out of songs oder what's it all about

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DonKju

Beitragvon DonKju » 15.01.2010, 18:03

[beitrag vom autor gelöscht]
Zuletzt geändert von DonKju am 11.07.2015, 11:15, insgesamt 3-mal geändert.

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 15.01.2010, 21:38

Lieber Hannes,

ich habe Schwierigkeiten mit diesem Werk. Ich meine ist es ein Gedicht? Soll es eins sein? Oder "nur" wie der Titel sagt: "out of songs"? Und diese Frage stellt sich mir, weil ich den Zusammenhang nicht so ganz finde, weder zwischen den Songzitaten noch zwischen den zwei selbst gedichteten Zeilen. Im Schnee begrabene Hoffnungen, begraben aber wartend, weil man sich erinnert, das Gras war grüner und (dann kommt ja doch ein Zusammenhang, ups) tausend Wege auf denen man einander begegnen kann, weil : all of us pilgrims.
Und dann wird Herbst und die Gedichte fliegen wie Laub davon, aber eine bittet darum, dass man sich an sie erinnert. Die Bitte ist schön, aber reicht mir nicht ganz um Gedichte wie Laub im Herbstwind davonfliegen zu sehen, aber auch nicht als Gegensatz. Oder schlicht gesagt (und deutlich): da wünsch ich mir doch mehr oder jedenfalls anderes...Und vielleicht kannst du ja was damit anfangen, mit diesen Gedanken...

Max

Beitragvon Max » 16.01.2010, 12:50

Lieber Hannes,

mir geht es da sehr ähnlich wie Xanthi (oder Tippie :-) ). Mir fehlt zum einen eine Bindung des Inhalts an die Songtexte und zum andreen (und das hängt sicher eng mit meinem ersten Wunsch zusammen) das Gefühl, dass die eigenen Zeilen nich willkürlich den Songtexten zugeordnet sind, Die Kernidee übrigens gefällt mir.

Liebe Grüße
Max

DonKju

Beitragvon DonKju » 17.01.2010, 11:55

Hallo Xanthippe, Hallo Max,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Kommentare; Und nun hübsch der Reihe nach :

@Xanthippe
Ja, es soll schon ein Gedicht sein, auf daß wohl allerdings jener Satz zutrifft, den ich mal irgendwo gelesen habe: "... und der Autor läßt uns zurück mit diesen sperrigen Versen ..." sowie ein Ophelia-Zitat "Es ist in mein Gedächtnis fest verschlossen, und ihr solltet selbst dazu den Schlüssel führen" von Master Shakespeare; Als ich die einzelnen Verse, wobei die "eigenen Zeilen" natürlich in Interaktion mit der jeweils gewählten Songzeile treten sollen, zusammenstellte, hatte ich als Autor natürlich den Vorteil, sozusagen ein Motto über jeder Strophe zu sehen, als da wären:

I - Erinnerung und Aufbruch
II - Unterwegs und Begegnung
III - Erkenntnis und Hoffnung

Vielleicht sollte man diese doch dem jeweiligen Vers voranstellen, was meinst Du ?

@Max
Schön, daß dir die "Kernidee" gefällt; Leider bist Du ja mit der Umsetzung dann weniger zufrieden; Ich will gern zugestehen, daß ich hier dem Leser vielleicht über Gebühr Freiräume lasse, die er ausfüllen muss - auch wenn ich darin eigentlich eine spannende Herausforderung sehe ...

Schlußendlich bleibt die zentrale Frage, sowohl an Euch beide als auch an andere Leser, die sich nicht geäußert haben: Vermochte der Text etwas anderes als "Was soll das bloß ?" in Euren Köpfen auszulösen ? Verspürtet ihr eine gewisse Lust, seiner Bedeutung nachzuspüren ?

In diesem Sinne seid lieb gegrüßt vom Hannes

P.S. Eine gewisse meditative Kontemplation scheint mir hier notwendig ...

african queen

Beitragvon african queen » 17.01.2010, 15:05

meine Assoziation war spontan die ' songlines der abourigines'
mit out of songs .... aus den songlines gefallen ????
meditativ, vielleicht philosophisch folgen wir alle unseren ureigenen
mustern.... songlines vielleicht auch..... irrwege, hoffnungen gehen verloren,
.....nur der letzte Abschnitt paßt da nicht so richtig, wenn ich in diese Richtung
denke....
mein Eindruck, da könnte mehr daraus werden.
lg
african queen

Trixie

Beitragvon Trixie » 17.01.2010, 16:38

Hi Hannes,

also, mich interessiert dein Textlein schon irgendwie. Ich beschäftige mich mal ein bisschen damit:

Wirklich berühren tut es mich nicht, dazu ist es zu ... willkürlich für mich, dennnnn

ich sehe es eher so, dass es eine Art Hommage oder Kritik ist, eher wertfrei, was mir gefällt, jedenfalls ein Text darüber, dass uns immer Lieder begleiten, egal, was passiert, es gibt ein passendes Lied für diese Situation.

