3. Fassung:
Nachtaktiv
Spannt die Segel weit
das Gold der Sterne einzuholen
Baumeister der Finsternis
Knüpft die Netze dicht
Himmelsfische damit zu fangen
Piraten der grünen Meere
Lasst uns den Fang teilen
sobald sich die Morgensonne
in den Schleiern bricht
2. Fassung:
Architekten der Nacht
Benetzt schimmern
Fadenschleier im ersten Licht
Aufgespannt
bissgerechte Träume zu fangen
schwingt Ehrfurcht
zwischen den Halmen
1. Fassung:
Architekten der Nacht
Taubenetzt schimmern
im ersten Licht
Fadenschleier genialer Baumeister
Aufgespannt
bissgerechte Träume einzufangen
schwingen sie leicht im Wind
Für einen Moment
bleibt stille Erfurcht
zwischen den Halmen hängen
Architekten der Nacht
Hallo Manfred,
du siehst mich begeistert! Allein der Titel ist schon klasse gewählt, weil sie ja wirklich über Nacht ihre Meisterwerke anfertigen. Außerdem macht der Titel sofort neugierig,-)
"bissgerechte Träume einzufangen" genial!
Chapeau
Mucki
du siehst mich begeistert! Allein der Titel ist schon klasse gewählt, weil sie ja wirklich über Nacht ihre Meisterwerke anfertigen. Außerdem macht der Titel sofort neugierig,-)
"bissgerechte Träume einzufangen" genial!
Chapeau
Mucki
hallo perry,
ich bin erst einmal über "taubenetzt" gestolpert, aber das mag am frühen morgen liegen.
außerdem stört mich im zusammenhang mit spinnennetzen das wort "fadenschleier". nach meinem empfinden sind die netze perfekt konstruiert und, wenn noch intakt, straff gespannt. "schleier" impliziert für mich "schlaff" oder "hängend", formlos.
mucki gefallen besonders die "bissgerechten träume". mir nicht. die spinnen fangen schlicht und einfach nahrung. und im übertragenen sinne: was sind "bissgerechte träume"? portionierte? zugeteilte? ich weiß nicht, was du damit meinst.
ich könnte mir vorstellen, nur die zeile "sie schwingen leicht im wind" zu erhalten.
die dritte strophe deines gedichtes gefällt mir ausgesprochen gut, sie könnte für sich stehen. (---> in ehrfurcht fehlt ein h)
lg
peh
ich bin erst einmal über "taubenetzt" gestolpert, aber das mag am frühen morgen liegen.

mucki gefallen besonders die "bissgerechten träume". mir nicht. die spinnen fangen schlicht und einfach nahrung. und im übertragenen sinne: was sind "bissgerechte träume"? portionierte? zugeteilte? ich weiß nicht, was du damit meinst.
ich könnte mir vorstellen, nur die zeile "sie schwingen leicht im wind" zu erhalten.
die dritte strophe deines gedichtes gefällt mir ausgesprochen gut, sie könnte für sich stehen. (---> in ehrfurcht fehlt ein h)
lg
peh
Hallo Manfred,
der Titel hat mich richtig angelockt, neugierig gemacht. Der ist toll.
Ein Feines, Verwobenes hab ich gefunden, das mir in seiner Leichtigkeit sehr gut gefällt.
Bei "taubenetzten Fadenschleiern" stellt sich auch sofort ein Bild ein, dass m M nach auch gut mit den "bissgerechten Träumen" harmoniert: ich denke dabei an Träume, die quasi portionsweise eingefangen werden, entsprechend der Struktur des Netzes.
Und im Gegenlicht erscheinen diese Netzte schon mal als Schleier, vor allem wenn sich einzelne Fäden lösen.
Schön finde ich auch, dass erst am Schluß dieses Netz positioniert wird, so hat der Leser erstmal Zeit, sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen...
Fein das!
Grüße,
scarlett
der Titel hat mich richtig angelockt, neugierig gemacht. Der ist toll.
Ein Feines, Verwobenes hab ich gefunden, das mir in seiner Leichtigkeit sehr gut gefällt.
