
deshalb
Hallo Scarlett,
das Gedicht macht einen etwas zwiespältigen Eindruck auf mich. Soll heißen, dass da Kritik ist, über die ich mir nicht sicher bin, und das da auch Lob ist, über das ich mir aber auch nicht so sicher bin. Diesen Eindruck werde ich jetzt aber so formulieren, als sei ich mir ganz sicher^^
Gefallen haben mir auf Anhieb die zusammengesetzten Worte, die den Ton des Textes am meisten beeinflussen. Hier besonders die "webweißen Tücher", weil sie die Nacht auf eine Art verhängen, dass die Arrangiertheit besonders herausgestellt wird und weil das Gewebte vom Nacht-Weiß-Kontrast ablenkt, ihn zunächst versteckt.
Der "Herzkelch" hingegen ist der Grenze des Übertriebenens schon relativ nah, übertritt sie aber nicht.
Dann funktioniert auch der Aufbau des Textes sehr gut. Der Gedankenstrich nach Zeile 5 teilt den Text auf, ist Zäsur, aber unterbricht nicht den Lesefluss.
gebrochen wurde mein Lesefluss aber sehr stark vom Bild der letzten Strophe. Das Bild mit der Salzstraße zwischen den Kissen, an der auch noch gekostet wird, fand ich zunächst sehr irritierend. Während die vorher geschaffene Bildlandschaft eher romantisch ist, ist dieses sehr grob und ein bisschen widerlich, wenn man sich mal vorstellt, was lyr. Ich da eigentlich tut. Diese Komposition wollte ich erstmal nicht verstehen. Erst als ich auf den Titel "deshalb" zurückkam fiel mir auf, dass er ja gerade diesen Bruch betont, den die letzte Strophe verursacht.
Unsicher bin ich mir also ob des Textes, weil ja die Textstellen, mit denen ich nicht so ganz warm werde, durchaus so ihren Sinn haben wie sie da stehen. Deshalb möchte ich meine Irritationen eher als einen Lesefehler ansehen, aber keinen ganz unberechtigten.
LG
Last
das Gedicht macht einen etwas zwiespältigen Eindruck auf mich. Soll heißen, dass da Kritik ist, über die ich mir nicht sicher bin, und das da auch Lob ist, über das ich mir aber auch nicht so sicher bin. Diesen Eindruck werde ich jetzt aber so formulieren, als sei ich mir ganz sicher^^
Gefallen haben mir auf Anhieb die zusammengesetzten Worte, die den Ton des Textes am meisten beeinflussen. Hier besonders die "webweißen Tücher", weil sie die Nacht auf eine Art verhängen, dass die Arrangiertheit besonders herausgestellt wird und weil das Gewebte vom Nacht-Weiß-Kontrast ablenkt, ihn zunächst versteckt.
Der "Herzkelch" hingegen ist der Grenze des Übertriebenens schon relativ nah, übertritt sie aber nicht.
Dann funktioniert auch der Aufbau des Textes sehr gut. Der Gedankenstrich nach Zeile 5 teilt den Text auf, ist Zäsur, aber unterbricht nicht den Lesefluss.
gebrochen wurde mein Lesefluss aber sehr stark vom Bild der letzten Strophe. Das Bild mit der Salzstraße zwischen den Kissen, an der auch noch gekostet wird, fand ich zunächst sehr irritierend. Während die vorher geschaffene Bildlandschaft eher romantisch ist, ist dieses sehr grob und ein bisschen widerlich, wenn man sich mal vorstellt, was lyr. Ich da eigentlich tut. Diese Komposition wollte ich erstmal nicht verstehen. Erst als ich auf den Titel "deshalb" zurückkam fiel mir auf, dass er ja gerade diesen Bruch betont, den die letzte Strophe verursacht.
Unsicher bin ich mir also ob des Textes, weil ja die Textstellen, mit denen ich nicht so ganz warm werde, durchaus so ihren Sinn haben wie sie da stehen. Deshalb möchte ich meine Irritationen eher als einen Lesefehler ansehen, aber keinen ganz unberechtigten.
LG
Last
Liebe Monika,
in diesem Gedicht verwendest du drei Worte, die mir schlicht und einfach zu kitschig sind und mir deshalb den Lesegenuss arg trüben:
herzkelch, sehnsuchtsbrocken, salzstraße.
Die ersten beiden Zeilen und das 'schattenlose bett' gefallen mir gut, aber s.o.
Saludos
Mucki
in diesem Gedicht verwendest du drei Worte, die mir schlicht und einfach zu kitschig sind und mir deshalb den Lesegenuss arg trüben:
herzkelch, sehnsuchtsbrocken, salzstraße.
