"noch"

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 11.09.2009, 10:42

:frage: :frage:
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Rosebud

Beitragvon Rosebud » 11.09.2009, 11:24

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 11.09.2009, 11:46

Hallo Renee,

das sehe ich wie Rosebud: Ein guter Text, aber vielleicht unter dem Dach "Drabble" nicht ideal aufgehoben... Sprachlich würde ich anmerken wollen, dass "Dass das" ein nicht allzu melodiöser Weg ist, einen Text zu beginnen (zwei ist da nicht deutlich weniger schlimm als drei in meinen Ohren ;-)), dass hinter "und erst" wohl ein Komma folgen sollte (?!), und dass ich das Bild "sich gegen einen Abgrund stemmen" für ziemlich eigenartig halte... Aber na ja. Kann man bestimmt auch alles anders sehen :-) (Warum schreibe ich eigentlich so viele "dass-Sätze", obwohl ich sie doch gar nicht mag?!)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 11.09.2009, 12:04

Hallo Rosebud, danke für deinen freundlichen Kommentar. Ich wollte auch mal Drabbles üben, das mit der Pointe (ich mag sie nicht) ist mir entfallen. "Die Hänge der Zeit" sind mir ein grundlegendes Bild seit den frühen 80-iger Jahre.

Hallo Ferdi,
Dass das ... irgendwie mag ich diese Anfangsformulierung ... beginnen Vorträge nicht oft so? Eine unmittelbare, banale, unzelebrierte Einleitung?

das stemmen gegen Abgrund : da hab ich gesucht ... dachte, das geht mit Bergsteigerschuhen, man stemmt sich gegen die Wand gegen den Abgrund??

War wie gesagt eine Art Fingerübung.


Vielen Dank für eure Kommentare
liebe Grüße
Renée

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.09.2009, 17:59

Hola Renée,

auch ich sehe dies weder als Drabble noch als "Frabble". Es ist eine Eigenreflexion, die eher in die Rubrik Kurzprosa passen würde.

Saludos
Mucki

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 11.09.2009, 18:37

Liebe Mucki,

Es muss ja kein Drabble sein, dann deplatziere es doch bitte in "Kurzprosa" ...vielen Dank
lG
Renée

DonKju

Beitragvon DonKju » 12.09.2009, 16:00

... sag ich denn fürwahr: Das kann kein Drabble sein, aber dafür ein hübsches Stück Kurzprosa. Und möge es noch lange so bleiben mit dem doch noch, weil die Welt ist gross, bunt und schön, und so vieles gibt es noch zu seh'n ...

Lieben Gruß an Renée von Hannes

Max

Beitragvon Max » 12.09.2009, 16:14

Liebe Renée,

egal, ob Drabbel oder nicht, ich finde das einen sehr präzisen Text, der auch mein Lebensgefühl zu großen Teilen trifft.

Bei diesem Satz

Ich weiß nichts von dem, was kommt


könnte man auch überlegen, ob man nicht

Ich weiß nicht von dem, was kommt


schreiben mag.

Ein sehr guter Text für mich.

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2009, 16:36

Liebe Renée,

ja, auch ich finde mich sehr in deinen Zeilen wieder. Es begann, als bei mir die 4 vorne stand. ,-)
Was mir gefällt, ist die positive Einstellung, die du hier aufzeigst. Oft sind solche Reflexionen eher larmoyant oder negativ besetzt (und die mag ich gar nicht), aber bei dir ist dies hier nicht der Fall! ,-)

Saludos
Mucki, bei der noch keine 5 davor steht *g*

Max

Beitragvon Max » 12.09.2009, 16:51

Liebe Mucki,

ich glaube, es ist fast egal, welche Zahl vorne steht ... es gibt früh schon die Diskrepanz zwischen der Erfahrung, dass Menschen im allgemeinen zu sterben pflegen und man das für sich nich so recht glauben mag, da man ja, so lange man sich erinnern kann, am leben war ... so ist es jedenfalls bei mir.

Liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.09.2009, 16:59

Hi Max,
... und man das für sich nich so recht glauben mag, da man ja, so lange man sich erinnern kann, am leben war ... so ist es jedenfalls bei mir.

Na ja, das ist bei mir schon etwas anders. Aber das ist ein anderes, viel zu privates Thema.
Nur allgemein gesagt: das Sterben ist für mich kein ungläubiger Prozess, auf mich selbst bezogen, sondern ein realistischer.
Es geht mir hier in Renées Zeilen um die innere Haltung, die mir gefällt.

Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 12.09.2009, 17:06

Es geht mir hier in Renées Zeilen um die innere Haltung, die mir gefällt.



Ja, mir auch ....

Liebe Grüße
Max

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 19.09.2009, 22:34

Liebe Renée,

zu diesem Text möchte ich dir schon seit Tagen etwas schreiben.

Dieses "noch" - ich finde es treffend und wichtig, dass du es ins Zentrum deiner Betrachtung stellst. Ich habe mich schon oft geschämt - für mich oder andere - wenn ich diese "noch" ausgesprochen oder gehört habe:

"Fahren Sie noch mit dem Fahrrad?" "Erledigen Sie die Hausarbeit noch selbst?"
"Der Jubilar liest noch jeden Tag die Tageszeitung"
usw.

In der Regel betreffen solche Sätze allerdings Menschen, die mindestens 15 Jahre älter sind, als du, das möchte ich mal betonen! Immerhin sollen wir Frauen doch bis 67 arbeiten, um unsere Rente zu bekommen, da fragt auch keiner, ob wir denn NOCH arbeiten können!

Was ich sagen möchte: So mancher Senior, manche Seniorin kann Vieles, was jüngere überhaupt niemals konntenk, weder SCHON, noch NOCH. Neulich gab es hier einen City-Lauf, da wurde ein 75jähriger geehrt für seine gute Zeit bei dem 10km-Lauf. Er war schneller, als sehr viele der Jüngeren. Von den geistigen Leistungen vieler älterer Menschen ganz zu schweigen. Nicht umsonst gab und gibt es in vielen Kulturen eine Art Ältestenrat.

Und überhaupt: Es gibt nur die Gegenwart.

Liebe Grüße
fenestra

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.09.2009, 23:13

Liebe Fenestra,

wie missverständlich "noch" und "Alter" verstanden werden können. Oder wie anders. Wie unterschiedlich. "noch mehr", "noch einmal", "noch dieses" "noch etwas" wäre eine komponente, die mir so wichtig erscheint, wie "ich kann noch freihändig Fahrrad fahren", ich "sehe noch aus wie 30" .

Ich finde, dass älter werden die Gegenwart mit einschließt ... überhaupt ist die Erfahrung Vergänglichkeit für alle Altersstufen eine Erfahrung ...

Es gibt 75-Jährige, die Marathon laufen, das ist auch gut so. Es gibt 40-Jährige, die sich nicht mit den ersten Falten abgeben können ...

Ich habe meiner Ansicht nach nicht gesagt, dass ich 60 alt finde, sondern dass damit die Erfahrung des Altwerdens begonnen hat. Für die meisten meiner Generation hat das früher begonnen

Ich verstehe vielleicht nicht, was du sagen wolltest.

lG

Renée


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