...weder Tag noch Stunde

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Rosebud

Beitragvon Rosebud » 06.12.2009, 19:37

Gelöscht.
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leonie
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Beitragvon leonie » 09.12.2009, 19:45

Liebe Rosebud,

ich denke, wir reden aneinander vorbei.

Das hier z.B. empfinde ich einfach als Nachfrage, auch wenn Du kein Fragezeichen dahinter setzt.

„Ich liebe dich.“
„Und den Orgasmus, den ich dir verschaffe.“
„Und den Orgasmus - wunderbarrrr.“



Mir geht es auch eher darum, dass bei mir eine Irritation entsteht, weil die Ebenen so sehr gemischt werden.
Ich vermute z.B., dass, wenn Du auf intellektueller Ebene mit Deinem Mann diskutiert, Du dann nicht plötzlich in eine Kinder- oder Schwesterrolle gehst.

Aber es ist müßig, das weiter zu diskutieren.
Ich halte die Dialoge in diesem Fall für nicht so gelungen und Du findest sie gut so. Wir sind uns uneinig. Das kommt vor.

Für ein nächstes Mal würde ich anregen:

Wenn Du Dir ziemlich sicher bist, dass ein Text gut so ist und Du daran nichts ändern möchtest (für mich ist dieser Eindruck hier entstanden), dann wäre der "Publicus" der bessere Platz.

Dann weiß ich als Leserin, dass er "fertig" ist, kann mir Änderungsvorschläge sparen und stattdessen kommentieren. Mir hätte das in diesem Fall geholfen.

Liebe Grüße

leonie



In diesem Punkt muss ich aber doch noch widersprechen:

Er hat die Wahl, sie authentisch beschrieben zu finden oder nicht (wie in Deinem Fall).


Ich den Anspruch an Dialoge, dass der Leser gar nicht auf die Idee kommen sollte, sie nicht authentisch zu finden. Es sei denn, ich als Autorin möchte das, dass sie es so empfinden.

(Deshalb schreibe ich selten welche, weil ich das sehr sehr schwer finde)

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 09.12.2009, 19:52

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Zuletzt geändert von Rosebud am 26.06.2015, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 09.12.2009, 19:59

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Rosebud

Beitragvon Rosebud » 09.12.2009, 20:15

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Zuletzt geändert von Rosebud am 26.06.2015, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 09.12.2009, 20:34

Hm, ich weiß nicht so recht. Letztlich wäre dann das Schreiben von Dialogen, vielleicht sogar das Schreiben überhaupt ziemlich beliebig.

Ich denke, ich schaue noch mal bei Autoren, die ich für gut halte, wie sie Dialoge gestalten und überlege dann, warum ichsie als gelungen empfinde oder nicht...

Liebe Grüße

leonie

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 09.12.2009, 20:53

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Zuletzt geändert von Rosebud am 26.06.2015, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

Yorick

Beitragvon Yorick » 10.12.2009, 16:25

Hallo Rosebud,

ich habe dreimal angesetzt, einen ähnlichen Kommentar wie Lisa (09.12.2009, 11:38) zu schreiben, weil es mir in unterschiedlichen Fäden ebenso ergangen ist. Ich finde Lisas Beitrag sehr feinfühlig formuliert und er beschreibt auch meine Wahrnehmung sehr gut.

Ich glaube nicht, dass es in diesem Zusammenhang um Beweise, Zeitstempel oder sogar Schuld geht. Sondern um ein Interesse aneinander und ein gewinnbringendes Begegnen.

Erst wollte ich mich nicht mehr zu Beiträgen von dir äußern (aus Frust über deine abwehrende Haltung). Dann wollte ich Lisa eine PN schicken, um... sie in ihrer Wahrnehmung zu unterstützen.
Dann fiel mir auf, dass du dann keine Möglichkeit hast, die Vorgänge zu beobachten und Rückschlüsse zu ziehen. Daher jetzt dieser Beitrag.

Manche deiner Antworten wirken auf mich kämpferisch, hart und abwehrend. So als würdest du eine Kritik zu dem Text eher als einen Angriff denn als hilfreichen Hinweis werten. Ist das so?

Ich freue mich darauf, weiterhin mit dir und den anderen Forumsteilnehmern in einer entspannten und konzentrierten Atmosphäre zu arbeiten.

Viele Grüße,
Yorick.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.12.2009, 18:19

Liebe Rosebud,

Yorick hat das viel feiner gesagt als ich. Ich möchte auch betonen, wie gern ich dich hier im Forum lese und dass ich keinesfalls kritisieren wollte, dass du nicht "ordnungsgemäß" geantwortet hast, deine genaue Listung von den Zeitangaben hat mich erschreckt. Entschuldige bitte, falls das zu fordernd rüberkam. Ich war einfach traurig, dass meine Ideen zu deinem Text so schnell durch eine verteidigende Haltung fortgeschoben wurden. Aber es dauert sicher auch, bis man ein Gefühl dafür bekommt, wo man verteidigen muss und wo nicht. Ich will mir auch Mühe geben, meine Haltung noch deutlicher rüberzubringen.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 10.12.2009, 22:43

Hallo ihr alle,

ich denke schon, dass von Lisas und Leonies Seite in Richtung eines "Der Text sollte anders angelegt sein & wirken, als er es im Moment tut" kommentiert wurde. Und da sagt Rosebud dann, sehr verständlicherweise: "Nö, sollte er nicht." Das ist nun aber weder "kämpferisch" noch "hart", wie Yorick schreibt, sondern einfach vernünftig - "abwehrend" halt, um auch diesen, im Wortsinne zutreffenden Begriff aufzunehmen. Ich denke mal, Vorschlägen, den Text in die Wirkungsrichtung zu verbessern, die Rosebud beabsichtigt, stünde sie wesentlich offener gegenüber...

Ferdigruß!
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leonie
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Beitragvon leonie » 10.12.2009, 23:08

Hm, ferdi, ich weiß nicht so recht.
Ich glaube, ich wollte eher sagen: Für mich müsste der Text anders geschrieben sein, damit er so wirken kann, wie rosebud meiner Meinung nach beabsichtigst.
Ich habe schon eine Idee, wie er wirken sollte. Aber er funktioniert für mich nicht. Und das habe ich versucht zu begründen.

Eigentlich habe ich das so gelernt. Zu fragen: Was intendiert der Autor. Und dann zu schauen: Was lesen die Leser? Kommt an, was der Autor intendiert? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Für mich ist das schwer, eine solche Abwehrhaltung nachzuvollziehen, wenn man doch im Grunde eine Rückmeldung wollte. Und das signalisiert man doch, wenn man die Texte in diesen oberen Rubriken einstellt. Es ist doch klar, dass da auch Kritik kommen kann.

Ich nehme das Forum als "Testlauf" für Texte. Hier ist eine "Laborsituation", hier kann ich mit dem, was die anderen rückmelden weiterarbeiten. Da bin ich froh, wenn sie ehrlich und manchmal vielleicht auch schonungslos sind. Denn das schützt mich doch auch. ich habe aufgrund von Kritik hier schon manches in die Tonne getreten und bin froh darüber. Und andere Texte sind erst durch die Rückmeldungen dazu richtig schön geworden. Weil ich selber für ich zu betriebsblind war um zu sehen, wo es hakt.

Eine Diskussion wie hier hätte mir gezeigt, dass dieser Text offensichtlich polarisiert. Dann könnte man sich fragen: Nehme ich das in Kauf? Beabsichtige ich das vielleicht sogar? Oder will ich etwas anderes? Und dann daraus für sich Konsequenzen ziehen.

Ich empfinde das als Riesenchance.

In der Öffentlichkeit hat man, wenn man Pech hat, gleich den Verriss. Da hilft die Reflexion dann höchstens für das nächste Mal. Aber den gedruckten Text holt man nicht mehr zurück.

Für mich wirft die Diskussion hier viele Fragen auf, an denen ich weiter"arbeiten" kann. Die mit den Dialogen ist eine. Die Frage, wieviel Distanz zwischen Autor und Text sein muss, bevor man ihn anderen zeigt, eine andere. Das werde ich für mich noch einmal überlegen.


Liebe Grüße

leonie

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 10.12.2009, 23:40

Hallo Leonie!

Hm... Sieh mal, du hast zum Beispiel geschrieben:

"Wenn man den letzten Satz weglassen würde, erhielte der Text eine Offenheit, von der ich meine, sie könnte ihn eher unterstützen als diese Gerade-Heraus-Informationen."

Da dieser letzte Satz den Text eindeutig festlegt und Rosebud das als Autorin, die weiß, was sie tut, offensichtlich gewollt hat, weil sie die Wirkung, die dies erzielt, gewollt hat: Ist dann nicht dein Vorschlag, diesen Satz zu streichen, der Vorschlag, einen anderen Text zu schreiben? Oder zumindest einen, der auf eine andere Art wirkt als der vorliegende? Mir scheint das so. Und das geht eben zu weit und wird zu Recht mit Ablehnung bedacht. Denn das ist dann keine "Kritik" mehr; das ist ein vollständiges Verwerfen des Textes.

