treibholz

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 25.07.2009, 02:14

treibholz



in den salzwellen sind wir
nackt

werden gezogen richtung
kalfamer im
unterstrom

und beginnen
die quallen zu lieben
an den waden
weil sie das meer atmen können
und wir nicht

im untertauchen werden wir
strömung
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 01.09.2009, 11:20, insgesamt 4-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.07.2009, 09:50

Lieber Tom,

ich habe überlegt, ob man den Titel nicht umkehren sollte (holztreib) - nicht als Vorschlag, sondern als kurze Summe des Gefühls durch und zu diesem Text - der mir sehr, wenn man das denn sagen kann, gefallen hat.

gute Reisegrüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 01.08.2009, 15:04

Hallo allerseitigst,

nur ein kurzer Gruß aus der Ferne, und einen lieben Dank für die wohlwollende Empfängnis dieses Schriftstückes.

Sollte es den Eindruck vermitteln, mich hätte es ans Meer verschlagen, so täuscht dies leider. Das Gegenteil ist der Fall: Niederösterreich. Eine Kleinstadt wie aus dem Playmobil-Kasten: Sauber, bieder, alles an seinem Platz, und Plastikpagenköpfe, die Unverständliches murmeln.

Der Text ist ergo metaphysisch und gänzlich unphysikalisch zu verstehen. Mein Traumstrohhalm für das Hoffen auf meerige Zeiten dereinst.

Gehabt Euch wohl,
ich tauch dann wieder unter.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

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leonie
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Beitragvon leonie » 05.08.2009, 17:49

Hach, Tom, das ist schön. Natürlich gefällt mir Meerfrau das. Kalfamer habe ich mir per Internet angeschaut. Da will ich mal hin. Unbedingt!

Aber es ist natürlich frech von Dir abzutauchen, während ich am Meer weile, schließlich hätte ich Dich zum Abschied gerne mal virtuell gedrückt.

Was Du vorn Deinem momentanen Aufenthaltsort schreibst, klingt scheußlich. Aber, wie Du wieder mal beweist, aus der Sehnsucht entstehen die schönsten Texte. Also: Nutzen, auch wenns schmerzt.

Liebe Grüße

leonie, wieder da

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 02.09.2009, 20:57

Hallo Max und Mucki,

auch, wenn ihr euch so schön in den Zusammenhang zwischen Anfang- und Schlussatz verstrickt habt: Selbst aus unliterarischter (*hrrr*) Ferne war es mir ein Bedürfnis, den Schlusssatz in eine Verlaufsform zu bringen, hinaus aus dem statischen Präsens. Im Dienste der Dynamik. Verzeiht. So stands aber auch schon in meinem Notizbuch in der Rohfassung. Muss dann wohl richtig sein.

Bin schon wieder hinter den Alpen (wären hier mal welche!).

Dankeschön, Leo.

Tom
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.09.2009, 21:02

Hi Tom,
Bin schon wieder hinter den Alpen (wären hier mal welche!).

also dein neues Avatarbild sieht eher so aus, als befändest du dich in der Steinzeit. :blink2:
Es hat etwas Animalisches! :mrgreen:

Saludos
Mucki

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 02.09.2009, 21:04

Ich geh jetzt auf Hasen und Fasanen ...
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.09.2009, 00:45

*kicher*
Irgendwie passt deine Signatur unglaublich gut zu diesem Avatar, du Wilder im Bärenfell, du! ;-)
Nicht, dass du uns in der Einöde total verkommst, hm?

Liebe Grüße aus der Zivilisation, na ja mehr oder weniger :mrgreen:
Mucki

Max

Beitragvon Max » 13.09.2009, 10:58

Lieber Tom,

an den Text musste ich gerade denken, weil ich gleich aufbreche, um auf Deienr Insel nach dem Rechten (dem nicht den) zu sehen ...

Ich tauche unter, aber hier gelegentlich auf
Max

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 13.09.2009, 11:05

*heul* *fernweh*

Grüß mir den Wirt, und schönen Urlaub!!!
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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 22.11.2009, 23:01

Es wird zu kalt sein
Für die Quallen
Für mich
Und das Meer wird falsch sein
Zu falsch für Juist
Denken werde ich an Dich
Und den Stiefel entbinden
Entblößten Fußes das Wasser spüren
Vielleicht einen Rest Deines Schmerzes
In meinem, Freund
Am Anfang und Ende
Ist immer die See

Zakkinen

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 22.11.2009, 23:32

anrührende Worte ... grüß mir die See, und gute Reise, Bruder ...

T.
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Schwarzbeere
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Beitragvon Schwarzbeere » 26.12.2009, 18:49

Quallen? Schrecklich und gefährlich, schön vielleicht, wenn man sie nur ohne Kontakt beobachtet, grässlich, wenn sie am Strande verfaulen.
Zu viel Meer versalzt das Gehirn!

Max

Beitragvon Max » 29.12.2009, 11:53

Lieber Schwarzbeere,

interessant, Dein freies Assoziieren über Quallen zu lesen.

Bei Deinem letzten Satz verliert sich bei mir aber jeder Zusammenhang zum Text ...

Liebe Grüße
Max

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Schwarzbeere
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Beitragvon Schwarzbeere » 31.12.2009, 17:32

leonie hat geschrieben:Was Du vorn Deinem momentanen Aufenthaltsort schreibst, klingt scheußlich.

Fast hätte sich meine noch immer österreichische Seele (was sind schon 35 Jahre im Fremdland) auf den Schlips getreten gefühlt, weil man die Beschreibung Eine Kleinstadt wie aus dem Playmobil-Kasten: Sauber, bieder, alles an seinem Platz, und Plastikpagenköpfe, die Unverständliches murmeln. als nicht mehr unseren modernen Vorstellungen des Lebensraumes belächelt.

Freilich, man kann vieles nicht verstehen, so wie ich auch die Plastikpagenköpfe nicht begreife.


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