Bei "taubenetzten Fadenschleiern" stellt sich auch sofort ein Bild ein, dass m M nach auch gut mit den "bissgerechten Träumen" harmoniert: ich denke dabei an Träume, die quasi portionsweise eingefangen werden, entsprechend der Struktur des Netzes.
Und im Gegenlicht erscheinen diese Netzte schon mal als Schleier, vor allem wenn sich einzelne Fäden lösen.
Schön finde ich auch, dass erst am Schluß dieses Netz positioniert wird, so hat der Leser erstmal Zeit, sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen...
Fein das!
Grüße,
scarlett
Hallo Mucki,
manchmal lohnt es sich etwas früher aufzustehen. Die Morgenwelt hält viele Blickwinkel für uns bereit, die nur im ersten Licht des Tages ihren Zauber entfalten.
Danke für deine Begeisterung und LG
Manfred
Hallo KÖ,
danke auch dir fürs begeisterte und kritische Lesen. Es wird nach einiger Zeit des Verdauens sicher noch eine dichtere Version geben. Ich wollte aber erst einmal die etwas "üppiger" ausgemalte zur Diskussion stellen, um den Einstieg in die hinter den Zeilen liegende Welt der Träume und der Ehrfurcht zu unterstützen.
Danke und LG
Manfred
Hallo Pandora,
danke für deine "gewohnt" kritische Reflexion meines Textes. Ja "taubenetzt" liest sich anfangs etwas ungewohnt, ist aber vielleicht gerade deswegen ein positiver Reizeffekt. Von Weitem betrachtet sehen die in den Getreidehalmen hängenden Spinnnetze durchaus wie Schleier aus, erst bei näherer Betrachtung erkennt man die exate und filigrane Struktur, die diese grandiosen "Architekten" erschaffen.
Was die bissgerechten Träume anbelangt, so hatte ich sie in der Metaebene als "bissgerechte Seelennahrung" gedacht. Natürlich sind nicht alle Träume angenehm, dann müssen wir sie eben etwas kauen, um sie verdauen zu können.
Das mit dem fehlenden "h" war wohl ein Freudscher Verschreiber, denn wenn ich mich im Nachhinein frage, was hat dieses stille Staunen mit Ehre zu tun, wäre eher die Furcht vor der Größe des Kosmos selbst in den kleinen Dingen dazu geeignet uns wegen unserer "Kleinheit" zu fürchten. Ich erweise aber dann doch der Natur die Ehre und füge das "h" ein (lächel).
LG
Manfred
Hallo Scarlett,
freut mich, dass du den Text genauso lesen konntest, wie ich ihn gedacht hatte. Danke fürs "Toll und Fein."
LG
Manfred
manchmal lohnt es sich etwas früher aufzustehen. Die Morgenwelt hält viele Blickwinkel für uns bereit, die nur im ersten Licht des Tages ihren Zauber entfalten.
Danke für deine Begeisterung und LG
Manfred
Hallo KÖ,
danke auch dir fürs begeisterte und kritische Lesen. Es wird nach einiger Zeit des Verdauens sicher noch eine dichtere Version geben. Ich wollte aber erst einmal die etwas "üppiger" ausgemalte zur Diskussion stellen, um den Einstieg in die hinter den Zeilen liegende Welt der Träume und der Ehrfurcht zu unterstützen.
Danke und LG
Manfred
Hallo Pandora,
danke für deine "gewohnt" kritische Reflexion meines Textes. Ja "taubenetzt" liest sich anfangs etwas ungewohnt, ist aber vielleicht gerade deswegen ein positiver Reizeffekt. Von Weitem betrachtet sehen die in den Getreidehalmen hängenden Spinnnetze durchaus wie Schleier aus, erst bei näherer Betrachtung erkennt man die exate und filigrane Struktur, die diese grandiosen "Architekten" erschaffen.
Was die bissgerechten Träume anbelangt, so hatte ich sie in der Metaebene als "bissgerechte Seelennahrung" gedacht. Natürlich sind nicht alle Träume angenehm, dann müssen wir sie eben etwas kauen, um sie verdauen zu können.
