frühheiß

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 19.04.2007, 23:56

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Traumreisende

Beitragvon Traumreisende » 20.04.2007, 08:32

und wenn es frost gibt
im mai - fragst du

solange planen wir nicht



Liebe gerda, genau das ist die mitte, was anfänglich wie ein frühlingsgedicht scheint, häutet sich fast in eine resignation, denn selbst der letzte satz weicht aus und punktiert doch gerade dadurch dein gedicht.
ich mag es genau so.

lg silvi

Gast

Beitragvon Gast » 20.04.2007, 11:33

Liebe Silvi,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Mich würde interessieren, ob du es denn als "Beziehungsgedicht" liest.
Ich habe es absichtlich nicht in "Liebeslyrik" gestellt. Beim Verb "planen" bin ich noch nicht völlig sicher ... mal abbwarten, was andere sagen.

Liebe Grüße
Gerda

Traumreisende

Beitragvon Traumreisende » 20.04.2007, 12:34

hallo gerda, ob es nun an der kategorie lag weiß ich nicht, aber an eine beziehung habe ich nicht unbedingt in paarbeziehung gedacht.

es passt auf so viele dinge im leben, menschen wollen immer gern wissen was morgen passiert und vergessen den moment, sie fragen dinge und beschäftigen sich mit der suche nach antworten, die ihnen die zeit nehmen den augenblick in seiner fülle zu genießen.

planen... wirkliches planen, termine, urlaub, ausgaben usw. sind unvermeidlich...
ich hab dein planen nicht in die direkte bedeutung des wortes gebracht

solange planen wir nicht


gerade die konstellation der worte zueinander und ihren bruch zu dem frühlingseinstieg weisen eigentlich auf die andere seite des planens hin, ich wüßte jetzt kein wort als alternative, : daran denken wir noch nicht, würde ich zb definitiv nicht nehmen.

das ganze hat eine doppelwirkung, zum einen ein hinweis darauf, warum fragst du und genießt nicht und zum anderen, wie schon oben gesagt irgend eine resignation, ich komm aber nicht darauf warum das so bei mir ankommt.

sollte es ein beziehungsgedicht sein???

lg silvi

Gast

Beitragvon Gast » 20.04.2007, 12:52

Liebe Silvi,

nein, nein bloß nicht ;-), ich dachte für einen Moment du habest es so gelesen.

Es hat aktuellen konkreten Bezug. (Bei deiner Aufzählung nicht dabei)
Mehr verrate ich jetzt erst mal nicht. ;-)

Liebe Grüße
Gerda

pandora

Beitragvon pandora » 20.04.2007, 13:07

liebe gerda,

ich bin nicht sicher, aber ich muss bei deinem gedicht unweigerlich an die vorhergesagte klimakatastrophe denken. daran, dass ich, die ich wärme und sonne mag, bei milden wintern und heftigen frühlings- bzw sommereinbrüchen ein ungutes gefühle ("irgendetwas stimmt da wirklich nicht")habe.

auf beziehungsebene kann ich dein gedicht schlecht lesen, oder nur mit mühe. (dann ginge es wohl um das ERZWINGEN oder VORWEGNEHMEN??)

lg
p

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.04.2007, 13:07

Es hat aktuellen konkreten Bezug


Und genau den habe ich noch nicht gefunden, liebe Gerda
Hab mir das schon gedacht, da es aus der Rubrik "Lyrik und Kultur" hervorgeht.
Ich grüble weiter.
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.04.2007, 13:10

Ah, ich lese gerade pandora, hat sich mit meinem posting überkreuzt.
Klar! Das Thema ist Klimakatastrophe.
Ich Dummerle!
Das hast du sehr gut getroffen, Gerda.
Da stimmt jede Zeile.
Wieso kam ich nicht drauf, wahrscheinlich Brett vorm Kopf :12:
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 20.04.2007, 13:34

Liebe pan, genau das ist es. freu*
Genau um diese Gefühl, ("irgendetwas stimmt da wirklich nicht") geht es mir und um das beiseite Schieben.