Die ersten beiden Zeilen und das 'schattenlose bett' gefallen mir gut, aber s.o.
Saludos
Mucki
Hallo last,
deine irritationen bezüglich meines textes kann ich sehr gut verstehen.
Was mir daran gutgefallen hat, ist die tatsache, dass du dich nicht nur am text entlang gelesen hast sondern ihn richtiggehend "durchleuchtet" hast und schließlich - am ende - auf den anfang, sprich titel, zurückgeworfen wurdest. Dabei habe ich das gefühl vermittelt bekommen, dass da letztlich doch mehr verständnis vorhanden ist, als du am anfang vermutest hattest ...
Es freut mich, dass du bilder schließlich so entschlüsselt hast, wie ich sie verwendet und verstanden haben wollte.
Selbst dieser bruch - den du ja als gewollt und als folgerichtig erkannt hast, ist genau so intendiert gewesen.
Die bilder der eingangszeilen werden im folgenden als genau das entlarvt, was sie sind: artifiziell, ohne bestand, nichts hinterlassend als leere und ... tränen.
Die "salzstraße" habe ich aus mehrern gründen hierfür als bild gewählt: zum einen korrespondiert sie über die farbe mit der szenerie des anfangs. Ferner dachte ich an weitere redewendungen, in denen das salz als gewürz eine rolle spielt und die in diesem zusammenhang sinn ergeben. Und schließlich wollte ich die tränen nicht beim namen nennen ... sondern nur das, was sie auch sind, was sie auch hinterlassen ... können.
Außerdem ergeben die brocken mit dem salz auch noch eine interessante verbindung, wenn man an brot - brocken denken mag ... und wenn man den kelch dann noch dazu nimmt ... na ja, aber lassen wir das.
Es hat mir großes vergnügen bereitet, deinen ausführungen zu folgen. Sie waren sehr aufschlussReich. Danke dir!
Ach ja, zum titel noch was: ich bin dazu zurückgekehrt, nachdem ich zwischenzeitlich einen anderen genommen hatte, der mir zum damaligen zeitpunkt besser/nachvollziehbrer erschienen war. Mittlerweile glaube ich aber, dass das gedicht "deshalb" heißen muss, selbst auf die gefahr hin, dass er vielleicht nicht bei allen lesern funktioniert. Bei sehr vielen tut er das aber genau in dem sinne, wie du das auch geschrieben hast.
Liebe Mucki,
kitschig??? Nun ja, wenn du meinst ...
However: vielleicht dann ein anderes mal wieder.
Merci für deine rückmeldung.
LG an euch beide,
scarlett
deine irritationen bezüglich meines textes kann ich sehr gut verstehen.
Was mir daran gutgefallen hat, ist die tatsache, dass du dich nicht nur am text entlang gelesen hast sondern ihn richtiggehend "durchleuchtet" hast und schließlich - am ende - auf den anfang, sprich titel, zurückgeworfen wurdest. Dabei habe ich das gefühl vermittelt bekommen, dass da letztlich doch mehr verständnis vorhanden ist, als du am anfang vermutest hattest ...
Es freut mich, dass du bilder schließlich so entschlüsselt hast, wie ich sie verwendet und verstanden haben wollte.
Selbst dieser bruch - den du ja als gewollt und als folgerichtig erkannt hast, ist genau so intendiert gewesen.
Die bilder der eingangszeilen werden im folgenden als genau das entlarvt, was sie sind: artifiziell, ohne bestand, nichts hinterlassend als leere und ... tränen.
Die "salzstraße" habe ich aus mehrern gründen hierfür als bild gewählt: zum einen korrespondiert sie über die farbe mit der szenerie des anfangs. Ferner dachte ich an weitere redewendungen, in denen das salz als gewürz eine rolle spielt und die in diesem zusammenhang sinn ergeben. Und schließlich wollte ich die tränen nicht beim namen nennen ... sondern nur das, was sie auch sind, was sie auch hinterlassen ... können.
Außerdem ergeben die brocken mit dem salz auch noch eine interessante verbindung, wenn man an brot - brocken denken mag ... und wenn man den kelch dann noch dazu nimmt ... na ja, aber lassen wir das.
Es hat mir großes vergnügen bereitet, deinen ausführungen zu folgen. Sie waren sehr aufschlussReich. Danke dir!
Ach ja, zum titel noch was: ich bin dazu zurückgekehrt, nachdem ich zwischenzeitlich einen anderen genommen hatte, der mir zum damaligen zeitpunkt besser/nachvollziehbrer erschienen war. Mittlerweile glaube ich aber, dass das gedicht "deshalb" heißen muss, selbst auf die gefahr hin, dass er vielleicht nicht bei allen lesern funktioniert. Bei sehr vielen tut er das aber genau in dem sinne, wie du das auch geschrieben hast.
Liebe Mucki,
kitschig??? Nun ja, wenn du meinst ...
However: vielleicht dann ein anderes mal wieder.
Merci für deine rückmeldung.
LG an euch beide,
scarlett
Hallo Scarlett,
Ja, jetzt wo du es sagst. So komme ich auch den webweißen Tüchern noch ein Stück näher. Man könnte -auch wenn das etwas abwegiger ist- ganz von der Liebeslyrik weg gehen und im spirituell religiösen Sinn deuten. Dabei würde das Bettmotiv zwar etwas stören, aber dann nimmt man es eben als Nahtstelle beider Lesarten.
Was mir noch eingefallen ist, eventuell kann man das, für meinen Geschmack etwas zu derben, Bild mit dem Salz-Schmecken etwas entschärfen, indem man Tast- oder Geruchsinn anstelle vom Schmecken verwendet(?). Auf die Gefahr hin, dem Gedicht die Irritation zu nehmen, die nicht nur negativ ist?
LG
Last
Außerdem ergeben die brocken mit dem salz auch noch eine interessante verbindung, wenn man an brot - brocken denken mag ... und wenn man den kelch dann noch dazu nimmt ... na ja, aber lassen wir das.
Ja, jetzt wo du es sagst. So komme ich auch den webweißen Tüchern noch ein Stück näher. Man könnte -auch wenn das etwas abwegiger ist- ganz von der Liebeslyrik weg gehen und im spirituell religiösen Sinn deuten. Dabei würde das Bettmotiv zwar etwas stören, aber dann nimmt man es eben als Nahtstelle beider Lesarten.
Was mir noch eingefallen ist, eventuell kann man das, für meinen Geschmack etwas zu derben, Bild mit dem Salz-Schmecken etwas entschärfen, indem man Tast- oder Geruchsinn anstelle vom Schmecken verwendet(?). Auf die Gefahr hin, dem Gedicht die Irritation zu nehmen, die nicht nur negativ ist?
LG
Last
Last hat geschrieben:Was mir noch eingefallen ist, eventuell kann man das, für meinen Geschmack etwas zu derben, Bild mit dem Salz-Schmecken etwas entschärfen, indem man Tast- oder Geruchsinn anstelle vom Schmecken verwendet(?).
Hallo last,
in einer ersten version hatte ich da stehen:
entlang der salzstraße
zwischen den kissen
Das wäre dann ein vollkommener verzicht auf die "sinne".
Vielleicht besser?
Abendgrüße,
scarlett
Liebe scarlett,
bei diesem Text ist mir einfach zuviel Stuck an den Zeilen - Teile finde ich wieder unglaublich gelungen: die verhängte nacht, die schattenbetten und die salzstraße zwischen den kissen,
aber
die webweißen tücher (auch durch die Alliteration) der geleerte herzkelch und besonders die
sehnsuchtsbrocken sind mir einfach zuviel des Guten - ich würde den Text etwas schlichter gestalten - dass du eine Wortschafferin bist, das weiß man doch sowieso -.
liebe Grüße,
Lisa
bei diesem Text ist mir einfach zuviel Stuck an den Zeilen - Teile finde ich wieder unglaublich gelungen: die verhängte nacht, die schattenbetten und die salzstraße zwischen den kissen,
aber
die webweißen tücher (auch durch die Alliteration) der geleerte herzkelch und besonders die
sehnsuchtsbrocken sind mir einfach zuviel des Guten - ich würde den Text etwas schlichter gestalten - dass du eine Wortschafferin bist, das weiß man doch sowieso -.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Möglicherweise, liebe Lisa, werde ich den Text irgendwann "schlichter" gestalten. Momentan geht das nicht. Bin zu "selbstverliebt" in meine Worte ...*ggg* in diesem Fall will ich das gerne eingestehen, was nicht bedeutet, dass ich sie nicht genauso für den Text als sinnvoll erachte.
Mal sehen, was es an "Schelte" geben wird, wenn ich diesen Text morgen abend im Literaturbüro lese, ja ja, ich trau mich was *g* - ich werde berichten.
Merci für deinen Eindruck und Grüße,
Monika
Mal sehen, was es an "Schelte" geben wird, wenn ich diesen Text morgen abend im Literaturbüro lese, ja ja, ich trau mich was *g* - ich werde berichten.
Merci für deinen Eindruck und Grüße,
Monika
Uuuund? .-)
liebe Grüße,
Lisa
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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