zur überarbeitung
erster eindruck
beeindruckEnd, wie du das nichts - das da sein im dasein - dieses aneinander gewöhnten paares umschreibst.
beeindruckEnd, wie du das nichts - das da sein im dasein - dieses aneinander gewöhnten paares umschreibst.
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Hallo Klara,
fürchterlich frustrierend ist es, über eine solche "Nicht-Ehe" zu lesen. Ich finde, du hast es, durch diese distanzierte, ja fast runtergeleierte Erzählart (wie sie Sex als Pflichterfüllung ausführen, wie einen Punkt auf der To-do-Liste abhaken) sehr gut umgesetzt. Deine Erzählart ist kongruent mit dem Inhalt der Geschichte. Da kriegt man echt die Krise, möchte die Protags an den Haaren ziehen und kräftig durchschütteln. Ich ärgere mich so richtig beim Lesen. Deine Geschichte hat ihre Wirkung bei mir nicht verfehlt.
Diesen Passus:
würde ich streichen. Er nimmt zu viel vorweg. Außerdem geht es aus dem Text ja hervor.
Dir ist es gut gelungen, diese Frustration der beiden nach außen zu tragen.
Gelungen! Aber "gern gelesen" kann ich nicht sagen..gif)
Saludos
Mucki
fürchterlich frustrierend ist es, über eine solche "Nicht-Ehe" zu lesen. Ich finde, du hast es, durch diese distanzierte, ja fast runtergeleierte Erzählart (wie sie Sex als Pflichterfüllung ausführen, wie einen Punkt auf der To-do-Liste abhaken) sehr gut umgesetzt. Deine Erzählart ist kongruent mit dem Inhalt der Geschichte. Da kriegt man echt die Krise, möchte die Protags an den Haaren ziehen und kräftig durchschütteln. Ich ärgere mich so richtig beim Lesen. Deine Geschichte hat ihre Wirkung bei mir nicht verfehlt.
Diesen Passus:
Klara hat geschrieben:doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen müssen: Es würde weder Zuflucht noch Begegnung geben, und auch keine Ankunft. Sie würden die seltene Zeit ohne Alltag nahezu spurlos hinter sich lassen, sich dabei zusammenzureißen und das Ganze verkraften wie die hartnäckige Hoffnung, dass irgendetwas „besser“ werden könnte.
würde ich streichen. Er nimmt zu viel vorweg. Außerdem geht es aus dem Text ja hervor.
Dir ist es gut gelungen, diese Frustration der beiden nach außen zu tragen.
Gelungen! Aber "gern gelesen" kann ich nicht sagen.
.gif)
Saludos
Mucki
Hallo,
danke für die Reaktionen!
Ich hatte kritischere erwartet - aber kommen ja vielleicht noch...
Die Stelle, die du als entbehrlich bezeichnest, Mucki, habe ich auch schon im Visier gehabt, zumindest als zu weit oben stehend, und wahrscheinlich hast du Recht: Zu viel Erklärung, unnötig.
noel, das ist kein nichts, sondern ein Sein, das, fürchte ich, so selten nicht vorkommt -
Danke scarlett :)
Herzlich
klara
danke für die Reaktionen!
Ich hatte kritischere erwartet - aber kommen ja vielleicht noch...
Die Stelle, die du als entbehrlich bezeichnest, Mucki, habe ich auch schon im Visier gehabt, zumindest als zu weit oben stehend, und wahrscheinlich hast du Recht: Zu viel Erklärung, unnötig.
noel, das ist kein nichts, sondern ein Sein, das, fürchte ich, so selten nicht vorkommt -
Danke scarlett :)
Herzlich
klara
Hallo Klara,
meine Stimme ist etwas kritischer, mir hat der Text nicht so gut gefallen. Und zwar, weil die Protagonisten völlig ergeben in ihr Leben zu sein scheinen, keine Motivation haben, sich nicht bewegen. Dadurch empfinde ich den Text als zäh, wenig spannend.
Ist für mich eine wichtige Stelle. Sie hat *Sorge*, es könnte gut werden? Das verstehe ich nicht. Wer *will* denn eine schlechte Zeit? Soll es den Verzweifelungsgrad zeigen, dass sie über Hoffnung hinweg ist? Aber dann wäre es eher eine Angst vor dem Scheitern (es wird wieder nichts passieren)?
Wenn sie sich (oder er) Hoffnung machen würde, Hoffnung auf Änderung, auf Befreiung von den Fesseln, dann würde mich der Kampf der beiden interessieren, warum es nicht klappt, woran sie scheitern, was die Gründe sind.
Auch wenn es eine Absicht in dem Text sein mag, ein "Endstadium" zu zeigen, so glaube ich, dass dies besser mit einem letzten Aufbäumen, einem verzweifeltem Kämpfen zu zeigen ist als mit der Erstarrung. Stille lässt sich nicht durch Stille beschreiben.
Wenn die beiden z.B. Sex haben, sehe ich sie routiniert, voller Gewohnheit, eher mit einer Erledigung einer lästigen Pflicht beschäftigt. Das soll der Text wohl zeigen.
Aber beide finden das ja in Ordnung. Hier wird es für mich irgendwie voyeristisch: mir werden völlig abgestellte Menschen gezeigt (wie in manchen Fernsehformaten), über die ich mich nur lustig machen kann (degradieren kann). Würden sie verzweifelt sein, könnte ich Mitgefühl entwicklen. Weisst du was ich meine?
Grüße,
Yorick.
meine Stimme ist etwas kritischer, mir hat der Text nicht so gut gefallen. Und zwar, weil die Protagonisten völlig ergeben in ihr Leben zu sein scheinen, keine Motivation haben, sich nicht bewegen. Dadurch empfinde ich den Text als zäh, wenig spannend.
doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen müssen: Es würde weder Zuflucht noch Begegnung geben, und auch keine Ankunft.
Ist für mich eine wichtige Stelle. Sie hat *Sorge*, es könnte gut werden? Das verstehe ich nicht. Wer *will* denn eine schlechte Zeit? Soll es den Verzweifelungsgrad zeigen, dass sie über Hoffnung hinweg ist? Aber dann wäre es eher eine Angst vor dem Scheitern (es wird wieder nichts passieren)?
Wenn sie sich (oder er) Hoffnung machen würde, Hoffnung auf Änderung, auf Befreiung von den Fesseln, dann würde mich der Kampf der beiden interessieren, warum es nicht klappt, woran sie scheitern, was die Gründe sind.
Auch wenn es eine Absicht in dem Text sein mag, ein "Endstadium" zu zeigen, so glaube ich, dass dies besser mit einem letzten Aufbäumen, einem verzweifeltem Kämpfen zu zeigen ist als mit der Erstarrung. Stille lässt sich nicht durch Stille beschreiben.
Wenn die beiden z.B. Sex haben, sehe ich sie routiniert, voller Gewohnheit, eher mit einer Erledigung einer lästigen Pflicht beschäftigt. Das soll der Text wohl zeigen.
Aber beide finden das ja in Ordnung. Hier wird es für mich irgendwie voyeristisch: mir werden völlig abgestellte Menschen gezeigt (wie in manchen Fernsehformaten), über die ich mich nur lustig machen kann (degradieren kann). Würden sie verzweifelt sein, könnte ich Mitgefühl entwicklen. Weisst du was ich meine?
Grüße,
Yorick.
Liebe Klara,
dieser Text gehört zu den besten, die ich hier auf dem Forum gelesen habe. Er romantisiert nicht, bietet weder Kitsch noch zeigefinger hebende Moral, noch süffisanten Abstand zum mickrigen Dasein der real Lebenden.
Auch der distanzierte Eingangssatz gefällt mir. Er bereitet auf ein Miterleben vor, auf die kommende Illusion, die ringsum konsumiert wird. Ich freue mich über diese Klarsicht. Es wird nicht weich gespült und es gibt in dieser Geschichte keine Lösung. Die erwarte ich von Texten nicht. Es schwingt immerhin, ganz entfernt, eine mitfühlende Stimme mit: soviel Anschein, soviel Schauspielerei, soviel (Liebes)müh.
Tut mir leid, eine ausführliche Analyse fällt mir schwer ...
lG
Renée
dieser Text gehört zu den besten, die ich hier auf dem Forum gelesen habe. Er romantisiert nicht, bietet weder Kitsch noch zeigefinger hebende Moral, noch süffisanten Abstand zum mickrigen Dasein der real Lebenden.
Auch der distanzierte Eingangssatz gefällt mir. Er bereitet auf ein Miterleben vor, auf die kommende Illusion, die ringsum konsumiert wird. Ich freue mich über diese Klarsicht. Es wird nicht weich gespült und es gibt in dieser Geschichte keine Lösung. Die erwarte ich von Texten nicht. Es schwingt immerhin, ganz entfernt, eine mitfühlende Stimme mit: soviel Anschein, soviel Schauspielerei, soviel (Liebes)müh.
Tut mir leid, eine ausführliche Analyse fällt mir schwer ...





lG
Renée
Liebe Klara,
die besten Texte erzählen (für mich) von dem, was man im Grunde genau kennt, aber eben genau, weil man es kennt, nicht weiß, nicht so gegenwärtig, aufgeschlagen hält, wie die Texte es dann tun - und einem die Augen weiten. Man kann nicht anders, als die Sache wieder an sich heranlassen, es ist eine sanfte Gewalt, der man sich wie einer Verführung und Vergewaltigung ergibt, von der man aufgeknackt wird. Dieser Text fasst zweifelsohne genau solch ein Daseinsart und ist erzähltechnisch schlüssig und stark durchkomponiert. Dennoch setzt bei mir dieses eben beschriebene Gefühl eines Knacktextes ein, sondern ich denke nur: Ja, genau, das weiß ich schon alles. Ich weiß nicht, woran das liegt, dass ich ebenso so ungerührt bleibe wie die Figuren, kein Mitleid aufkeimt, mithilfe dessen man dann ein Gefühl für soch entfalten kann - meine Vermutung ist die vollständig durchgezogene Abgeklärtheit (übrigens stilistisch ein schöner Kontrast zum Titel @Erwartungshaltung) - der Text ist ein realistischer Text, keine Frage und er ist mir so lieber als ein romantisierender, aber es gibt eigentlich genau wie in der erzählten Daseinsform nichts, an dem sich ein Gefühl entwickeln kann. Der Text ist zu rein gehalten in seiner Haltung. Wie auch ein Kristall erst sich an/mithilfe von Schmutzpartikeln entstehen kann, so scheint mir auch hier ein Gefühl nur knacken zu können, wenn da irgendetwas in dem Tristen ist und was auch immer das im Text sein soll, ich habe es beim Lesen nicht gefunden.
liebe Grüße,
Lisa
die besten Texte erzählen (für mich) von dem, was man im Grunde genau kennt, aber eben genau, weil man es kennt, nicht weiß, nicht so gegenwärtig, aufgeschlagen hält, wie die Texte es dann tun - und einem die Augen weiten. Man kann nicht anders, als die Sache wieder an sich heranlassen, es ist eine sanfte Gewalt, der man sich wie einer Verführung und Vergewaltigung ergibt, von der man aufgeknackt wird. Dieser Text fasst zweifelsohne genau solch ein Daseinsart und ist erzähltechnisch schlüssig und stark durchkomponiert. Dennoch setzt bei mir dieses eben beschriebene Gefühl eines Knacktextes ein, sondern ich denke nur: Ja, genau, das weiß ich schon alles. Ich weiß nicht, woran das liegt, dass ich ebenso so ungerührt bleibe wie die Figuren, kein Mitleid aufkeimt, mithilfe dessen man dann ein Gefühl für soch entfalten kann - meine Vermutung ist die vollständig durchgezogene Abgeklärtheit (übrigens stilistisch ein schöner Kontrast zum Titel @Erwartungshaltung) - der Text ist ein realistischer Text, keine Frage und er ist mir so lieber als ein romantisierender, aber es gibt eigentlich genau wie in der erzählten Daseinsform nichts, an dem sich ein Gefühl entwickeln kann. Der Text ist zu rein gehalten in seiner Haltung. Wie auch ein Kristall erst sich an/mithilfe von Schmutzpartikeln entstehen kann, so scheint mir auch hier ein Gefühl nur knacken zu können, wenn da irgendetwas in dem Tristen ist und was auch immer das im Text sein soll, ich habe es beim Lesen nicht gefunden.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo,
Yorick, mir scheint, du kritisierst weniger den Text als das, was er erzählt :) Bzw. das Erzählte ist dir unsympathisch, unspannend - das Thema als solches misshagt dir (gibt es misshagen? oder nur behagen?). Das verstehe ich! Auch dass du es wenig spannend findest - spannend hingegen finde ich deine Fragen zur Sorge der Hannah. Die der Text ja erzwingt.
"Wenn sie sich (oder er) Hoffnung machen würde, Hoffnung auf Änderung, auf Befreiung von den Fesseln, dann würde mich der Kampf der beiden interessieren, warum es nicht klappt, woran sie scheitern, was die Gründe sind." Das ist nicht, pardon, wenn ich mich wiederhole, das Thema. Es gibt keine Erklärung oder Begründung. Es gibt nicht mal die Frage danach. Es ist wie eine Fotografie eines bestimmten (lang andauernden, zugegeben zähen) Moments einer Beziehung von zwei Leuten.
