Liebeslied des Philosophen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nihil

Beitragvon Nihil » 03.03.2007, 10:20

Es schwebte wie Jesus über das Wasser,
die Straße entlang -
das Mädchen an sich ..
Und ich fragte mich,
ob sie nur Erscheinung sei,
wir befangen seien
im principium individuationis
auf alle Zeit ..

Wir schauten uns an
und dann lächelte sie
und es war wie eine von Zenons Paradoxien ..
Ja, der Traum zwischen uns
war unendlich teilbar -
so wir einsahen
die letztliche Unnahbarkeit ..
Und uns war klar,
dass es Amors Pfeil war,
der in jedem Punkt der Bewegung steht -
sich niemals zubewegt.

Ich parlierte über die vierfache Wurzel
des Satzes vom zureichenden Grunde
und ich legte die Hand auf die Wunde,
auf Worte aus ihrem Munde -
den Kaffee,
den sie wollte trinken gehen ..

Wir schauten uns an
und dann lächelte sie
und es war wie eine von Zenons Paradoxien ..
Ja, der Traum zwischen uns
war unendlich teilbar -
so wir einsahen
die letztliche Unnahbarkeit ..
Und uns war klar,
dass es Amors Pfeil war,
der in jedem Punkt der Bewegung steht -
sich niemals zubewegt.

Nihil
Zuletzt geändert von Nihil am 08.03.2007, 22:23, insgesamt 3-mal geändert.

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 03.03.2007, 14:14

Hallo nihil,

ich bin zwar keine Philosophin, fand mich aber beim lesen dieses Textes selbst immer wieder schmunzelnd und nickend vor. Am Schluss ergriff mich dann die Melancholie...

Liebe Grüße

amelie

Nihil

Beitragvon Nihil » 03.03.2007, 14:57

Liebe Amélie,

ich hoffe, die Melancholie hat nur leicht nach Dir geschnappt und nicht herzhaft zugebissen! ;-)

Ja, oftmals verhindert gerade ein Zuviel-des-Guten eine mögliche Annäherung .. das ist schon schade.

LG

Nihil


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste