Zum Beispiel
Hallo NJK!
Ein sehr interessanter Text, bei dem ich nach dem ersten Lesen gleich das Gefühl hatte: Ja, so kann man das sehen!
Besonders gefällt mir der Dreh- und Angelpunkt "Dies alles fügt sich", gerade durch die schöne Doppelbedeutung von "sich fügen" (naja, es sind nur Nuancen: einmal "gehorchen" und einmal "sich einfügen", einen Platz finden) - und damit rückwirkend auch auf das "fliehen", das ja den Gegensatz bildet (hier widerspreche ich übrigens und sage für mich: Fliehen ist auch ein sich-Fügen, aber das nur nebenbei). Weiterhin gefällt mir die Offenheit der zweiten Strophe, obwohl ich "die Uhr" hier schon wieder fast als Klischee sehe (fast!)... jedenfalls denke ich da sofort an arbeitsame Eiligkeit, Hektik, Work-aholic etc. was hier ja nicht unbedingt sein muss (vielleicht aber doch). Das ist natürlich deine Sache, ich persönlich finde ja den Aspekt "Zeit/Endlichkeit" hier schöner, aber der tritt durch die genannten Assoziationen in den Hintergrund (liegt aber auch an mir), so dass ich ihn für mich erst hervorholen muss.
Ach ja... der Gegensatz ist ja sogar ganz konkret über das "Ahornblatt gestern" (<-> "heute ich"), das sich "mitreißen ließ" (<-> "fliehe davon")... richtig gut.
Erst wollte ich noch das Erdbeben anzweifeln, weil es ja auf den ersten Blick nicht den Eindruck macht, als würde es "sich fügen" - aber ich denke jetzt doch, die Beispiele sind genau richtig gewählt (du brauchst das Erdbeben, damit das "alles" genug Dimension hat).
Frage: hast du für den Titel einfach nur die erste Zeile geschrieben, weil du einen Titel hinschreiben musst, oder hat das noch eine Aussage (falls ja, läge ich wohl mit allem oben gesagten ganz falsch, ich hoffe also der Titel ist Verlegenheit)?
(auch wenn es hier wieder nur Sätze sind, ist das jetzt doch ein Gedicht für mich
)
Hmm, da ich jetzt auch nichts zu mäkeln finde schicke ich das mal so ab,
mit lieben Grüßen,
lichelzauch
Ein sehr interessanter Text, bei dem ich nach dem ersten Lesen gleich das Gefühl hatte: Ja, so kann man das sehen!
Besonders gefällt mir der Dreh- und Angelpunkt "Dies alles fügt sich", gerade durch die schöne Doppelbedeutung von "sich fügen" (naja, es sind nur Nuancen: einmal "gehorchen" und einmal "sich einfügen", einen Platz finden) - und damit rückwirkend auch auf das "fliehen", das ja den Gegensatz bildet (hier widerspreche ich übrigens und sage für mich: Fliehen ist auch ein sich-Fügen, aber das nur nebenbei). Weiterhin gefällt mir die Offenheit der zweiten Strophe, obwohl ich "die Uhr" hier schon wieder fast als Klischee sehe (fast!)... jedenfalls denke ich da sofort an arbeitsame Eiligkeit, Hektik, Work-aholic etc. was hier ja nicht unbedingt sein muss (vielleicht aber doch). Das ist natürlich deine Sache, ich persönlich finde ja den Aspekt "Zeit/Endlichkeit" hier schöner, aber der tritt durch die genannten Assoziationen in den Hintergrund (liegt aber auch an mir), so dass ich ihn für mich erst hervorholen muss.
Ach ja... der Gegensatz ist ja sogar ganz konkret über das "Ahornblatt gestern" (<-> "heute ich"), das sich "mitreißen ließ" (<-> "fliehe davon")... richtig gut.
Erst wollte ich noch das Erdbeben anzweifeln, weil es ja auf den ersten Blick nicht den Eindruck macht, als würde es "sich fügen" - aber ich denke jetzt doch, die Beispiele sind genau richtig gewählt (du brauchst das Erdbeben, damit das "alles" genug Dimension hat).
Frage: hast du für den Titel einfach nur die erste Zeile geschrieben, weil du einen Titel hinschreiben musst, oder hat das noch eine Aussage (falls ja, läge ich wohl mit allem oben gesagten ganz falsch, ich hoffe also der Titel ist Verlegenheit)?
