahrheit, wenn er das Glück hat?
Bin hingerissen, Kritikerfinger gelähmt, muss delegieren ,-)
Klara
nimmst mich wieder gefangen mit deinen Wellengedanken, Springfluten, Klarheiten.
ich meine nicht, wie Elsa, dass das "ich" zu spät kommt. Vorher ist es doch ein Ganzes, eine Familie "Menschen-Wasser-Steine im Glück", nimmt sich das "ich" gar nicht gesondert wahr, hat es nicht nötig. Nichts ist fremd, sogar man selbst nicht, als fremdes "ich". Weil im Glücksempfinden alles eins ist, sogar das Fremde. Das ist sehr schön heraus gearbeitet. Und als Grundton, weil so ein Gefühl wohl nur hier zustande kommen kann: Das Meer! Inbegriff der Sehnsucht - Inbegriff einer Erfüllung in diesem Text. Des Immerwiederkehrens. Des Sich-nicht-Scherens. Das Meer schert sich nicht, und wenn man glücklich ist, macht das glücklich, und wenn man unglücklich ist, macht es auch glücklich, weil das Meer weiter rollt, salzig und gut.
Da sind noch ein paar Flüchtigkeitsfehler drin (die der Posting-Uhrzeit geschuldet sein mögen), und ein paar geschmäcklerische Sachen, die ich anders feilen würde, aber ich mag jetzt nicht suchen, und deine Feile ist ja auch anders als meine.
Wie du schreibst, von der Unauffälligkeit des Glücks - das finde ich hinreißend. Wie du dabei doch ein Pathos findest, das so leichtfüßig tapst, mit den Kindern schreit, im Ernst und im Spaß.
Und die große Volte am Ende.
Man könnte weinen, aber man muss es nicht.
Man muss es nicht.
Hörst du?
Ah, da kriege ich Gänsehaut vor Wonne, weil das so schön ist. Für mich könnte der Text da zu Ende sein und einen anderen Titel haben.
Spannend die implizite Voraussetzung für(s) Glück: Nichts wollen müssen.
Und die Voraussetzung für Lust (= Wollen): nicht wollen müssen. (klingt banal, ist es aber nicht)
Ich glaube, ich kenne dieses Gefühl. Und ich glaube, mir ist es noch nicht gelungen, dieses Gefühl so rüberzubringen - mir selbst! - wie dein Text. Kompliment!
Eigentlich sind es ja mehrere Gefühle, die sich im Glück zusammentun. Am spannendsten finde ich das Loslassen von DER Wahrheit. Weil sie schon da ist oder nicht mehr gebraucht wird, einen Moment lang, im Glück. Wer brauchte Wahrheit, wenn er das Glück hat?
Bin hingerissen, Kritikerfinger gelähmt, muss delegieren ,-)
Klara
Liebe Lisa,
mein Gefühl dem Text gegenüber ist ein wenig ambivalent.
Da ist der Titel, der etwas herausstellen will, was ich im Text nur suchen kann, da er so sachlich fast schon kühl, aber auch positiv klingt.
Für mich ist jemand (Die Frau) gefangen in Selbstzweifeln.
Diese Zweifel beinhalten auch generelle an dem was das "Sein" ausmacht und jene, geliebt zu sein, weniger etwas nicht "leisten" zu können, als nicht wert genung zu sein.
Im Verlauf des Textes, der mit dem Meeresbild, Muscheln und Steinen eine feine Linie hat, relativieren sich diese Zweifel und man könnte meinen, dass es alles in allem zu einem guten "Ende" kommt.
Es sind Gefühle beschrieiben, die auch ich kenne, das immer wieder "Hinterfragen" und "Sich doch wieder sicher sein". Reicht es schon zum Weinen? Oder um es mit einem Zitat aus einem alten Schlagertext zu sagen: "Lach doch, wenns zum Weinen nicht ganz reicht".
Wo ist die Grenze, wo kippen die Gefühle, an welchem Punkt können sie nicht mehr retour, wo findet man Wahrheit?
Was tut so weh, dass man es besser verdrängt und was ist so schön, dass man weinen könnte?