"Auch wenn es eine Absicht in dem Text sein mag, ein "Endstadium" zu zeigen", nein, diese Absicht besteht nicht -
"so glaube ich, dass dies besser mit einem letzten Aufbäumen, einem verzweifeltem Kämpfen zu zeigen ist als mit der Erstarrung." Das glaube ich nicht. Ich glaube, dieses verzweifelte Kämpfen ist in der Stille, und nicht im dramatischen Endkampf, den wir gewohnt sind durch x Filme, Szenen, Songs, GEschichten. Das war hier nicht mein zu Erzählendes (obwohl das natürlich immer wieder ebenso spannend wie unterhaltsam wie verkürzend wie illusorisch fürs Publikum wie herausfordernd für den Erzähler ist! Das verzweifelte Kämpfen wäre sozusagen die Essenz der Banalliteratur und -filmografie - die ich hochachte! Die auch mich unter- und in Schach hält, ohne die wir alle nicht wären, wie wir sind: erwartungsfrohe, hoffnungsvolle Deppen, weil wir das brauchen, Deppen zu sein, nehme ich an, ohne all das stünde dieses beschriebene Paar nicht dort, wo es steht, nehme ich an, ohne die Vergiftung durch zu viel Wollen und zu wenig Können und nur äußerliches Müssen).
"Stille lässt sich nicht durch Stille beschreiben." Ich beschreibe nicht Stille, sondern, unter Anderem, Schweigen, das Fehlen von Selbstgespräch, und das Fehlen von Bewegung.
"Wenn die beiden z.B. Sex haben, sehe ich sie routiniert, voller Gewohnheit, eher mit einer Erledigung einer lästigen Pflicht beschäftigt. Das soll der Text wohl zeigen.
Aber beide finden das ja in Ordnung. Hier wird es für mich irgendwie voyeristisch: mir werden völlig abgestellte Menschen gezeigt (wie in manchen Fernsehformaten), über die ich mich nur lustig machen kann (degradieren kann). Würden sie verzweifelt sein, könnte ich Mitgefühl entwicklen. Weisst du was ich meine?"
Ja, weiß ich (glaub ich). Aber ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll: Kannst du dich wirklich über sie lustig machen? Sie degradieren? Sind sie wirklich so fern? Animieren sie tatsächlich zum Degradieren? Zur Herablassung? Oder könnte eine andere Art von Mitgefühl gerade durch das Nicht-ums-Mitgefühl-Heischen(-z.B.-durch-offensichtliche-sozusagen-fotogene-Verzweiflung) entstehen - ich meine, ein Mitgefühl, das nicht in erster Linie die eigene Wärme ausdrückt, sondern - schmerzend! wenn es Mitgefühl wäre! - auf den anderen zielte? Ich gebe zu: Dieses Paar ist weit entfernt davon, fotogen zu sein in seinem Nichtglück.
Dank dir sehr für dein Lesen und deine Gedanken! Sie machen dich mir, wenn ich das sagen darf, sympathisch :)
Renée, danke, freut mich außerordentlich, dass der Text bei dir so ankommt wie gesendet.
Lisa, wenn ich dein "Ranking" bzw. die Voraussetzungen dafür logisch zu Ende denke, gehört der Text d. E. also nicht zu den "besten Texten" ;) Ich glaube auch nicht, dass er das tut, aber das ist gar nicht so wichtig, oder? Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, mit der gezielten Brutalität eines Textes sozusagen, aber darum ging es mir, glaube ich, gar nicht. Ich möchte gar nicht, dass der Text irgendjemanden "aufknackt" in der eigenen Wahrnehmung, sondern er verfolgt gewissermaßen gar kein Ziel. Das ist dann, natürlich, zusätzlich frustrierend. Ich glaube (hoffe), dass es viel bescheidener zugeht mit den November-Erdbeeren. Zurückgenommen. Also: Nicht Fatih Akin, sondern eher... (Mist, jetzt fällt mir natürlich kein anderer ein), sagen wir... (eine Frau müsste mir einfallen, eine Regisseurin oder Autorin)... na, fällt mir vielleicht noch ein. Jedenfalls nciht "Gegen die Wand". Kein Blut, keine desaströse Innensicht. Kein Knacken. Sondern Ungerührtes (oder das hilflose Streben danach) mit Ungerührtsein vergelten.
"Abgeklärtheit" kommt für mich dennoch überraschend, das Wort hätte ich weder erwartet noch erhofft... Darüber muss ich nachdenken. Abgeklärt bedeutet für mich immer auch eine Selbstgerechtigkeit, als wisse man... Das möchte ich ungern vermitteln, jedenfalls nicht absichtslos - und hier war es, wie gesagt, nicht intendiert. Es gibt kein Nichtwissen, höchstens ein Nicht(wissen)können.
"der Text ist ein realistischer Text, keine Frage und er ist mir so lieber als ein romantisierender, aber es gibt eigentlich genau wie in der erzählten Daseinsform nichts, an dem sich ein Gefühl entwickeln kann." Das ist das, was erzählt wird: Es kann sich, es darf sich kein Gefühl entwickeln.
