Stürme an der Scheibe
ausgeharrt im Schatten
kein Glas mehr,
das nicht bräche
und was brächte es auch
nicht zu verzweifeln
am Druck deiner Lippen,
der schon bevor die Tropfen
selbst an Ästen hingen
kein Kuss mehr war.
Lachend im Regen gestanden
und eigentlich
doch etwas sonniges
zu fühlen gehabt.
Deinen Augen gewesen so nahe
wie der blauäugigste Himmel
der Hölle je war.
Irgendwo an spitzen Orten
unter den Kirschen
wartete ich auf Liebesbriefe,
stieß die Realität mir
wund an den letzten Kanten
unbegründeter Hoffnung.
Du hast mich gelehrt
was es kostet den Geschmack
verpasster Leben zu kosten
aus den braunen Flaschen,
da wo der Winter dem Sommer
den zarten Hals umdreht
Stürme an der Scheibe.
Küssen
hätte ich dich sollen
ein allerletztes Mal.
Sommerhoffnung (vergangen)
Hallo Schmierfink,
Impressionen einer zwar flüchtigen, aber nicht schmerzfrei verflossenen Sommerliebe. Die Überraschung für mich ist das "Warten auf Liebesbriefe". Von der Generation der jetzigen Abiturienten (Du hast Dich als einer von ihnen in der Selbstvorstellung geoutet) erwarte ich mails, sms, chats, Netzkontakte über Schüler-VZ und Facebook - aber keine Liebesbriefe ... Hübsche Nostalgie! Übrigens ist das für mein Gefühl ein Text aus der Perspektive eines Jungen.
Dass Du normale Groß- und Kleinschreibung benutzt, gefällt mir, was mir nicht gefällt, ist, dass Du Satzzeichen nur hier und da, nach Lust und Laune, benutzt. Da wäre ich für ganz oder gar nicht.
Das "selbst" in der 9. Zeile scheint mir funktionslos.
etwas Sonniges (Großschreibung nach etwas).
Eine schöne Stelle (wegen des Perspektivwechsels in drei Zeilen):
"Deinen Augen gewesen so nahe
wie der blauäugigste Himmel
der Hölle je war."
Impressionen einer zwar flüchtigen, aber nicht schmerzfrei verflossenen Sommerliebe. Die Überraschung für mich ist das "Warten auf Liebesbriefe". Von der Generation der jetzigen Abiturienten (Du hast Dich als einer von ihnen in der Selbstvorstellung geoutet) erwarte ich mails, sms, chats, Netzkontakte über Schüler-VZ und Facebook - aber keine Liebesbriefe ... Hübsche Nostalgie! Übrigens ist das für mein Gefühl ein Text aus der Perspektive eines Jungen.
Dass Du normale Groß- und Kleinschreibung benutzt, gefällt mir, was mir nicht gefällt, ist, dass Du Satzzeichen nur hier und da, nach Lust und Laune, benutzt. Da wäre ich für ganz oder gar nicht.
Das "selbst" in der 9. Zeile scheint mir funktionslos.
etwas Sonniges (Großschreibung nach etwas).
Eine schöne Stelle (wegen des Perspektivwechsels in drei Zeilen):
"Deinen Augen gewesen so nahe
wie der blauäugigste Himmel
der Hölle je war."
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Hallo Quoth,
vielen Dank für das Feedback.
Nunja die Liebesbriefe, Sms ja gut, fb, mail, wie würde das denn klingen? Eine Liebessms, was würde Sms alleine denn schon ausdrücken? Es gibt kein modernes passendes Äquivalent in meinen Augen, das so sehr und passend verdichtet worum es bei einem Liebsbrief eben geht, zumindest meine Meinung, wobei du mich da auf interessante Gednaken gebracht hast vielleicht ein bisschen gegenüberzustellen....danke.
Die kleinschribung, ausprobiert habe ich sie schon einmal, aber meist sehe ich da auch nciht wirklich Sinn dahinter...
Wegen der Kommatta, ganz so mit lust und Laune ist es auch nciht, auch wenn es so wirken mag, da wo ich rhet. Mittel verwende, die Satzbrüche und syntax Änderungen beinhalten also Anakoluthe, Apokoinou und ähnliches setze ich oft keine, weil ich denke es verdeutlicht eher... stost aber nciht umbedingt auf Gegenliebe war auch nur die Erklärung für dich warum eben keine Satzzeichen stehen...
