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Hallo Klara,
ich kann nur sagen, dass ich innerhalb der Story auch im ersten Drittel teilweise verwirrt war, ich dachte glaube ich, der Vater der Protagonistin hätte was mit der Schwester und mit den Vätern bin ich auch erst durcheinander gekommen. Natürlich fand ich auch, dass das auf gewisse Weise zum Text passt, weil die Welt, in der die Protagonistin lebt, eben auch so zerrsplittert und undurchsichtig und mehrfachbelegt ist, deshalb ist es ja auch so stimmig, dass die ganze Szenerie auf einem solchen Fest statt findet.
ich glaube trotzdem nicht, dass dies ein geeignetes Stilmittel ist, egal für welchen Leser. Die Wirrniss des Lesers ist nicht so 1:1 zu setzen mit der Unsicherkeit/Undurchschaubarkeit der Protagonistin, ich glaube nicht dass das funktioniert, weil die Ebenen zu weit voneinander getrennt sind, der Leser wird zu sehr "weggestoßen", noch bevor er drin ist und kann daher das weggestoßen werden nicht kompensieren, weil er noch nicht drin ist.
Ich würde dieses Kriterium aber auch nicht überbewerten. Für mich war der text inhaltlich und auch ansonsten sprachlich so gut, dass ich die Anfangsschwierigkeiten völlig vergessen habe, als ich dann drin war. So sehr vergessen, dass ich es nicht mal angemerkt habe. Darum werde nicht unsicher, Klara, der Text ist einfach sehr sehr gut! (denk an man Ausrufezeichen, schlägt das nicht alle kritik zurück
). Es ist ja gar nichts grundsätzliches mehr zu ändern, sondern nur der Anfang etwas zu entwirren, ohne die Undurchschaubarkeit auszublenden.
Wenn du den text oder den Anfang wieder einstellen würdest oder mir in einer Pn schickst, würde ich gerne, wenn es dir hilft, nochmal genauer hingucken, vielleicht hilft das ja.
Detail: Die Halbschwester ist um Längen besser als die Schwester, nicht nur aus Verwandtschaftsgründen, da schwingt viel mehr mit, bitte lass sie drin.
Der Text ist in seiner Grundanalage, so wie er ist, einfach genau richtig und soll/muss bitte so bleiben.
Liebe grüße,
Lisa
ich kann nur sagen, dass ich innerhalb der Story auch im ersten Drittel teilweise verwirrt war, ich dachte glaube ich, der Vater der Protagonistin hätte was mit der Schwester und mit den Vätern bin ich auch erst durcheinander gekommen. Natürlich fand ich auch, dass das auf gewisse Weise zum Text passt, weil die Welt, in der die Protagonistin lebt, eben auch so zerrsplittert und undurchsichtig und mehrfachbelegt ist, deshalb ist es ja auch so stimmig, dass die ganze Szenerie auf einem solchen Fest statt findet.
Ach so, nifl, die "Verständnisschieflage", die du als Dauerzustand während des Lesens bemeckerst: Ich bin mir noch nicht sicher, aber vielleicht ist die sogar nicht nur beabsichtigt, sondern geradezu notwendig. Genauso wie das du. Weil das Kind im Erwachsenen des "Du" ein Leben lang in "Verständnisschieflage" schwebt. Wenn das dann unangenehm ist, wird der Text wahrscheinlich kein Kassenschlager ,-) bzw. überhaupt je regulär gedruckt - aber er folgt einem ihm immanenten Gesetz. Jeder Text folgt seinem eigenen Gesetz. Und nicht jeder Text ist für jeden geschrieben.
ich glaube trotzdem nicht, dass dies ein geeignetes Stilmittel ist, egal für welchen Leser. Die Wirrniss des Lesers ist nicht so 1:1 zu setzen mit der Unsicherkeit/Undurchschaubarkeit der Protagonistin, ich glaube nicht dass das funktioniert, weil die Ebenen zu weit voneinander getrennt sind, der Leser wird zu sehr "weggestoßen", noch bevor er drin ist und kann daher das weggestoßen werden nicht kompensieren, weil er noch nicht drin ist.
Ich würde dieses Kriterium aber auch nicht überbewerten. Für mich war der text inhaltlich und auch ansonsten sprachlich so gut, dass ich die Anfangsschwierigkeiten völlig vergessen habe, als ich dann drin war. So sehr vergessen, dass ich es nicht mal angemerkt habe. Darum werde nicht unsicher, Klara, der Text ist einfach sehr sehr gut! (denk an man Ausrufezeichen, schlägt das nicht alle kritik zurück
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Wenn du den text oder den Anfang wieder einstellen würdest oder mir in einer Pn schickst, würde ich gerne, wenn es dir hilft, nochmal genauer hingucken, vielleicht hilft das ja.
Detail: Die Halbschwester ist um Längen besser als die Schwester, nicht nur aus Verwandtschaftsgründen, da schwingt viel mehr mit, bitte lass sie drin.
Der Text ist in seiner Grundanalage, so wie er ist, einfach genau richtig und soll/muss bitte so bleiben.
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
@Lisa: Dein Posting hat sich mit meinem überschnitten. Oben steht jetzt (wie gesagt) eine andere Fassung, kürzer, leicht bearbeitet, aber immer noch "du". Ich persönlich finde das, was da jetzt steht, schwächer als den Urtext, aber ich weiß noch nicht, wie ich den Urtext weiter "behandeln" soll, damit er technisch/perspektivisch nicht so angreifbar ist. Den alten Text (über 3000 Zeichen länger) stelle ich jetzt auch noch wieder darunter, vielleicht fällt ja jemandem etwas Konstruktives ein.
Mal sehen.
LG
Klara
Mal sehen.
LG
Klara
Liebe Klara,
ich habe die ursprüngliche Fassung gestern Abend noch gelesen und hatte auch Verständnisprobleme, insbesondere was die Rolle des Musikers anging. Mir scheint die jetzige Fassung klarer, aber das kann auch daran liegen, dass ich gestern zu müde war und nicht genau genug gelesen habe.
Mit dem "Du" habe ich keine Schwierigkeiten und hatte sie auch in der ersten Fassung nicht. Es gibt ein berühmtes Beispiel für diese Perspektive, Ilse Aichingers "Spiegelgeschichte". In Schreibschulen heißt es oft, man solle diese Perspektive vermeiden, da der Leser sie leicht als übergriffig empfinde, aber das kann man so allgemein sicher nicht sagen. Ich fühle die Du-Anrede hier - im Gegenteil - als freundlich und einfühlsam, wie eine "gedachte" gute Freundin der Hauptperson.
Lieben Gruß, Zefira
ich habe die ursprüngliche Fassung gestern Abend noch gelesen und hatte auch Verständnisprobleme, insbesondere was die Rolle des Musikers anging. Mir scheint die jetzige Fassung klarer, aber das kann auch daran liegen, dass ich gestern zu müde war und nicht genau genug gelesen habe.
Mit dem "Du" habe ich keine Schwierigkeiten und hatte sie auch in der ersten Fassung nicht. Es gibt ein berühmtes Beispiel für diese Perspektive, Ilse Aichingers "Spiegelgeschichte". In Schreibschulen heißt es oft, man solle diese Perspektive vermeiden, da der Leser sie leicht als übergriffig empfinde, aber das kann man so allgemein sicher nicht sagen. Ich fühle die Du-Anrede hier - im Gegenteil - als freundlich und einfühlsam, wie eine "gedachte" gute Freundin der Hauptperson.
Lieben Gruß, Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Hallo Zefira,
danke für deine Rückmeldung.
Wenn da unnötige Verständnisprobleme sind - und die gab es ja offenbar auch bei denjenigen, die den Text "ansonsten" gelungen fanden -, ist es wohl besser, diese zu lösen .-) Und dann wäre der zweite Text "besser".
Vielleicht ist es auch beides, aber ich werde hoffentlich noch die Erleuchtung haben... °grübel°
Ich habe aus diesem thread hoffentlich etwas gelernt: Es bringt nichts, zu viel auf einmal sagen bzw. erzählen zu wollen, wenn der andere dann gar nichts versteht. Dann besser erstmal weniger erzählen, weniger Schichten legen, weniger Spuren, und darauf aufbauen bzw. von da aus weiter gehen.
Dann sollte ich diese Geschichte wohl mal lesen...
Und danach sofort in eine Schreibschule gehen ,-)
(Ist es da schön?)
Dank nochmal, auch an die anderen freundlichen und bemühten Kommentatoren - ist ja alles gar nicht so einfach, und je länger ein Text wird, desto schwieriger der Bogen.
Klara
danke für deine Rückmeldung.
Wenn da unnötige Verständnisprobleme sind - und die gab es ja offenbar auch bei denjenigen, die den Text "ansonsten" gelungen fanden -, ist es wohl besser, diese zu lösen .-) Und dann wäre der zweite Text "besser".
Vielleicht ist es auch beides, aber ich werde hoffentlich noch die Erleuchtung haben... °grübel°
Ich habe aus diesem thread hoffentlich etwas gelernt: Es bringt nichts, zu viel auf einmal sagen bzw. erzählen zu wollen, wenn der andere dann gar nichts versteht. Dann besser erstmal weniger erzählen, weniger Schichten legen, weniger Spuren, und darauf aufbauen bzw. von da aus weiter gehen.
Mit dem "Du" habe ich keine Schwierigkeiten und hatte sie auch in der ersten Fassung nicht. Es gibt ein berühmtes Beispiel für diese Perspektive, Ilse Aichingers "Spiegelgeschichte". In Schreibschulen heißt es oft, man solle diese Perspektive vermeiden, da der Leser sie leicht als übergriffig empfinde, aber das kann man so allgemein sicher nicht sagen. Ich fühle die Du-Anrede hier - im Gegenteil - als freundlich und einfühlsam, wie eine "gedachte" gute Freundin der Hauptperson.
Dann sollte ich diese Geschichte wohl mal lesen...
Und danach sofort in eine Schreibschule gehen ,-)
(Ist es da schön?)
Dank nochmal, auch an die anderen freundlichen und bemühten Kommentatoren - ist ja alles gar nicht so einfach, und je länger ein Text wird, desto schwieriger der Bogen.
Klara
Klara hat geschrieben:sofort in eine Schreibschule gehen ,-)
(Ist es da schön?)
Weiß ich nicht, war nie in einer.
Ich habe leider nur nachgeplappert, was mir andere erzählt haben. Vielleicht stimmt es gar nicht

Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Hi Klara.
Korinthe, die mir ins Auge gesprungen ist.
"raus rückt"
zusammen
Ich finde den Text jetzt absolut gelungen. Weil ich mir das "du" nun durchgängig als "ich" vorstellen kann. (Im Sinne meines Lawinenbeispiels) (also 2 Halbschwesterszenario)
Dein "drei Schwester Vorhaben" funktioniert für mich immer noch nicht.(muss es ja auch nicht, weil ja Obiges sauber durchgezogen ist).
Ach, die Alibisache hast du ja rausgenommen, sonst hätte ich mich gewundert.
und müsste hier nicht
Wir haben zugesehen
und hier
Und "Unsere Mutter"?
bei dem intendierten "drei Schwester Vorhaben" stehen?
Wie mehrfach schon gesagt, toller Text, der durch die Streichungen mE. gewonnen hat.
Liebe Grüße
Nifl
Korinthe, die mir ins Auge gesprungen ist.
"raus rückt"
zusammen
Ich finde den Text jetzt absolut gelungen. Weil ich mir das "du" nun durchgängig als "ich" vorstellen kann. (Im Sinne meines Lawinenbeispiels) (also 2 Halbschwesterszenario)
Dein "drei Schwester Vorhaben" funktioniert für mich immer noch nicht.(muss es ja auch nicht, weil ja Obiges sauber durchgezogen ist).
du kennst sie nicht, seit sie erwachsen ist.
Ach, die Alibisache hast du ja rausgenommen, sonst hätte ich mich gewundert.
und müsste hier nicht
Ihr habt zugesehen, damals, wie er sie schlug,
Wir haben zugesehen
und hier
und eure Mutter bat ihn aufzuhören
Und "Unsere Mutter"?
bei dem intendierten "drei Schwester Vorhaben" stehen?
Wie mehrfach schon gesagt, toller Text, der durch die Streichungen mE. gewonnen hat.
Liebe Grüße
Nifl
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"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo nifl,
das sind interessante Zeichnungen, dank dir für den Aufwand, aber jetzt steh ich wahrscheinlich auf der Leitung, weil ich gar nichts mehr verstehe:
Ich habe meines Wissens und meiner Intention nach zu keinem Zeitpunkt - auch nicht in Reaktion auf Kommentare - ein Dreischwesterszenario eröffnet (und deshalb müsste es auch nicht "unsere Mutter" heißen, weder in Text 2 noch in Text 1).
Was hab ich wo übersehen?
bzw. Woraus schlossest du auf drei Schwestern??
lg
klara
EDIT Missverständnisse sind ein teuflisch Ding - hindern sie doch, das Ding zu verstehen ,-)
das sind interessante Zeichnungen, dank dir für den Aufwand, aber jetzt steh ich wahrscheinlich auf der Leitung, weil ich gar nichts mehr verstehe:
Ich habe meines Wissens und meiner Intention nach zu keinem Zeitpunkt - auch nicht in Reaktion auf Kommentare - ein Dreischwesterszenario eröffnet (und deshalb müsste es auch nicht "unsere Mutter" heißen, weder in Text 2 noch in Text 1).
Was hab ich wo übersehen?
bzw. Woraus schlossest du auf drei Schwestern??
lg
klara
EDIT Missverständnisse sind ein teuflisch Ding - hindern sie doch, das Ding zu verstehen ,-)
Von dir als zutreffend bezeichnete Anmerkung Gerdakens:
und
deshalb
sonst müsste das "dein" ein "ihr" sein. Weil er sonst doch der Vater der Sängerin (dem Du) wäre.
LG
Nifl
Ich habe - so glaube ich schon beim ersten Lesen verstanden, dass die Erzählerin mit der Halbschwester der Braut spricht,
und
Es macht dir Spaß, deine Tochter hängt an deinen roten Lippen, sogar dein zwanghaft ironischer Vater lobt dich, hinterher,
deshalb
sonst müsste das "dein" ein "ihr" sein. Weil er sonst doch der Vater der Sängerin (dem Du) wäre.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Liebe Klara,
normal neige ich dazu, dem Autor dem original beizupflichten, wenn ich merke, dass eine innige Verbindung ist...aber ich muss auch sagen, dass mir die überarbeitete Version noch mal besser gefällt, alles rund und der Ton, falls du Sorge hast, für mich unbebrochen im Stil, wie er vorher war. Ich finde, das ist sehr gelungen geworden.
(Hab ich schon gesagt wie genail ich die ganze verwobene Szene mit der Braut und der Postkarte finde? Alle Ebenen greifen so ineinander, dass man ein Gesamtgefühl von der Lage beim Lesen bekommt, wie man vermutet, dass es auch die Prot. Hat).
klingt besser, finde ich.
lange gut gehen, er werde deine Halbschwester bald wieder verletzen, weil er nicht anders kann. Weil er einer ist, der nur etwas raus rückt (zusammen geschrieben rausrückst),
große Schärfe ist ein komischer Ausdruck, ist Schärfe groß? Zudem passt zu dem Vater nicht Schärfe, Schärfe ist mir zu kofpgesteuert, der Vater ist ja sehr „körperlich“ präsent. Vielleicht Heftigkeit?
Der Schlussabsatz ist auch besser und runder geworden (hinter: „bittere Pillen, verteilt“ würde ich das Komma wegnehmen), vielleicht immer noch nicht so stark wie der sonstige Text (man könnte auch mit dem Absatz vorher schließen?), aber schon dringlicher.
Immer noch und noch mehr ein sehr guter Text!
Liebe Grüße,
Lisa
normal neige ich dazu, dem Autor dem original beizupflichten, wenn ich merke, dass eine innige Verbindung ist...aber ich muss auch sagen, dass mir die überarbeitete Version noch mal besser gefällt, alles rund und der Ton, falls du Sorge hast, für mich unbebrochen im Stil, wie er vorher war. Ich finde, das ist sehr gelungen geworden.
(Hab ich schon gesagt wie genail ich die ganze verwobene Szene mit der Braut und der Postkarte finde? Alle Ebenen greifen so ineinander, dass man ein Gesamtgefühl von der Lage beim Lesen bekommt, wie man vermutet, dass es auch die Prot. Hat).
Du hattest Angst zu kommen. Du bist ihm jahrelang aus dem Weg gegangen, doch auf dieser Hochzeit hat er ein (das) Recht, in deiner Nähe zu sei. Du bist nur die Halbschwester –
klingt besser, finde ich.
lange gut gehen, er werde deine Halbschwester bald wieder verletzen, weil er nicht anders kann. Weil er einer ist, der nur etwas raus rückt (zusammen geschrieben rausrückst),
Früher hat er dich bei jeder Gelegenheit kritisiert, mit großer Schärfe, deine Kleidung, dein
große Schärfe ist ein komischer Ausdruck, ist Schärfe groß? Zudem passt zu dem Vater nicht Schärfe, Schärfe ist mir zu kofpgesteuert, der Vater ist ja sehr „körperlich“ präsent. Vielleicht Heftigkeit?
Der Schlussabsatz ist auch besser und runder geworden (hinter: „bittere Pillen, verteilt“ würde ich das Komma wegnehmen), vielleicht immer noch nicht so stark wie der sonstige Text (man könnte auch mit dem Absatz vorher schließen?), aber schon dringlicher.
Immer noch und noch mehr ein sehr guter Text!
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Lisa,
ja, ich habe mich auch dazu "durchgerungen" (kaum stimmte dieses Wort je mehr für mich, im Zusammenhang mit eigenen Texten als bei diesem), der ersten Fassung den Vorzug zu geben. In der zweiten gelingt es mir nicht, das rüber zu bringen, was mir in der ersten (noch) fehlt. Aber das mag an einem zu hohen Anspruch liegen.
Das rausrückt ist jetzt zusammen, die große Schärfe ersetzt durch "mit zusammengekniffenen Augen" (zusammen geschrieben?). Das Komma am Ende und das ein Recht am Anfang lasse ich erst mal stehen, bin noch nicht überzeugt.
Dank dir sehr!
Nifl, dann hatte ich mich falsch ausgedrückt oder nicht genau genug gelesen: Es gab kein Dreischwesternszenario. Aber, liebe Gerda, es gab und gibt auch keine Erzählerin-Mutter (außer vielleicht im übertragenen Sinne: Die Erzählerin erschafft sich eine mütterliche Person, indem sie Du sagt). Jedenfalls war das von mir nicht indentiert. Das macht aber nichts. Und es liegt auch nicht an dir Gerda, sondern an meinen offenbar missverständlichen Textworten und Reaktionen auf Kommentare. Tut mir Leid, wenn ich da - wegen einer Art notwendigen Klärung mit mir selbst - die Verwirrung noch vermehrt haben sollte.
Es wieder mal ist sehr interessant, anhand all eurer Feedbacks den eigenen Text quasi fremd gehen zu lassen. Denn das ist ja sein Job: Er gehört mir nicht mehr. Ihr könnt damit in euern Köpfen veranstalten, was ihr wollt (oh, vielleicht meinte Shakespeare sogar auch das mit As you like it? Und nicht nur freien Sex/freie Liebe??) - und MEIN Job wäre es, die gewünschte/beabsichtigte Veranstaltung - wenn ich das Theaterbild weitertreibe - im Leserkopf so gut wie es geht zu steuern, in Akte zu unterteilen, Anfang und Schluss glaubwürdig zu machen, die Rollen/FIguren so klar zu zeichnen, dass zumindest klar ist, ob sie Männer, Frauen, Halbschwester oder Mütter sind °knirsch° Das ist mir offenbar bei der ersten Fassung nicht gelungen - und ich war zwar zwischendurch sehr ärgerlich mit mir selbst und meinem mangelhaften Können, aber ich bin dankbar für eure Hilfe, das heraus zu finden. Das ist wirklich keine Floskel!
Merci, merci, merci.
Klara
ja, ich habe mich auch dazu "durchgerungen" (kaum stimmte dieses Wort je mehr für mich, im Zusammenhang mit eigenen Texten als bei diesem), der ersten Fassung den Vorzug zu geben. In der zweiten gelingt es mir nicht, das rüber zu bringen, was mir in der ersten (noch) fehlt. Aber das mag an einem zu hohen Anspruch liegen.
Das rausrückt ist jetzt zusammen, die große Schärfe ersetzt durch "mit zusammengekniffenen Augen" (zusammen geschrieben?). Das Komma am Ende und das ein Recht am Anfang lasse ich erst mal stehen, bin noch nicht überzeugt.
Dank dir sehr!
Nifl, dann hatte ich mich falsch ausgedrückt oder nicht genau genug gelesen: Es gab kein Dreischwesternszenario. Aber, liebe Gerda, es gab und gibt auch keine Erzählerin-Mutter (außer vielleicht im übertragenen Sinne: Die Erzählerin erschafft sich eine mütterliche Person, indem sie Du sagt). Jedenfalls war das von mir nicht indentiert. Das macht aber nichts. Und es liegt auch nicht an dir Gerda, sondern an meinen offenbar missverständlichen Textworten und Reaktionen auf Kommentare. Tut mir Leid, wenn ich da - wegen einer Art notwendigen Klärung mit mir selbst - die Verwirrung noch vermehrt haben sollte.
Es wieder mal ist sehr interessant, anhand all eurer Feedbacks den eigenen Text quasi fremd gehen zu lassen. Denn das ist ja sein Job: Er gehört mir nicht mehr. Ihr könnt damit in euern Köpfen veranstalten, was ihr wollt (oh, vielleicht meinte Shakespeare sogar auch das mit As you like it? Und nicht nur freien Sex/freie Liebe??) - und MEIN Job wäre es, die gewünschte/beabsichtigte Veranstaltung - wenn ich das Theaterbild weitertreibe - im Leserkopf so gut wie es geht zu steuern, in Akte zu unterteilen, Anfang und Schluss glaubwürdig zu machen, die Rollen/FIguren so klar zu zeichnen, dass zumindest klar ist, ob sie Männer, Frauen, Halbschwester oder Mütter sind °knirsch° Das ist mir offenbar bei der ersten Fassung nicht gelungen - und ich war zwar zwischendurch sehr ärgerlich mit mir selbst und meinem mangelhaften Können, aber ich bin dankbar für eure Hilfe, das heraus zu finden. Das ist wirklich keine Floskel!
Merci, merci, merci.
Klara
Liebe Klara,
da du schreibst, du wollest bei deiner 1. Version bleiben, geh ich auch diese ein.
Erst einmal zum Missverständnis den Erzähler betreffend.
Nachdem ich deinen Text das erste Mal las, war der Erzähler irgendjemand, der das Du kennt und der Erinnerung des Du Worte gibt.
Inzwischen glaube ich verstanden zu haben, dass es für die Art eine Geschichte zu erzählen gute Gründe geben kann, und auch Vorbilder in der Literatur. (U. a. sind Briefromane/ -geschichten ja so verfasst).
Verwirrt wurde ich, aber das will ich jetzt auch nicht mehr auseinander dröseln durch die Bemerkung, innerhalb eines Kommentars, die Richtung Mutter des Du ging.
Nun bin ich froh, dass ich von Anfang an richtig verstanden habe.
Der erste Eindruck war also der richtige und in so fern glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst, die Form könne zu Missinterpretationen führen.
Mein erster Eindruck, dass die Geschichte packend erzählt ist, hat sich bestätigt.
Meine Anmerkungen betreffen Kleinigkeiten.
Abs. 1 letzer Satz
Das steht da irgendwie verloren, trotz der Kälte im Mai, weil es sich so anhört, als ob nur ER es anbehalte
Abs 2 Satz3
Hinter „so“ würde ich evtl ein ? machen.
M. M. nach hörte sie „bücken muss“ eindringlicher an, es wäre vielleicht auch gut zu erwähnen, dass er sie festhielt. Es hört sich so noch ein wenig wie „freiwillig“ an dieses Bücken und Rücken hinhalten…sieh Absatz 6, wo mir das auffiel
Abs. 5
Würde ich ändern, weil der zweit Satz, Abs. 1 den gleichen Hinweis enthält.
unglücklich formuliert, gemeint ist, er lässt den Mann raushängen, da würde ein satz mehr, in Richtung “Harte Nummer”, „Kerl”, „Mannbild“ nicht schaden
Abs. 8
Dieses „schöne Kind“, scheint mir nicht zu passen, sagt/denkt das eine Schwester über die andere, selbst wenn der Altersunterschied groß ist? (Ich habe eine jüngere Schwester, tendiere zu nein …)
Die zeitliche Zuordnung wird durch dieses: „Zweieinhalb Tage“ schwierig, ich kann nicht recht erkennen, ob Gedanken, Begebenheiten geschildert werden, die über den HochzeitsTAG selbst hinausgehen.
Abs. 10
M. M. müsste heißen: … und wo bist du geblieben? Denn der Zustand, des sich Fühlens wie das fünfte Rad am Wagen hält ja an… oder?
Abs 11
Der Bezug ist unglücklich formuliert. Man weiß zwar, dass die Oma nicht der Tanzpartner ist, aber ich würde umformulieren, etwa so
…wie er später mit deiner Oma tanzt, sie glücklich macht
Abs. 12
Ist hier gemeint, dass die liebe auch verrinnt?
Mir ist, das durch die Satzstellung und dieses „was bleibt“ nicht klar. Evtl. Satz teilen.
Abs.13
letzter Abs.
„organisiert“ trifft es nicht wirklich, ich würde da gern „hinbekommen“ lesen.
Letzter Satz
Worauf bezieht sich das?
Darauf dass das Du, länger am Ort des Festes verweilt?
Darauf dass das Du den Vater überhaupt nicht mehr sehen wird (eher unwahrscheinlich, denn bald stehen Taufen ins Haus).gif)
Insgesamt hängt auch diese kleine missverständliche Formulierung damit zusammen, dass Zeitabläufe grob erwähnt, aber (mir) nicht ganz klar werden.
Du wirst sehen, das sind alles in Allem nur Kleinigkeiten, die es sich überdenken aber m. M. lohnt.
Ich finde es gut und kann dich darin auch bestärken, bei der ersten Version zu bleiben. In der zweiten, die ich auch gründlich gelesen habe, hatte ich einige Stellen mehr, die offen blieben..gif)
Sollte ich bereits Dinge wiederholt haben, die bereits angemerkt waren, sorry, du nimmst, was du brauchst.
Es ist eine tolle Geschichte! Daran hat sich nicht geändert.