"Der Text ist zu rein gehalten in seiner Haltung." Welche Haltung meinst du? Welche liest du?
Danke!
Herzlich
klara
Edit: Was mir eben nicht einfiel: Sybille Berg vielleicht, in die Richtung, obwohl die in ihrer Depression, in ihrer wie zwanghaften, texterstellungsnotwendigen Negation von Glück fast schon wieder zu "romantisch" wäre für das, was ich sagen wollte ;)
Yorick, mir scheint, du kritisierst weniger den Text als das, was er erzählt :) Bzw. das Erzählte ist dir unsympathisch, unspannend - das Thema als solches misshagt dir (gibt es misshagen? oder nur behagen?). Das verstehe ich! Auch dass du es wenig spannend findest - spannend hingegen finde ich deine Fragen zur Sorge der Hannah. Die der Text ja erzwingt.
"Wenn sie sich (oder er) Hoffnung machen würde, Hoffnung auf Änderung, auf Befreiung von den Fesseln, dann würde mich der Kampf der beiden interessieren, warum es nicht klappt, woran sie scheitern, was die Gründe sind." Das ist nicht, pardon, wenn ich mich wiederhole, das Thema. Es gibt keine Erklärung oder Begründung. Es gibt nicht mal die Frage danach. Es ist wie eine Fotografie eines bestimmten (lang andauernden, zugegeben zähen) Moments einer Beziehung von zwei Leuten.
"Auch wenn es eine Absicht in dem Text sein mag, ein "Endstadium" zu zeigen", nein, diese Absicht besteht nicht -
"so glaube ich, dass dies besser mit einem letzten Aufbäumen, einem verzweifeltem Kämpfen zu zeigen ist als mit der Erstarrung." Das glaube ich nicht. Ich glaube, dieses verzweifelte Kämpfen ist in der Stille, und nicht im dramatischen Endkampf, den wir gewohnt sind durch x Filme, Szenen, Songs, GEschichten. Das war hier nicht mein zu Erzählendes (obwohl das natürlich immer wieder ebenso spannend wie unterhaltsam wie verkürzend wie illusorisch fürs Publikum wie herausfordernd für den Erzähler ist! Das verzweifelte Kämpfen wäre sozusagen die Essenz der Banalliteratur und -filmografie - die ich hochachte! Die auch mich unter- und in Schach hält, ohne die wir alle nicht wären, wie wir sind: erwartungsfrohe, hoffnungsvolle Deppen, weil wir das brauchen, Deppen zu sein, nehme ich an, ohne all das stünde dieses beschriebene Paar nicht dort, wo es steht, nehme ich an, ohne die Vergiftung durch zu viel Wollen und zu wenig Können und nur äußerliches Müssen).
"Stille lässt sich nicht durch Stille beschreiben." Ich beschreibe nicht Stille, sondern, unter Anderem, Schweigen, das Fehlen von Selbstgespräch, und das Fehlen von Bewegung.
"Wenn die beiden z.B. Sex haben, sehe ich sie routiniert, voller Gewohnheit, eher mit einer Erledigung einer lästigen Pflicht beschäftigt. Das soll der Text wohl zeigen.
Aber beide finden das ja in Ordnung. Hier wird es für mich irgendwie voyeristisch: mir werden völlig abgestellte Menschen gezeigt (wie in manchen Fernsehformaten), über die ich mich nur lustig machen kann (degradieren kann). Würden sie verzweifelt sein, könnte ich Mitgefühl entwicklen. Weisst du was ich meine?"
Ja, weiß ich (glaub ich). Aber ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll: Kannst du dich wirklich über sie lustig machen? Sie degradieren? Sind sie wirklich so fern? Animieren sie tatsächlich zum Degradieren? Zur Herablassung? Oder könnte eine andere Art von Mitgefühl gerade durch das Nicht-ums-Mitgefühl-Heischen(-z.B.-durch-offensichtliche-sozusagen-fotogene-Verzweiflung) entstehen - ich meine, ein Mitgefühl, das nicht in erster Linie die eigene Wärme ausdrückt, sondern - schmerzend! wenn es Mitgefühl wäre! - auf den anderen zielte? Ich gebe zu: Dieses Paar ist weit entfernt davon, fotogen zu sein in seinem Nichtglück.
Dank dir sehr für dein Lesen und deine Gedanken! Sie machen dich mir, wenn ich das sagen darf, sympathisch :)
Renée, danke, freut mich außerordentlich, dass der Text bei dir so ankommt wie gesendet.
