"noch"

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 11.09.2009, 10:42

:frage: :frage:
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fenestra
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Beitragvon fenestra » 19.09.2009, 23:33

Liebe Renée, ich wollte sagen, dass es mir weh tut, wenn man ältere Menschen fragt, ob sie dies oder das "noch" können. Und dann habe ich versucht, dir dazu einige Gedanken mitzuteilen. Das war nicht als Kritik an deinem Text gedacht, sondern sollte, im Gegenteil, zeigen, wie mich dieses Thema - ausgelöst durch deinen Text - mal wieder beschäftigt.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 20.09.2009, 13:25

Liebe Fenestra, danke für die Erklärung

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.09.2009, 09:11

Liebe Renee,

ich finde diesen kurzen Text von dir sehr frei, offen, gelöst - ehrlich; er gefällt mir gut! Und wäre er ein Drabble geblieben, hätte ich ihn gewählt :-), denn er hätte mir als frabble gut gefallen. Jetzt, wo er nicht mehr an die 100 Worte gebunden ist, frage ich mich, ob der Text nicht noch mehr Potential hat, er könnte, aufbauend auf diesem freien allgemeinen, ganz viel konkretes über das Alter beschreiben, etwa Beobachtungen verschiedener Alter und der Text steht zu Beginn und am Ende als Rahmen - aber zugleich fürchte ich, dass bei einer erneuten Herangehensweise das freie verloren geht. Wie geht es dir damit? In meiner Polyphonlust könnte ich mir diesen kurzen text auch einfach zu gut gemachten Photos von alten Menschen denken, die ganz gemischt wirklich alles zeigen.

Zum konkreten Text: Nur diese Stelle hier finde ich noch etwas unfertig:

ich lerne, ich lebe noch im „noch“ und im „noch nicht“ und nach oben scheint mir alles noch offen;

Die Satzstellung, die Häufigkeit der nochs, der Bogen des Satzes könnte noch etwas flüssiger gestaltet werden...?

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Herby

Beitragvon Herby » 27.09.2009, 22:27

Hallo Renée,

der Text gefällt mir in seinen Denkanstößen sehr gut. Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, aber mir scheint, der Optimist sagt "noch" und denkt erst an die Möglichkeiten, Chancen, und dann an die Zeit. Der Pessimist hat bei diesem Wort die zeitliche Begrenztheit vor Augen und dann erst die Möglichkeiten/Chancen - und der Realist bringt das eine mit dem anderen in Einklang.

Lieben Gruß in die neue Woche
Herby

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.10.2009, 15:21

Liebe Lisa,

danke für deine positiven Betrachtungen zu dem kurzen "noch". Diese Art von Text mag ich selbst halb und halb nicht. Dieser scheint nun relativ frei von Selbstgefälligkeit. Es ist schwer dieses Gleichgewicht, wenn es nun mal entstanden ist, zu halten.

Die Wiederholungen hatte ich musikalisches Motiv beabsichtigt. Und es fiele mir schwer, etwas zu streichen. Du schreibst :

Beobachtungen verschiedener Alter und der Text steht zu Beginn und am Ende als Rahmen - aber zugleich fürchte ich, dass bei einer erneuten Herangehensweise das freie verloren geht. Wie geht es dir damit? In meiner Polyphonlust könnte ich mir diesen kurzen text auch einfach zu gut gemachten Photos von alten Menschen denken, die ganz gemischt wirklich alles zeigen.


Der Gedanke mit den Photos ist wirklich gut, aber ich würde andere Motive suchen. Mineralisches, oder Botanisches ...

Danke für die Anregungen


Lieber Herby,
Ja, du hast recht, es ist das halb volle und halb leere Glas ...
Der Optimist .... & Der Pessimist hat bei diesem Wort die zeitliche Begrenztheit vor Augen und dann erst die Möglichkeiten/Chancen - und der Realist bringt das eine mit dem anderen in Einklang.



liebe Grüße
Renze

Lydie

Beitragvon Lydie » 04.10.2009, 18:15

Hallo Renée,

Ich habe nun die anderen Kommentare nicht genau gelesen und die Drabble-Geschichte ist voll an mir vorbeigegangen, aber mir gefällt dein Text ausgesprochen gut, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich mich in ihm wiederfinde, vermutlich. Macht nichts! Sehr, sehr schön in Worte gefasst!

Danke und bravo, ein Text, der mir Mut macht,

Lydie

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 19.10.2009, 12:46

Liebe Reneé,

Dein Text lässt mich nimmer los. Vielleicht, weil ich im Februar 60 werde.

Und weil wir wohl alle dieses jnge, unerfahrene Ich bis zum Ende in uns tragen. Dieser Teil ist es auch, der Angst vorm Ende hat. Die Ratio sagt, ich bin noch da, bereit, alles mögliche (und unmögliche) zu tun. Das junge Ich sagt; machs aber schnell, die Zeit rennt davon.

Ich mag deinen Text sehr gern und finde ihn schön klar und gut geschrieben.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.10.2009, 16:40

Liebe Lydie,

danke für deine Rückmeldung. Ich habe mich hier ein paar Tage lang nur lesend beteiligt, ... ein Umzug der lange dauert ( :rolleyes: ) und emsiges Regalbauen erfordert *ächz*


Liebe Elsa,

ich freue mich sehr über deinen Kommentar und dafür, dass du ihn so schön weiter "verwurstet" hast!! :daumen:

liebe Grüße euch beiden
Renée

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 19.10.2009, 20:01

Liebe Reneé,

ah, hast du schon gelesen, ich sag ja, dein Text hat für viele was!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen


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