Es geht um die Liebe, um Allmacht und Niederlage und Hoffnung, immer wieder, immer weiter.
Auf dieser Ebene kann ich lesen und verstehen.
Da kommt der Text zu mir und erzählt mir gekonnt von Dingen, die ich so nicht hätte schreiben oder sagen können, aber um die ich weiß.
Hier gefällt mir der Text stilistisch nicht, weil sich diese Stellen wie Phrasen anhören und nicht zu meiner Leseart zu passen scheinen.
(Geht auch als Plural "Paradoxen"? ich dachte Paradoxien - ohne jetzt nachgeschaut zu haben)
Sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
Gerda
mein Gefühl dem Text gegenüber ist ein wenig ambivalent.
Da ist der Titel, der etwas herausstellen will, was ich im Text nur suchen kann, da er so sachlich fast schon kühl, aber auch positiv klingt.
Für mich ist jemand (Die Frau) gefangen in Selbstzweifeln.
Diese Zweifel beinhalten auch generelle an dem was das "Sein" ausmacht und jene, geliebt zu sein, weniger etwas nicht "leisten" zu können, als nicht wert genung zu sein.
Im Verlauf des Textes, der mit dem Meeresbild, Muscheln und Steinen eine feine Linie hat, relativieren sich diese Zweifel und man könnte meinen, dass es alles in allem zu einem guten "Ende" kommt.
Es sind Gefühle beschrieiben, die auch ich kenne, das immer wieder "Hinterfragen" und "Sich doch wieder sicher sein". Reicht es schon zum Weinen? Oder um es mit einem Zitat aus einem alten Schlagertext zu sagen: "Lach doch, wenns zum Weinen nicht ganz reicht".
Wo ist die Grenze, wo kippen die Gefühle, an welchem Punkt können sie nicht mehr retour, wo findet man Wahrheit?
Was tut so weh, dass man es besser verdrängt und was ist so schön, dass man weinen könnte?
Es geht um die Liebe, um Allmacht und Niederlage und Hoffnung, immer wieder, immer weiter.
Auf dieser Ebene kann ich lesen und verstehen.
Da kommt der Text zu mir und erzählt mir gekonnt von Dingen, die ich so nicht hätte schreiben oder sagen können, aber um die ich weiß.
Hier gefällt mir der Text stilistisch nicht, weil sich diese Stellen wie Phrasen anhören und nicht zu meiner Leseart zu passen scheinen.
Lisa hat geschrieben:Alles ist klar. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, du erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht.
Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit.
Man braucht nicht länger den Glauben an Wunder, man braucht überhaupt keine Wunder mehr. Die fehlende Wahrheit geht einem nicht ab.
(Geht auch als Plural "Paradoxen"? ich dachte Paradoxien - ohne jetzt nachgeschaut zu haben)
Sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
Gerda
tolle passagen, doch fertig im sinne von nichtmehrverbesserbar scheint er mir noch nicht, der text, was ich an den umbrüchen ablese. manches noch zu abstrakt, wie meine vorrednerin m.e zu recht anmerkte.
willst du anmerkungen dazu?
max
willst du anmerkungen dazu?
max
Zuletzt geändert von Max Dernet am 01.06.2007, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Gerda,
ja es sind Paradoxien, da fehlt ein "i". Das Phransenhafte kann ich aber an dieser Stelle nciht ganz nachvollziehen - vielleicht weil ich den Text anders lese als Du, vielleicht weil ich die Wunder inhaltlich zu füllen suche. Wenn das allerdings dazu führt, dass Leser diese Stelle phrasenhaft lesen, sollte Frollein Autorin vielleicht mal drüber nachdenken, ob man nicht beispielhaft ein Wunder geben könnte, um dem Leser das wundern beinzubringen.
Was MIR an diesem Text gefällt - neben der für Lisa neuen Tonart - ist das sehr konkret Beschreibende an vielen Stellen, an denen ich lese und denke: "Ja" so kann man es wirklich exakt darstellen.
