wenn sich die sonne durch wurmlöcher windet
wenn sich die sonne durch wurmlöcher windet
wundervoll | gleichgültig
zwei worte schließen sich
und einer spricht sie
in einem atemzug
aus (auch eine
schwärmerei
in ewigkeit:
amen)
wenn man das nur begreifen könnte
für wen
wäre trost ein apfelkern
sieht es wahrhaftig
finster aus im stübchen
und nebenan
wirst du schon wieder
rührselig (schäm dich, du)
nach menschen zu fragen
augen (auch deinen)
einer löscht doch im vorüberleben
leichterhand die lichter
legt einfach seine daumen darauf
(munkeln) man ist geneigt
seinen puls zu fühlen
lauscht sich
hinaus
vögel! (aufatmen (heimlich)) auch
vertraute (turteltaube, kuckuck, nebel
krähe) vom nassen kiesweg knirschen
ein gesang (da kommt jemand
an) dein herz springt auf
wie eine ballerina
der tag, du beißt hinein
durch die grünrotgelbgesprenkelte schale
(klachsend) ins fruchtigsüßherbe fleisch der saft rinnt dir
mit einem wort von den lippen und jemand fängt es auf
als sei es das schönste
überhaupt
oder so:
kennst du das geräusch:
dir fällt dein kind
um den hals (schlaftrunken
duftend) und erzählt dir
seinen traum
und dann sagt einer
wundervoll | gleichgültig
"alles wäre nichts weiter,
als ein luftiger zusammenschluss aus puls"
[align=right]zu Peters "dublin oder..." viewtopic.php?f=40&t=13187[/align]
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
schön gesponnen, flora
sofort hat es als antwort auf peters gedicht angemutet...dann bestätigte es mir deine bemerkung auch.
bzw. antwort...ist ein schlechtes wort, es ist eher ein innerer dialog, der vieles zugibt aber auch manches nicht akzeptieren möchte...das, zbsp das dass schlaftrunkenes weiches (das was uns leben lebenswert macht) auch irgendwann oder in großen rahmen in gleichgültigkeit versikkert...in einem puls der vergänglichkeit (ewigkeit?), genau wie die sachen die uns todunglücklich machen...filosofisch gesehen, eine tröstende gedanke...aber gedanke die sich von eigenem, praktischem leben entfernt...wie ein abschied, wie ein buddistisches mönchentum... du aber plädierst fürs leben, aus fleisch und blut und hier und jetzt....es freut jetzt, es tut weh hier, ich lebe und fühle und wenn das nur ein körnchen in der ewigkeit ist, ist das mir gegebener körnchen den ich doch auskosten will...hab es gerne gelesen, ohne urteilen und werten ---weil beide arten zu sehen haben eine richtigkeit...
lg, pjesma
sofort hat es als antwort auf peters gedicht angemutet...dann bestätigte es mir deine bemerkung auch.
bzw. antwort...ist ein schlechtes wort, es ist eher ein innerer dialog, der vieles zugibt aber auch manches nicht akzeptieren möchte...das, zbsp das dass schlaftrunkenes weiches (das was uns leben lebenswert macht) auch irgendwann oder in großen rahmen in gleichgültigkeit versikkert...in einem puls der vergänglichkeit (ewigkeit?), genau wie die sachen die uns todunglücklich machen...filosofisch gesehen, eine tröstende gedanke...aber gedanke die sich von eigenem, praktischem leben entfernt...wie ein abschied, wie ein buddistisches mönchentum... du aber plädierst fürs leben, aus fleisch und blut und hier und jetzt....es freut jetzt, es tut weh hier, ich lebe und fühle und wenn das nur ein körnchen in der ewigkeit ist, ist das mir gegebener körnchen den ich doch auskosten will...hab es gerne gelesen, ohne urteilen und werten ---weil beide arten zu sehen haben eine richtigkeit...
lg, pjesma
(bzw. diese art der gedanken befällt mich immer zum silvester, wenn der feuerwerk anfängt...dann stell ich mir vor jemanden der das aus einem flugzeug betrachtet, oder noch von wo höher ...der muss wohl von oben denken, guck die menschenameißen, wie sie sich freuen, wie sie sich nur bemerkbar machen wollen,was für übermut was für hoffnungen was für blindheit...und nächstes jahr sind schon sooo viele nicht dabei---mich überfällt dann immer eine wehleidigkeit und mitgefühl mit menschen, nie sind sie mir lieber)
Danke für deine Rückmeldung, Pjesma, ich habe deine Gedanken dazu auch sehr gern gelesen. Ja. :)
Freut mich, dass der Bezug schon vor meinem Verweis sichtbar wurde.
Liebe Grüße
Flora
Freut mich, dass der Bezug schon vor meinem Verweis sichtbar wurde.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
(Vom Schreibimpuls her und dem Gedanken des (inneren) Dialoges, hat es mich gleich an dieses Gedicht ein rauschen ~ mehr lauschten wir nie? und seinen Musentext von carl totenbuch erinnert, bei dem es mir ganz ähnlich ging.)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
... ein ganz wunderbarer text, flora!
das fließt ... und dieser (leit-)gedanke "wundervoll - gleichgültig" - ist so vielschichtig.
ich tauche immer wieder gern in/ durch deinen text, klasse, gefällt mir sehr!
liebe grüße
diana
das fließt ... und dieser (leit-)gedanke "wundervoll - gleichgültig" - ist so vielschichtig.
ich tauche immer wieder gern in/ durch deinen text, klasse, gefällt mir sehr!
liebe grüße
diana
Liebe Flora,
ja, das ist ein toller Text! Zwar gelang es mir nicht, den Link zu Peters Text aufzurufen - aber ich hoffe, dass du dein Gedicht auch für sich selbst verstanden wissen möchtest.
Sehr gern mag ich deine Klammertechnik. Auch das Vage, Schwebende, wie eine Gedankencollage. Ich will das auch gar nicht auseinanderpflücken.
Sehr gern gelesen!
fenestra
ja, das ist ein toller Text! Zwar gelang es mir nicht, den Link zu Peters Text aufzurufen - aber ich hoffe, dass du dein Gedicht auch für sich selbst verstanden wissen möchtest.
Sehr gern mag ich deine Klammertechnik. Auch das Vage, Schwebende, wie eine Gedankencollage. Ich will das auch gar nicht auseinanderpflücken.
undwundervoll | gleichgültig
sind für mich Schlüsselstellen. Denn wer begreift schon, welche Stimmungen einen warum anfallen? Und wozu auch. Die Strophe mit dem Kind finde ich etwas kitschig. Und in der letzten Strophe braucht es keine Anführungszeichen, denn du hast das ja in indirekter Rede wiedergegeben. Falls es ein Zitat ist, könntest du es kursiv setzen.wenn man das nur begreifen könnte
Sehr gern gelesen!
fenestra
Danke, Fenestra. :)
Hat noch jemand Probleme mit dem Link?
Liebe Grüße Flora
Das hatte ich mir gedacht, dass das für manche schon über die Kitschgrenze geht.Die Strophe mit dem Kind finde ich etwas kitschig.
Ja, es ist ein Zitat aus Peters Text und kursiv habe ich schon beim Geräusch verwendet. Mir war schon wichtig, das sichtbar zu machen. Dass du den Link nicht aufrufen kannst, ist allerdings seltsam, bei mir funktioniert es. Hm... geht dir das öfter so bei verlinkten Texten hier im Forum?Und in der letzten Strophe braucht es keine Anführungszeichen, denn du hast das ja in indirekter Rede wiedergegeben. Falls es ein Zitat ist, könntest du es kursiv setzen.
Hat noch jemand Probleme mit dem Link?
Liebe Grüße Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Flora,
die Strophe mit dem Kind finde ich überhaupt nicht kitschig. Ganz im Gegenteil. Gerade dieser Teil spricht mich am meisten an. Es ist so zärtlich, sehr bildhaft und strahlt Wärme aus.
Nö, geht wunderbar, führt zum Anthotext.
Liebe Grüße
Gabi
die Strophe mit dem Kind finde ich überhaupt nicht kitschig. Ganz im Gegenteil. Gerade dieser Teil spricht mich am meisten an. Es ist so zärtlich, sehr bildhaft und strahlt Wärme aus.
Flora hat geschrieben:Hat noch jemand Probleme mit dem Link?
Nö, geht wunderbar, führt zum Anthotext.
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Flora, der Link funktioniert auch bei mir problemlos!
Und die Strophe mit dem Kind finde ich auch besonders berührend - und im Kontext des Gedichtes keineswegs kitschig.
Liebe Grüße
Diana
Und die Strophe mit dem Kind finde ich auch besonders berührend - und im Kontext des Gedichtes keineswegs kitschig.
Liebe Grüße
Diana
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