4. Fassung (danke liebe Gerda, ich sehe keine Diskrepanz zu meinen Intentionen und übernehme deinen Vorschlag frech!)
meine schwingen gebrochen
vor langer zeit
teilten sie die lüfte
kornblumenblau
der linke schmerzt
heute rauchgrau
breite ich sie aus
ein weh von hier nach da
doch gut der blick zurück
eine feder schwebt zur straße
--------------
Hallo, nun habe ich 2 letzte Zeilen, welche soll ich nur nehmen?
Vielen Dank für Entscheidungshilfe.
Lieben Gruß, ELsa
3. Fassung
meine flügel gebrochen
vor langer zeit schimmerten
sie kornblumenblau und
teilten die lüfte
heute färbt sie ein blasser ton
wechselnd zu rauchigem grau
falt ich sie gänzlich auf
schmerzt der linke
von dort nach da wehen zeiten
im rückblicken ist alles gut
eine feder schwebt zur straße
1 : ich fange sie auf
2 : ich strecke mich danach
Umbrüche geändert - danke Annette und Mucki!
------------------
Urfassung
2. Fassung
meine flügel gebrochen
vor langer zeit – sie schimmerten
kornblumenblau als sie
die lüfte teilten
heute färbt sie ein blasser ton
wechselnd zu rauchigem grau –
falt ich sie gänzlich auf – schmerzt
der linke
von dort nach da wehen zeiten
im rückblicken ist alles gut – eine
feder schwebt zur straße
ich bücke mich danach
--------------
meine schwingen gebrochen
vor langer zeit – schimmerten
kornblumenblau als sie
die lüfte teilten
färbte sie ein blasser ton
wechselnd zu rauchigem grau
falt ich sie auf heute – so gänzlich
schmerzt mich die linke
von dort nach da zeiten geweht im
blick: eine feder schwebt zur straße
bück mich danach
(c)ELsa
meine schwingen
Liebe Elsa,
ich finde auch die ursprüngliche Fassung schöner.
Kleine Kommentare:
Ich lese in den ersten beiden Zeilen gleich zwei Rückgriffe in die Vergangenheit, gestaffelt sozusagen: Die Flügel sind vor langer Zeit gebrochen, und noch davor schimmerten sie kornblumenblau. Ich würde etwas weniger umständlich formulieren:
meine flügel gebrochen
vor langer zeit schimmerten sie
kornblumenblau als sie
die lüfte teilten
So ist die Zeitangabe eher der „heilen“ Zeit statt dem Bruch zugeordnet, was aber ja impliziert, dass der Bruch lange her ist. (Kann aber syntaktisch mit beidem gelesen werden.) Was meinst Du? Falls zweimal "sie" am Zeilenende stört, könntest Du für meinen Geschmack das erste "sie" auch weglassen.
Und eine Frage zu den Gedankenstrichen und Zeilenumbrüche. Warum setzt Du so:
falt ich sie gänzlich auf – schmerzt
der linke
und
im rückblicken ist alles gut – eine
feder schwebt zur straße?
Zumal Du mit den Gedankenstrichen wieder genau die Zäsur setzt, die Du durch die ungewöhnliche Setzung scheinbar vermeidest.
Das letzte Wort „danach“ würde ich, wie Perry vorschlägt, streichen. Es ist nicht nötig und klingt etwas hinterhergeklappert.
Insgesamt gefällt mir das Bild, und schön, dass Du die alte Fassung wieder hervor gekramt hast!
Lieber Gruß, annette
ich finde auch die ursprüngliche Fassung schöner.
Kleine Kommentare:
Ich lese in den ersten beiden Zeilen gleich zwei Rückgriffe in die Vergangenheit, gestaffelt sozusagen: Die Flügel sind vor langer Zeit gebrochen, und noch davor schimmerten sie kornblumenblau. Ich würde etwas weniger umständlich formulieren:
meine flügel gebrochen
vor langer zeit schimmerten sie
kornblumenblau als sie
die lüfte teilten
So ist die Zeitangabe eher der „heilen“ Zeit statt dem Bruch zugeordnet, was aber ja impliziert, dass der Bruch lange her ist. (Kann aber syntaktisch mit beidem gelesen werden.) Was meinst Du? Falls zweimal "sie" am Zeilenende stört, könntest Du für meinen Geschmack das erste "sie" auch weglassen.
Und eine Frage zu den Gedankenstrichen und Zeilenumbrüche. Warum setzt Du so:
falt ich sie gänzlich auf – schmerzt
der linke
und
im rückblicken ist alles gut – eine
feder schwebt zur straße?
Zumal Du mit den Gedankenstrichen wieder genau die Zäsur setzt, die Du durch die ungewöhnliche Setzung scheinbar vermeidest.
Das letzte Wort „danach“ würde ich, wie Perry vorschlägt, streichen. Es ist nicht nötig und klingt etwas hinterhergeklappert.
Insgesamt gefällt mir das Bild, und schön, dass Du die alte Fassung wieder hervor gekramt hast!
Lieber Gruß, annette
Liebe Annette, liebe Mucki
Vielen Dank, Annette, für die Überlegungen, ich habe die Gedankenstriche nun endgültig
entfernt, sie sind hier nicht mehr wichtig, das stimmt.
Die 1. Strophe ist nun etwas anders geworden.
Mucki, jetzt ist mir noch eine Alternative zum Ende eingefallen, aber welches soll ich wählen.
Unsichere Grüße,
ELsa
Vielen Dank, Annette, für die Überlegungen, ich habe die Gedankenstriche nun endgültig
entfernt, sie sind hier nicht mehr wichtig, das stimmt.
Die 1. Strophe ist nun etwas anders geworden.
Mucki, jetzt ist mir noch eine Alternative zum Ende eingefallen, aber welches soll ich wählen.
Unsichere Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsie,
ich würde "ich fange sie auf" nehmen, da es sehr gut zum "schweben" passt und zudem ausdrückt, dass das LI sie wirklich fängt. "Ich strecke mich danach" heißt ja nicht, dass LI sie auch erreicht.
Saludos
Mucki
P.S. Die erste Strophe sitzt!
ich würde "ich fange sie auf" nehmen, da es sehr gut zum "schweben" passt und zudem ausdrückt, dass das LI sie wirklich fängt. "Ich strecke mich danach" heißt ja nicht, dass LI sie auch erreicht.
Saludos
Mucki
P.S. Die erste Strophe sitzt!

Liebe Elsa,
ja, so liest es sich viel glatter!
Zur Schlusszeile: ich strecke mich danach passt für mich von der Bewegung her nicht ganz. ich fange sie auf ist viel besser, klingt mir aber etwas zu mühelos im Gesamtkontext.
Noch ein Vorschlag: "Ich greife danach" oder "ich greife nach ihr" - da steckt für mich ein bisschen mehr vom Sehnen nach der Vergangenheit drin. Allerdings bleibt dann offen, ob das Ich sie zu fassen bekommt oder nicht. Das hängt davon ab, wie Du die Szene vor Dir siehst.
Lieber Gruß, annette
ja, so liest es sich viel glatter!
Zur Schlusszeile: ich strecke mich danach passt für mich von der Bewegung her nicht ganz. ich fange sie auf ist viel besser, klingt mir aber etwas zu mühelos im Gesamtkontext.
Noch ein Vorschlag: "Ich greife danach" oder "ich greife nach ihr" - da steckt für mich ein bisschen mehr vom Sehnen nach der Vergangenheit drin. Allerdings bleibt dann offen, ob das Ich sie zu fassen bekommt oder nicht. Das hängt davon ab, wie Du die Szene vor Dir siehst.
Lieber Gruß, annette
Liebe Elsa,
auf dass die Verwirrrung fortschreite, gebe ich meinen Senf noch dazu.
Mir wäre ein Ende des Gedichts ohne eine der beiden von dir vorgeschlagenen Schlusszeilen am liebsten, das erst einmal vorab.
Das Bild der gebrochenen Flügel ist eine beliebte Metapher, um Brüche eines Lyrich, die es im Laufe des Lebens erfahren hat, zu beschreiben.
Gefällt mir, dennoch würde ich die Gedanken lieber in noch mehr verdichteter Form lesen.
Bitte verzeih, wenn ich mal so rabiat bin und die "Flügel beschneide".
(Ich denke, dass ich deine intention eher nicht treffe).
Also nur eine Idee.
meine flügel gebrochen
vor langer zeit
teilten sie die lüfte
kornblumenblau
der linke schmerzt
heute rauchgrau
breite ich sie aus
ein weh von hier nach da
doch gut der blick zurück
eine feder schwebt zur straße [/i]
Liebe Grüße
Gerda
auf dass die Verwirrrung fortschreite, gebe ich meinen Senf noch dazu.
Mir wäre ein Ende des Gedichts ohne eine der beiden von dir vorgeschlagenen Schlusszeilen am liebsten, das erst einmal vorab.
Das Bild der gebrochenen Flügel ist eine beliebte Metapher, um Brüche eines Lyrich, die es im Laufe des Lebens erfahren hat, zu beschreiben.
Gefällt mir, dennoch würde ich die Gedanken lieber in noch mehr verdichteter Form lesen.
Bitte verzeih, wenn ich mal so rabiat bin und die "Flügel beschneide".
(Ich denke, dass ich deine intention eher nicht treffe).
Also nur eine Idee.
meine flügel gebrochen
vor langer zeit
teilten sie die lüfte
kornblumenblau
der linke schmerzt
heute rauchgrau
breite ich sie aus
ein weh von hier nach da
doch gut der blick zurück
eine feder schwebt zur straße [/i]
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
Fein! Das ist dir gut gelungen
Dessen ungeachtet und weiterhin zäh (mir liegt viel an dem Gedicht) werde ich deine Vorschläge studieren und sehen, was draus wird. Ich bin jetzt eine Woche weg und lasse dann von mir hören.
Vielen Dank für deine Verdichtung. ich sehe sie nicht allzuweit entfern von meiner Intention.
Abspeichernde Grüße,
ELsa
auf dass die Verwirrrung fortschreite, gebe ich meinen Senf noch dazu.
Fein! Das ist dir gut gelungen

Dessen ungeachtet und weiterhin zäh (mir liegt viel an dem Gedicht) werde ich deine Vorschläge studieren und sehen, was draus wird. Ich bin jetzt eine Woche weg und lasse dann von mir hören.
Vielen Dank für deine Verdichtung. ich sehe sie nicht allzuweit entfern von meiner Intention.
Abspeichernde Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
rein klanglich gefällt mir "ich fange sie auf" besser.
Allerdings habe ich auch zu zwei anderen Stellen noch Anmerkungen:
Zum einen ist "Kornblumenblau" zwar eine sehr schöne Farbe, aber man fragt sich schon, wieso das Blau in diesem Kontext nicht Himmelblau oder dergleichen ist, also wieso Kornblumen?
Zum anderen klingt mir diese Stelle
schief, unnötig kompliziert, vielleicht lässt sie sich noch ändern?
liebe Grüße
max
rein klanglich gefällt mir "ich fange sie auf" besser.
Allerdings habe ich auch zu zwei anderen Stellen noch Anmerkungen:
Zum einen ist "Kornblumenblau" zwar eine sehr schöne Farbe, aber man fragt sich schon, wieso das Blau in diesem Kontext nicht Himmelblau oder dergleichen ist, also wieso Kornblumen?
Zum anderen klingt mir diese Stelle
von dort nach da wehen zeiten
schief, unnötig kompliziert, vielleicht lässt sie sich noch ändern?
liebe Grüße
max
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 6 Gäste