Das mit dem fehlenden "h" war wohl ein Freudscher Verschreiber, denn wenn ich mich im Nachhinein frage, was hat dieses stille Staunen mit Ehre zu tun, wäre eher die Furcht vor der Größe des Kosmos selbst in den kleinen Dingen dazu geeignet uns wegen unserer "Kleinheit" zu fürchten. Ich erweise aber dann doch der Natur die Ehre und füge das "h" ein (lächel).
LG
Manfred
Hallo Scarlett,
freut mich, dass du den Text genauso lesen konntest, wie ich ihn gedacht hatte. Danke fürs "Toll und Fein."
LG
Manfred
hallo perry!
lass es mich mal ganz platt sagen: bei taubenetzt gingen beim ersten lesen gleich meine lyrischen fensterläden ein wenig zu. das ist mir zu abgegriffen. "bissgerechte träume stört mich auch wieder. denn eine spinne träumt nicht. ich finde, man muss sich entscheiden: entweder man beobachtet, lässt dabei aber interpretationen aussen vor, oder aber man schlüpft quasi in die spinne und schreibt aus ihrer sicht. du aber vermischst beides. das empfinde ich (zumindest) hier als "ungesund"
auch die letzte strophe verwirrt dadurch: ist die spinne ehrfürchtig? ist es der betrachter? es bleibt, rein textlich betrachtet undeutlich. da ist mir das gedicht zu schwammig. wären die träume der vorangegangenen strophe nicht, so wäre es mir eindeutiger.
warum nicht so:
Taubenetzt schimmern
im ersten Licht
Fadenschleier genialer Baumeister
Aufgespannt
bissgerechtes einzufangen
schwingen sie leicht im Wind
Für einen Moment
bleibt stille Erfurcht
zwischen den Halmen hängen
die letzte zeile finde ich immer noch in dieser form störend. ist erfurcht nicht immer ein stiller zustand? ich weiß es nicht...
viel lieber wäre mir gewesen, du hättest neue bilder gewoben. es hat keine kraft und keinen biss.
ich hoffe, du nimmst mir meine klaren worte nicht übel. es wurde aber ja angemahnt, schon deutlich zu sagen, was man denkt. ohne zu verletzen. ich hoffe sehr, dass ich letzteres nicht getan habe mit meinen ausführungen.
lieben gruß: Niko
lass es mich mal ganz platt sagen: bei taubenetzt gingen beim ersten lesen gleich meine lyrischen fensterläden ein wenig zu. das ist mir zu abgegriffen. "bissgerechte träume stört mich auch wieder. denn eine spinne träumt nicht. ich finde, man muss sich entscheiden: entweder man beobachtet, lässt dabei aber interpretationen aussen vor, oder aber man schlüpft quasi in die spinne und schreibt aus ihrer sicht. du aber vermischst beides. das empfinde ich (zumindest) hier als "ungesund"
auch die letzte strophe verwirrt dadurch: ist die spinne ehrfürchtig? ist es der betrachter? es bleibt, rein textlich betrachtet undeutlich. da ist mir das gedicht zu schwammig. wären die träume der vorangegangenen strophe nicht, so wäre es mir eindeutiger.
warum nicht so:
Taubenetzt schimmern
im ersten Licht
Fadenschleier genialer Baumeister
Aufgespannt
bissgerechtes einzufangen
schwingen sie leicht im Wind
Für einen Moment
bleibt stille Erfurcht
zwischen den Halmen hängen
die letzte zeile finde ich immer noch in dieser form störend. ist erfurcht nicht immer ein stiller zustand? ich weiß es nicht...
viel lieber wäre mir gewesen, du hättest neue bilder gewoben. es hat keine kraft und keinen biss.
ich hoffe, du nimmst mir meine klaren worte nicht übel. es wurde aber ja angemahnt, schon deutlich zu sagen, was man denkt. ohne zu verletzen. ich hoffe sehr, dass ich letzteres nicht getan habe mit meinen ausführungen.
lieben gruß: Niko
Hallo Perry!
