perfect skin

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Gast

Beitragvon Gast » 11.12.2007, 01:59

Perfekt Skin


Zart gleiten meine Hände über deine dunkle Haut
Nahtlose Bräune läßt deinen Körper seidig schimmern

Meine zitternden Finger dringen in Regionen vor
die nur ich berühren darf

Ich drehe dich vorsichtig

Leise gluckernd rinnt das Öl aus der Phiole
Dein Anblick entzieht mir den Atem

Wir reden nicht

Mit sanften Druck massiere ich unter kleinen kreisenden
Bewegungen deinen Körper

Ich spreize deine Extremitäten
Zwei Finger dringen benetzt in zu trockene Gefilde vor

Für das was dich erwartet musst du schön feucht sein
Mein Schatz

Meine Liebe könnte nicht gößer sein

Dein Tod liegt weit zurück
Konserviertes Fleisch

Die Pflege eines Leichnams

Auf deinem Hals das Brandmal:

Hein Gerricke

Nicole

Beitragvon Nicole » 11.12.2007, 09:51

Aha...
Die Schreibweise Hein Gerricke hat mich kurz stocken lassen. Ich kenne nur Hein Gericke. Als Hersteller und Shop für Motorradbekleidung und Zubehör. Aber ich denke, der ist gemeint.
Demnach fettet das LyrIch also ein Stück Lederbekleidung (konserviertes Fleisch? Wohl eher konservierte Haut...) ein. O.k., sollte man tun, wenn das Leder geschmeidig und damit haltbar bleiben soll. (Ich gestehe allerdings, ich habe das mit meinen Lederklamotten meist angezogen gemacht, geht zumindest bei den Hosen um ein vielfaches besser)

Ich finde die Idee, das Einfetten als erotische Geschichte zu verpacken, ganz witzig. Einige Formulierungen finde ich nicht so geglückt, z.B.
Dein Anblick entzieht mir den Atem


Und alles in allem die "Liebesbekundungen" zur Lederklamotte ein wenig überzogen. Aber vielleicht wird diese hier auch eher als Fetisch benutzt, als als Schutzbekleidung zum Fahren, wer weiß.

Gruß, Nicole

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 11.12.2007, 14:02

Ha! Diesmal bin ich derjenige, der im Bildvordergrund das Schwarze sieht. Beziehungsweise, "sah". Gestern nacht im Halbschlaf, als ich den Text las. Aber dank Deiner Interpretation, Nicole, kehre auch ich jetzt wieder zu meinem gewohnten Optimismus zurück; das andere wäre auch an den Haaren herbeigezogen gewesen; meine erste Idee gestern nacht war nämlich diese: Unfall in Motorradkleidung, vermutlich mit Feuer, das Firmenlogo der Kleidung hat sich in die Haut gebrannt, nekrophil angehauchtes Lyrich kümmert sich um die Leiche. -- Also, diese Idee verwerfe ich wieder, hehe. Unfallfreien Lederfetischismus zu poetisieren, ist doch um ein vielfaches schöner, wenn auch ebenso brutal für Veganer ...

So gesehen finde ich das Stück originell und recht witzig pointiert.

Pjotr

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 11.12.2007, 14:32

Ehrlich gesagt, beim ersten Lesen dachte ich auch, da treibt's jemand mit einer Mumie. Du stehst nicht allein, Pjotr ...

Ausgedörrten Gruß
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
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