(Das wollte ich wenigstens mal gesagt haben
)
Liebe Grüße
max
ja es sind Paradoxien, da fehlt ein "i". Das Phransenhafte kann ich aber an dieser Stelle nciht ganz nachvollziehen - vielleicht weil ich den Text anders lese als Du, vielleicht weil ich die Wunder inhaltlich zu füllen suche. Wenn das allerdings dazu führt, dass Leser diese Stelle phrasenhaft lesen, sollte Frollein Autorin vielleicht mal drüber nachdenken, ob man nicht beispielhaft ein Wunder geben könnte, um dem Leser das wundern beinzubringen.
Was MIR an diesem Text gefällt - neben der für Lisa neuen Tonart - ist das sehr konkret Beschreibende an vielen Stellen, an denen ich lese und denke: "Ja" so kann man es wirklich exakt darstellen.
(Das wollte ich wenigstens mal gesagt haben
.gif)
Liebe Grüße
max
Hallo,
ich danke euch sehr für die Kommentare - ..., dass ihr den Text so angenommen habt, auch wenn er noch geschliffen werden muss (ich hab mich da noch nicht rangetraut, weil ich Angst habe, dass ich zuviel reinlegen will in den Text, es zu gut machen will...und der Text zu einer Lüge wird), aber
ja Max D. sehr gerne hätte ich Anmerkungen, ich sauge sowas auf...!
(leider war es kein Spiegelbild, aber natürlich eien geniale Idee, dass das theoretisch so lesbar ist, das ist schön!! aber auch dreist
) (bist du das da auf dem Bild?)
Liebe Elsa,
das man...ist auch für mich seltsam, aber ich kann nicht mittendrin in ein ich wechseln und wieder zurück....das kann ich stilistisch nicht vertreten. Ich habe zwischenzeitlich da in der Nacht überlegt, alles in der dreitten person (sie) zu schreiben. Aber manche Sätze schienen mir da nicht zu gehen - jetzt aber geht es für mich auf so, was meinst du, was die andern? Mir gefällt es gerade besser so - und die Position fängt auch den (weil stilistisch natürlich Bruch) Titel auf, von dem ich weiß, dass er eigentlich nicht zum Text passt (eben stilistisch), aber CHarly wieder hat ein Argument dafür genannt, ich denke auch, dass der Titel hilft, ohne platt zu sein.
Ich möchte ihn darum erst einmal lassen....
LIebe Klara,
du bist so nah dran...alles was du sagst habe ich aufgesaugt, weil es so dicht an dem Wunsch ist, was ich sagen wollte. Selbst das hier:
Das ist so schön, so eine Leserin zu haben, weißt du das?
Das Ende - ja, ich ~~ insgeheim dachte ich das auch, ich hab jetzt mal in der Neufassung ein wenig umgestellt - wäre das so besser in deinen Augen? Und so gern bitte Hinweise auf Schnitzer etc., falls du Lust dazu hast, ich finde da immer soviel, womit du recht hast.
Lieber Max, liebe Gerda,
Meiner Meinung nach ist der Plural Paradoxen zulässig, es gibt zwei Varianten, meine geht auf Paradox zurück und dann gibt es noch Paradoxa als Plural, haltet mich für verrückt, aber für mich sind das verschiedene Dinge, Paradoxa sind für mich mathematischer (also Paradoxe, die auf Fehlern beruhen und nur scheinbar sind, aufgelöst werden können), Paradoxe sind für mich die unauflösbaren Verhältnisse, oder spinne ich? (Hab jetzt auch nicht in Duden geguckt). Paradoxien ist dann wieder ganz was anderes Max, die will ich auf keienn Fall, dann lieber Paradoxa, aber ich meine, es geht auch Paradoxe...
ob Phrase oder nicht...das ist mir ehrlich gesgat selbst nicht klar. Meine Gedichte zur Zeit leiden ja an ganz ähnlichen Wuddeln....naja....immer halt hoffen, dass es für was späteres gut ist ,-). Hier sind die Lücken zu Teilen unveränderbar, weil...ich eben sonst anfangen würden zuviel Dtuck auszuüben und für literarische Zwecke zu lügen anfinge (was ja auch Freude machen kann, hier mir aber nicht). Ich habe etwas die Absätze anders gestaltet, mir scheint es jetzt schon verbundener...und auch das Ende anders gestaltet...ich...vielleicht ist es etwas besser so?