Lisa, wenn ich dein "Ranking" bzw. die Voraussetzungen dafür logisch zu Ende denke, gehört der Text d. E. also nicht zu den "besten Texten" ;) Ich glaube auch nicht, dass er das tut, aber das ist gar nicht so wichtig, oder? Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, mit der gezielten Brutalität eines Textes sozusagen, aber darum ging es mir, glaube ich, gar nicht. Ich möchte gar nicht, dass der Text irgendjemanden "aufknackt" in der eigenen Wahrnehmung, sondern er verfolgt gewissermaßen gar kein Ziel. Das ist dann, natürlich, zusätzlich frustrierend. Ich glaube (hoffe), dass es viel bescheidener zugeht mit den November-Erdbeeren. Zurückgenommen. Also: Nicht Fatih Akin, sondern eher... (Mist, jetzt fällt mir natürlich kein anderer ein), sagen wir... (eine Frau müsste mir einfallen, eine Regisseurin oder Autorin)... na, fällt mir vielleicht noch ein. Jedenfalls nciht "Gegen die Wand". Kein Blut, keine desaströse Innensicht. Kein Knacken. Sondern Ungerührtes (oder das hilflose Streben danach) mit Ungerührtsein vergelten.
"Abgeklärtheit" kommt für mich dennoch überraschend, das Wort hätte ich weder erwartet noch erhofft... Darüber muss ich nachdenken. Abgeklärt bedeutet für mich immer auch eine Selbstgerechtigkeit, als wisse man... Das möchte ich ungern vermitteln, jedenfalls nicht absichtslos - und hier war es, wie gesagt, nicht intendiert. Es gibt kein Nichtwissen, höchstens ein Nicht(wissen)können.
"der Text ist ein realistischer Text, keine Frage und er ist mir so lieber als ein romantisierender, aber es gibt eigentlich genau wie in der erzählten Daseinsform nichts, an dem sich ein Gefühl entwickeln kann." Das ist das, was erzählt wird: Es kann sich, es darf sich kein Gefühl entwickeln.
"Der Text ist zu rein gehalten in seiner Haltung." Welche Haltung meinst du? Welche liest du?
Danke!
Herzlich
klara
Edit: Was mir eben nicht einfiel: Sybille Berg vielleicht, in die Richtung, obwohl die in ihrer Depression, in ihrer wie zwanghaften, texterstellungsnotwendigen Negation von Glück fast schon wieder zu "romantisch" wäre für das, was ich sagen wollte ;)
Zuletzt geändert von Klara am 06.01.2010, 21:50, insgesamt 2-mal geändert.
Die besten Texte erzählen (für mich) von dem, was man im Grunde genau kennt, aber eben genau, weil man es kennt, nicht weiß, nicht so gegenwärtig, aufgeschlagen hält, wie die Texte es dann tun - und einem die Augen weiten. Man kann nicht anders, als die Sache wieder an sich heranlassen, es ist eine sanfte Gewalt, der man sich wie einer Verführung und Vergewaltigung ergibt, von der man aufgeknackt wird.
das drückt sehr gut aus, was ich beim Lesen empfunden habe -
das mit der Wertung ist Nebensache, viel wichtiger, der Text hat gewirkt
ja gewirkt hat er & das zählt
ich möchte ein zitat anbringen
Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht.“
Adalbert Stifter (1805-1868), österreichischer Erzähler und Romanschriftsteller
es geht nicht um verstand sucht wahrheit zu bilden
vernunft ist denken und sinnsuche
meint noel
& der text umschreibt vernünfigt absurde sinnsuche demnach noch einmal chapeau
ich möchte ein zitat anbringen
Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht.“
Adalbert Stifter (1805-1868), österreichischer Erzähler und Romanschriftsteller
es geht nicht um verstand sucht wahrheit zu bilden
vernunft ist denken und sinnsuche
meint noel
& der text umschreibt vernünfigt absurde sinnsuche demnach noch einmal chapeau
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Klara, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Auch sehr sympathisch... :)
Es kann gut sein, dass mir das Thema missfällt. Möglicherweise habe ich so kritisiert, weil ich das Thema für ein anderes hielt und es deshalb für nicht recht zielführend umgesetzt angesehen habe.
Sehr spannend finde ich die Motivation von Menschen, wie sie mit Beziehungen, Liebe, dem Leben umgehen, welche Auswege sie für sich erkämpfen oder welche Wendepunkte sie erleben - oder auch, wie sie scheitern. Mich interesiert die Suche mehr als das Finden, die Entwicklung mehr als ein Schnappschuss.
Ich glaube, das Banalliteratur sich besser durch andere Bestimmungspunkte abgrenzen läßt als durch die Gegenüberstellung von Dynamik und Stille.