Ferdigruß!
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.12.2009, 09:05

Lieber ferdi,

klar, natürlich: Wenn ich Probleme in der Gesamtkonzeption des Textes sehe (und das habe ich ja hier, wenn ich den Text auch gleichzeitig nicht völlig verworfen habe), sind meine Lösungsvorschläge natürlich als Ideen dazu gemeint, wie man den Text vielleicht (in meinen Augen) verbessern kann. Das ist für ein normales Denken/Fühlen/Verhalten beim Kommentieren in diesem Forum. Wenn der Autor dann aber darlegt, warum es für ihn stimmig ist, dann freue ich mich schlicht an der entstehenden Diskussion, wenn sie denn entsteht. Vielleicht denke ich anschließend immer noch, eine andere Konzeption würde dem Text gut tun, vielleicht kann mich der Autor auch umstimmen (beides schon vorgekommen) und ich finde, darin liegt meine Offneheit: Klar sind meine Vorschläge erst einmal Vorschläge, aber ich finde nicht, dass ich in einer anschließenden Diskussion nur darauf aus bin, diese durchzubringen, sondern eben einfach gespannt bin, was der Autor dazu sagt, wie er es sieht, zumal Rosebud ja eine kompetente Stimme ist. Und dann finde ich es schade, wenn die Haltung so kämpferisch ist (habe ich genau so empfunden), meines Erachtens muss sie das eben nicht sein (ich greife nicht derart an) und es bliebe mehr Offenheit für einen Austausch, aus dem man doch mit verschiedenen Ansichten wieder hinausgehen kann und trotzdem nicht derart kämpfen muss, dass es zu Fehllesungen meiner Behauptungen kommt und einfach nur meine Behauptungen verneint werden - das fand ich schade. Ich betone aber nochmal, dass es als relativ neues Mitglied hier bestimmt schwierig ist, da das Gegenüber/die ganzen Gegenüber einschätzen zu können, gerade wenn nach viel positiver Kritik dann so geballte Kritik kommt- da stellt sich die ganze Situation sicherlich noch einmal viel schärfer/schwieriger dar. Darum möchte ich mich von meiner Seite bemühen, noch deutlicher zu machen, dass ich natürlich den Autor/die Autorin und seine Meinung respektiere.

liebe Grüße,
Lisa
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Beitragvon leonie » 11.12.2009, 10:52

Lieber ferdi,

ich denke, dass doch eigentlich jeder Vorschlag bedeutet, vorzuschlagen, den Text anders und in gewisser Weise auch einen "anderen Text" zu schreiben. Und oft dann auch die Intention berührt.
Für mich ist es dabei auch okay, wenn Vorschläge die Gesamtkonzeption berühren. Eigentlich haben wir das doch auch häufiger hier gehabt.
Dabei ist natürlich klar, dass der Autor/die Autorin das letzte Wort hat und es ihr/sein Text ist.

Ich versuche eigentlich, auch sehr deutlich immer von meiner Wahrnehmung und meiner Meinung zu schreiben, damit klar ist, dass ich das nicht als absolute Wahrheit verstehe. Auch in dem Satz, den Du zitierst. Und mir ist klar, dass andere anderer Meinung sein können und sind.

Mich verunsichert diese Diskussion hier ziemlich: Denn ich denke, es ist doch schwierig, Kritik zu begrenzen auf bestimmte Felder. Und manchmal ist es auch schwierig, den Autor einzuschätzen (ebenso wie den Kritiker, wie Lisa schreibt) darin, wie er Kritik aufnimmt. Andererseits finde ich es auch schwierig, Kritik dann auf den Autor zuzuschneiden, irgendwie kommt mir das auch unehrlich vor. Ebenso möchte ich aber auch nicht nur Lob verteilen dürfen. Denn hier im Forum geht es doch eigentlich genau um Textarbeit.

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon ferdi » 11.12.2009, 13:50

Hallo nochmal,

und noch mal kurz zur Verdeutlichung: Es gibt Vorschläge, die die Absichten des Schreibers unterstützen wollen - und dann im Regelfall auch gerne in Augenschein genommen werden - und Vorschläge, die die Absichten des Schreibers durch die Absichten des Lesers ersetzen wollen; Und da sagt dann jeder Schreiber - wenn er schlau ist - klar und deutlich Nein. Das hat überhaupt nichts mit "eigener Meinung" zu tun oder mit "durchzubringen versuchen" - es geht einfach darum, dass über Bereiche geredet werden soll, über die nicht zu reden ist, wenn der Text seine Eigenheit behalten soll. Nun weiß ich natürlich nicht, was Rosebud dazu sagt, aber für mich ist der letzte Satz eine der tragenden Säulen im Aufbau dieses Textes. Und wie einer der alten Kirchenbaumeister, dem jemand vorschlägt, der Verzicht auf diese Säule würde aber doch eine wesentlich bessere Sicht auf den Altar ermöglichen, würde ich als Autor auch nur ein Wort sagen, wenn jemand vorschlüge, diesen Satz zu streichen: Nein. Das hat überhaupt nichts mit "kämpferisch" zu tun...

Ich lass es dabei. Das ist ja auch, um bei den etwas raueren Ausdrücken zu bleiben, "nicht mein Krieg". Ich wollte nur den Stimmen etwas entgegensetzen, die Rosebud hier ein in der Anlage unangebracht abwehrendes Gesprächsverhalten bescheinigen möchten (Für mich kommt sie weder "kämpferisch" daher, noch hatte ich den Eindruck, sie hätte Lisas Beitrag "fehlgelesen").

Na, ich denke mir, wenn ihr daran liegt, wird sie sicher selbst noch etwas zu euren Beiträgen schreiben :-)

Ferdigruß!
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