ich bin verschlossen
hoffe dass meine Wörter
nach innen gehen –
leise lesen
ist ja erlaubt
(oder laut zu Haus)
gerade habe ich
jemanden nicht verstanden
mit einem Handstreich
habe ich seine Sätze
fortgewischt
bin gegangen
der Tag ist verschlossen
er lächelt nicht
sperrt seine Türen zu
es ist Herbst
sagt er – Nachsaison
voller Müdigkeit
(Melancholie 20)
das spricht mich sehr an, sehr schön und treffend, in diesem speziellen jahr, auch wenn heute der herbst seine türen geöffnet hat, voller sonne, farben und wärme, und ich ihn einsauge und in mir aufnehme, so viel wie möglich davon, um davon an solchen anderen dunkleren tagen zu zehren.
Für mich ist der erste Satz unglücklich formuliert. Ich möchte als Leser gerne reingezogen werden in einen Text. In Prosatexte streut man gerne Fragesätze, die den Leser ansprechen sollen. Aber hier im Gedicht gleich “Ich bin verschlossen”, löst bei mir sofort die Reaktion aus: “Okay und Tschüß.
LG Kurt
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
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