Selbst ist tatsächlich mehr oder weniger redundant...
Danke, wäre mir fast entgangen das Sonnige.
Freut mich das dir die Stelle gefallen hat.
Danke nochmal für den Kommentar.
lg
ein nach der Moderne
der Liebesbriefe
suchender Schmierfink
vielen Dank für das Feedback.
Nunja die Liebesbriefe, Sms ja gut, fb, mail, wie würde das denn klingen? Eine Liebessms, was würde Sms alleine denn schon ausdrücken? Es gibt kein modernes passendes Äquivalent in meinen Augen, das so sehr und passend verdichtet worum es bei einem Liebsbrief eben geht, zumindest meine Meinung, wobei du mich da auf interessante Gednaken gebracht hast vielleicht ein bisschen gegenüberzustellen....danke.
Die kleinschribung, ausprobiert habe ich sie schon einmal, aber meist sehe ich da auch nciht wirklich Sinn dahinter...
Wegen der Kommatta, ganz so mit lust und Laune ist es auch nciht, auch wenn es so wirken mag, da wo ich rhet. Mittel verwende, die Satzbrüche und syntax Änderungen beinhalten also Anakoluthe, Apokoinou und ähnliches setze ich oft keine, weil ich denke es verdeutlicht eher... stost aber nciht umbedingt auf Gegenliebe war auch nur die Erklärung für dich warum eben keine Satzzeichen stehen...
Selbst ist tatsächlich mehr oder weniger redundant...
Danke, wäre mir fast entgangen das Sonnige.
Freut mich das dir die Stelle gefallen hat.
Danke nochmal für den Kommentar.
lg
ein nach der Moderne
der Liebesbriefe
suchender Schmierfink
Zuletzt geändert von Schmierfink am 07.05.2010, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
hi schmierfink!
gern schließ ich mich louisas komm an: da schwingt einiges im text. eine leidenschaft, die fesselt (den leser) und die eine gewisse veredelung ausmacht. eines textes, der stärken und schwächen gleichermaßen hat. erstmal mag ich das "arbeiten" mit paradoxon. ich mach das auch gern.
mag sein, dass du "bräche" und "brächte" bewusst so gesetzt hast. ich finde aber, es wirkt ungelenk. toll finde ich die stürme, die an der scheibe im schatten ausharren und der "druck deiner lippen" der schon "kein kuss mehr war". das finde ich sehr stark.
die "spitzen orte unter den kirschen" hingegen ist wieder ein sehr originelles bild.
entweder stieß sich die realität an mir wund, oder die realität stieß mich wund. zwei entgegengesetzte aussagen. nach meinem lesen falsch geschrieben.
diese strofe find ich einfach nur gut. (sieht man von der stelle "was es kostet den Geschmack
verpasster Leben zu kosten" mal ab) sie greift vor allem die stimmung der ersten strofe wieder voll auf. und rundet dein gedicht hervorragend ab.
gefällt mir sehr insgesamt!
liebe grüße: Niko
PS: wo wir doch schon alle rätseln: für mich ein frauentext!
gern schließ ich mich louisas komm an: da schwingt einiges im text. eine leidenschaft, die fesselt (den leser) und die eine gewisse veredelung ausmacht. eines textes, der stärken und schwächen gleichermaßen hat. erstmal mag ich das "arbeiten" mit paradoxon. ich mach das auch gern.
Stürme an der Scheibe
ausgeharrt im Schatten
kein Glas mehr,
das nicht bräche
und was brächte es auch
nicht zu verzweifeln
am Druck deiner Lippen,
der schon bevor die Tropfen
selbst an Ästen hingen
kein Kuss mehr war.
mag sein, dass du "bräche" und "brächte" bewusst so gesetzt hast. ich finde aber, es wirkt ungelenk. toll finde ich die stürme, die an der scheibe im schatten ausharren und der "druck deiner lippen" der schon "kein kuss mehr war". das finde ich sehr stark.
das fällt mir ein wenig raus, aus dem sonst so meist dicht gehaltenen text. dieses hier wirkt ein wenig flacher und fällt zum übrigen etwas ab. aber andererseits finde ich auch, dass es keinen guten text gibt ohne schwachstellen.Lachend im Regen gestanden
und eigentlich
doch etwas sonniges
zu fühlen gehabt.