Mich stören an diesem schönen Gedicht zwei Dinge. Einmal das "Schimmern im ersten Licht" - das kenne ich so nicht; im ersten Licht ist ein Spinnennetz, wie alles andere, erst einmal stumpfgrau. Das Schimmern kommt dann mit dem dritten oder vierten Licht
Zweitens die Verbindung von "Fadenschleier" und "aufgespannt" - Spannung ist etwas, was gar nicht zu einem Schleier passt, der für mich immer etwas Lockeres, Fließendes, Unbestimmtes hat.
Ferdigruß!
Mich stören an diesem schönen Gedicht zwei Dinge. Einmal das "Schimmern im ersten Licht" - das kenne ich so nicht; im ersten Licht ist ein Spinnennetz, wie alles andere, erst einmal stumpfgrau. Das Schimmern kommt dann mit dem dritten oder vierten Licht
.gif)
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Nico,
keine Sorge ich nehme "Textkritik" nicht persönlich, nur wenn jemand versucht meine Intention in Zweifel zu ziehen, dann kann ich schon mal persönlich werden. Da wir beide ja aus der Vergangenheit schon wissen, dass wir sehr unterschiedliche lyrische Anschauungsweisen haben, wundert mich deine Kritik nicht.
Du schreibst, "entweder man beobachtet oder ... schlüpft in die Rolle der Spinne." Wer sagt das, ist das ein Niko'sches Dogma? Ich beobachte immer aus der Perspektive, die ich für die Aussage meines Gedichtes für richtig halte und das ist hier die menschlich kleine Sicht vor dem Wunder der Natur. Zusätzlich versuche ich in die reale Bildebene Anknüpfungspunkte für eine Metaebene einzubauen und das sind hier die "bissgerechten Träume." Wer sehnt sich nicht nach solchen Wunschträumen.
Das dir das als "schwammig" vorkommt, wird wohl an deiner lyrischen Sichtweise liegen. Unabhängig davon werde ich den Hinweis mit dem abgegriffenen Taubild natürlich bei der Überarbeitung mitberücksichtigen.
Danke für deine ausführliche Stellungnahme und LG
Manfred
Hallo Ferdi,
danke fürs "schön" und deine Anmerkungen zum Text.
Ich denke, die Lichtinterpretation ist subjekt geprägt und sollte deshalb unter die lyrische Toleranz fallen. Was den Fadenschleier anbelangt ist es ja gerade das Fasziniernde an diesen Konstrukten, dass sie beides (Schwebendes und Schwingendes) miteinander vereinen.
LG
Manfred
keine Sorge ich nehme "Textkritik" nicht persönlich, nur wenn jemand versucht meine Intention in Zweifel zu ziehen, dann kann ich schon mal persönlich werden. Da wir beide ja aus der Vergangenheit schon wissen, dass wir sehr unterschiedliche lyrische Anschauungsweisen haben, wundert mich deine Kritik nicht.
Du schreibst, "entweder man beobachtet oder ... schlüpft in die Rolle der Spinne." Wer sagt das, ist das ein Niko'sches Dogma? Ich beobachte immer aus der Perspektive, die ich für die Aussage meines Gedichtes für richtig halte und das ist hier die menschlich kleine Sicht vor dem Wunder der Natur. Zusätzlich versuche ich in die reale Bildebene Anknüpfungspunkte für eine Metaebene einzubauen und das sind hier die "bissgerechten Träume." Wer sehnt sich nicht nach solchen Wunschträumen.
Das dir das als "schwammig" vorkommt, wird wohl an deiner lyrischen Sichtweise liegen. Unabhängig davon werde ich den Hinweis mit dem abgegriffenen Taubild natürlich bei der Überarbeitung mitberücksichtigen.
Danke für deine ausführliche Stellungnahme und LG
Manfred
Hallo Ferdi,
danke fürs "schön" und deine Anmerkungen zum Text.
Ich denke, die Lichtinterpretation ist subjekt geprägt und sollte deshalb unter die lyrische Toleranz fallen. Was den Fadenschleier anbelangt ist es ja gerade das Fasziniernde an diesen Konstrukten, dass sie beides (Schwebendes und Schwingendes) miteinander vereinen.
