Altjahrsabend

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2007, 00:34

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2007, 11:47

Liebe Gerda,

ich finde das Bild zum Einstieg sehr sehr schön. Ich glaube, das Wort "beiläufig" kannst Du weglassen, wer das Gefühl kennt, wie Katzen um die Beine streichen, der weiß, was Du meinst. Ich kann das auch gut auf das alte Jahr beziehen, ein schönes Bild!

Im zweiten Teil fühle ich mich durch zwei Sätze ein wenig abgelenkt von dem, was in mir geweckt wird an Assoziationen. Und zwar durch "obwohl so viel geschah" und "doch reicher an Erfahrung". Sie sind auf einer anderen Ebene für mich, reflektierender, weniger offen als das andere. Ich weiß, dass der Sinn sich verändert, wenn Du sie streichst. Trotzdem ist für mich die Frage, ob Du sie weglassen oder ändern könntest.

Gern gelesen, das Altjahresabendgefühl war gleich das (trotz neuem Jahr)

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2007, 12:07

Liebe leonie,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Diese kleine Gedicht entstand bereits 2005. Ich glaube nicht, dass ich daran etwas ändern werde, weil es nicht den Anspruch hat, den ich (sonst) an Gedichte stelle.
Ich fand es zufällig wieder, eigentlich war es aus meinem Blickfeld verschwunden.
Du hast genau die Schwächen aufgezeigt, die es hat. wenn ich allerdings mit den Streichungen begänne, dann ging die Sprachmelodie verloren und es müsste völlig umgeschrieben werden.
Es beinhaltet die ambivalente Gefühlsmischung - insofern ist es ein "Betroffenheitsgedicht" am Abend des alten Jahres 2005, vielleicht ist es nur zu diesem Zeitpunkt stimmig gewesen.
Möglicherweise ist es auch noch nicht alt genug, um wieder bearbeitet zu werden, manchmal brauche ich zwei jahre dazu. ;-)
Gepostet habe ich es hier, weil es zum Thema passt und ich ganz gern als Mod. in diesem Faden zum Einstieg dabei sein wollte. (Ist ein bisschen doof, finde ich, wenn ich mich in Schweigen hülle bei diesem Faden).

Nochmals danke für deine Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 03.01.2007, 12:14, insgesamt 3-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.01.2007, 12:09

Liebe Gerda,

das gefällt mir! Schön, wie du den Jahreswechsel mit der Katze verbindest. Besonders gefällt mir:

"Das dicke Fell
fehlt immer noch"

da man es zweideutig lesen kann. Einerseits das dicke Fell eben, andererseits assoziiert man auch den immer noch fehlenden Schnee.

Das Wort "beiläufig" halte ich nicht für redundant, da auch dieses zweifach gelesen werden kann.

Nur die beiden letzten Sätze:

"und wieder
lässt das Neue hoffen..."

könnte man origineller gestalten, da ziemlich abgedroschen. Vielleicht fällt dir dazu eine gute Wortschöpfung ein,-)
Saludos
Magic

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leonie
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Beitragvon leonie » 03.01.2007, 12:11

Liebe Gerda,

ich fände es auf jeden Fall schäde, wenn es in den Tiefen des Archivs versänke! Aber ich kenne das, dass manches Zeit braucht, bis es so ist, wie es sein soll.

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2007, 12:18

Danke, liebe leonie, wir werden sehen.

Liebe Magic, auch du liegst völlig richtig mit deiner Feststellung, dass der letzt Satz abgedroschen ist ist.
Aber dieser resignative Satz ist wichtig im Zusammenhang der mich damals beschleichenden Stimmung. (siehe auch meine Antwort an leonie, die das Gedicht insgesamt betrifft)
Vielen Dank für deine Stellungnahme.
Warten wirs mal ab, ob und was der Text mit mir noch anstellen wird.

Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 03.01.2007, 12:28

Hallo,
die beschriebenen Einwände teile ich. Deine Ablehnung, es zu bearbeiten, teile ich nicht, Gerda ;-) Warum sollte es ein Maßstab sein, ob ein Gedicht 2005, 2003, vorgestern oder grade eben verfasst wurde?

Ich weiß, es wird wieder nicht dasselbe, aber ich machs trotzdem, kann es nicht lassen, für dich, fürs Neue Jahr, fürs neue Gedicht:

[Version gestrichen, weil von besprochener Autorin für nervig befunden]


Klara
Zuletzt geändert von Klara am 03.01.2007, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2007, 12:44

Hallo Klara,
danke .

