Beitragvon jondoy » 08.05.2021, 23:10
"Ich will mich nicht immer bilden. Ich will mich ab und zu austoben." (Lina Sofie Scholl)
Ich vermisse das Leben.
Das pulsierende Leben.
Wir leben in einem Beirut,
in dem alle Gebäude stehen,
die meisten aussehen wie aus dem Ei gepellt,
doch ihre Bewohner sind innerlich verschwunden,
uniform fahren sie ihre Körper in Autos und auf Fahrrädern durch die Straßen
sie arbeiten, horten, bestellen, optimieren sich, haustieren sich,
schützen sich auf den Straßen mit Handys vor zufälligen Begegnungen
anfangs fanden sie Masken richtig chick,
die Geschäfte brummen verdächtig,
wenn eine Hälfte verliert....
Gewissenlose zählen auf die Angst der Menschen
Luxushotels schießen in die Höhen,
darf man endlich Staaten kaufen.
Ich gehe durch die Straßen dieses Beiruts. Ein kleines Kind (...im Geiste großes Kind) strahlt mich an, dreht abrupt ab und rennt los. Die Hoffnung rennt als Verrückte durch die Straße...
....ich vermisse ein bischen meine, deine Lebenfreude, die Musik, die Musik vor allem, ihre Beschwingtheit, die Klänge, die Gerüche, die Tänze, selbst den durch die nassen Straßen, die Gesänge, die Provokation, die Stille, das Warme, das Herzliche, das Unvorsichtige, das Schräge, das Schrille, das Unsterile, das Fremde, das Scheussliche, das Unperfekte, das Ekelhafte, das Trotzige, das Unglaubliche, das völlig Verrückte, das Surreale, das Durchgeknallte, diese Drecksau, das Großzügige, das Kranke, das Neugierige, das Analphabete, den Dreck, das Elitenferne, Großmütterchen Kunst und Gaga, ihre beste Freundin, das Stumme, das Blinde, das Arme, das Hohle, das Sinnliche, das Laute, das Leise, das mit Behinderung, das sich nicht an die Regeln halten und trotzdem Verantwortungsvolle, das Banale, dieses völlig hin- und weg Gefühl, das Obskure, was bedeutet dieses perfekt?, das Zeithaben, das Zittrige, das Klapprige, das Junge, das Alte, das Another point of view, das fröhlich Graue, das ehrwürdig Aschfahle, das Sichtbare, das Verführerisch-laszive, das Dezente, das Übermütige, das Anregende, das Übermütige, das Behutsame, das Zärtliche, das Phantasievolle,das Farbenfrohe, das Ausgleichende, das Zurückhaltende, das Chaotische, die und das Liebe in seinen tausend Gestalten, diesen Saustall, das Schöne des Augenblicks, die Wonne, ja, die Zedern vor allem am Wegrand, auf meiner Reise durch dieses beschissene Leben, wie überhaupt das Reisen, das unterwegs sein, die Überraschungen unterwegs, das Neue, das mitunter umhaut, wie später vielleicht der Tod, und mich, Geschöpf Gottes, hoffen lässt, dass meine Seele nicht nochmals in einer für unsere Spezies typischen molikularen Gestalt zurückzukehren braucht auf diesen zauberhaften blauen Planeten, unseren Augenstern, den ich vermissen werde, sondern heimkehren darf, dorthin wo die Schlawiner alle herkommen..
"Die Kleider abzustreifen und in einen See, einen schäumenden Fluss oder oder einen tiefen klaren Felstümpel zu springen, ist (für mich) so ziemlich die unmittelbarste Art, sich mit der Natur zu verbinden." Edwina Pitcher