Wunschbaumgedanken

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Cornelia

Beitragvon Cornelia » 21.03.2006, 09:42

Unbefruchtet fallen
dunkelrote Blüten
von dem Baum der Wünsche
die im Frost vergangen

derb wie Teufelszwirne
säumen offne Fragen
fortan unsren Weg
Zuletzt geändert von Cornelia am 21.03.2006, 18:08, insgesamt 2-mal geändert.

Elli

Beitragvon Elli » 21.03.2006, 15:50

Hallo Cornelia,

da ich Bäume liebe, war das natürlich ein Gedicht für mich :grin: Es sind wohl aber eher Gedanken am Baum als Gedanken eines Baumes gemeint...

Ich habe das Gedicht ein paarmal lesen müssen, bis ich mir ein Bild davon machen konnte.

Schwermut ist in mir aufgestiegen. Unbefruchtete Blüten des Wunschbaumes fallen ab, vergangen im Frost (im Frost des Lebens?) - ja, ich denke da an die unerfüllten Wünsche im Leben...
Meinst du mit dem Gartenpfad den Pfad des Lebens? So verstehe ich das Gedicht.

Das Gedicht hat mich angesprochen und mich zum Nachdenken gebracht. Ich weiß auch beim besten Willen nicht, was man da besser machen könnte ;-) Lediglich der Titel sagt mir nicht so zu.

Übrigens ist heute ein guter Tag, um über Gedichte nachzudenken, denn heute ist der UNESCO-Welttag der Poesie. Das habe ich heute zufällig im Radio erfahren.

Viele Grüße,
Elli

pandora

Beitragvon pandora » 21.03.2006, 16:46

hallo cornelia,

den zweiten teil deines gedichtes finde ich richtig gut. "teufelszwirn!" was für ein wort. (statt ZÄH würde ich vielleicht das wort "derb" wählen und kann man vielleicht bei "Gartenpfad" "Garten" weglassen? dann bekommt das ganze eine allgemeinere bedeutung.)


strophe eins: hm.
Cornelia hat geschrieben:Unbefruchtet fallen
dunkelrote Blüten
von dem Baum der Wünsche ---> vom Baum der Wünsche ????
die im Frost vergangen----> diese zeile hängt für mich ein bisschen haltlos in der gegend rum. worauf bezieht sie sich?


lg

p.

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 21.03.2006, 18:07

Hallo Elli und Pandora,
danke für Eure Gedanken zu meinem Gedicht.

Ich hab es etwa abgeändert.
Zur Erklärung:
Der Wunschbaum ist ein feststehender Begriff, den ich benutzen wollte.
Mit den Blüten sind die Wünsche im Leben gemeint, die im Frost vergangen sind.
In ersten Absatz habe ich bewusst zeilenübergreifend einen Gedanken verfolgt...sollte auch in einem Atemzug gelesen werden.
Auch im zweiten Abschnitt ist der Gedanke zeilenübergreifend formuliert.
Mit dieser Technik experimentiere ich gerade.
Ich ändere den Titel in "Wunschbaumgedanken"

woitek

Beitragvon woitek » 21.03.2006, 19:00

Hallo Cornelia,

ein hübsches Bild hast du hier gezeichnet.
dunkelrote Blüten

Leider mag ich persönlich(G.Benn folgend) Farben in Gedichten nicht so gerne.

Trotzdem habe ich die Bedeutungsebene der Farbe Rot bei Wikipedia nachgeschlagen.

"Rot wird einerseits mit Leidenschaft und Liebe in Zusammenhang gebracht, andererseits aber auch mit Aggression (beispielsweise "rot sehen" oder das rote Tuch beim Stierkampf). Beides dürfte mit der roten Farbe von Blut zusammenhängen. Der Zusammenhang von Rot und Aggression führte in der Antike dazu, dass der rote Planet mit dem Kriegsgott Mars assoziiert wurde."

Vielleicht öffnet dies weitere Bedeutungserschließungsoptionen(was für ein Wort)

Gern gelesen
LG Woitek

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 22.03.2006, 15:23

Hallo Woitek,
ja, da hast Du durchaus recht mit der Farbe rot.
Meistens vergehen im wahren Leben sowohl die Liebe als auch die Aggression im Frost

Mit lieben Grüßen
Cornelia


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