Welches Lied das jetzt ist, das ist eben das willkürliche, was für mich eher diese Interpretationsfreiheit darstellt.
Du gibst quasi nur Beispiele für eine Situation, bzw. ein Lebensgefühl.

Das kann man ausweiten zum Einen als allgemeine (wertfreie) Kritik an der Reizüberflutung, egal wo wir sind - es trällert immer ein Lied im Kopfkino dahin.
Dahingehend kann man dann negativ kritisieren, dass es einem vielleicht selbst schwer fällt, sich eigene Gedanken zu machen, man ständig von äußeren Einflüssen in seiner eigenen Kreativität und gar seiner Individualität eingeschränkt wird, man kann nie einfach nur alleine und sich selbst sein, was schon beinah eine Art religiöse, oder wie african queen schon sagte, philosophische Note bekommt.

Andererseits könnte man es auch als positiver Aufruf verstehen im Sinne von "Du bist nicht allein", denn es sind ja oft solche Situationen wie Hoffnung(slosigkeit), Auf dem Weg(sich selbst verlieren) und ein Verlust, der einem das Gefühl gibt, man ist ganz allein damit auf der Welt, aber dann erinnern die Lieder daran, dass man es nicht ist und das kann einem Kraft geben, was auch wieder ein wenig religiös ist.

Da ich aber keine Ahnung habe, worauf du wirklich hinauswillst, ist es mir dann doch wieder ein wenig zu willkürlich, wenn ich die Songauswahl und die davor gestellten Verse als Beispiele ansehe, die auch an sich keinen chronologischen Zusammenhang haben, also quasi drei Beispiele plus drei willkürlich, zufällig passende Songzeilen, die einfach aufgezählt werden. Das ist mir zu viel Interpretationsfreiheit, muss ich gestehen. Ich möchte eben schon gerne wissen, oder die Möglichkeit haben, "zwischen den Zeilen" herauszulesen, was der Autor eigentlich bezweckt damit.

Allerdings hat es mir doch schon Spaß gemacht, mich dann eingehend damit zu beschäftigen und dir das auch mitzuteilen. Aber für ein Gedicht, das in mir wirklich noch nachklingt und etwas zum Schwingen in mir klingt, reicht das hier noch nicht.

Liebe Grüßle
die Trix

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.01.2010, 17:06

Hallo Hannes,

die Idee gefällt mir. Und ich sehe auch die Zusammenhänge zwischen den zwei Zeilen und dem englischen Songteil.
bei "the grass was greener" scheint mir jedoch die Zeit falsch. Damit es zur "Hoffnung" passt, müsste der englische Titel einer in der Zukunftsform sein. Das "was greener" würde sonst keine Hoffnung ausdrücken, also eine Weiterführung der deutschen Zeilen, sondern genau das Gegenteil.
Die zweite Strophe gefällt mir übrigens am besten, da sie für mich in sich sehr stimmig ist.

Saludos
Mucki

DonKju

Beitragvon DonKju » 19.01.2010, 21:42

Hallo meine Damen,

zunächst einmal Euch allen herzlichen Dank für die Rückmeldungen; Eines ist mir dadurch klar geworden: Die Strophen hängen sozusagen ein wenig in der Luft. Ich habe daher durch einen neuen Titel und das Setzen von Überschriften versucht, dem Ganzen einen Rahmen zu geben, der dem Leser hoffentlich ein kleiner Wegweiser ist.

Und im einzelnen :

@Gertraud
Deine Assoziation zu den songlines finde ich ausgesprochen hübsch, auch wenn ich sie dabei nicht im Blick hatte; Aber ich werde es bestimmt als Anregung im Hinterkopf behalten.

@Trixie
Schön, daß Du Dich so intensiv mit dem Textlein auseinandergesetzt hast und es hat Dir ja immerhin Spaß gemacht; Vielleicht engen meine Änderungen den Spielraum ja ausreichend ein ... und helfen, es besser dastehen zu lassen ...