Wie ist das bei dir, du änderst doch häufig auch nicht, trotz stimmiger Vorschläge, nicht wahr.
So hat jeder seine eigenArt. Allerdings habe ich es ja gar nicht völlig ausgeschlossen, nicht zu ändern, nur jetzt im Moment ganz sicher nicht.
Das besoffen kannst du allerdings vergessen... ich nehme es mal als einen Versuch auf jeden Fall ein anderes (von dir geprägtes) Gedicht draus zu machen. Schade, dass du deine Erkenntnis nicht anwendest.
Ehrlich, ich kann damit nicht viel anfangen, micht nervt diese Art der "Kritik", aber das weißt du ja.

Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 03.01.2007, 12:49

Hallo Gerda,

nein, dass dich das nervt, wusste ich nicht.
mir geht es eher um einen "kreativen prozess". worte zeugen worte. der spaß am basteln. bedeutungen schaffen. anders als mit "kritik" auf die sprünge helfen.

Nerven will ich dich auf keinen Fall! Deshalb streiche ich wohl lieber schleunigst meine Version und überlasse deine Gedichte künftig weniger nervigen Kritikern.

k.

Gast

Beitragvon Gast » 03.01.2007, 14:05

Hallo Klara,

da du deine Version des Gedicht nun schon gepostet hattest, wäre es mir allerdings wichtig, dass du sie auch stehen lässt, sonst versteht niemand mehr, was ich dazu geschrieben habe.

Zum Umschreiben von Gedichten:

Ich dachte ich hätte meine Meinung klar gäußert, anscheinend doch nicht..
Also ich finde es immer relativ leicht, ein Gedicht einfach mal umzuschreiben, (könnte ich auch reihenweise) statt sich in die Gedanken zu versetzen, die den Autor bewogen haben könnten, den Text genau so zu schreiben, wie er gespostet wurde und dem etwas abzugewinnen, und/oder aus dieser Überlegung heraus, begründet Zweifel anzumelden.
Es gibt viele Beispiel für diese konstruktiv geführte Kritik im Blauen Salon.
Das verstehe ich unter Kritik. Deshalb habe ich das Wort "Kritik" oben in Gänsfüßchen gesetzt.
Vielleicht ist dir jetzt klar, warum ich genervt war und das auch frei gesagt habe?

Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 03.01.2007, 14:22

Alles klar, Gerda.

da du deine Version des Gedicht nun schon gepostet hattest, wäre es mir allerdings wichtig, dass du sie auch stehen lässt, sonst versteht niemand mehr, was ich dazu geschrieben habe.

Zu spät, die ist gelöscht. Habe nichts aufbewahrt - warum auch, bin doch kein Dieb.

Also ich finde es immer relativ leicht, ein Gedicht einfach mal umzuschreiben, (könnte ich auch reihenweise) statt sich in die Gedanken zu versetzen, die den Autor bewogen haben könnten, den Text genau so zu schreiben, wie er gespostet wurde und dem etwas abzugewinnen, und/oder aus dieser Überlegung heraus, begründet Zweifel anzumelden.

Was wäre dagegen einzuwenden, wenn etwas "leicht" ist? Und warum gehst du davon aus, dass ich nicht versuche - neben meiner kleinen Marotte des Umschreibens - , mich in die Gedanken des Autors zu versetzen? Es sind doch keine Heiligtümer, die hier gepostet werden? Als solche behandle ich sie zumindest nicht - meine eigenen Texte am allerwenigsten.

Es gibt viele Beispiel für diese konstruktiv geführte Kritik im Blauen Salon.
Das verstehe ich unter Kritik. Deshalb habe ich das Wort "Kritik" oben in Gänsfüßchen gesetzt.

Du unterstellst hier, dass meine Art der Kritik keine konstruktive wäre. Legst darüber hinaus nahe, in deiner Antwort an Leonie, dass du als Moderatorin, in diesem thread etwas als erstes posten willst, von dem du zwar selbst nicht überzeugt bist,
Gepostet habe ich es hier, weil es zum Thema passt und ich ganz gern als Mod. in diesem Faden zum Einstieg dabei sein wollte. (Ist ein bisschen doof, finde ich, wenn ich mich in Schweigen hülle bei diesem Faden).
aber im Grunde offenbar auch keine Kritikarbeit an dem Text wünschst, denn du schreibst:
Du hast genau die Schwächen aufgezeigt, die es hat. wenn ich allerdings mit den Streichungen begänne, dann ging die Sprachmelodie verloren und es müsste völlig umgeschrieben werden.

Was wäre daran falsch? Lieber etwas stehen lassen, das dich nicth zufrieden stellt, zugunsten einer "Sprachmelodie", die ihren Sinn verliert, wenn der Text nicht hält, was sie verspricht?

Es beinhaltet die ambivalente Gefühlsmischung - insofern ist es ein "Betroffenheitsgedicht" am Abend des alten Jahres 2005, vielleicht ist es nur zu diesem Zeitpunkt stimmig gewesen.

Wenn ein Gedicht nur zu einem Zeitpunkt und für eine Person stimmig ist, ist es, glaube ich, kein allzu gelungenes. Wenn du keine Textarbeit willst, verstehe ich nicht, warum jemand es in einem Textforum lesen sollte.

Vielleicht ist dir jetzt klar, warum ich von deinem Genervtsein genervt bin und das auch frei sage?

lg
k

Gast

Beitragvon Gast » 04.01.2007, 01:32

Hallo Klara,

zur besseren Übersicht:
kursiv = Gerdas neue Antwort
Blau= Klaras Antworten auf Gerdas Stellungnahme vom letzten Mal
Diese dann Rot

Alles klar, Gerda.
Nachdem du „Alles klar, Gerda geschrieben hast, dachte ich prima… allerdings nur kurze Zeit.
da du deine Version des Gedicht nun schon gepostet hattest, wäre es mir allerdings wichtig, dass du sie auch stehen lässt, sonst versteht niemand mehr, was ich dazu geschrieben habe.
Zu spät, die ist gelöscht. Habe nichts aufbewahrt - warum auch, bin doch kein Dieb
Hat irgendjemand eine dahingehende Vermutung geäußert? Ich verstehe nicht. Wieso sollte jemand, der sich seine Textänderungsvorschläge abspeichert, ein Dieb sein?

Also ich finde es immer relativ leicht, ein Gedicht einfach mal umzuschreiben, (könnte ich auch reihenweise) statt sich in die Gedanken zu versetzen, die den Autor bewogen haben könnten, den Text genau so zu schreiben, wie er gespostet wurde und dem etwas abzugewinnen, und/oder aus dieser Überlegung heraus, begründet Zweifel anzumelden.
Was wäre dagegen einzuwenden, wenn etwas "leicht" ist? Und warum gehst du davon aus, dass ich nicht versuche - neben meiner kleinen Marotte des Umschreibens - , mich in die Gedanken des Autors zu versetzen? Es sind doch keine Heiligtümer, die hier gepostet werden? Als solche behandle ich sie zumindest nicht - meine eigenen Texte am allerwenigsten.
Ich habe nicht behauptet oder unterstellt, dass du es dir leicht machst, sondern, dass ich es leicht finde .
Über den Wert den ich meinen Texten beimesse möchte ich nicht diskutieren müssen. Du meinst generell festlegen zu müssen, Texte seien keine Heiligtümer. Ich denke, das sieht sicher jeder anders.


Du unterstellst hier, dass meine Art der Kritik keine konstruktive wäre.
Ja, in der Tat, deine Kritik war dies Mal nicht konstruktiv für mich, sowie für mich in Umschreibungen höchst selten hilfreich sind.
Legst darüber hinaus nahe, in deiner Antwort an Leonie, dass du als Moderatorin, in diesem thread etwas als erstes posten willst, von dem du zwar selbst nicht überzeugt bist,
Das habe ich geschrieben:Gepostet habe ich es hier, weil es zum Thema passt und ich ganz gern als Mod. in diesem Faden zum Einstieg dabei sein wollte. (Ist ein bisschen doof, finde ich, wenn ich mich in Schweigen hülle bei diesem Faden).
... und das hat einen völlig anderen Sinn, als du ihn hineingeschrieben hast. Von „Als Erste posten“ ist nicht die Rede, und mein Satz in Klammern dürfte klar stellen was ich gemeint habe.
Mir kommt es merkwürdig vor, es ist auch nicht das erste Mal, dass du dich dahingehend äußerst, dass ich denken muss, du würdest meinen, ich nähme mir als Mod. bes. Rechte heraus. (brrrr was für ein Deutsch)
Das macht mich wieder einmal traurig und fassungslos zugleich.
Schau doch mal bitte darauf, was ich hier freiwillig mache, ohne einen Sonderstatus innehaben zu wollen.