LG
Manfred
Hallo Manfred,
wie du dir vermutlich denken kannst
, hat mir deine erste Version viel besser gefallen. (Nur ein "h" in Ehrfurcht fehlte, sonst gar nichts.) Da war für mich nichts zu viel. Ich las im letzten Vers sogleich das LI, welches in Ehrfurcht das Meisterwerk bewundert.
In der zweiten, für mich zu kurzen Form, fehlt mir jetzt einiges: z.b. die genialen Baumeister, das Schwingen im Wind und dieser "Moment" der Ehrfurcht. Insgesamt hat diese neue Version jetzt eine andere Stimmung für mich und nicht mehr die, die ich so mochte. Schade.
Na ja, meine Meinung halt.
Saludos
Mucki
wie du dir vermutlich denken kannst
.gif)
In der zweiten, für mich zu kurzen Form, fehlt mir jetzt einiges: z.b. die genialen Baumeister, das Schwingen im Wind und dieser "Moment" der Ehrfurcht. Insgesamt hat diese neue Version jetzt eine andere Stimmung für mich und nicht mehr die, die ich so mochte. Schade.
Na ja, meine Meinung halt.
Saludos
Mucki
Hallo Manfred,
Toller Titel! Spinnen spinnen tatsächlich in der Nacht?
Auch wenn die Netze perfekt gebaut sind, im Morgentau
sieht es schon wie Schleier aus, durchbrochene Schleier.
Schön!
Ich hätte angeboten statt im ersten Licht: im ersten Sonnenlicht.
Das ist mehr schimmernd als die Dämmerung.
Du meinst, die Fliegen, die ins Netz gehen sind bissgerechte Happen?
Mit den Träumen tu ich mich schwer.
Ehrfurcht vor dem Raubtier Spinne, oder?
Gefällt mir gut!
Lieben Gruß
ELsa
Toller Titel! Spinnen spinnen tatsächlich in der Nacht?
Benetzt schimmern
Fadenschleier im ersten Licht
Auch wenn die Netze perfekt gebaut sind, im Morgentau
sieht es schon wie Schleier aus, durchbrochene Schleier.
Schön!
Ich hätte angeboten statt im ersten Licht: im ersten Sonnenlicht.
Das ist mehr schimmernd als die Dämmerung.
Aufgespannt
bissgerechte Träume zu fangen
Du meinst, die Fliegen, die ins Netz gehen sind bissgerechte Happen?
Mit den Träumen tu ich mich schwer.
schwingt Ehrfurcht
zwischen den Halmen
Ehrfurcht vor dem Raubtier Spinne, oder?
Gefällt mir gut!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Manfred,
an diesem Text scheinen sich die Geister zu scheiden.
Nun denn, ich reihe mich bei den eher kritschen Stimmen ein.
"Architekten der Nacht" hast du dein Kurzgedicht genannt.
Der Titel ist für mich bereits die erste Hürde.
Ich werde nämlich nicht neugierig auf das, was sich dahinter verbirgt, sondern denke: "Um Himmels, das klingt nach Konstruktion, wenn nicht nach Konstrukt"..gif)
Ich halte die Titelwahl für misslungen. Da lässt sich Lyrischeres, dem Thema angemessen finden, mit einem Anklang "natürlicher" Vorgänge.
Es ist dann, wie ich eim Lesen des Texts feststelle, eigentlich nicht so sehr die Rede von den Kunstwerken, die Spinnen weben, sondern eher von menschlichen Gefühlen.
Ein bisschen gebe ich Niko Recht. Ich suche auch vergeblich nach einer "runden" Perspektive. Es ist weder die eine, beobachtende, noch die andere gefühlte stimmig abgerundet.
Ich glaube einfach, dass du den Text erweitern solltest. (vielleicht steht er ja schon richtig bei Freies Weben)
Beschreiben, wie so ein Spinnennetz im ersten MorgenSONNENSCHEIN - nicht zu verwechseln mit erstem Morgenlicht - (ferdi hat da völlig Recht) aussieht. Am besten wirklich nicht nur theoretisch. (Ich weiß, das ist jetzt behauptet, "kommt mir so vor", wäre richtiger) Das Morgenlicht , welches deiner Meinung, lyrisch freier Betrachtung oder Auslegung unterliegt, ist nun einmal abhängig, davon wie die Sonnenstrahlen ein Spinnennetz treffen.
