IST DAS NICHTS HEILIGES?
Nacht, wie lauschig ist diese
Nach all der Sternenlosigkeit
Da bist du Gestirn, und doch so irdisch
Meinem Aderschlag
Da bist du nah, und ich zu deinen Füßen
Dein Gesicht im Blick, dieses ausweglose
Wir verweilen
So eine Stunde, oder zwei
Vielleicht ein ganzes Leben lang
Und mit uns bleibt Ungesagtes
Der Kissen, und Cafè-Gespräche
Der Berührungen
Ich weiß um deine Schätze
Ahne, wenn du sprichst
Tausend Worte mehr
Manchmal tausend Tränen
Doch was weißt du von meinen?
Schon du und ich unter Pappeln
Schon du, im Geruch der Stadt im Mond
Und ich, vielleicht etwas Purpur
Auf deinen Wangen
Ist das nichts Heiliges?
-
VFM
Ist das nichts Heiliges?
Liebe Zafar,
ich weiß gar nicht, wieso zu diesem Text noch niemand etwas geschrieben hat: Er ist nicht schwierig, er ist kräftig und für mich folgt er in sich von Anfang an bis zum Ende einem einheitlichen Ton. Ich finde wirklich, dass du in deiner Schreibweise erstaunlich sicher und ausgeformt bist - selten liest man ein schiefes oder nur halbpassendes Wort.
Trotzdem rauscht der Text an mir etwas vorbei - dabei spricht mich seine Frage eigentlich an - diese Mächtigkeit der Frage, die entsteht, die oft gerade in weiblicher Zuwendung zum männlichen (auch wenn das hier nicht steht, lese ich es für mich so aufgrund der vorhandenen Verhältnismäßigkeiten), die zugleich kritiksiert, gar zurückgewiesen und umarmt, gar gefeiert gehört. Denn so fühlt es sich an. Aber der ganze Text kann das für mich noch nicht ganz evozieren, für mich hört sein Strahlbereich früher auf, als er möchte. Dieser Leseeindruck passt zwar ironischerweise gerade perfekt zu dem Ort, an dem sich das lyr. Ich befindet, aber für mich lässt sich das leider nicht für die Wirkkraft des Textes nutzen - die Schäwche fällt auf den Text selbst zurück.
Wenn ich versuche zu herauszufinden, warum das eigentlich so ist, dann kann ich es nicht genau angeben. Ein wenig scheint mir, liegt es an der erste Strophe, sie scheint mir etwas beliebig in ihren Bildern, plappert ein wenig zu viel Energie heraus. In der zweiten Strophe ist dann das "vielleicht ein ganzes Leben lang" (gerade durch das "vielleicht") so dick in eine bestimmte Richtung, dass es die anderen Spiele mit den Superlativen, um den LIebsten anzurufen (tausend...) dadurch unlesbar werden, jedenfalls für mich. Für sich allein dagegen gehen sie auf.
Zum Ende dann wird der Text für mich dann immer feiner und besser, ernst und traurig, wie eine schöne Frau unter lauter schönen Frauen...
liebe Grüße,
Lisa
ich weiß gar nicht, wieso zu diesem Text noch niemand etwas geschrieben hat: Er ist nicht schwierig, er ist kräftig und für mich folgt er in sich von Anfang an bis zum Ende einem einheitlichen Ton. Ich finde wirklich, dass du in deiner Schreibweise erstaunlich sicher und ausgeformt bist - selten liest man ein schiefes oder nur halbpassendes Wort.
Trotzdem rauscht der Text an mir etwas vorbei - dabei spricht mich seine Frage eigentlich an - diese Mächtigkeit der Frage, die entsteht, die oft gerade in weiblicher Zuwendung zum männlichen (auch wenn das hier nicht steht, lese ich es für mich so aufgrund der vorhandenen Verhältnismäßigkeiten), die zugleich kritiksiert, gar zurückgewiesen und umarmt, gar gefeiert gehört. Denn so fühlt es sich an. Aber der ganze Text kann das für mich noch nicht ganz evozieren, für mich hört sein Strahlbereich früher auf, als er möchte. Dieser Leseeindruck passt zwar ironischerweise gerade perfekt zu dem Ort, an dem sich das lyr. Ich befindet, aber für mich lässt sich das leider nicht für die Wirkkraft des Textes nutzen - die Schäwche fällt auf den Text selbst zurück.
Wenn ich versuche zu herauszufinden, warum das eigentlich so ist, dann kann ich es nicht genau angeben. Ein wenig scheint mir, liegt es an der erste Strophe, sie scheint mir etwas beliebig in ihren Bildern, plappert ein wenig zu viel Energie heraus. In der zweiten Strophe ist dann das "vielleicht ein ganzes Leben lang" (gerade durch das "vielleicht") so dick in eine bestimmte Richtung, dass es die anderen Spiele mit den Superlativen, um den LIebsten anzurufen (tausend...) dadurch unlesbar werden, jedenfalls für mich. Für sich allein dagegen gehen sie auf.
Zum Ende dann wird der Text für mich dann immer feiner und besser, ernst und traurig, wie eine schöne Frau unter lauter schönen Frauen...
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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