Liebe Gerda, noch zum neutralen Ton: Ja...(vielleicht wendet das "sie" es schon etwas weicher, denke ich)...aber der Ton ist...notwendig für mich so hier. Ich habe auch gedacht. Kommt die Freude überhaupt an? Aber es ist eben so schwierig, es anders zu machen. In der Ruhe vom Kitzeln zu erzählen, was ja auch da ist, das ist schwieriger als von allem Schmerz. Vor allem, weil man ja eigentlich gerade mit anderen Dingen beschäftigt ist (auskosten nennt sich das, glaube ich). Huch, das war ja ein autobiographisches ZUgeständnis - naja, ihr wisst schon ,-).
Lieber Charly,
das klingt einfach schön...ich wünsch mir, dass du nochmal vorbeischaust.
Was meint ihr zu der neuen Version? Könntet ihr mir den Gefallen tun und nochmal kurz zumindest nein oder ja schreien?
Alles Liebe, danke...
Lisa
edit ps: Elsa, das "sie erfährt es jetzt" kann ich niemals löschen!
ich danke euch sehr für die Kommentare - ..., dass ihr den Text so angenommen habt, auch wenn er noch geschliffen werden muss (ich hab mich da noch nicht rangetraut, weil ich Angst habe, dass ich zuviel reinlegen will in den Text, es zu gut machen will...und der Text zu einer Lüge wird), aber
ja Max D. sehr gerne hätte ich Anmerkungen, ich sauge sowas auf...!
(leider war es kein Spiegelbild, aber natürlich eien geniale Idee, dass das theoretisch so lesbar ist, das ist schön!! aber auch dreist
.gif)
Liebe Elsa,
das man...ist auch für mich seltsam, aber ich kann nicht mittendrin in ein ich wechseln und wieder zurück....das kann ich stilistisch nicht vertreten. Ich habe zwischenzeitlich da in der Nacht überlegt, alles in der dreitten person (sie) zu schreiben. Aber manche Sätze schienen mir da nicht zu gehen - jetzt aber geht es für mich auf so, was meinst du, was die andern? Mir gefällt es gerade besser so - und die Position fängt auch den (weil stilistisch natürlich Bruch) Titel auf, von dem ich weiß, dass er eigentlich nicht zum Text passt (eben stilistisch), aber CHarly wieder hat ein Argument dafür genannt, ich denke auch, dass der Titel hilft, ohne platt zu sein.
Ich möchte ihn darum erst einmal lassen....
LIebe Klara,
du bist so nah dran...alles was du sagst habe ich aufgesaugt, weil es so dicht an dem Wunsch ist, was ich sagen wollte. Selbst das hier:
Spannend die implizite Voraussetzung für(s) Glück: Nichts wollen müssen.
Und die Voraussetzung für Lust (= Wollen): nicht wollen müssen. (klingt banal, ist es aber nicht)
Das ist so schön, so eine Leserin zu haben, weißt du das?
Das Ende - ja, ich ~~ insgeheim dachte ich das auch, ich hab jetzt mal in der Neufassung ein wenig umgestellt - wäre das so besser in deinen Augen? Und so gern bitte Hinweise auf Schnitzer etc., falls du Lust dazu hast, ich finde da immer soviel, womit du recht hast.
Lieber Max, liebe Gerda,
Meiner Meinung nach ist der Plural Paradoxen zulässig, es gibt zwei Varianten, meine geht auf Paradox zurück und dann gibt es noch Paradoxa als Plural, haltet mich für verrückt, aber für mich sind das verschiedene Dinge, Paradoxa sind für mich mathematischer (also Paradoxe, die auf Fehlern beruhen und nur scheinbar sind, aufgelöst werden können), Paradoxe sind für mich die unauflösbaren Verhältnisse, oder spinne ich? (Hab jetzt auch nicht in Duden geguckt). Paradoxien ist dann wieder ganz was anderes Max, die will ich auf keienn Fall, dann lieber Paradoxa, aber ich meine, es geht auch Paradoxe...