Wie filigran und stark, elastisch und fest zugleich, solch ein Kunstwerk gespannt wird, darüber lese ich eigentlich nichts, außer das Attribut "genial" zu Baumeister. Wie die Spinne den Faden wirft, über welche Entfernung... usw. Man kann im Internet viel über die wissenschaft. Fakten lesen, ich habe mal für eine Erzählung über Bionik recherchiert.
Aber wie gesagt die Echtheit des beobachteten Augenblicks, das Gefühl, das den Leser ereichen soll entsteht nur, wenn du realitätsnah beschreibst.
"Bissgerechte Träume", macht auch nur Sinn wenn die zweite Ebene, durchgängig eingezogen wird. Sie bleibt im Ansatz stecken. Ein wenig klingt es nach guten Einfall @ Wortspiel und dann zu schnell platziert.
Zwischen den Halmen, dann Ehrfurcht, das ist schon fast komisch. (Kann ich nicht in deinem Sinn rezipieren) Das kannst du besser.
Für mich ist der Text, gleich welche Version, schlicht unfertig.
Liebe Grüße
Gerda
an diesem Text scheinen sich die Geister zu scheiden.
Nun denn, ich reihe mich bei den eher kritschen Stimmen ein.
"Architekten der Nacht" hast du dein Kurzgedicht genannt.
Der Titel ist für mich bereits die erste Hürde.
Ich werde nämlich nicht neugierig auf das, was sich dahinter verbirgt, sondern denke: "Um Himmels, das klingt nach Konstruktion, wenn nicht nach Konstrukt".
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Ich halte die Titelwahl für misslungen. Da lässt sich Lyrischeres, dem Thema angemessen finden, mit einem Anklang "natürlicher" Vorgänge.
Es ist dann, wie ich eim Lesen des Texts feststelle, eigentlich nicht so sehr die Rede von den Kunstwerken, die Spinnen weben, sondern eher von menschlichen Gefühlen.
Ein bisschen gebe ich Niko Recht. Ich suche auch vergeblich nach einer "runden" Perspektive. Es ist weder die eine, beobachtende, noch die andere gefühlte stimmig abgerundet.
Ich glaube einfach, dass du den Text erweitern solltest. (vielleicht steht er ja schon richtig bei Freies Weben)
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Beschreiben, wie so ein Spinnennetz im ersten MorgenSONNENSCHEIN - nicht zu verwechseln mit erstem Morgenlicht - (ferdi hat da völlig Recht) aussieht. Am besten wirklich nicht nur theoretisch. (Ich weiß, das ist jetzt behauptet, "kommt mir so vor", wäre richtiger) Das Morgenlicht , welches deiner Meinung, lyrisch freier Betrachtung oder Auslegung unterliegt, ist nun einmal abhängig, davon wie die Sonnenstrahlen ein Spinnennetz treffen.
Wie filigran und stark, elastisch und fest zugleich, solch ein Kunstwerk gespannt wird, darüber lese ich eigentlich nichts, außer das Attribut "genial" zu Baumeister. Wie die Spinne den Faden wirft, über welche Entfernung... usw. Man kann im Internet viel über die wissenschaft. Fakten lesen, ich habe mal für eine Erzählung über Bionik recherchiert.
Aber wie gesagt die Echtheit des beobachteten Augenblicks, das Gefühl, das den Leser ereichen soll entsteht nur, wenn du realitätsnah beschreibst.
"Bissgerechte Träume", macht auch nur Sinn wenn die zweite Ebene, durchgängig eingezogen wird. Sie bleibt im Ansatz stecken. Ein wenig klingt es nach guten Einfall @ Wortspiel und dann zu schnell platziert.
Zwischen den Halmen, dann Ehrfurcht, das ist schon fast komisch. (Kann ich nicht in deinem Sinn rezipieren) Das kannst du besser.
Für mich ist der Text, gleich welche Version, schlicht unfertig.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Mucki,
leider gehen nach meiner Erfahrung Lesbarkeit und Anspruch bei lyrischen Texten nicht immer im Gleichschritt. Ich versuche aus "schön" formulierten Texten Bilder zu extrahieren, die aus sich selbst strahlen. Scheint mir hier allerdings nicht so gelungen zu sein.
Ich will dir aber gerne meine Überlegungen zur Verdichtung erläutern:
Die "genialen Baumeister" stecken sinngemäß bereits in der Kombination Ehrfurcht und Architekten,
"Wind" assoziiert sich aus schwingt und die Ehrfurcht ist ja noch vorhanden. Vielleicht stellt sich die von dir vermisste Stimmung ja beim lauten Lesen des Textes wieder ein (lächel).
Danke fürs nochmalige Feedback.
LG
Manfred
Hallo Elsa,
ja ein wenig Sonne kann nicht schaden, die Netze zum Schimmern zu bringen. Was die Ehrfurcht anbelangt, gilt diese nicht dem Raubtier sondern den verblüffenden Fähigkeiten dieser kleinen Baumeister. Das Lyrich sieht sich in der Metaebene selbst als Spinne, die ihr Netz aufspannt um Wunschträume einzufangen.
Danke fürs Gefallen und LG
Manfred
Hallo Gerda,
danke für deine kritische Sicht, vielleicht hast du ja auch ein paar "gelungenere" Textvorschläge für mich (lächel).
LG
Manfred
leider gehen nach meiner Erfahrung Lesbarkeit und Anspruch bei lyrischen Texten nicht immer im Gleichschritt. Ich versuche aus "schön" formulierten Texten Bilder zu extrahieren, die aus sich selbst strahlen. Scheint mir hier allerdings nicht so gelungen zu sein.
Ich will dir aber gerne meine Überlegungen zur Verdichtung erläutern:
Die "genialen Baumeister" stecken sinngemäß bereits in der Kombination Ehrfurcht und Architekten,
"Wind" assoziiert sich aus schwingt und die Ehrfurcht ist ja noch vorhanden. Vielleicht stellt sich die von dir vermisste Stimmung ja beim lauten Lesen des Textes wieder ein (lächel).
Danke fürs nochmalige Feedback.
LG
Manfred
Hallo Elsa,
ja ein wenig Sonne kann nicht schaden, die Netze zum Schimmern zu bringen. Was die Ehrfurcht anbelangt, gilt diese nicht dem Raubtier sondern den verblüffenden Fähigkeiten dieser kleinen Baumeister. Das Lyrich sieht sich in der Metaebene selbst als Spinne, die ihr Netz aufspannt um Wunschträume einzufangen.
Danke fürs Gefallen und LG
Manfred
Hallo Gerda,
danke für deine kritische Sicht, vielleicht hast du ja auch ein paar "gelungenere" Textvorschläge für mich (lächel).
LG
Manfred
Hallo Perry
Mir gefällt das Gedicht so weit gut. Die zweite Version scheint mir gelunger zu sein.
"bissgerechte Träume".
Da wurde schon so viel gesagt. Mir kommt es ebenfalls zu überladen vor, da es für die Spinne ja nur Beute ist. Würden wir unser morgendliches Butterbrot als mundgerechten Traum umschreiben? Vielleicht bietet die eigentümliche Ernährungsweise der Spinne Alternativen. Töten durch Giftbiss, einwickeln und Vorrat erstellen, aussaugen. Soviel gebissen wird bei Spinnen ja nicht und bissgerecht gibt es für sie eh nicht, da vor allem ausgesaugt wird.
Schönen Abend
Jürgen
Mir gefällt das Gedicht so weit gut. Die zweite Version scheint mir gelunger zu sein.
"bissgerechte Träume".
Da wurde schon so viel gesagt. Mir kommt es ebenfalls zu überladen vor, da es für die Spinne ja nur Beute ist. Würden wir unser morgendliches Butterbrot als mundgerechten Traum umschreiben? Vielleicht bietet die eigentümliche Ernährungsweise der Spinne Alternativen. Töten durch Giftbiss, einwickeln und Vorrat erstellen, aussaugen. Soviel gebissen wird bei Spinnen ja nicht und bissgerecht gibt es für sie eh nicht, da vor allem ausgesaugt wird.
Schönen Abend
Jürgen
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