@Gabriella
Ein extra Danke dafür, daß Du die Zusammenhänge zwischen Eigendichtung und den Songzeilen herstellen kannst; Was nun die Zeitform mit "was greener" angeht, so ist das die Vorgabe der Liedzeile, die ich nicht abändern kann. Allerdings geht es für mich in dem Sinn der Aussage "Man weiß erst, wo man hingehen kann, wenn man weiß, wo man herkommt" - also vereint der erste Vers sozusagen "War, Ist und Wird" in sich - ich hoffe, Du kannst das nachvollziehen ?

Liebe Grüße an Euch drei vom Hannes,
der sich natürlich über eine kurze Rückmeldung freuen würde

Lydie

Beitragvon Lydie » 19.01.2010, 22:40

Hallo Bilbo,

Also, mir als Musikrundumfan sagte die erste Fassung rundum zu, dieses Ineinander von Zeiten und Lied bzw. Strophe oder Phrase. Ganz besonders Dante's Prayer. Und es ergab sich für mich eine stimmige Stimmung. Die neue Fassung ist mir zu erklärend.

Nur so auf die Schnelle, mehr ist zur Zeit mal wieder nicht drin.

Lydie

Trixie

Beitragvon Trixie » 20.01.2010, 00:23

Hi Hannes,

für mich ist in der neuen Version nichts gewonnen, nur mehr, wie Lydie anmerkte, erklärt =).

Grüße
die Trix

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.01.2010, 23:18

Hallo Hannes,

hast du mal darüber nachgedacht, den Rest auch in englisch zu schreiben? Vielleicht wäre dann auch eine Anbindung einfacher und die Übergänge smoother. :o) Oder ist dir die Zweisprachigkeit wichtig, als eigene Aussage, diese deutliche Trennung zwischen deinen Zeilen und den Liedzeilen?

Ich hörte bei der letzten Strophe dann zum Beispiel noch ein anderes Lied und freute mich über die doppelte Lesbarkeit von "leaves". :-)

poems like leaves
blowing in the wind
please remember me

Die neuen Erklärungsuntertitel finde ich eher einschränkend und der alte Haupttitel hat mir auch besser gefallen.
Nur als Anregung. .-)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

DonKju

Beitragvon DonKju » 21.01.2010, 17:44

Hallo Lydie,

da kann ich mich eigentlich nur bedanken - und habe auch die "Überschriften" wieder herausgenommen, allerdings die Zählung belassen, um den Leser ganz bewusst zu Pausen zwischen den Strophen zu animieren ...

Hallo Trix,

Danke für die klare Ansage - das war dann wohl eine Verschlimmbesserung, die ich hiermit weitgehend in den Papierkorb schicke ...

Hallo Flora,

Dein komplett in Englisch gehaltenes Text"chen" finde ich sehr schön, aber wie Du bereits vemutet hast, ging es mir stilistisch hier auch um den Kontrast englischer Liedzeilen und der eigenen, in Deutsch gehaltenen Reflexionen; Und am Titel habe ich auch noch etwas geändert und die "erklärenden" Untertitel sind wieder verschwunden ...

Mit lieben Grüßen an Euch drei der Hannes

Trixie

Beitragvon Trixie » 21.01.2010, 18:06

Hi Hannes,

wie gefällt's dir denn? Ich meine, möchtest du wirklich Veränderungen vornehmen oder passt es für dich so wie es ist?

Grüße
Die Trix

DonKju

Beitragvon DonKju » 24.01.2010, 13:15

Hallo Trix,

ich versuch's mal so: Es gab einige Kritik an dem vorliegenden Text in der Richtung "Wohin geht hier bitte die Reise ?", ohne dass allerdings konkretere Änderungsvorschläge gemacht wurden. Also habe ich das notgedrungen im Alleingang versucht, wobei ich natürlich schon darauf geachtet habe, daß die Änderungen für mich vertretbar waren. Da diese dann sozusagen als wenig geeignet bei den Lesern, welche den Text kommentierten (Trotz allem : Danke dafür !), ankamen, hat dieser Umstand dann die Umkehr ausgelöst, wenn auch nur teilweise. Im Großen und Ganzen kann ich mit der jetzigen Version ganz gut leben - selbst wenn der Leser nicht ganz das gleiche aus dem Text herauslesen mag, was ich als Autor hineinschrieb ...

Mit lieben Sonntagsgrüßen dazu der Hannes


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