Und das mit dem Mitgefühl (Empfindung)fällt mir tatsächlich schwer. Beide empfinde ich als komplett abgestellt; Wunsch- und Willenlos = tot. Und da ich die Gründe ihres Todes nicht erfahre, auch ihren Todeskampf nicht, sehe ich nur zwei leere Hüllen ohne Geschichte. Das rührt mich nicht.
Und das ist ja nur meine Meinung. Eventuell wollte ich wieder etwas anderes lesen, als die Autorin schreiben wollte :) Schön, dass andere Leser von diesem Text sehr angesprochen werden.
viele Grüße,
Yorick.
Es kann gut sein, dass mir das Thema missfällt. Möglicherweise habe ich so kritisiert, weil ich das Thema für ein anderes hielt und es deshalb für nicht recht zielführend umgesetzt angesehen habe.
Sehr spannend finde ich die Motivation von Menschen, wie sie mit Beziehungen, Liebe, dem Leben umgehen, welche Auswege sie für sich erkämpfen oder welche Wendepunkte sie erleben - oder auch, wie sie scheitern. Mich interesiert die Suche mehr als das Finden, die Entwicklung mehr als ein Schnappschuss.
Ich glaube, das Banalliteratur sich besser durch andere Bestimmungspunkte abgrenzen läßt als durch die Gegenüberstellung von Dynamik und Stille.
Und das mit dem Mitgefühl (Empfindung)fällt mir tatsächlich schwer. Beide empfinde ich als komplett abgestellt; Wunsch- und Willenlos = tot. Und da ich die Gründe ihres Todes nicht erfahre, auch ihren Todeskampf nicht, sehe ich nur zwei leere Hüllen ohne Geschichte. Das rührt mich nicht.
Und das ist ja nur meine Meinung. Eventuell wollte ich wieder etwas anderes lesen, als die Autorin schreiben wollte :) Schön, dass andere Leser von diesem Text sehr angesprochen werden.
viele Grüße,
Yorick.
Hallo Yorick,
ich lese auch lieber anderes :9 - Echt! Aber was ich schreibe, kann ich mir manchmal nicht aussuchen. Ich würde, glaube ich, nur ungern oder in Kleinstportionen lesen wollen, was ich manchmal schreibe...
Mit "Banalliteratur" meinte ich nichts Abwertendes, sondern "besser" Lesbares, menschlicheres, Erwartungen nur im erwartbaren Maße Enttäuschendes. Mein Kommentar auf deinen Kommentar war wahrscheinlich, so gesehen, ein bisschen bigott, weil ich, klara, wohl eher simpel gestrickt bin ;) (Zum Beispiel liebe ich es, Tatort zu schauen und Krimis zu lesen und wünschte, ich könnte einen anständigen Krimi schreiben - DAS ist Kunst.)
"Ich glaube, das Banalliteratur sich besser durch andere Bestimmungspunkte abgrenzen läßt als durch die Gegenüberstellung von Dynamik und Stille."
Klar, das war nur - ein Schnappschuss ;) (Übrigens hast du erst das Wort Schnappschuss verwendet, das ja in Zeiten von Facebook, Twitpic und Youtube eine ganz neue, quasi internationale Bedeutung erlangt...). Banalliteratur ist wohl auch das falsche Wort. Ich meinte nicht Ildiko von Kürthy, sondern eher, tja, wen nehmen wir jetzt mal Unverfängliches--- Jakob Hein? "Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand"? Jedenfalls so was, das, ironisch oder nicht, irgendwie "fürs Herz" geschrieben ist. Von besseren Menschen (und vermutlich auch Autoren), als ich es je sein werde ;)
Irgendwann muss man halt einfach das tun, was man tun muss. Und sei es, absurde Geschichten wie diese zu schreiben. Ich habe mich, als ich fertig war mit dem Text, gefragt: "Kannst du den jetzt zeigen? Erzählst du überhaupt etwas? WAS erzählst du?" Und habe dann hier reingestellt, obwohl ich keine Antwort hatte. Darauf, WAS ich eigentlich erzähle. OB es wirklich eine GEschichte ist oder eher eine ausformulierte Notiz über Dinge, die man so genau gar nicht wissen will, und die man, anders betrachtet, völlig anders sehen kann. Wie das halt immer ist. Ein Text tut so, als wäre er. Und dann ist er. Erzählt.
Herzlich
klara
ich lese auch lieber anderes :9 - Echt! Aber was ich schreibe, kann ich mir manchmal nicht aussuchen. Ich würde, glaube ich, nur ungern oder in Kleinstportionen lesen wollen, was ich manchmal schreibe...
Mit "Banalliteratur" meinte ich nichts Abwertendes, sondern "besser" Lesbares, menschlicheres, Erwartungen nur im erwartbaren Maße Enttäuschendes. Mein Kommentar auf deinen Kommentar war wahrscheinlich, so gesehen, ein bisschen bigott, weil ich, klara, wohl eher simpel gestrickt bin ;) (Zum Beispiel liebe ich es, Tatort zu schauen und Krimis zu lesen und wünschte, ich könnte einen anständigen Krimi schreiben - DAS ist Kunst.)
"Ich glaube, das Banalliteratur sich besser durch andere Bestimmungspunkte abgrenzen läßt als durch die Gegenüberstellung von Dynamik und Stille."
Klar, das war nur - ein Schnappschuss ;) (Übrigens hast du erst das Wort Schnappschuss verwendet, das ja in Zeiten von Facebook, Twitpic und Youtube eine ganz neue, quasi internationale Bedeutung erlangt...). Banalliteratur ist wohl auch das falsche Wort. Ich meinte nicht Ildiko von Kürthy, sondern eher, tja, wen nehmen wir jetzt mal Unverfängliches--- Jakob Hein? "Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand"? Jedenfalls so was, das, ironisch oder nicht, irgendwie "fürs Herz" geschrieben ist. Von besseren Menschen (und vermutlich auch Autoren), als ich es je sein werde ;)
Irgendwann muss man halt einfach das tun, was man tun muss. Und sei es, absurde Geschichten wie diese zu schreiben. Ich habe mich, als ich fertig war mit dem Text, gefragt: "Kannst du den jetzt zeigen? Erzählst du überhaupt etwas? WAS erzählst du?" Und habe dann hier reingestellt, obwohl ich keine Antwort hatte. Darauf, WAS ich eigentlich erzähle. OB es wirklich eine GEschichte ist oder eher eine ausformulierte Notiz über Dinge, die man so genau gar nicht wissen will, und die man, anders betrachtet, völlig anders sehen kann. Wie das halt immer ist. Ein Text tut so, als wäre er. Und dann ist er. Erzählt.
Herzlich
klara
Hallo Klara,
ich lese hier ein wenig anders und das hat mit der Einleitung zu tun, die sehr geschickt einen Erzähler einführt. Ohne diese hätte ich vermutlich gesagt, der Text ist nicht ehrlich, es ist der Blick von außen, der aber behauptet, er wäre innen... und auch dieses voyeuristische Element hätte mich dann vermutlich wieder gestört.
Als reines Zeigen oder tatsächliche Innenschau des Paares, als Geschichte von Hannah und Peter und nicht über, kann es für mich nicht funktionieren.
Das ist für mich einer der Schlüsselsätze.
Vor allem durch den wertenden Zusatz des Erzählers: wie Fesseln.
Denn würden das Peter und Hannah wirklich so definieren, empfinden, sehen? Mir scheinen da viele Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte und Sichtweisen, Bewertungen untergeschoben.
Vielleicht kann ich es so erklären, ich lese hier eigentlich die Geschichte eines Erzählers, der wiederum eine Geschichte erzählt, nämlich die von Hannah und Peter. Warum erzählt er sie und wie? Das finde ich eine wirklich spannende Frage und diese Seite berührt mich auch. Hannah und Peter sind für mich letztlich nur Darsteller seiner Vorführung.
Liebe Grüße
Flora
ich lese hier ein wenig anders und das hat mit der Einleitung zu tun, die sehr geschickt einen Erzähler einführt. Ohne diese hätte ich vermutlich gesagt, der Text ist nicht ehrlich, es ist der Blick von außen, der aber behauptet, er wäre innen... und auch dieses voyeuristische Element hätte mich dann vermutlich wieder gestört.
Als reines Zeigen oder tatsächliche Innenschau des Paares, als Geschichte von Hannah und Peter und nicht über, kann es für mich nicht funktionieren.
Es gibt Ehen, die funktionieren.
Das ist für mich einer der Schlüsselsätze.
Vor allem durch den wertenden Zusatz des Erzählers: wie Fesseln.
Denn würden das Peter und Hannah wirklich so definieren, empfinden, sehen? Mir scheinen da viele Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte und Sichtweisen, Bewertungen untergeschoben.
Vielleicht kann ich es so erklären, ich lese hier eigentlich die Geschichte eines Erzählers, der wiederum eine Geschichte erzählt, nämlich die von Hannah und Peter. Warum erzählt er sie und wie? Das finde ich eine wirklich spannende Frage und diese Seite berührt mich auch. Hannah und Peter sind für mich letztlich nur Darsteller seiner Vorführung.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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