Es beinhaltet die ambivalente Gefühlsmischung - insofern ist es ein "Betroffenheitsgedicht" am Abend des alten Jahres 2005, vielleicht ist es nur zu diesem Zeitpunkt stimmig gewesen.
Wenn ein Gedicht nur zu einem Zeitpunkt und für eine Person stimmig ist, ist es, glaube ich, kein allzu gelungenes. Wenn du keine Textarbeit willst, verstehe ich nicht, warum jemand es in einem Textforum lesen sollte.
Die Frage das Gedicht lieber nicht zu posten hat sich mir nicht gestellt, da es mir trotz der Mängel etwas bedeutet und abgesehen von einigen Leuten die es hier im Salon gelesen haben, es bereits Leute vorher gelesen haben, denen es ebenfalls etwas bedeutet.

Bitte schreibe in Zukunft keinen meiner mehr Texte um.
Ich bitte dich, dies als meine EigenArt zu akzeptieren. Du willst ja deine "Marotte" für dich behalten, und da sich diese beiden nun gar nicht vertragen, sollten wir vermeiden, dass es darüber zu Streitigkeiten kommt. Jedenfalls würde ich es mir wünschen, dass diese Missverständnisse aufhören, es kann doch nicht so schwer sein, einander mit Achtung und ohne Vorbehalte zu begegnen, und dabei vielleicht ein paar Dinge, die einem oder der anderen als "sonderlich" erscheinen zu tolerieren, ohne, dass jedesmal eine Grundsatzdiskussion erfolgen muss.


Liebe Grüße
Gerda
PS
Ich habe mir lange Zeit gelassen mit dieser Antwort, weil ich nicht wusste, ob sie auf Gehör treffen würde.
Daran, dass ich nun geschrieben habe, siehst du dass ich voller Hoffnung bin, dass mein Worte etwas bewirken können und zu einem entspannteren Miteiander beitragen werden.
Zuletzt geändert von Gast am 04.01.2007, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
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Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 04.01.2007, 09:47

Liebe Gerda,

ich werde in Zukunft keinen deiner Texte mehr umschreiben.
Versprochen.

Gruß
Klara

Nifl
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Registriert: 28.07.2006
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Beitragvon Nifl » 04.01.2007, 10:43

Kann mich meinen Vorkommentatoren anschließen.

Das Einstiegsbild gefällt mir auch sehr gut. Dann stößt mir aber gleich die Verwandtschaft „streicht -schleicht“ auf. Würde „schleicht es sich davon.“ streichen (ist auch inhaltlich redundant)

Das dicke Fell
fehlt immer noch,
obwohl so viel geschah.

Magic sieht fehlenden Schnee? Das fand ich witzig. Ich leite das eher aus dem gängigen Spruch “Ich muss mir ein dickes Fell zulegen“ ab. Und diesen sich aufdrängenden Bezug finde ich auch nicht so gelungen(unoriginell).

Die gleichen Fragen offen,
doch reicher an Erfahrung

genauso hier.

Dann stört mich der „Zufallsreim“ „offen-hoffen“

Hoffnung direkt benennen ist ebenfalls nicht so elegant. Besonders bei Gedichten gilt: Show, don't tell!

Ich würde hier aufbauen (sehr stark)
Katzengleich
streicht mir das alte Jahr
beiläufig um die Beine.
Unwiderruflich

und den Rest vergessen.

Liebe Grüße
Nifl



Ich finde die Doppelbedeutung von „Umschreibungen“ in diesem Thread sehr interessant. Ich habe früher auch oft die Texte umgeschrieben ... dadurch entsteht dann (auch) automatisch ein „Umschreiben“ des Verständnisses. Überdies beschäftigt man sich dann als Kommentator sehr intensiv mit dem Text.
Die Gefahr, dass derartiges Kommentieren überheblich wirkt, ist allerdings recht groß. Das „Achtungsargument“ verstehe ich auch nicht so recht in einem Forum.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)


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