(auch wenn es hier wieder nur Sätze sind, ist das jetzt doch ein Gedicht für mich

Hmm, da ich jetzt auch nichts zu mäkeln finde schicke ich das mal so ab,
mit lieben Grüßen,
lichelzauch
hallo lizel!
schön, dass du es so siehst, wie du es siehst! mir gefällt es, wie du über den text denkst. weniger, weil es lobend rüberkommt, sondern weil du genau triffst, was ich sagen wollte.
der titel: ja. ich kann dich beruhigen. er ist verlegenheit
das gedicht war fertig. der titel fehlte aber noch. wie so oft. und wie so oft fiel mir nix gutes ein. ich überlegte: "was kann ich denn zum beispiel nehmen. und schon war "zum beispiel" der titel.
hab mich über deine anmerkungen gefreut. unabhängig davon, dass sie für mich positiv ausfielen!
lieben gruß: Niko
schön, dass du es so siehst, wie du es siehst! mir gefällt es, wie du über den text denkst. weniger, weil es lobend rüberkommt, sondern weil du genau triffst, was ich sagen wollte.
der titel: ja. ich kann dich beruhigen. er ist verlegenheit

das gedicht war fertig. der titel fehlte aber noch. wie so oft. und wie so oft fiel mir nix gutes ein. ich überlegte: "was kann ich denn zum beispiel nehmen. und schon war "zum beispiel" der titel.
hab mich über deine anmerkungen gefreut. unabhängig davon, dass sie für mich positiv ausfielen!
lieben gruß: Niko
Lieber niko,
bei deinen texten schwanke ich hin und her, einige sind unheimlich nah an mir dran (andrea s.), einige bleiben hinter diesen zurück.
Dies hier ist so ein Mittelding. Es reißt mich mit, berührt mich durch die Bilder und ihre Aussage und was lichel sagt, kann ich nur unterstützen. Will sagen: Ich glaube mich nah am Empfinden des Textes und er erzählt mir etwas und bringt mich zum Zuhören.
Sprachlich bin ich mir in diesem Fall aber nicht ganz einig. Mir scheint, es ist von der Art zu formulieren, noch nicht bearbeitet genug, gezielt genug gesetzt. Wenn ich den text lese, denke ich: Ja, da will jemand etwas sehr erwähnenswertes sagen, er hat auch schon die Bilder dafür, es sind genau die richtigen, aber die Bilder sind noch nicht voll in der Sprache zur Blüte gebracht. Diese Kritik gilt aber nur für die erste Strophe, die mir noch nicht strukturiert genug, herausgearbeitet genug erscheint...
Vielleicht habe ich aber nur eine andere Art der Sprache solche Stimmungen zu transportieren, für mich aber lesen sich an manchen Stellen die satzkonstruktionen noch icht flüssig/toneinhetlich genug. Geht das nur mir so? (Bitte widersprechen falls ja!)
Und dann noch was Kleines: Gibt es einen Grund, warum du den Doppelpunkt nach Fensterscheiben setzt? Denn das zum Beispiel bezieht sich doch letzlich auf alle folgenden Beispiele (die aber, das hat lichel schön am Erdbeben herausgearbeit nicht in zufälliger Reinfolge stehen). Willst du durch den Doppelpunkt die Fensterscheibe als eine Art Auftakt/stimmungseinleitung kennzeichnen? Ansonsten wäre ich vielleicht dafür, den Doppelpunkt nach ZUm Beipsiel zu setzen oder gar nach Erschütterungen, um die Fensterscheibe komplett zu integrieren.
Liebe grüße,
Lisa
bei deinen texten schwanke ich hin und her, einige sind unheimlich nah an mir dran (andrea s.), einige bleiben hinter diesen zurück.
Dies hier ist so ein Mittelding. Es reißt mich mit, berührt mich durch die Bilder und ihre Aussage und was lichel sagt, kann ich nur unterstützen. Will sagen: Ich glaube mich nah am Empfinden des Textes und er erzählt mir etwas und bringt mich zum Zuhören.
Sprachlich bin ich mir in diesem Fall aber nicht ganz einig. Mir scheint, es ist von der Art zu formulieren, noch nicht bearbeitet genug, gezielt genug gesetzt. Wenn ich den text lese, denke ich: Ja, da will jemand etwas sehr erwähnenswertes sagen, er hat auch schon die Bilder dafür, es sind genau die richtigen, aber die Bilder sind noch nicht voll in der Sprache zur Blüte gebracht. Diese Kritik gilt aber nur für die erste Strophe, die mir noch nicht strukturiert genug, herausgearbeitet genug erscheint...