ob Phrase oder nicht...das ist mir ehrlich gesgat selbst nicht klar. Meine Gedichte zur Zeit leiden ja an ganz ähnlichen Wuddeln....naja....immer halt hoffen, dass es für was späteres gut ist ,-). Hier sind die Lücken zu Teilen unveränderbar, weil...ich eben sonst anfangen würden zuviel Dtuck auszuüben und für literarische Zwecke zu lügen anfinge (was ja auch Freude machen kann, hier mir aber nicht). Ich habe etwas die Absätze anders gestaltet, mir scheint es jetzt schon verbundener...und auch das Ende anders gestaltet...ich...vielleicht ist es etwas besser so?
Liebe Gerda, noch zum neutralen Ton: Ja...(vielleicht wendet das "sie" es schon etwas weicher, denke ich)...aber der Ton ist...notwendig für mich so hier. Ich habe auch gedacht. Kommt die Freude überhaupt an? Aber es ist eben so schwierig, es anders zu machen. In der Ruhe vom Kitzeln zu erzählen, was ja auch da ist, das ist schwieriger als von allem Schmerz. Vor allem, weil man ja eigentlich gerade mit anderen Dingen beschäftigt ist (auskosten nennt sich das, glaube ich). Huch, das war ja ein autobiographisches ZUgeständnis - naja, ihr wisst schon ,-).
Lieber Charly,
das klingt einfach schön...ich wünsch mir, dass du nochmal vorbeischaust.
Was meint ihr zu der neuen Version? Könntet ihr mir den Gefallen tun und nochmal kurz zumindest nein oder ja schreien?
Alles Liebe, danke...
Lisa
edit ps: Elsa, das "sie erfährt es jetzt" kann ich niemals löschen!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
mir gefällt die überarbeitete Version viel, viel besser. Zum einen wegen des Spannungsbogens: Für mich steht vor allem der Schluss jetzt richtig.
Zum anderen war ich mir unsicher, ob sich das Bild der Überschrift auf das Handwerkerbild von Peter bezieht. In der ersten Fassung war mir das zu einseitig auf die Lust bezogen, während ich es bei Peter als viel umfassender empfinde.
Jetzt hat es für mich an Facetten gewonnen in Deinem Text und ich kann die Überschrift akzeptieren.
Ein magischer Moment (um Dich selbst zu zitieren) ist das, den Du da eingefangen hast. Ohne dass es in irgendeiner Richtung (ins Kitschige, Absurde, Lächerliche,...) abgleitet. Und als Ort dafür das Meer zu wählen: Ja, das ist genau richtig.
Liebe Grüße
leonie
mir gefällt die überarbeitete Version viel, viel besser. Zum einen wegen des Spannungsbogens: Für mich steht vor allem der Schluss jetzt richtig.
Zum anderen war ich mir unsicher, ob sich das Bild der Überschrift auf das Handwerkerbild von Peter bezieht. In der ersten Fassung war mir das zu einseitig auf die Lust bezogen, während ich es bei Peter als viel umfassender empfinde.
Jetzt hat es für mich an Facetten gewonnen in Deinem Text und ich kann die Überschrift akzeptieren.
Ein magischer Moment (um Dich selbst zu zitieren) ist das, den Du da eingefangen hast. Ohne dass es in irgendeiner Richtung (ins Kitschige, Absurde, Lächerliche,...) abgleitet. Und als Ort dafür das Meer zu wählen: Ja, das ist genau richtig.
Liebe Grüße
leonie
liebe lisa,
der text hat lebendige intensität, und ich finde seine balance gelungen - in der überarbeitung ist sie klarer, die änderung zur 3.person und den umgestellten schluss finde ich gut. die nochmalige betonung "sie muss es nicht. / hörst du?" ist mir aber etwas zu 'aufdringlich', der unglaube scheint schon vorher überwunden.
einiges verstehe ich nicht und bin mir nicht sicher, ob das so gehört - weil es eben so ist - oder ob es an ungewollter ungenauigkeit des textes liegt:
die widersprüchlicheit des ersten absatzes kann ich nicht auflösen (was mir den einstieg lange erschwet hat), blindheit und verbundenheit stehen nebeneinander; ich bin mir nicht sicher, ob hier ein schneller wechsel vollzogen wird oder etwas anderes - als unaufgelöst geplant im sinn einer charaterisierung der wahrnehmung der protagonistin scheint mir der widerspruch nicht. die "bögen" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
dann ist mir noch das "summen" unverständlich, ein wenig auch der satz mit den steinen unter den muscheln.
- alles andere ist 'sonnenklar', und das finde ich bemerkenswert an diesem text - dass er so klar sein kann, ohne die bewegung im staunen zu behindern, dass er es schafft, die beschriebene gleichzeitigeit von wahrnehmung und empfindung auch in einem zu transportieren - sehr schön!!
liebe grüße
aram
p.s. das problem der zeitweisen gefahr der 'phrasenhaftigkeit' sehe ich im hohen refexionsanteil bedingt - der ist aber grundlegend - und es kommt hier wohl sehr auf die lesart/lesebereitschaft an. jedenfalls würde ich nicht zu schnelle änderungen versuchen, sondern den text gut setzen lassen - später ergibt sich vielleicht noch die ein oder andere verfeinerte charaterisierung/ positionierung - da das beschriebene phänomen für die protagonistin aber noch so neu ist, sie so begeistert davon ist, und die erzählerin ihr sehr nahe ist -eine qualität des textes!- kann sie nicht subtiler beschreiben, muss in die 'fertigen audrücke', weil die ja plötzlich wahr sind! - deshalb würde ich da eher nicht glätten oder spezifizieren, sonst geht charakteristisches verloren.
EDIT: kommentar bezieht sich auf folgenden, inzwischen geänderten text:
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht sie vor einer großen Welle und alle Lust ist fort. Blind gegen das Rollen, sieht sie nur die Bögen.
Sie will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, weiß nicht, wohin sie fliegen, und doch sind sie ihr nicht fremd. Wie ihr nichts fremd ist.
Auch in den Wolken liest sie nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Sie schaut auf das Blubbern, während sie die Füße aus dem Schlick hebt, und ebenso gut könnten sie bluten; es wäre haargenau der gleiche Moment.
Erst spät bemerkt sie, dass ihr der Mund offen steht.
Sollte ein anderer bei ihr sein, zieht sie ein wenig den Kopf ein, wenn er zu ihr schaut. Weil sie sich erinnert, wie es sonst immer war. Dass die letzte Bewegung, die das Summen entschied, von dem Wunsch bestimmt war, der andere möge sie beachten. Jetzt, wo sie allein ist und es gut ist - ohne dass sie etwas herbeigeführt hat, ohne dass sie überhaupt bemerkt hat, was für eine Ungeheuerlichkeit sich gerade ereignet (sie hat es nicht bemerkt, weil es ja gar keine mehr ist) - wird sie scheu gegen die Beobachtung.
Aber eigentlich ist auch das ohne Bedeutung und sie schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht ihr der Mund offen.
Sie sieht eine Frau, die schöner ist als sie selbst, aber es tut ihr nicht weh, wie es ihr sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist. Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist Teil des Moments und so entwaffnend verständlich, dass es trotz allem vermuteten Schmerz längst angenommen ist.
Sie braucht nicht länger den Glauben an Wunder, sie braucht überhaupt keine Wunder mehr. Alles ist klar. Die fehlende Wahrheit geht ihr nicht ab. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, sie erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht. Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit!
(Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, so voller Zähmung.)
Unter den Muscheln fallen ihr nur noch die Steine auf, aber auch die lässt sie liegen. Es ist ihr nichts erstaunlich. Auch Kinder sieht sie, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie sie selbst, alle miteinander. Sie ist eine Horde.
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Sie könnte weinen, aber sie muss es nicht.
Sie muss es nicht.