Liebe Grüße
Gerda
da du schreibst, du wollest bei deiner 1. Version bleiben, geh ich auch diese ein.
Erst einmal zum Missverständnis den Erzähler betreffend.
Nachdem ich deinen Text das erste Mal las, war der Erzähler irgendjemand, der das Du kennt und der Erinnerung des Du Worte gibt.
Inzwischen glaube ich verstanden zu haben, dass es für die Art eine Geschichte zu erzählen gute Gründe geben kann, und auch Vorbilder in der Literatur. (U. a. sind Briefromane/ -geschichten ja so verfasst).
Verwirrt wurde ich, aber das will ich jetzt auch nicht mehr auseinander dröseln durch die Bemerkung, innerhalb eines Kommentars, die Richtung Mutter des Du ging.
Nun bin ich froh, dass ich von Anfang an richtig verstanden habe.
Der erste Eindruck war also der richtige und in so fern glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst, die Form könne zu Missinterpretationen führen.
Mein erster Eindruck, dass die Geschichte packend erzählt ist, hat sich bestätigt.
Meine Anmerkungen betreffen Kleinigkeiten.
Abs. 1 letzer Satz
Klara hat geschrieben: Er lässt sein schwarzes Jackett an, es sieht ranzig aus…
Das steht da irgendwie verloren, trotz der Kälte im Mai, weil es sich so anhört, als ob nur ER es anbehalte
Abs 2 Satz3
Klara hat geschrieben: Das Hinterhältige in seinem Gesicht kennst du schon, oder siehst du es nur so, sein Bart ist grau geworden
Hinter „so“ würde ich evtl ein ? machen.
Klara hat geschrieben: …nie genug, wie einem Hund, damit sie sich bücken soll…
M. M. nach hörte sie „bücken muss“ eindringlicher an, es wäre vielleicht auch gut zu erwähnen, dass er sie festhielt. Es hört sich so noch ein wenig wie „freiwillig“ an dieses Bücken und Rücken hinhalten…sieh Absatz 6, wo mir das auffiel
Abs. 5
Klara hat geschrieben: Du hast ihn jahrelang nicht gesehen, hast dich vorher gefragt…
Würde ich ändern, weil der zweit Satz, Abs. 1 den gleichen Hinweis enthält.
Klara hat geschrieben:lässt ihn raushängen.
unglücklich formuliert, gemeint ist, er lässt den Mann raushängen, da würde ein satz mehr, in Richtung “Harte Nummer”, „Kerl”, „Mannbild“ nicht schaden
Klara hat geschrieben:Hübsch sieht sie aus, ein glatter Nacken, ein schönes Kind, eine Frau.
Abs. 8
Dieses „schöne Kind“, scheint mir nicht zu passen, sagt/denkt das eine Schwester über die andere, selbst wenn der Altersunterschied groß ist? (Ich habe eine jüngere Schwester, tendiere zu nein …)
Klara hat geschrieben:und du sagst dem Vater der Braut während der zweieinhalb Tage währenden Hochzeitsparty Guten Morgen und Auf Wiedersehen,
Die zeitliche Zuordnung wird durch dieses: „Zweieinhalb Tage“ schwierig, ich kann nicht recht erkennen, ob Gedanken, Begebenheiten geschildert werden, die über den HochzeitsTAG selbst hinausgehen.
Abs. 10
Klara hat geschrieben:damals, als deine Mutter zu lange bei ihm blieb, und du, wo bliebst du.
M. M. müsste heißen: … und wo bist du geblieben? Denn der Zustand, des sich Fühlens wie das fünfte Rad am Wagen hält ja an… oder?
Abs 11
Klara hat geschrieben:und während er später deine Oma als Tanzpartner glücklich macht, an diesem kalten Abend im Mai, nass und windig,
Der Bezug ist unglücklich formuliert. Man weiß zwar, dass die Oma nicht der Tanzpartner ist, aber ich würde umformulieren, etwa so
…wie er später mit deiner Oma tanzt, sie glücklich macht
Abs. 12
Klara hat geschrieben: denn die Zeit verrinnt, deine Liebe, was bleibt, siehst zu, wie er spielt, während der Vater deiner Kinder nicht zu wissen wagt, auf die Musik schimpft, auf das Laute, sich nicht und dich nicht erkennen mag, bei aller Liebe, trotz aller Liebe, dich trauern lässt, in euerm Dilemma, dein Pech, unlösbar.
Ist hier gemeint, dass die liebe auch verrinnt?
Mir ist, das durch die Satzstellung und dieses „was bleibt“ nicht klar. Evtl. Satz teilen.
Abs.13
Klara hat geschrieben:er trägt eine blödes beigefarbenes…
letzter Abs.
Klara hat geschrieben:Deine Mutter hat eine elegante Hochzeit organisiert
„organisiert“ trifft es nicht wirklich, ich würde da gern „hinbekommen“ lesen.
Letzter Satz
Klara hat geschrieben: …du hast kaum ein Wort mit ihm gewechselt, und am Ende. Kommt er nicht mehr wieder.
Worauf bezieht sich das?
Darauf dass das Du, länger am Ort des Festes verweilt?
Darauf dass das Du den Vater überhaupt nicht mehr sehen wird (eher unwahrscheinlich, denn bald stehen Taufen ins Haus)
.gif)
Insgesamt hängt auch diese kleine missverständliche Formulierung damit zusammen, dass Zeitabläufe grob erwähnt, aber (mir) nicht ganz klar werden.
Du wirst sehen, das sind alles in Allem nur Kleinigkeiten, die es sich überdenken aber m. M. lohnt.
