für C. M.
tragen wir einen vers ins haus
legen wir ihn
neben die post die briefe
aus einem anderen leben
schuppt der himmel sein blau ab
die kindheit ihre letzten unbeschwerten tränen
sind des himmels treiben gratwanderungen
der kindheit verse
aufschauend ins wolkenleere
gießt sich ein tag über den anderen
eine nacht über die andere
ein leben über eine kurze verschnaufpause
wolltest du dieses einerlei an rhythmischen störungen
feilst du zeile für zeile worte
treibst du sie wie man silber treibt
oder gras oder noch viel unerklärbarere dinge
wir zögern
warten auf ein klingeln an der tür
aber es kommt keiner
wieder nicht
trommeln die nachbarn ärzte herbei
magier schamanen sogar einen zwerg
der singen kann
schaurigschöne töne für die einsamkeit
rabenrufen am abendhimmel
gottgewimmer
.
[geschrieben im Sommer 2019, Waldkirch]
göttlichkeit | das göttliche
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste