Blauer Salon

Herbstlich

Sind es die letzten Blüten
vor dem Winter,
die ihren Duft verströmen
so schwer und süß:
Hast du genug geliebt,
frag ich mich,
hast du geatmet,
als ginge es
um alles
bei jedem Zug?

Die Sonne leckt den Tau
nicht mehr von den Gräsern.
Und die Hagebutten
leuchten so rot.
Bist du genug,
frag ich mich,
barfuss gegangen,
mit sensiblen Sohlen
und zerbrechlicher Seele
über Steine und Moos?

Noch steigt die Sonne
über den Berg,
doch lang und beweglich
sind schon die Schatten.
Sie nehmen die leichten Tage
dunkel an ihre Hände.
Dir bleibt nur
eine dornige Rose:
blütenlose Erinnerung.

Exzellent komponiert finde ich dieses Gedicht.
Vllt. hätte man auf die letzten drei Zeilen verzichten, also nach "Hände." enden können.

Danke, Gabriella!

Bei den letzten drei Zeilen bin ich noch unschlüssig....

das hat musik
lg, pjesma

Ja, finde ich auch. Da ist eine Kurve drin, wie Töne, die immer intensiver und dann schließlich wieder leiser werden.