Hörst du?
der text hat lebendige intensität, und ich finde seine balance gelungen - in der überarbeitung ist sie klarer, die änderung zur 3.person und den umgestellten schluss finde ich gut. die nochmalige betonung "sie muss es nicht. / hörst du?" ist mir aber etwas zu 'aufdringlich', der unglaube scheint schon vorher überwunden.
einiges verstehe ich nicht und bin mir nicht sicher, ob das so gehört - weil es eben so ist - oder ob es an ungewollter ungenauigkeit des textes liegt:
die widersprüchlicheit des ersten absatzes kann ich nicht auflösen (was mir den einstieg lange erschwet hat), blindheit und verbundenheit stehen nebeneinander; ich bin mir nicht sicher, ob hier ein schneller wechsel vollzogen wird oder etwas anderes - als unaufgelöst geplant im sinn einer charaterisierung der wahrnehmung der protagonistin scheint mir der widerspruch nicht. die "bögen" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
dann ist mir noch das "summen" unverständlich, ein wenig auch der satz mit den steinen unter den muscheln.
- alles andere ist 'sonnenklar', und das finde ich bemerkenswert an diesem text - dass er so klar sein kann, ohne die bewegung im staunen zu behindern, dass er es schafft, die beschriebene gleichzeitigeit von wahrnehmung und empfindung auch in einem zu transportieren - sehr schön!!
liebe grüße
aram
p.s. das problem der zeitweisen gefahr der 'phrasenhaftigkeit' sehe ich im hohen refexionsanteil bedingt - der ist aber grundlegend - und es kommt hier wohl sehr auf die lesart/lesebereitschaft an. jedenfalls würde ich nicht zu schnelle änderungen versuchen, sondern den text gut setzen lassen - später ergibt sich vielleicht noch die ein oder andere verfeinerte charaterisierung/ positionierung - da das beschriebene phänomen für die protagonistin aber noch so neu ist, sie so begeistert davon ist, und die erzählerin ihr sehr nahe ist -eine qualität des textes!- kann sie nicht subtiler beschreiben, muss in die 'fertigen audrücke', weil die ja plötzlich wahr sind! - deshalb würde ich da eher nicht glätten oder spezifizieren, sonst geht charakteristisches verloren.
EDIT: kommentar bezieht sich auf folgenden, inzwischen geänderten text:
Von einer Frau, deren Heizung wieder ansprang
Und dann steht sie vor einer großen Welle und alle Lust ist fort. Blind gegen das Rollen, sieht sie nur die Bögen.
Sie will nichts von den Möwen wissen, versteht sie nicht, weiß nicht, wohin sie fliegen, und doch sind sie ihr nicht fremd. Wie ihr nichts fremd ist.
Auch in den Wolken liest sie nichts, keine Tiere, keine Gesichter bäumen sich auf.
Sie schaut auf das Blubbern, während sie die Füße aus dem Schlick hebt, und ebenso gut könnten sie bluten; es wäre haargenau der gleiche Moment.
Erst spät bemerkt sie, dass ihr der Mund offen steht.
Sollte ein anderer bei ihr sein, zieht sie ein wenig den Kopf ein, wenn er zu ihr schaut. Weil sie sich erinnert, wie es sonst immer war. Dass die letzte Bewegung, die das Summen entschied, von dem Wunsch bestimmt war, der andere möge sie beachten. Jetzt, wo sie allein ist und es gut ist - ohne dass sie etwas herbeigeführt hat, ohne dass sie überhaupt bemerkt hat, was für eine Ungeheuerlichkeit sich gerade ereignet (sie hat es nicht bemerkt, weil es ja gar keine mehr ist) - wird sie scheu gegen die Beobachtung.
Aber eigentlich ist auch das ohne Bedeutung und sie schüttelt sich wie eine nasse Hündin, rennt ein Stück und schon wieder steht ihr der Mund offen.
Sie sieht eine Frau, die schöner ist als sie selbst, aber es tut ihr nicht weh, wie es ihr sonst immer wehtut; die Freude an den eigenen Schatten ist so groß. Da sind Schatten!
Die Füße im Schaum ist alles noch ganz genau so, wie es auch vorher gewesen ist. Ohne jegliche Überwindung ist alles da. Selbst, dass es später wieder anders sein wird, ist Teil des Moments und so entwaffnend verständlich, dass es trotz allem vermuteten Schmerz längst angenommen ist.
Sie braucht nicht länger den Glauben an Wunder, sie braucht überhaupt keine Wunder mehr. Alles ist klar. Die fehlende Wahrheit geht ihr nicht ab. Die Welt erschöpft sich nicht in Paradoxen, sie erfährst es jetzt, es braucht diese ins philosophische verlagerte Liebesanstrengung nicht. Das Glück ist nicht polemisch, es ist eine herrliche Unauffälligkeit!
(Später kehrt die Lust zurück. Und wie sie zurückkehrt, Donnerwetter!
Nur ist sie dann eben eine ganz andere. So voller Vergnügen, so voller Zähmung.)
Unter den Muscheln fallen ihr nur noch die Steine auf, aber auch die lässt sie liegen. Es ist ihr nichts erstaunlich. Auch Kinder sieht sie, wie sie mit ihren Schreien in die Fluten jagen. Und weil sie schreien, sind sie sie selbst, alle miteinander. Sie ist eine Horde.
Rauschen. Ein Stück weit draußen leuchtet das Licht auf den Spitzen des Wassers.
Sie könnte weinen, aber sie muss es nicht.
Sie muss es nicht.
Hörst du?
Zuletzt geändert von aram am 03.06.2007, 14:12, insgesamt 3-mal geändert.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
Lieber aram,
ich glaube ich kann helfen bei "summen" und den "Steinen unter den Muscheln".
es handelt sich, so ich Lisas Hinweis im Kopf richtig zu deuten in der Lage bin, um Zitate aus Texten Peters. ("Summen" und "Variationen")
Liebe Lisa,
ich hoffe, dass ich nicht falsch liege, siehe meine Info an aram.
Später, wenn ich die Überarbeitung gelesen habe, noch einmal mehr.
Liebe Grüße
Gerda
ich glaube ich kann helfen bei "summen" und den "Steinen unter den Muscheln".
es handelt sich, so ich Lisas Hinweis im Kopf richtig zu deuten in der Lage bin, um Zitate aus Texten Peters. ("Summen" und "Variationen")
Liebe Lisa,
ich hoffe, dass ich nicht falsch liege, siehe meine Info an aram.
Später, wenn ich die Überarbeitung gelesen habe, noch einmal mehr.
Liebe Grüße
Gerda
hallo dame lisa, JA!
für mich ist dies die beschreibung eines mystischen (nicht magischen) zustandes, der mir (als auf männlich, eingangs und dadurch ein wenig anders) gut bekannt vorkommt.
die zweite fassung gefällt mir (nach erstem lesen) viel besser.
und natürlich darfst du als mystische realdialektikerin 'paradoxe' schreiben, dein eigenes vokabular entwickeln, wörter fallen ja nicht fertig vom himmel, sondern wachsen wie herbstzeitlose aus den mündern der toten!
die 'spiegelung' war dreist, das gebe ich zu. und der avatar war ein gezerrter tarantino
nach weiterer lesung, sag ich noch was, wenn mir störendes auffallen sollte. ein verstummen wäre angemessener applaus
max d.
für mich ist dies die beschreibung eines mystischen (nicht magischen) zustandes, der mir (als auf männlich, eingangs und dadurch ein wenig anders) gut bekannt vorkommt.
die zweite fassung gefällt mir (nach erstem lesen) viel besser.
und natürlich darfst du als mystische realdialektikerin 'paradoxe' schreiben, dein eigenes vokabular entwickeln, wörter fallen ja nicht fertig vom himmel, sondern wachsen wie herbstzeitlose aus den mündern der toten!
die 'spiegelung' war dreist, das gebe ich zu. und der avatar war ein gezerrter tarantino
nach weiterer lesung, sag ich noch was, wenn mir störendes auffallen sollte. ein verstummen wäre angemessener applaus
max d.
es handelt sich, so ich Lisas Hinweis im Kopf richtig zu deuten in der Lage bin, um Zitate aus Texten Peters. ("Summen" und "Variationen")
liebe gerda,
hm, dann wäre das ein text mit idiosynkratischen bezügen, der sich an diesen stellen vom leser abwendet? - ob das so sein soll?
liebe grüße
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
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