Bitte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 25.02.2006, 23:08

Bitte
Für J.

Berühre mein Herz
mit Blauworten -

Wiege mein Herz
mit Baumgeflüster -

Fessle mein Herz
mit Perlenschnüren -

Brich es nicht -
aus Unachtsamkeit.
Zuletzt geändert von scarlett am 28.09.2006, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 10:36

Oh.... das zergeht gewissermaßen auf der Zunge...
Hier ist zwar 3 x von Herz die Rede, aber wodurch sollte das Wort auch ersetzt werden... und die Umschreibungen auf dasselbige, gut aufzupassen, wunderbar...
Aber ich wäre nicht Gerda, wenn nich immer ein wenig zu "meckern" hätte ;-)
Ein Schreibebfheler: Fessle
und beim Baumgeflüster würde ich persönlich "im Baum..." bevorzugen.

Aber das sind Kleinigkeiten.
Ein sehr inniges bildreiches, sehr anrührendes Liebesgedicht.
Sonntagsgrüße
Gerda

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 26.02.2006, 10:56

Es klingt sehr schön, wenn ich es laut vorlese.

Allerdings muss ich Gerda recht geben. Im Baumgeflüster hört sich besser an. Was sind Blauworte?

Herzlich willkommen

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 11:04

"Blauworte" kann jeder für sich anders verstehen...
denke ich... Blau... Farbe der Sehnsucht.... der Teue....der Hoffnung...
Vielleicht aber auch von bläuen... etwas vormachen...
Da hat die Fantasie herrlichen Spielraum, finde ich

Gerdankengrüße

scarlett

Beitragvon scarlett » 26.02.2006, 13:17

Hallo Gerda, Jürgen

danke euch herzlich für die freundliche Aufnahme - mein Herz fühlt sich ganz "blau" :smile:

Die Wiederholung des Wortes "Herz" ist natürlich Absicht gewesen und sollte kontrastieren mit den sich in ihrer Bedeutung steigernden Verben: vom Berühren über das Wiegen zum Fesseln und schließlich Brechen.
Ähnliches wollte ich auch durch die Beibehaltung der Präposition erreichen, wobei ich euch Recht geben muß, "IM Baumgeflüster" klingt wohl besser, werde nochmal darüber nachdenken... ich kann den Unterschied eher "erspüren" denn beschreiben.

Ich denke, "Blauworte" läßt sich semantisch vielfältig auffüllen, für mich stehen sie für Vertrauen und Hoffnung, wobei das Verletzen im Sinne von "etwas vormachen", wie Gerda schrieb, da auch schon anklingt...

Tja und mit der neuen Rechtschreibung.... steh ich immer noch auf Kriegsfuß :???:

Liebe Grüße euch beiden
scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 15:33

... wer nicht... liebe scarlett, aber fesseln schrieb sich schon immer mit Doppel "S". (Zwischen zwei Vokalen...) :???:
Macht aber nix.
Würde gern mehr von dir lesen.
Schönen Sonntag
G. G.

scarlett

Beitragvon scarlett » 26.02.2006, 16:01

Hmmm... na ja, das is mir schon klar, aber - man schreibt ß an Stelle von ss, wenn ein tonloses -e entfällt (vergessene oder vergeßne, z.B.)
Diese Regel war mir zwar nimmer präsent, habe nochmal nachschauen müssen :smile:
Aber ob das jetzt noch gilt??? - keine Ahnung und es ist ja eigentlich auch irrelevant. Danke dir trotzdem, Gerda, für den Hinweis.

Es freut mich, daß du noch weitere Texte von mir lesen möchtest- ich denke, das läßt sich machen... :smile:

Liebe Sonntagsgrüße,
scarlett

cali

Beitragvon cali » 28.09.2006, 01:40

scarlett,

schönes Gedicht, das auch ohne die letzten zwei Worte vollständig ist... für mich. ;-)


beste Grüße

selina

Beitragvon selina » 28.09.2006, 06:17

Liebe scarlett,

sehr schöne Worte und Bilder. Die letzte Zeile würde ich weglassen - sorry, nur rein aus dem Gefühl heraus - da "Brich es nicht" alles sagt...

lg selina

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.09.2006, 21:07

Liebe Charlotta und Selina,

danke euch beiden für die Kommentare zu diesem Gedicht- ich glaube, es war das erste, das ich hier eingestellt habe.
Interessante Variante ohne die letzte Verszeile - ich laß mir das mal durch den Kopf gehen.

Liebe Grüße und danke auch fürs "Ausgraben" :smile:,

scarlett

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 28.09.2006, 21:40

Liebe Scarlett,

ein schönes Gedicht. Aber bitte ändere doch das Wort "feßle" in "fessle" um. Das wäre dann einfach richtig. War auch schon zu meines Großvaters Zeiten nicht anders.

Tagaus, tagein quäle ich Kinder damit, dass sie sich ein wenig der Normschrift annähern mögen. Jeder Erwachsene der sagt, dass sei eh' egal, macht es mir ein bisschen schwerer.

Leider gibt es keine politische Bewegung von Rechtschreibungsfeinden, die dafür sorgt, dass die "Eh'-Egal-Haltung" in die Lehrpläne übernommen wird.

Grüße

Paul Ost

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.09.2006, 21:46

Schon geschehen, Paul! :confused:

Danke für die Rückmeldung!

Grüße,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 30.09.2006, 17:20

Liebe Scarlett,

oh ja, das ja ein altes Gedicht, das zu recht ausgegraben wurde. Ich finde es sehr schön, gerade die "Blauworte", kann mich aber Selina anschließen. das Herzen brechen oder drohen zu brechen ist sehr gängig - das würde ich weglasse oder vielleicht durch ein kräftigeres Bild (das mir nicht einfallen mag ;-) ) ersetzen.

Liebe Grüße
max

steyk

Beitragvon steyk » 02.10.2006, 13:52

Liebe scarlett,

schließe mich hier Max an, der meint, daß das Gedicht zu recht ausgegraben wurde.
Wunderbare Worte, wobei ich auch der Meinung bin, daß der Text schlicht
mit "Brich es nicht" enden sollte.

Liebe Grüße
Stefan


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