Ja Mucki, manchmal braucht es einen Schubser.

Danke euch fürs Lesen und kommentieren.

Liebe pan, auf Beziehungsebene wollte ich es ja auch nicht verstanden wissen, Du und Ich brauchte ich nur als "Transporteure" ;-) meiner Intention.

Es ist eines der wenigen Gedichte, die sofort zum Papier fanden.
Mir brennt das Thema wirklich heiß unter den Nägeln und auf der Seele, aber wie angemessen verdichten?
Gestern durch ein Telefonat mit meiner (männlichen) Muse, die schon manchen Text mitverschuldet hat, war es da und musste umgehend in den Salon.
Ich wusste plötzlich, dass es für mich nur möglich ist, mit dem Bild dieses heißen Aprils glaubhaft zu sein.

Liebe Grüße
Gerda

Ist das "planen" wirklich gut?
Da bin ich nämlich noch unsicher.
Zuletzt geändert von Gast am 21.04.2007, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.04.2007, 13:50

Liebe Gerda,

Ist das "planen" wirklich gut?
Da bin ich nämlich noch unsicher.


Ja, das trifft es ziemlich gut. Es ist ja gerade Fakt, dass wir Menschen nicht mehr planen können, da nichts mehr so ist, wie es war, sprich vorhersehbar oder einplanbar ist. Normalerweise kann man sich auf die Jahreszeiten so ziemlich verlassen. Sommer = Sommer, Frühling = Frühling, etc., aber dem ist eben nicht mehr so, alles ist auf den Kopf gestellt.
Saludos
Mucki

pandora

Beitragvon pandora » 20.04.2007, 15:42

liebe gerda, die letzte zeile könnte für mich auch hießen: "so weit denken wir nicht". (="nach uns die sintflut")

peh

Gast

Beitragvon Gast » 20.04.2007, 15:48

Ja, genau das dachte ich auch, pandora.
Was meinst du denn überhaupt, ist das noch zu dünn insgesamt?
Weißt du, ich dachte an alles was derzeit so blüht und treibt, 4 wochen zu früh, auch die Obstbäume, wollte aber nicht zu viel reinnehmen...
Ich lass mal sacken und dann schau ich mal, der text ist noch keine 24 h.

Danke dir und liebe sonnige Grüße
Gerda

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Beitragvon Mucki » 20.04.2007, 16:05

Liebe Gerda,

ja, "soweit denken wir nicht", ginge auch, wäre vielleicht sogar besser.

Du fragst, ob es insgesamt zu dünn wäre.
Ich finde es gerade gut, dass du hier kein Epos zur Klimakastastrophe schreibst (dem würde man sowieso nicht gerecht werden können), sondern es eben auf diese Art ausdrückst. Auch wenn ich erst drauf geschubst werden musste, aber beim Titel "frühheiß" hätte es schon gleich klingeln müssen, da er sehr ausdrucksstark ist.
Saludos
Mucki

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leonie
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Beitragvon leonie » 20.04.2007, 16:32

Liebe Gerda,

für mich ist die Frage, ob Du nicht diese beiden Zeilen sogar noch weglassen könntest:

im april
uns angst macht


Zum einen hast Du ja als Zeitbeschreibung noch "im Mai" drin und ich finde, man weiß dadurch, dass das andere, wwas Du beschreibst, früher stattfindet.

Das mit der Angst finde ich zu direkt formuliert, es geht von Deinen Bildern weg, das finde ich schade. Und die Befdrohung ist ja schon in der Süße, die bitter schmeckt, mit drin. Ich finde, dieses Implizite würde ausreichen.

Und mir gefällt "Soweit denken wir nicht" auch noch besser, ich finde es noch stärker inder Aussage, als Planen.

Gern gelesen!

Liebe Grüße

leonie


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