Abkehr

Der Anonymus bietet Mitgliedern die Möglichkeit, ein Werk sowohl anonym einzustellen, als auch anonym (auf die Rückmeldungen) zu antworten. Bitte lest euch die FAQs gut durch, bevor ihr etwas in diese Rubrik einstellt.)
Gast

Beitragvon Gast » 21.01.2008, 17:03

Der Dohlenwald, ein Dorf. Rauch
Überm Dach, nadeldünn, blutig.
Ein Mensch. Schön. Hier atme ich.
Ich leb mit den Wölfen auf
Großem Fuße. In diesen
Dürren Liebeszeiten. Schlaf.
Zwei Fäustevoll.

Sam

Beitragvon Sam » 21.01.2008, 21:55

Das ist einfach wunderbar!
Meine linke Hand möchte ich verwetten, dass dies ein Caty-Gedicht ist (Die rechte brauche ich noch, um mich selbst zu ohrfeigen).

Was braucht es in diesen dürren Liebeszeiten? Gedichte, wie dieses! Am besten zwei Fäustevoll.

Sam

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.01.2008, 22:18

Lieber Sam,

ich patsche dir auch gleich eine, Herr MODERATOR! ;-)

Ein großes Gedicht, voller Urgefühle. Mehr läßt sich von mir aus nicht sagen.

Chapeau!
ELsa
Schreiben ist atmen

Niko

Beitragvon Niko » 21.01.2008, 22:24

dohlen und krähen sind verräterische tiere :pfeifen:

Caty

Beitragvon Caty » 22.01.2008, 09:10

Was will uns der Dichter sagen? Ein Dorf, wahrscheinlich halten sich die Leute dort Dohlen. Es wird geheizt. Kein Wunder, dass da ein Mensch ist. Offensichtlich sind nicht alle mit ihm zufrieden. Der Mensch ist ein Wolfsflüsterer, scheint mir. Aber noch lieber als Wölfe ist ihm der Schlaf. Das ist einer, der mit den Zähnen knirscht und im Schlaf die Fäuste ballt. Nun ja, soll es geben. Mir nicht heiter genug, zu düster, zu wenig Ausblick in schöne Zukunft. Aber, ist schon recht, kann ja nicht jeder meiner Meinung sein. Caty

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 22.01.2008, 09:22

Liebe Caty,

ich glaube, dass diese Grundgefühle nie heiter sind, weil sie nicht intellektuell sind.

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

Caty

Beitragvon Caty » 22.01.2008, 09:43

Elsa, da hast du recht. Der Intellektuelle schreibt, ehe er die Fäuste ballt (wenn überhaupt), erstmal eine lange Epistel über Gefühlszustände im allgemeinen, dann eine über seine Gefühlszustände im besonderen, dann wägt er ab, wie hässlich das Fäusteballen doch aussehen kann, und dann versöhnt er sich mit ihnen (mit seinen Gefühlszuständen, notfalls mit seinen Fäusten) bei einem Glas Rotwein. Ich denk mal, beim obigen Autor handelt es sich um einen intelligenzfernen Unterschichtler, der mal so richtig seine Wut rausgelassen hat. Kunststück, mehr kann er ja auch nicht. Ja, heiter ist die Kunst. Caty

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Beitragvon Elsa » 22.01.2008, 10:14

Liebe Caty,

Ich habe nichts von Intelligenz geschrieben, nur vom zivilisierenden Intellekt. :mrgreen:

Intelligenz (zieht sich durch alle "Schichten") hält einen nicht von Emotionen ab, die mit Unterschichtler (aber Caty!) nichts zu tun haben.

Aber Intellekt (Bildung) beherrscht Menschen meist, wodurch sie aufhören, die Fäuste zu ballen, weil sie darüber erhaben sind. Meinen sie. Stattdessen kann passieren, dass sie sich nicht mehr spüren können.

Gern Wut rauslassende, primitive Grüße,
ELsa
Schreiben ist atmen

Niko

Beitragvon Niko » 22.01.2008, 10:21

Ich denk mal, beim obigen Autor handelt es sich um einen intelligenzfernen Unterschichtler, der mal so richtig seine Wut rausgelassen hat. Kunststück, mehr kann er ja auch nicht.


schreiben hat nichts mit rationaler intelligenz , sondern viel mehr mit emotionaler intelligenz zu tun.
lieben gruß: Niko
PS: teile deiner kritik, caty,an obigem gedicht heb ich mir mal auf für dein nächstes krähengedicht! :daumen:

Caty

Beitragvon Caty » 22.01.2008, 10:30

Hmpf. Da bin ich wohl der Mär unterlegen, dass intellektuell was mit intelligent zu tun habe. Caty

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Beitragvon Elsa » 22.01.2008, 11:08

Caty hat geschrieben:Hmpf. Da bin ich wohl der Mär unterlegen, dass intellektuell was mit intelligent zu tun habe. Caty


Das ist eine vielfach vertreten Ansicht, Cathy. macht ja nix.
Schreiben ist atmen

Caty

Beitragvon Caty » 23.01.2008, 11:16

Liebe Elsa,

hier spielt dir wohl dein eigener Intellekt Streiche. Da muss ich wohl das Kraut entkrauten. Also: Der Intellekt ist der Verstand, das Denkvermögen, völlig wertfrei. Hat überhaupt nichts mit Bildung zu tun. Dass einer, der denken kann, sich auch um Bildung bemüht, liegt nahe, es besteht aber keine Zwangsläufigkeit, die Übersetzung Bildung für Intellekt aber abwegig. Intelligenz ist die Auffassungsgabe, Klugheit, Verstand, auch die Fähigkeit, auf schnellstem Wege neue Erkenntnisse zu gewinnen. So gesehen bildet der Intellekt die Grundlage für die Intelligenz. (Beispiel: Eine Kellerassel der ordinären Art wird an der Uni nicht eingeschrieben, auch nicht dann, wenn sie Jura oder BWL oder auch Sozialwissenschaften studieren will, und sollte sie auch die schlaueste aller lebenden Kellerasseln sein. Begründung, vorgeschoben: Sie kann kein Abiturzeugnis vorlegen. Man ist höflich, jede Anspielung auf die Hirnmasse, was einer Diskriminierung Lebender gleichkäme, wird vermieden.)

Lieber Niko,

ich dank dir für das Lob. Ja, wenn ich so meine Sternstunden hab,
krieg ich noch was für Second Hand zustande. Ansonsten, du weißt ja:
Krähen, nichts als Krähen.

Liebe Grüße Caty

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Beitragvon Elsa » 23.01.2008, 12:40

Liebe Caty,

meine letzte Antwort an dich war eine Spaßantwort.

Aber zu deiner Erklärung, das ist richtig, klar. Dennoch führt Intellekt zur Bildung, weil man eben viel wissen will. Intelligenz ist die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen und hilft Probleme zu lösen. Sie zeigt sich im vernünftigen (altruistischen) Handeln. Das ist für mich der Unterschied.

Also sind wir eh einer Meinung.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Caty

Beitragvon Caty » 23.01.2008, 13:03

Aber klar sind wir einer Meinung! So erklärt sich mir doch auch besser, dass ein Intellektueller nicht notwendig intelligent sein muss. Wofür es übrigens tausendfache Beispiele gibt, doch davon zu reden zeugt von wenig Erziehung. Caty


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