Vielleicht habe ich aber nur eine andere Art der Sprache solche Stimmungen zu transportieren, für mich aber lesen sich an manchen Stellen die satzkonstruktionen noch icht flüssig/toneinhetlich genug. Geht das nur mir so? (Bitte widersprechen falls ja!)
Und dann noch was Kleines: Gibt es einen Grund, warum du den Doppelpunkt nach Fensterscheiben setzt? Denn das zum Beispiel bezieht sich doch letzlich auf alle folgenden Beispiele (die aber, das hat lichel schön am Erdbeben herausgearbeit nicht in zufälliger Reinfolge stehen). Willst du durch den Doppelpunkt die Fensterscheibe als eine Art Auftakt/stimmungseinleitung kennzeichnen? Ansonsten wäre ich vielleicht dafür, den Doppelpunkt nach ZUm Beipsiel zu setzen oder gar nach Erschütterungen, um die Fensterscheibe komplett zu integrieren.
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Dieser Text, lieber Niko, will etwas ganz Großes sagen an kleinen Dingen festgemacht, wenn ich richtig interpretiere.
Das Thema - allumfassend - alles fügt sich - allumspannend
ist in einem, nicht nur wie geschehen, mit konkreten Bildern arbeitetenden Text eigentlich gut aufgeoben, wenn du dann nicht generallisieren würdest.
Ich denke man hat es zu oft gehört:
Es wird sich alles fügen, alles wird gut, Gott würfelt nicht, die Natur verliert nichts usw...
Ich glaube, dass dies' nicht das ist, was du eigentlich sagen willst auch wenn es bei mir so ankommt.
Vielmehr glaube ich, dass eine gut ausgearbeitete Aussage, vielleicht zuvor durch wenig mehr Bilder ergänzt, in der du deinen Beobachtungen einen ganz persönlichen, konkreten Sinn gibst, sich zu etwas Besonderem zusammenfügen lassen, ohne es so auszusprechen.
Es ist mir zu banal wenn du folgendes schreibst
... ein bisschen wie Herrgott spielen: Vor ihm sind tausend Jahre wie ein Tag, und wir sind alle peanuts
das war jetzt die ironische Variante.
Die ernsthafte sagt mir, dass ich nicht Ahornblatt in einem Atemzug mit Erdbeben nennen kann, ja, ich gehe sogar soweit, Welle nicht mehr seit der Jahrtausendwelle...
jedenfalls nicht in dieser unreflektierten Form.
Wieviel Leid fügt sich, könnte man auch sarkastisch sagen - wer weiß wozu das alles gut ist ...jammert es andern Orts.
...und bitte, lieber Niko nicht als Angriff deiner Person verstehen.
Liebe Grüße
Gerda
(Das war jetzt eine von den harten Kritiken)
Das Thema - allumfassend - alles fügt sich - allumspannend
ist in einem, nicht nur wie geschehen, mit konkreten Bildern arbeitetenden Text eigentlich gut aufgeoben, wenn du dann nicht generallisieren würdest.
Ich denke man hat es zu oft gehört:
Es wird sich alles fügen, alles wird gut, Gott würfelt nicht, die Natur verliert nichts usw...
Ich glaube, dass dies' nicht das ist, was du eigentlich sagen willst auch wenn es bei mir so ankommt.
Vielmehr glaube ich, dass eine gut ausgearbeitete Aussage, vielleicht zuvor durch wenig mehr Bilder ergänzt, in der du deinen Beobachtungen einen ganz persönlichen, konkreten Sinn gibst, sich zu etwas Besonderem zusammenfügen lassen, ohne es so auszusprechen.
Es ist mir zu banal wenn du folgendes schreibst
NJKahlen hat geschrieben:Zum Beispiel
Fensterscheiben:
Sie vibrieren bei Erschütterung.
Das Ahornblatt gestern,
es ließ sich mitreißen.
Auch eine Welle
ist nachgiebig
und ein Erdbeben.
Dies alles fügt sich.
Heute blicke ich
gegen die Uhr
und fliehe
davon.
... ein bisschen wie Herrgott spielen: Vor ihm sind tausend Jahre wie ein Tag, und wir sind alle peanuts
.gif)
Die ernsthafte sagt mir, dass ich nicht Ahornblatt in einem Atemzug mit Erdbeben nennen kann, ja, ich gehe sogar soweit, Welle nicht mehr seit der Jahrtausendwelle...
jedenfalls nicht in dieser unreflektierten Form.
Wieviel Leid fügt sich, könnte man auch sarkastisch sagen - wer weiß wozu das alles gut ist ...jammert es andern Orts.
...und bitte, lieber Niko nicht als Angriff deiner Person verstehen.
Liebe Grüße
Gerda
(Das war jetzt eine von den harten Kritiken)

Liebe gerda,
also diese Kritik an dem text teile ich nicht:
Ich habe das eher als "Naturbeobachtungen" gelesen - in denen sich das gleiche im Großen und Kleinen ausdrückt, aber für das Individuum, nicht mit politischer als irdischer Komponente wie Tsunami oder dergleichen. Eher als Bewegungsbeispiele von Dingen, die in Erschütterungen der Zeit sich bewegen/bewegt werden...und der Anstieg zu Größerem ist für mich einfach eine Klimax, um die Heftigkeit auszusprechen, die sich auch schon in der fensterscheibe verbirgt.
Das "Dies alles fügt sich" fühlt sich dabei natürlich ambivalent an - aber das soll es auch, denke ich - es ist quasi der hoffnungsvolle Blkick aus der Hoffnugnslosigkeit, der ist natürlich bis zu einem gewissen Grad absurd und wirkt unnatürlich, aber das finde ich spannend. (ich lese das zumindest so).
Liebe grüße,
Lisa
also diese Kritik an dem text teile ich nicht:
Die ernsthafte sagt mir, dass ich nicht Ahornblatt in einem Atemzug mit Erdbeben nennen kann, ja, ich gehe sogar soweit, Welle nicht mehr seit der Jahrtausendwelle...
jedenfalls nicht in dieser unreflektierten Form.
Ich habe das eher als "Naturbeobachtungen" gelesen - in denen sich das gleiche im Großen und Kleinen ausdrückt, aber für das Individuum, nicht mit politischer als irdischer Komponente wie Tsunami oder dergleichen. Eher als Bewegungsbeispiele von Dingen, die in Erschütterungen der Zeit sich bewegen/bewegt werden...und der Anstieg zu Größerem ist für mich einfach eine Klimax, um die Heftigkeit auszusprechen, die sich auch schon in der fensterscheibe verbirgt.
Das "Dies alles fügt sich" fühlt sich dabei natürlich ambivalent an - aber das soll es auch, denke ich - es ist quasi der hoffnungsvolle Blkick aus der Hoffnugnslosigkeit, der ist natürlich bis zu einem gewissen Grad absurd und wirkt unnatürlich, aber das finde ich spannend. (ich lese das zumindest so).
Liebe grüße,
Lisa
Zuletzt geändert von Lisa am 11.09.2006, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Oh, liebe Lisa, das ist gut so,
wir können ja ruhig verschiedener Meinung sein - endlich Mal.
(Ich denke, dass meine Sicht auf das Gedicht durch krichliche Erziehung die fehl schlug, geprägt ist.
Dieses "Fügt sich" ist mir zu belastet).
Ich bin jetzt doppelt gespannt, was Niko sagt...
Liebe Grüße
Gerda
wir können ja ruhig verschiedener Meinung sein - endlich Mal.

(Ich denke, dass meine Sicht auf das Gedicht durch krichliche Erziehung die fehl schlug, geprägt ist.
Dieses "Fügt sich" ist mir zu belastet).
Ich bin jetzt doppelt gespannt, was Niko sagt...
Liebe Grüße
Gerda
erst einmal auf gerdas kritik bezogen. das andere muss ich erstmal lesen. lisa,........du bist dann auch berücksichtigt....sorry. aber bei soviel antworten auf einmal.....
harte kritiken, liebe gerda sind dann ok, wenn sie am text bleiben. und das tut deine ja. aber - bei allen pauschalisierungsvorwürfen: auch von dir wird mir zuviel in einen pott geworfen und verrührt.
aber nun im einzelnen:
das mag bei dir so ankommen, war aber von mir anders gedacht. ich wollte aus dem alltäglichen eine für das lyrich logische schlussfolgerung ziehen. man beachte bitte: ich well lyi erklären. nicht "die welt". dazu bin ich zuwenig konfuzius.
gerade bereits erklärt: nicht allumfassend. aber vielleicht schon so (so arbeite ich meistens) dass sich bezüge auch anderweitig herstellen lassen. habe ich damit den vorwurf des generalisierens ein wenig entkräftet?
ja, gerda. ich weiß doch. und du hast auch recht. aber es kommt immer auf den kontext an. wenn ich schreibe: dies alles fügt sich, dann bezieht sich das auf fenster, welle erdbeben. dies alles fügt sich heißt nicht: alles fügt sich, alles ist im fluss etc.....
mal abgesehen, dass banal und herrgott spielen zwei "superlative" sind, die sich einander eigentlich ausschließen, muss ich sagen, gerda, dass es einfach darauf ankommt, was man in dem text liest. also: zwischen den zeilen. deine beiden ironischen varianten lassen mich vermuten, dass du nicht wirklich dahintersteigen magst. oder anders gesagt: du dich dem text verweigerst. das ist legitim. ich finde auch so manches mist und/oder finde keinen zugang. und: eine welle ist eine welle ist eine welle.......-man muss nicht gleich in jedem wässerchen einen tsunami interpretieren..gif)
die unreflektierte form ist deine ganz individuelle sichtweise. dazu habe ich gerade schon geschrieben.
deine schlussfolgerung zu guter letzt als synthese des ganzen ist schlicht falsch.
sieh es mal so: fenster, ahorn, welle erdbeben. eine permanente steigerung. aber es gipfelt nicht im erdbeben. sondern darin, dass das lyrich für sich in der uhr (also zeit) eine steigerung des ganzen erfährt.
lieben gruß niko, der jetzt erstmal die anderen beiträge liest.
harte kritiken, liebe gerda sind dann ok, wenn sie am text bleiben. und das tut deine ja. aber - bei allen pauschalisierungsvorwürfen: auch von dir wird mir zuviel in einen pott geworfen und verrührt.
aber nun im einzelnen:
Dieser Text, lieber Niko, will etwas ganz Großes sagen an kleinen Dingen festgemacht, wenn ich richtig interpretiere.
das mag bei dir so ankommen, war aber von mir anders gedacht. ich wollte aus dem alltäglichen eine für das lyrich logische schlussfolgerung ziehen. man beachte bitte: ich well lyi erklären. nicht "die welt". dazu bin ich zuwenig konfuzius.
Das Thema - allumfassend - alles fügt sich - allumspannend
ist in einem, nicht nur wie geschehen, mit konkreten Bildern arbeitetenden Text eigentlich gut aufgeoben, wenn du dann nicht generallisieren würdest.
gerade bereits erklärt: nicht allumfassend. aber vielleicht schon so (so arbeite ich meistens) dass sich bezüge auch anderweitig herstellen lassen. habe ich damit den vorwurf des generalisierens ein wenig entkräftet?
Ich denke man hat es zu oft gehört:
Es wird sich alles fügen, alles wird gut, Gott würfelt nicht, die Natur verliert nichts usw...
ja, gerda. ich weiß doch. und du hast auch recht. aber es kommt immer auf den kontext an. wenn ich schreibe: dies alles fügt sich, dann bezieht sich das auf fenster, welle erdbeben. dies alles fügt sich heißt nicht: alles fügt sich, alles ist im fluss etc.....
darüber grübel ich nochIch glaube, dass dies' nicht das ist, was du eigentlich sagen willst auch wenn es bei mir so ankommt.

ich frag mal ganz naiv: wie sieht eine deiner meinung nach "gut ausgearbeitete aussage" aus? einen ganz persönlichen sinn gebe ich dem geschriebenen immer, alleine, weil die worte so in ihrer auswahl und kombination nur mir eigen ist. wie konkret diese aussage dann ist......-da wird´s dann kompliziert, weil es auf den leser ankommt. und ebenso auf den autor, der nur schreiben kann, wie er empfindet.Vielmehr glaube ich, dass eine gut ausgearbeitete Aussage, vielleicht zuvor durch wenig mehr Bilder ergänzt, in der du deinen Beobachtungen einen ganz persönlichen, konkreten Sinn gibst, sich zu etwas Besonderem zusammenfügen lassen, ohne es so auszusprechen.
Es ist mir zu banal wenn du folgendes schreibst
« NJKahlen » hat folgendes geschrieben:Zum Beispiel
Fensterscheiben:
Sie vibrieren bei Erschütterung.
Das Ahornblatt gestern,
es ließ sich mitreißen.
Auch eine Welle
ist nachgiebig
und ein Erdbeben.
Dies alles fügt sich.
Heute blicke ich
gegen die Uhr
und fliehe
davon.
... ein bisschen wie Herrgott spielen: Vor ihm sind tausend Jahre wie ein Tag, und wir sind alle peanuts das war jetzt die ironische Variante.
Die ernsthafte sagt mir, dass ich nicht Ahornblatt in einem Atemzug mit Erdbeben nennen kann, ja, ich gehe sogar soweit, Welle nicht mehr seit der Jahrtausendwelle...
mal abgesehen, dass banal und herrgott spielen zwei "superlative" sind, die sich einander eigentlich ausschließen, muss ich sagen, gerda, dass es einfach darauf ankommt, was man in dem text liest. also: zwischen den zeilen. deine beiden ironischen varianten lassen mich vermuten, dass du nicht wirklich dahintersteigen magst. oder anders gesagt: du dich dem text verweigerst. das ist legitim. ich finde auch so manches mist und/oder finde keinen zugang. und: eine welle ist eine welle ist eine welle.......-man muss nicht gleich in jedem wässerchen einen tsunami interpretieren.
.gif)
jedenfalls nicht in dieser unreflektierten Form.
Wieviel Leid fügt sich, könnte man auch sarkastisch sagen - wer weiß wozu das alles gut ist ...jammert es andern Orts.
die unreflektierte form ist deine ganz individuelle sichtweise. dazu habe ich gerade schon geschrieben.
deine schlussfolgerung zu guter letzt als synthese des ganzen ist schlicht falsch.
sieh es mal so: fenster, ahorn, welle erdbeben. eine permanente steigerung. aber es gipfelt nicht im erdbeben. sondern darin, dass das lyrich für sich in der uhr (also zeit) eine steigerung des ganzen erfährt.
lieben gruß niko, der jetzt erstmal die anderen beiträge liest.
ich habe die beispiele, lisa, aus folgendem grunde gewählt (sich langsam steigernd):
ein fenster vibriert nicht von alleine. dazu braucht es eine schlagende tür, wind, erschütterung oder prasselnden regen. das ahornblatt fliegt nicht einfach so. es wird sterbend mitgerissen.
welle und erdbeben betrachtet man immer als etwas, das etwas schlimmes verursacht. aber die ursachen liegen nicht in der welle und nicht im erdbeben, sondern in den gezeiten, dem wind und ähnlichem bei der welle und beim erdbeben die naturgesetzte (erdplattenverschiebungen) umwelteinflüsse etc.
ich wollte klar machen, dass diese aufgezählten dinge nicht passieren, sondern passiert werden. und dann die uhr: gegen die uhr sehen und davon fliehen. gegen ist entgegen und contra zugleich. es beinhaltet beides. die uhr, zeit: wird sie gemacht? steht sie für sich? ist sie nicht von menschen im grunde entdeckt? vielleicht zuviel und zuviel philosophisches in einem kleinen gedicht, was sich darüber hinaus auch nur erahnen lässt. aber der schrecken in der zeit liegt in der unfassbarkeit.
so. genug erklärt.
lieben gruß; Niko
ein fenster vibriert nicht von alleine. dazu braucht es eine schlagende tür, wind, erschütterung oder prasselnden regen. das ahornblatt fliegt nicht einfach so. es wird sterbend mitgerissen.
welle und erdbeben betrachtet man immer als etwas, das etwas schlimmes verursacht. aber die ursachen liegen nicht in der welle und nicht im erdbeben, sondern in den gezeiten, dem wind und ähnlichem bei der welle und beim erdbeben die naturgesetzte (erdplattenverschiebungen) umwelteinflüsse etc.
ich wollte klar machen, dass diese aufgezählten dinge nicht passieren, sondern passiert werden. und dann die uhr: gegen die uhr sehen und davon fliehen. gegen ist entgegen und contra zugleich. es beinhaltet beides. die uhr, zeit: wird sie gemacht? steht sie für sich? ist sie nicht von menschen im grunde entdeckt? vielleicht zuviel und zuviel philosophisches in einem kleinen gedicht, was sich darüber hinaus auch nur erahnen lässt. aber der schrecken in der zeit liegt in der unfassbarkeit.
so. genug erklärt.

lieben gruß; Niko
Hallo Niko,
hallo Lisa,
ich bin gestern noch sehr nachdenklich geworden...
KLönnte sein, dass ich tatsächlich da doch sehr geprägt bin...
einzig stört mich der Satz:
Wieso falsch?
Sie trifft nicht deine Intention, denke ich Niko...
Liebe Grüße
Gerda
hallo Lisa,
ich bin gestern noch sehr nachdenklich geworden...
KLönnte sein, dass ich tatsächlich da doch sehr geprägt bin...
einzig stört mich der Satz:
NJKahlen hat geschrieben:deine schlussfolgerung zu guter letzt als synthese des ganzen ist schlicht falsch.
Wieso falsch?
Sie trifft nicht deine Intention, denke ich Niko...
Liebe Grüße
Gerda
ja, du hast recht gerda. aus diesem von dir zitierten satz spricht vielleicht ein wenig enttäuschung, nicht verstanden worden zu sein.....aber nu.........
es war auch, wenn ich´s heut bedenke, nicht recht zu schreiben, du würdest dich verweigern, oder keinen zugang finden. solch ein urteil steht mir nicht zu.
jeder denkt halt für sich. und anders. und das ist auch gut so.
einen wunderbunten nachmittag dir!
lieben gruß: Niko
es war auch, wenn ich´s heut bedenke, nicht recht zu schreiben, du würdest dich verweigern, oder keinen zugang finden. solch ein urteil steht mir nicht zu.
jeder denkt halt für sich. und anders. und das ist auch gut so.
einen wunderbunten nachmittag dir!
lieben gruß: Niko
so, lisa.....-jetzt du
mir wäre lieb, wenn du mir ein (oder gerne mehr) beispiele zeigen könntest und evtl. lösungsvorschläge, damit ich ein konkreteres bild davon habe, was genau du meinst. ich komm irgendwie nicht ganz nach......
das würd ich auch gern wissen wollen. vielleicht sagt ja jemand dazu noch etwas.
naja....ursprünglich hatte das gedicht keinen titel und begann mit Fensterscheiben. dahinter setzte ich den doppelpunkt. beim suchen nach einem titel kam ich dann auf "zum beispiel", was ich dann in den text integrieren wollte. so ist der doppelpunkt hinter die fensterscheiben geraten und geblieben. und irgendwie denke ich so, wie du auch geschrieben hast, lisa:
empfindest du es als störend an dieser stelle? ich finde, es wird dieser auftaktfunktion ganz gut gerecht. oder?
lieben gruß: Niko
PS:nocheinmal..... dieses intensive auseinandersetzen kannte ich bisher nicht, obschon ein wenig forenerfahrung da war. ich bin darüber sehr begeistert.

Sprachlich bin ich mir in diesem Fall aber nicht ganz einig. Mir scheint, es ist von der Art zu formulieren, noch nicht bearbeitet genug, gezielt genug gesetzt. Wenn ich den text lese, denke ich: Ja, da will jemand etwas sehr erwähnenswertes sagen, er hat auch schon die Bilder dafür, es sind genau die richtigen, aber die Bilder sind noch nicht voll in der Sprache zur Blüte gebracht. Diese Kritik gilt aber nur für die erste Strophe, die mir noch nicht strukturiert genug, herausgearbeitet genug erscheint...
mir wäre lieb, wenn du mir ein (oder gerne mehr) beispiele zeigen könntest und evtl. lösungsvorschläge, damit ich ein konkreteres bild davon habe, was genau du meinst. ich komm irgendwie nicht ganz nach......

Vielleicht habe ich aber nur eine andere Art der Sprache solche Stimmungen zu transportieren, für mich aber lesen sich an manchen Stellen die satzkonstruktionen noch icht flüssig/toneinhetlich genug. Geht das nur mir so? (Bitte widersprechen falls ja!)
das würd ich auch gern wissen wollen. vielleicht sagt ja jemand dazu noch etwas.
Und dann noch was Kleines: Gibt es einen Grund, warum du den Doppelpunkt nach Fensterscheiben setzt? Denn das zum Beispiel bezieht sich doch letzlich auf alle folgenden Beispiele (die aber, das hat lichel schön am Erdbeben herausgearbeit nicht in zufälliger Reinfolge stehen). Willst du durch den Doppelpunkt die Fensterscheibe als eine Art Auftakt/stimmungseinleitung kennzeichnen? Ansonsten wäre ich vielleicht dafür, den Doppelpunkt nach ZUm Beipsiel zu setzen oder gar nach Erschütterungen, um die Fensterscheibe komplett zu integrieren.
naja....ursprünglich hatte das gedicht keinen titel und begann mit Fensterscheiben. dahinter setzte ich den doppelpunkt. beim suchen nach einem titel kam ich dann auf "zum beispiel", was ich dann in den text integrieren wollte. so ist der doppelpunkt hinter die fensterscheiben geraten und geblieben. und irgendwie denke ich so, wie du auch geschrieben hast, lisa:
durch den Doppelpunkt die Fensterscheibe als eine Art Auftakt/stimmungseinleitung kennzeichnen
empfindest du es als störend an dieser stelle? ich finde, es wird dieser auftaktfunktion ganz gut gerecht. oder?
lieben gruß: Niko
PS:nocheinmal..... dieses intensive auseinandersetzen kannte ich bisher nicht, obschon ein wenig forenerfahrung da war. ich bin darüber sehr begeistert.
Lieber Niko,
ich finde das einen spannenden Text.
Gerdas Einwurf Du wolltest Großes durch Kleines erklären, teíle ich nicht (obwohl ich verstehe, wie der Eindruck entstehen kann) - es können durchaus auch einzelne Beobachtungen sein, die sich glücklich fügen. Ic h finde allerdings den Gedankensprung von Ahornblatt auf Welle zumindest als gewagt und nicht naheliegend - das fügt sich für mich nicht, um in der Gedichtsprache zu bleiben, aber das ist vielleicht auch Ansichtssache.
Liebe Grüße
Max
ich finde das einen spannenden Text.
Gerdas Einwurf Du wolltest Großes durch Kleines erklären, teíle ich nicht (obwohl ich verstehe, wie der Eindruck entstehen kann) - es können durchaus auch einzelne Beobachtungen sein, die sich glücklich fügen. Ic h finde allerdings den Gedankensprung von Ahornblatt auf Welle zumindest als gewagt und nicht naheliegend - das fügt sich für mich nicht, um in der Gedichtsprache zu bleiben, aber das ist vielleicht auch Ansichtssache.
Liebe Grüße
Max
Lieber Niko,
erst mal dein ps...ich finde, es zeigt, dass du dich geöffnet hast - mir hat das heute den Tag erhellt, ich weiß nicht warum, aber ich finde an deinen Texten Gefallen und du scheinst dich hier wohlzufühlen. MIr macht es also auch Freude
Das mit den Beispielen kann ich versuchen, ich habe es ehrlich gesgat gestern schon versucht, aber es will mir nicht gut gelingen, daher nur anstöße:
Aber das sind wirklich nur Annäherung, keine Vorgaben -
Den Doppelpunkt fänd ich schon so "besser" , ich nähme ihn dann auch ind en Titel mir rein. Aber in deiner Version köntne er auch (mutig) hinter Erschüterung stehen und die Einleitungswirkung so unterstützen. So wie er bisher jetzt bei dir steht, finde ich ihn nicht ganz passend.
erst mal dein ps...ich finde, es zeigt, dass du dich geöffnet hast - mir hat das heute den Tag erhellt, ich weiß nicht warum, aber ich finde an deinen Texten Gefallen und du scheinst dich hier wohlzufühlen. MIr macht es also auch Freude

Das mit den Beispielen kann ich versuchen, ich habe es ehrlich gesgat gestern schon versucht, aber es will mir nicht gut gelingen, daher nur anstöße:
Zum Beispiel:
Bei Erschütterungen
vibrierende Fensterscheiben
Das Ahornblatt
gestern
das sich mitreißen lies
Selbst die Welle
ist nachgiebig
und das Erdbeben bebt
- Dies alles fügt sich
Heute blicke ich
gegen die Uhr
und fliehe
davon.
Aber das sind wirklich nur Annäherung, keine Vorgaben -
Den Doppelpunkt fänd ich schon so "besser" , ich nähme ihn dann auch ind en Titel mir rein. Aber in deiner Version köntne er auch (mutig) hinter Erschüterung stehen und die Einleitungswirkung so unterstützen. So wie er bisher jetzt bei dir steht, finde ich ihn nicht ganz passend.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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