Ich finde es gut und kann dich darin auch bestärken, bei der ersten Version zu bleiben. In der zweiten, die ich auch gründlich gelesen habe, hatte ich einige Stellen mehr, die offen blieben.
.gif)
Sollte ich bereits Dinge wiederholt haben, die bereits angemerkt waren, sorry, du nimmst, was du brauchst.
Es ist eine tolle Geschichte! Daran hat sich nicht geändert.
Liebe Grüße
Gerda
Danke für deine Arbeit, Gerda, die sich leider überschnitten hat mit meiner - vorläufigen? - Um-Entscheidung für die zweite Version.
Dennoch will ich darauf eingehen.
Ja, genau, er soll verloren da stehen! Und im Mittelpunkt des Du-Interesses: Es ist egal, ob die anderen Jacken anbehalten, wichtig ist, dass er beobachtet wird.
ja, vielleicht.
Das Bücken ist "freiwillig": Sie bücken sich, weil er etwas hinwirft. Stell dir vor, wie jemand Geldscheine oder Bonbons aus dem Fenster wirft: Die Leute bücken sich, um sie aufzuheben. Die Erniedrigung ist eine Selbst-Erniedrigung, ausgelöst durch falsche Erwartungen an den Mann und durch mangelndes Selbstwert-Gefühl: Die Sich-Bückenden BRAUCHEN immer mehr, als sie kriegen, und diesen Zustand sind sie so gewohnt, dass sie ich einen Mann suchen, der ihnen weniger gibt, als sie brauchen. Dann stellt sich das vertraute Gefühl wieder ein. Und der Mann ist es gewohnt, weniger zu geben als "gerecht" wäre, weil er selbst weniger empfangen hat als nötig, einst.... - aber das führt jetzt alles zu weit, das soll nur durchschimmern, und es macht nichts, wenn es nicht durchschimmert.
Nee, es soll durchaus die Geschlechtsteil-Komponente mit- ähem- schwingen ,-)
« Klara » hat folgendes geschrieben:
Hübsch sieht sie aus, ein glatter Nacken, ein schönes Kind, eine Frau.
Ja, weil diese Halbschwester Schwester nicht nur zwei Jahre, sondern deutlich jünger ist.
«
Das stimmt, das war mir auch noch als "noch unfertig" im Hinterkopf, und die zweieinhalb Tage müssten raus. Ist ja egal, wie lang. "Während der ganzen Zeit" reicht.
Ich wollte die Wiederholung desselben, auch gleich konjugierten Verbs. Ich erinnere mich außerdem dunkel, dass das Perfekt "abgeschlossener" ist als das Im-Perfekt - war das nciht so? Jedenfalls erzählperspektivisch (im Umgangssprachlichen benutzt ja kaum einer das Imperfekt).
Ich habe gegessen heißt: Ich bin satt und längst aufgestanden.
Ich aß: da ist die Perspektive noch beim Essen, beim Vorgang des Essens.
Kann aber sein, dass ich mich irre, weil die (schulische, universitäre) Auseinandersetzung mit den höchst komplizierten semantischen Unterschieden bei den Zeitformen eine Weile her ist bei mir... so lange, dass ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, ob ich mir das selbst zusammengereimt habe oder ob ich es gelernt habe.
Stimmt. So wie es jetzt da steht, wäre die Oma ihr eigener Partner.
Es soll fließen, wie im Kopf des Du, wie in der Empfindung des Du, rinnt es weg, deshalb möchte ich den Satz auf keinen Fall teilen. Die Offenheit/Ungeklärtheit wäre in diesem Fall Stilmittel und gewollt.
Stimmt, hinbekommen ist besser.
Ja, an diesem Ende kaue ich noch. Ist noch nicht optimal. Heißen sollte es, dass er nicht mehr wieder kommt und Du länger bleibt, weil er ja als erster abreist. Und dass er dann gar nicht mehr wieder kommt, in ihr Leben, in ihr Fühlen, als Hoffnung. Das ist noch nicht gut, ich weiß.
Danke für dein genaues Hinschauenund deine Mühe.
Viele Grüße
Klara
Dennoch will ich darauf eingehen.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
Er lässt sein schwarzes Jackett an, es sieht ranzig aus…
Das steht da irgendwie verloren, trotz der Kälte im Mai, weil es sich so anhört, als ob nur Er es anbehalte
Ja, genau, er soll verloren da stehen! Und im Mittelpunkt des Du-Interesses: Es ist egal, ob die anderen Jacken anbehalten, wichtig ist, dass er beobachtet wird.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
Das Hinterhältige in seinem Gesicht kennst du schon, oder siehst du es nur so, sein Bart ist grau geworden
Hinter „so“ würde ich evtl ein ? machen.
ja, vielleicht.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
…nie genug, wie einem Hund, damit sie sich bücken soll…
M. M. nach hörte sie „bücken muss“ eindringlicher an, es wäre vielleicht auch gut zu erwähnen, dass er sie festhielt. Es hört sich so noch ein wenig wie „freiwillig“ an dieses Bücken und Rücken hinhalten…
Das Bücken ist "freiwillig": Sie bücken sich, weil er etwas hinwirft. Stell dir vor, wie jemand Geldscheine oder Bonbons aus dem Fenster wirft: Die Leute bücken sich, um sie aufzuheben. Die Erniedrigung ist eine Selbst-Erniedrigung, ausgelöst durch falsche Erwartungen an den Mann und durch mangelndes Selbstwert-Gefühl: Die Sich-Bückenden BRAUCHEN immer mehr, als sie kriegen, und diesen Zustand sind sie so gewohnt, dass sie ich einen Mann suchen, der ihnen weniger gibt, als sie brauchen. Dann stellt sich das vertraute Gefühl wieder ein. Und der Mann ist es gewohnt, weniger zu geben als "gerecht" wäre, weil er selbst weniger empfangen hat als nötig, einst.... - aber das führt jetzt alles zu weit, das soll nur durchschimmern, und es macht nichts, wenn es nicht durchschimmert.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
lässt ihn raushängen.
