Aussichtslos

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 20.03.2007, 21:45

[align=right]der rücken zur wand -
du nagelst mich mit einem wort

fest[/align]

scarlett, 2007

vorher:

der rücken zur wand -
du nagelst mich mit einem wort
fest
Zuletzt geändert von scarlett am 21.03.2007, 23:32, insgesamt 6-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 20.03.2007, 23:51

Liebe scarlett,

ja, treffend auf den Punkt gebracht. Und doch tue ich mich schwer, weil mir Deine Verse zu offensichtlich, zu sehr 1: 1 umsetzbar scheinen und ich nach etwas "Verborgenem" suche. Aber das mag mein Fehler als Leser sein, eine Angewohnheit (Unart?), erst einmal nach einem tieferen Sinn zu suchen, der erschlossen sein will.

Liebe Grüße
Herby

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 21.03.2007, 07:50

scarlett hat geschrieben:der rücken zur wand –
du nagelst mich mit einem wort
fest


scarlett, 2007


gibt ne gute energie ab!

wie wärs:

rücken zur wand

festgenagelt
mit deinem
wort

salve
hakuin

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 21.03.2007, 10:58

Hallo Scarlett,

Ein Kampf, den man verliert, weil der Gegner es so leicht hat, dass ein einziges Wort genügt? Kämpft man mit dem Rücken zur Wand denn nicht viel heftiger, gefährlicher? Bin mir da noch unschlüssig.

Liebe Grüße
Marlene

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 21.03.2007, 14:57

Liebe scarlett,

ich würde versuchen, es in einem Satz zu formulieren, so dass vielleicht ein Aphorismus dabei entsteht. Wobei mir leider jetzt keiner ad hoc einfällt, aber dies nur als Anregung.
Saludos
Mucki
P.S. an Marlene: ich glaube durchaus, dass ein einziges Wort genügen kann. Es kommt halt auf das Wort an. Ansonsten gebe ich dir Recht: Gerade, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, beginnt man wirklich zu kämpfen.

Klara
Beiträge: 4531
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 21.03.2007, 14:59

Hallo,

Angeregt:
Stell dich nicht mit dem Rücken zur Wand - sonst nagel ich dich mit einem Wort fest.

lg
klara

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 21.03.2007, 17:23

Hallo Klara,

Stell dich nicht mit dem Rücken zur Wand - sonst nagel ich dich mit einem Wort fest.


das ergibt aber, meiner Meinung nach, einen anderen Sinn, als den von scarlett gewollten, hm? Ich lese es so, dass das LI bereits mit dem Rücken zur Wand steht, eben durch ein Wort des LyrDu. Oder liest du es anders?

Aber, an sowas in der Richtung, dachte ich, ja. Ein Satz, in dem alles steht. Hm, grübel, vielleicht so:

Ein Wort von dir nagelt nagelt mich an die Wand

nee, das ist auch nicht der Bringer. Puh, schwierig.

Mit dem Rücken zur Wand - dein Wort nagelt. Nee, ist auch nichts.

Hm, mal schauen, was scarlett überhaupt dazu denkt. Vielleicht gehen ihre Gedanken doch in eine andere Richtung?
Saludos
Mucki

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 21.03.2007, 17:51

Liebe scarlett,

ich schleiche auch shchon seit gestern um diesen kurzen Text und bin auch nicht recht überzeugt. Vielleicht, weil beides so sehr geflügelte Worte sind (mit dem Rücken zur Wand stehen, jemanden festnageln), dass ich für mich nicht so wirklich Neues darin entdecke. Dazu kommt die Setzung, das "fest" in einer Zeile für sich. Könnte man den Inhalt nicht optisch verstärken, vielleicht durch Zentrieren des Textes?

Liebe Grüße

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 21.03.2007, 19:57

Hallo!

Vor allem hat man noch eine "Aussicht", wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, aber wenn man mit dem Oberkörper zur Wand steht nicht oder?

Ich würde diesen Menschen also umdrehen...

Dann gefällt es mir schon besser... Das Wort könnte den Menschen ja auch gegen die Wand drücken...

Einen schönen Abend!
l.

scarlett

Beitragvon scarlett » 21.03.2007, 22:10

Lieber Herby, hakuin,
liebe Marlene, Mucki, Klara, leonie, Louisa

was ich mit diesen zeilen beabsichtigt hatte, ist folgendes:
in einer eh schon schwierigen, verfahrenen situation, in der man weder ein noch aus weiß, man steht mit dem rücken zur wand, wird man auch noch festgenagelt, präsentiert man einem auch noch das berühmte i-düpferl. Das kann durchaus mit einem wort geschehen, worte sind sehr mächtig, das kann einem dann den rest geben.
So kann sich eine schwierige, verfahrene situation in eine aussichtslose verwandeln - nach hinten keine fluchtmöglichkeit, nach vorne erstrecht nimmer, totale bewegungsunmöglichkeit, gefangen eben.

Und ja, es sind geflügelte worte, die ich da mit absicht benutzt habe, liebe leonie, wobei ich denke, das ungewöhnliche ist schon, daß ich einem wort diese macht zutraue...

Klaras vorschlag geht in der tat in eine andere richtung, wie Mucki auch schon bemerkte. Es war mir wichitg, die situation an sich völlig offen zu lassen.

Liebe Marlene, ich denke nicht, dass ein wort so schwach ist - und ein gegner, der damit umzugehen versteht, erstrecht nicht.

Hakuins idee find ich gut - wobei ich das präsens hier dem passiven sinn des partizips eigentlich vorziehe - ich empfinde es von der aussage her auch anders -

Lieber Herby, nee, es verbirgt sich nichts gewaltiges hinter diesen zeilen -und ja sie sind ziemlich 1:1 umsetzbar. oder doch nicht? ;-)

Was aus einer spontanen idee so alles entstehen kann... ich danke euch allen sehr!

Grüße in die nacht,

scarlett

Ich probiere mal eine andere setzung...

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 21.03.2007, 22:28

Liebe scarlett,

so vielleicht:

der rücken zur wand –
du nagelst mich mit einem wort

fest


Liebe Grüße

leonie

Klara
Beiträge: 4531
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 21.03.2007, 22:29

Hallo,

Leonie, für mich widerspricht deine Zentrierung dem Andiewandgedrücktsein.

vielleicht eher so?


[align=right]der rücken zur wand –
du nagelst mich mit einem wort

fest[/align]

gruß, klara

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 21.03.2007, 22:31

Liebe Klara,

Ja, fände ich auch gut. Das "fest" auf jeden Fall deutlicher absetzen wäre meine Idee. Mal sehn, was scarlett meint...

Liebe Grüße

leonie

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 21.03.2007, 23:20

Liebe scarlett,

darauf hätte man auch kommen können, dass du es genau in dieser Reihenfolge meinst, wie du es geschrieben hattest. Aber du siehst an den wilden Spekulationen hier, dass man es auch anders interpretieren kann. Also doch nicht 1:1 zu lesen ;-)

Klaras Vorschlag mit der Formatierung nach rechts und "fest" mit Absatz drunter gefällt mir gut.
Das drückt noch mal sehr anschaulich dieses "an der Wand" aus. Zentrieren passt m.E. nicht so gut.
Saludos
Mucki


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste