Aus dem zukünftigen Nachlass I
Werterhaltende Introspektionen - Ringvorsehung
// Konkrete Spiritualität
Alles Sein birgt in seinem Kern die Idee des Nichts.
Jeder Gedanke verflüchtigt sich also in der Wahrheit.
// Fraktale Logik
Unendlichkeit ist die Begrenzung unseres Denkes.
// Konvergente Haptik
Freiheit als Gefühl der Unzulänglichkeit
manifestiert unbedingte Hingabe.
** Interludium: Unerwartete Demütigung. Heftige Küsse. Buffet.
// Hermetische Gräul
Vollständig selbstbeschreibende Reflektionen
wären ein widerlegbarer Gottesbeweis.
** Abschluss::emotionale aussichten.bildfolgen (ausfaltbar)
Aus dem zukünftigen Nachlass I
Hallo Yorick,
es arbeitet...
also nur als erster Eindruck. Eine gelungene Komposition über deren Freiräume man selbst improvisieren kann. Es hört oder liest sich für mich aus irgend einem Grund jazzig an. Trotz (oder wegen?) der scheinbaren Fremdwortdistanziertheit erreicht es dadurch eine andere Ebene. Mehr davon!
Entschuldige, Sinnvolleres kann ich im Moment noch nicht dazu sagen.
liebe Grüße
Flora
es arbeitet...

Entschuldige, Sinnvolleres kann ich im Moment noch nicht dazu sagen.

liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Yorick,
das gefällt mir sehr gut. Gelungene Komposition, wie Flora sagte (ha, ich bin mit ihr endlich auch mal einer Meinung
).
Es ist etwas zum Denken, und das gefällt mir immer gut.
Ich versuche mal kurz darzustellen, wie der Text als Ganzes auf mich wirkt (was allerdings wieder mal sehr freischwebend daherkommt)
Der Text stellt sich mir dreiteilig dar. Vorne ein Gitter aus Begriffen, dahinter ein Netz aus Gedanken(spielen). Den Hintergrund bilden Emotionen, diffus, aber durchaus (be)greifbar.
Denken an sich ist schon ein einsamer Vorgang. Aber das Denken über sich selbst verstärkt die Einsamkeit noch. Die Introspektion, die Selbstbeschau. Was man da findet, artikuliert sich in Begriffen, erscheint aber auch als unbeschreibliches Gefühl im Bewusstsein. Das Bewusstsein, der Raum, in den die Gedanken hineinsprechen, vernimmt sowohl das gedachte Wort, als auch die Vibration, die es erzeugt, und in welcher es die eigentliche Quelle der Gedanken vermutet, ohne es aber tatsächlich erfassen zu können.
Interludium und Abschluss - Ereignisse, die wiederum die Grundlage für Begriffe bilden, mit denen man das Denken und Fühlen zu deckeln versucht.
Der große Widerspruch: Der Mensch auf der Suche nach dem Gefühl, das alles erklärt. Sein, das Nichts und Gott. Wenn das Denken an seine Grenzen stößt, bleibt nur noch ein Gefühl übrig. Dass es eine Antwort gibt. Dass sie aber nicht zu finden ist. Wer sich dermaßen an den Kern seiner Existenz heranarbeitet, kommt nicht umhin, auf die wirklich großen Fragen zu stoßen. Die sich ja auch in allem KLeinen manifestieren. Unser Verhältnis zur Welt, zu den Menschen in unserer Umgebung. Die betastbaren Dinge werden von den nicht betastbaren, nicht greifbaren berührt, indem der Mensch sich jenen um so mehr zuwendet, desto abstrakter und unverständlicher die anderen werden. Diese Unzulänglichkeit bewirkt jene Hingabe, die als Freiheit verstanden wird.
Sträubt man sich gegen einfache Antworten? Empfindet sie als Gräuel, wenn man so ganz eingeschlossen ins Denken über das eigene Sein versucht ist den rettenden Anker der Gottgläubigkeit auszuverwerfen, weil die Gegenstimmen im Hintergrund sich die Hälse wund schreien?
Was ist an diesen Introspektionen werterhaltend? Vielleicht einfach die Erkenntnis, dass man lebt, solange man zu denken vermag.
Liebe Grüße
Sam
das gefällt mir sehr gut. Gelungene Komposition, wie Flora sagte (ha, ich bin mit ihr endlich auch mal einer Meinung
.gif)
Es ist etwas zum Denken, und das gefällt mir immer gut.
Ich versuche mal kurz darzustellen, wie der Text als Ganzes auf mich wirkt (was allerdings wieder mal sehr freischwebend daherkommt)
Der Text stellt sich mir dreiteilig dar. Vorne ein Gitter aus Begriffen, dahinter ein Netz aus Gedanken(spielen). Den Hintergrund bilden Emotionen, diffus, aber durchaus (be)greifbar.
Denken an sich ist schon ein einsamer Vorgang. Aber das Denken über sich selbst verstärkt die Einsamkeit noch. Die Introspektion, die Selbstbeschau. Was man da findet, artikuliert sich in Begriffen, erscheint aber auch als unbeschreibliches Gefühl im Bewusstsein. Das Bewusstsein, der Raum, in den die Gedanken hineinsprechen, vernimmt sowohl das gedachte Wort, als auch die Vibration, die es erzeugt, und in welcher es die eigentliche Quelle der Gedanken vermutet, ohne es aber tatsächlich erfassen zu können.
Interludium und Abschluss - Ereignisse, die wiederum die Grundlage für Begriffe bilden, mit denen man das Denken und Fühlen zu deckeln versucht.
Der große Widerspruch: Der Mensch auf der Suche nach dem Gefühl, das alles erklärt. Sein, das Nichts und Gott. Wenn das Denken an seine Grenzen stößt, bleibt nur noch ein Gefühl übrig. Dass es eine Antwort gibt. Dass sie aber nicht zu finden ist. Wer sich dermaßen an den Kern seiner Existenz heranarbeitet, kommt nicht umhin, auf die wirklich großen Fragen zu stoßen. Die sich ja auch in allem KLeinen manifestieren. Unser Verhältnis zur Welt, zu den Menschen in unserer Umgebung. Die betastbaren Dinge werden von den nicht betastbaren, nicht greifbaren berührt, indem der Mensch sich jenen um so mehr zuwendet, desto abstrakter und unverständlicher die anderen werden. Diese Unzulänglichkeit bewirkt jene Hingabe, die als Freiheit verstanden wird.
Sträubt man sich gegen einfache Antworten? Empfindet sie als Gräuel, wenn man so ganz eingeschlossen ins Denken über das eigene Sein versucht ist den rettenden Anker der Gottgläubigkeit auszuverwerfen, weil die Gegenstimmen im Hintergrund sich die Hälse wund schreien?
Was ist an diesen Introspektionen werterhaltend? Vielleicht einfach die Erkenntnis, dass man lebt, solange man zu denken vermag.
Liebe Grüße
Sam
Zwei Beiträge wie Weihnachtsgeschenke. Ist das schön.
War ich mir doch so unsicher, wie dieser Text (der auch recht ungewöhnlich für mich ist), aufgenommen werden würde.
Hallo Flora,
jazzig finde ich toll. Improvisieren, Spielerei, Erleben. Und irgendie scheint das eigentlich mit Denken nicht zusammen zu gehen. Oder doch irgendwie. Ich finde deinen Kommentar sehr sinnvoll :) Vielen Dank dafür.
Hallo Sam,
ich finde deine Gedanken zu dem Text großartig. Und ich finde es wunderbar, wenn diese vom Text angeregt wurden, wenn das mitschwingt, trotz der Knappheit. Ich bin erstaunt, dass so viel von dem, was hier war, dort angekommen ist.Das soviel Transport (oder Resonanz) in den Zeilen mögich ist; was du über den Ursprung in der Gefühlsebene sagst ist fein. Ich kann da gar nicht mehr zu schreiben...
Ich Danke euch beide ganz herzlich für eure Antworten - eine schöne Ergänzung zu dem Text.
Viele liebe Grüße,
Yorick.
War ich mir doch so unsicher, wie dieser Text (der auch recht ungewöhnlich für mich ist), aufgenommen werden würde.
Hallo Flora,
jazzig finde ich toll. Improvisieren, Spielerei, Erleben. Und irgendie scheint das eigentlich mit Denken nicht zusammen zu gehen. Oder doch irgendwie. Ich finde deinen Kommentar sehr sinnvoll :) Vielen Dank dafür.
Hallo Sam,
ich finde deine Gedanken zu dem Text großartig. Und ich finde es wunderbar, wenn diese vom Text angeregt wurden, wenn das mitschwingt, trotz der Knappheit. Ich bin erstaunt, dass so viel von dem, was hier war, dort angekommen ist.Das soviel Transport (oder Resonanz) in den Zeilen mögich ist; was du über den Ursprung in der Gefühlsebene sagst ist fein. Ich kann da gar nicht mehr zu schreiben...
Ich Danke euch beide ganz herzlich für eure Antworten - eine schöne Ergänzung zu dem Text.
Viele liebe Grüße,
Yorick.
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