Deinen Augen gewesen so nahe
wie der blauäugigste Himmel
der Hölle je war.
Irgendwo an spitzen Orten
unter den Kirschen
wartete ich auf Liebesbriefe,
die "spitzen orte unter den kirschen" hingegen ist wieder ein sehr originelles bild.
stieß die Realität mir
wund an den letzten Kanten
unbegründeter Hoffnung.
entweder stieß sich die realität an mir wund, oder die realität stieß mich wund. zwei entgegengesetzte aussagen. nach meinem lesen falsch geschrieben.
Du hast mich gelehrt
was es kostet den Geschmack
verpasster Leben zu kosten
aus den braunen Flaschen,
da wo der Winter dem Sommer
den zarten Hals umdreht
Stürme an der Scheibe.
Küssen
hätte ich dich sollen
ein allerletztes Mal.
diese strofe find ich einfach nur gut. (sieht man von der stelle "was es kostet den Geschmack
verpasster Leben zu kosten" mal ab) sie greift vor allem die stimmung der ersten strofe wieder voll auf. und rundet dein gedicht hervorragend ab.
gefällt mir sehr insgesamt!
liebe grüße: Niko
PS: wo wir doch schon alle rätseln: für mich ein frauentext!

Hey Niko,
danke, vorallem ist mir wichtig das die Leidenschafft beim Lesen rübergekommen ist, für mich mit der wichtigste Aspekt eines Textes: seine Authenzität. Stärken und Schwächen, warne ich gleich vor hat eigentlich jeder meiner Texte, perfekter ist mir noch keiner geglückt... naja kennt wohl jeder.
Tatsächlich ist das bräche, brächte als Assonanz bewusst gesetzt, werde ich überdenken, wohl etwas umstellen...
Stimmt auch das im Regen stehen ist etwas weniger dicht, aber mir war irgendwie dieser Prosaische Ausbruch reizvoll erschienen, einfach das pure Empfinden das LI verdeutlichen, aber ist sicher ein überarbeitungswürdiger Punkt...
Hm, war eher gemeint, dass ich die Realität an mir wund stoße, Satzbau ist elliptisch ich stieß die Realität an mir wund, zugegeben dann auch noch mit Inversion... etwas missverständlich...
Nur gut darf ja auch mal sein und Assonanzen kommen wohl nicht so gut an, wieder was gelernt.^^
Danke freut mich das der Brückenschlag für dich gelungen ist, überhaupt vielen Dank für das sehr detaillierte Feedback!
lg
Schmierfink
PS: Genug kokettiert, kein Frauentext, muss dich leider enttäuschen, bin wohl einfach zu weiblich. ^^ Als Frau hätte ich das sicher noch feinfühliger hingekriegt.xD
danke, vorallem ist mir wichtig das die Leidenschafft beim Lesen rübergekommen ist, für mich mit der wichtigste Aspekt eines Textes: seine Authenzität. Stärken und Schwächen, warne ich gleich vor hat eigentlich jeder meiner Texte, perfekter ist mir noch keiner geglückt... naja kennt wohl jeder.
Tatsächlich ist das bräche, brächte als Assonanz bewusst gesetzt, werde ich überdenken, wohl etwas umstellen...
Stimmt auch das im Regen stehen ist etwas weniger dicht, aber mir war irgendwie dieser Prosaische Ausbruch reizvoll erschienen, einfach das pure Empfinden das LI verdeutlichen, aber ist sicher ein überarbeitungswürdiger Punkt...
Hm, war eher gemeint, dass ich die Realität an mir wund stoße, Satzbau ist elliptisch ich stieß die Realität an mir wund, zugegeben dann auch noch mit Inversion... etwas missverständlich...
Nur gut darf ja auch mal sein und Assonanzen kommen wohl nicht so gut an, wieder was gelernt.^^
Danke freut mich das der Brückenschlag für dich gelungen ist, überhaupt vielen Dank für das sehr detaillierte Feedback!
lg
Schmierfink
PS: Genug kokettiert, kein Frauentext, muss dich leider enttäuschen, bin wohl einfach zu weiblich. ^^ Als Frau hätte ich das sicher noch feinfühliger hingekriegt.xD
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