unglücklich formuliert, gemeint ist, er lässt den Mann raushängen, da würde ein satz mehr, in Richtung “Harte Nummer”, „Kerl”, „Mannbild“ nicht schaden
Nee, es soll durchaus die Geschlechtsteil-Komponente mit- ähem- schwingen ,-)
« Klara » hat folgendes geschrieben:
Hübsch sieht sie aus, ein glatter Nacken, ein schönes Kind, eine Frau.
Dieses „schöne Kind“, scheint mir nicht zu passen, sagt/denkt das eine Schwester über die andere, selbst wenn der Altersunterschied groß ist?
Ja, weil diese Halbschwester Schwester nicht nur zwei Jahre, sondern deutlich jünger ist.
«
Klara » hat folgendes geschrieben:
und du sagst dem Vater der Braut während der zweieinhalb Tage währenden Hochzeitsparty Guten Morgen und Auf Wiedersehen,
Die zeitliche Zuordnung wird durch dieses: „Zweieinhalb Tage“ schwierig, ich kann nicht recht erkennen, ob Gedanken, Begebenheiten geschildert werden, die über den HochzeitsTAG selbst hinausgehen.
Das stimmt, das war mir auch noch als "noch unfertig" im Hinterkopf, und die zweieinhalb Tage müssten raus. Ist ja egal, wie lang. "Während der ganzen Zeit" reicht.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
damals, als deine Mutter zu lange bei ihm blieb, und du, wo bliebst du.
M. M. müsste heißen: … und wo bist du geblieben? Denn der Zustand, des sich Fühlens wie das fünfte Rad am Wagen hält ja an… oder?
Ich wollte die Wiederholung desselben, auch gleich konjugierten Verbs. Ich erinnere mich außerdem dunkel, dass das Perfekt "abgeschlossener" ist als das Im-Perfekt - war das nciht so? Jedenfalls erzählperspektivisch (im Umgangssprachlichen benutzt ja kaum einer das Imperfekt).
Ich habe gegessen heißt: Ich bin satt und längst aufgestanden.
Ich aß: da ist die Perspektive noch beim Essen, beim Vorgang des Essens.
Kann aber sein, dass ich mich irre, weil die (schulische, universitäre) Auseinandersetzung mit den höchst komplizierten semantischen Unterschieden bei den Zeitformen eine Weile her ist bei mir... so lange, dass ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, ob ich mir das selbst zusammengereimt habe oder ob ich es gelernt habe.
Abs 11
« Klara » hat folgendes geschrieben:
und während er später deine Oma als Tanzpartner glücklich macht, an diesem kalten Abend im Mai, nass und windig,
Der Bezug ist unglücklich formuliert. Man weiß zwar, dass die Oma nicht der Tanzpartner ist, aber ich würde umformulieren, etwa so
…wie er später mit deiner Oma tanzt, sie glücklich macht
Stimmt. So wie es jetzt da steht, wäre die Oma ihr eigener Partner.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
denn die Zeit verrinnt, deine Liebe, was bleibt, siehst zu, wie er spielt, während der Vater deiner Kinder nicht zu wissen wagt, auf die Musik schimpft, auf das Laute, sich nicht und dich nicht erkennen mag, bei aller Liebe, trotz aller Liebe, dich trauern lässt, in euerm Dilemma, dein Pech, unlösbar.
Ist hier gemeint, dass die liebe auch verrinnt?
Mir ist, das durch die Satzstellung und dieses „was bleibt“ nicht klar. Evtl. Satz teilen.
Es soll fließen, wie im Kopf des Du, wie in der Empfindung des Du, rinnt es weg, deshalb möchte ich den Satz auf keinen Fall teilen. Die Offenheit/Ungeklärtheit wäre in diesem Fall Stilmittel und gewollt.
« Klara » hat folgendes geschrieben:
Deine Mutter hat eine elegante Hochzeit organisiert
„organisiert“ trifft es nicht wirklich, ich würde da gern „hinbekommen“ lesen.
Stimmt, hinbekommen ist besser.
Letzter Satz
« Klara » hat folgendes geschrieben:
…du hast kaum ein Wort mit ihm gewechselt, und am Ende. Kommt er nicht mehr wieder.
Worauf bezieht sich das?
Darauf dass das Du, länger am Ort des Festes verweilt?
Darauf dass das Du den Vater überhaupt nicht mehr sehen wird (eher unwahrscheinlich, denn bald stehen Taufen ins Haus)
Ja, an diesem Ende kaue ich noch. Ist noch nicht optimal. Heißen sollte es, dass er nicht mehr wieder kommt und Du länger bleibt, weil er ja als erster abreist. Und dass er dann gar nicht mehr wieder kommt, in ihr Leben, in ihr Fühlen, als Hoffnung. Das ist noch nicht gut, ich weiß.
Danke für dein genaues Hinschauenund deine Mühe.
Viele Grüße
Klara
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