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abkunft ins weiß

Verfasst: 26.11.2007, 10:04
von Gast
abkunft ins weiß


schneeverwehungen

schneetücher
schneenarben
(von einer frau verloren,
die von hier ab in die ferne ging)

kreiselrund
(wo sie den schmuck verlor)

rund
(wo sie sich umsah,
nichts mehr sah)

Verfasst: 26.11.2007, 22:44
von Max
Ein Text der mit dem durch das Weiß Überdeckten beginnt und der am Ende Dinge partiell aufdeckt und in dieser Halbheit aus Zu- und Aufgedecktem ein Stück Welt schafft, dass der wirklichen Welt würdig entgegensteht.
Die Klammer wird dabei nicht nur als Satzzeichen, sondern als Grenze zwischen der weißen, beinahe unsichtbaren Welt des Gedichts und den mit weicher Kohle skizzierten Erklärungsansätzen verwendet. Wer sich einlässt, sucht von nun an den Schnee nach narben ab.

Verfasst: 27.11.2007, 08:41
von Ylvi
Das ist ein Gedicht, das nicht verweht, obwohl es so leicht, zart die Balance hält zwischen Bild und Sagen, als wäre es selbst in den Schnee geschrieben.

(Ich weiß nicht, ob dieses Gedicht wirklich anonym bleiben sollte. Es ist eigentlich zu besonders dafür.)

Verfasst: 27.11.2007, 22:15
von moshe.c
Immer diese Damen mit den Klammern!, die sich nicht richtig ausdrücken können.

Könnt ja noch was werden mit eckigen Klammern.

Moshe